Indien senkt Grenzwerte für Mobilfunk-Basisstationen
WIK Brief 85
02.08.2012
Ab September 2012 will Indien seine Grenzwerte für elektromagnetische Felder (EMF) von Mobilfunk-Basisstationen auf 1/10 der derzeit gültigen Werte absenken. Die erlaubte Leistungsflussdichte für Mobilfunknetze, die mit einer Frequenz von 900 MHz arbeiten, wird auf 0,45 Watt pro Quadratmeter (W/m2) abgesenkt, die für 1800 MHz-Netze auf 0,9 W/m2. Die Entscheidung geht auf ein Gutachten und die Empfehlung eines interministeriellen Gremiums aus dem Jahr 2011 zurück, in dem Forschungsergebnisse zur den Auswirkungen hochfrequenter EMF von Mobilfunk-Basisstationen und Mobiltelefonen ausgewertet worden waren. Obwohl das Komitee darin zu dem Schluss kam, dass es keinen Nachweis für einen direkten Zusammenhang zwischen Emissionen und Gesundheit gibt, empfahlen die Experten als außerordentliche Vorsorgemaßnahme die Grenzwerte auf 1/10 der im Jahr 2008 eingeführten ICNIRP-Grenzwerte zu senken. Rajan S. Mathews, Generaldirektor des Verbandes der indischen Mobilfunknetzbetreiber, sieht in dieser Grenzwertabsenkung keine Vorteile für die Gesundheit, sondern lediglich Nachteile für die Mobilfunkabdeckung. Es müssten mehr Basisstationen gebaut werden, um entstehende Lücken zu füllen, wodurch die Gesamtexposition steigen werde.
Maßnahmenschritte der indischen Regierung zur Regelung des Schutzes der öffentlichen Gesundheit vor EMF-Emissionen von Mobilfunkbasisstationen: http://www.dot.gov.in/Security/
Zusammenfassender Pressebericht der Economic Times vom 18.07.2012:
http://economictimes.indiatimes.com/news/
Am 30.07.2012 berichtet die Hindustan Times, dass ein Ausschuss des Ministeriums für Telekommunikation (DoT) die Forderung der Netzbetreiber nach einer Aussetzung der Entscheidung zur Grenzwertsenkung mit der Begründung abgelehnt hat, dass die Wahrung von öffentlicher Gesundheit und Sicherheit für das Ministerium ebenso wichtig sei wie eine effiziente Mobilfunkabdeckung. Auf Grundlage vorhandener Informationen komme man zu dem Ergebnis, dass die Absenkung der Grenzwerte für nur fünf Prozent der vorhandenen Antennenstandorte problematisch sein könnte. Weiter berichtet die Zeitung, dass der Ausschuss auch Forderungen der Handyhersteller nach einer Verschiebung des Termins für die Einführung von strikteren Grenzwerten für Mobiltelefone abgelehnt hat. Ab dem 1. September solle der SAR-Wert von Handys auf 40% des derzeitigen Grenzwertes von 2 Watt/kg heruntergesetzt
http://www.wik-emf.org/emfbrief.html
IARC 2B-Einstufung weiter in der Diskussion
Das Wissenschaftsforum EMF veranstaltete im Juli 2012 eine Fortsetzung des Fachgesprächs ''Mobilfunk: Möglicherweise krebserregend! 2B und wie weiter?'', vom Dezember 2011. Die Veranstaltung befasste sich erneut mit der Bewertung des Mobiltelefonierens als ''möglicherweise krebserregend'' (Einstufung als 2B) durch die internationale Behörde für Krebsforschung, IARC. Neben der Diskussion der Studienergebnisse ging es vor allem um die Verbesserung der 2B-Kommunikation.
Die Präsentationen der Juli-Veranstaltung sind online unter: http://www.wf-emf.org/de/
Ein Tagungsbericht vom ersten Teil des Fachgesprächs erschien im WIK ''EMF Spectrum'' Ausgabe 1/2012
Professor Dariusz Leszczynski von der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK greift die IARC-Einstufung in einem neuen Beitrag seines Wissenschaftsblogs ''Between a Rock and a Hard Place'' auf. Seiner Einschätzung nach zeigt die 2B-Einstufung, dass die derzeitigen Grenzwerte nicht ausreichen und die Einführung des Vorsorgeprinzips deshalb gerechtfertigt ist.
http://communities.washingtontimes.com/
http://www.wik-emf.org/emfbrief.html
Prospektive Studie untersuchte Zusammenhang zwischen pränataler Magnetfeld-Exposition und Übergewicht im Kindesalter
Ein Forscherteam am Kaiser Foundation Research Institut in Oakland, Kalifornien, unter Leitung von De-Kun Li hat in einer prospektiven Kohortenstudie untersucht, ob eine vorgeburtliche Magnetfeldexposition das Risiko von kindlichem Übergewicht erhöht. Die teilnehmenden Frauen trugen während der Schwangerschaft ein Messgerät, mit dem die Höhe der Magnetfeldexposition erfasst wurde. Bis zu 13 Jahre lang wurden dann von 733 ihrer Kinder die Wachstumsparameter mit durchschnittlich 33 Gewichtsmessungen pro Kind klinisch erfasst. Es zeigte sich, dass Kinder mit einer hohen pränatalen Magnetfeldexposition häufiger eine Fettleibigkeit entwickelten als Kinder mit einer niedrigen Magnetfeldexposition (Chancenverhältnis 1,69; 95% Vertrauensintervall 1,01-2,84). Der Zusammenhang zeigte eine Dosis-Wirkungsbeziehung und war bei solchen Kindern ausgeprägter (mehr als ein 2,3-fach erhöhtes Risiko), die bis zum Ende der Studie beobachtet wurden. Die Assoziation zeigte sich nur für die bleibende, und nicht für die vorübergehende Form der Fettleibigkeit. Die Forscher folgern aus den Ergebnissen, dass eine hohe mütterliche Magnetfeld-Exposition während der Schwangerschaft ein neuer und bisher unbekannter Faktor für die weltweite Epidemie der Fettleibigkeit/des Übergewichts von Kindern sein könnte.
Bibliografie: Li et al., Scientific Reports Volume: 2, Article number: 540, online publiziert: 27.07.2012.
Weitere Details und Link zum Volltext der Studie im EMF-Portal
http://www.wik-emf.org/emfbrief.html
Info Alfred Tittmann
03.08.2012
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02.08.2012
Ab September 2012 will Indien seine Grenzwerte für elektromagnetische Felder (EMF) von Mobilfunk-Basisstationen auf 1/10 der derzeit gültigen Werte absenken. Die erlaubte Leistungsflussdichte für Mobilfunknetze, die mit einer Frequenz von 900 MHz arbeiten, wird auf 0,45 Watt pro Quadratmeter (W/m2) abgesenkt, die für 1800 MHz-Netze auf 0,9 W/m2. Die Entscheidung geht auf ein Gutachten und die Empfehlung eines interministeriellen Gremiums aus dem Jahr 2011 zurück, in dem Forschungsergebnisse zur den Auswirkungen hochfrequenter EMF von Mobilfunk-Basisstationen und Mobiltelefonen ausgewertet worden waren. Obwohl das Komitee darin zu dem Schluss kam, dass es keinen Nachweis für einen direkten Zusammenhang zwischen Emissionen und Gesundheit gibt, empfahlen die Experten als außerordentliche Vorsorgemaßnahme die Grenzwerte auf 1/10 der im Jahr 2008 eingeführten ICNIRP-Grenzwerte zu senken. Rajan S. Mathews, Generaldirektor des Verbandes der indischen Mobilfunknetzbetreiber, sieht in dieser Grenzwertabsenkung keine Vorteile für die Gesundheit, sondern lediglich Nachteile für die Mobilfunkabdeckung. Es müssten mehr Basisstationen gebaut werden, um entstehende Lücken zu füllen, wodurch die Gesamtexposition steigen werde.
Maßnahmenschritte der indischen Regierung zur Regelung des Schutzes der öffentlichen Gesundheit vor EMF-Emissionen von Mobilfunkbasisstationen: http://www.dot.gov.in/Security/
Zusammenfassender Pressebericht der Economic Times vom 18.07.2012:
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Am 30.07.2012 berichtet die Hindustan Times, dass ein Ausschuss des Ministeriums für Telekommunikation (DoT) die Forderung der Netzbetreiber nach einer Aussetzung der Entscheidung zur Grenzwertsenkung mit der Begründung abgelehnt hat, dass die Wahrung von öffentlicher Gesundheit und Sicherheit für das Ministerium ebenso wichtig sei wie eine effiziente Mobilfunkabdeckung. Auf Grundlage vorhandener Informationen komme man zu dem Ergebnis, dass die Absenkung der Grenzwerte für nur fünf Prozent der vorhandenen Antennenstandorte problematisch sein könnte. Weiter berichtet die Zeitung, dass der Ausschuss auch Forderungen der Handyhersteller nach einer Verschiebung des Termins für die Einführung von strikteren Grenzwerten für Mobiltelefone abgelehnt hat. Ab dem 1. September solle der SAR-Wert von Handys auf 40% des derzeitigen Grenzwertes von 2 Watt/kg heruntergesetzt
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IARC 2B-Einstufung weiter in der Diskussion
Das Wissenschaftsforum EMF veranstaltete im Juli 2012 eine Fortsetzung des Fachgesprächs ''Mobilfunk: Möglicherweise krebserregend! 2B und wie weiter?'', vom Dezember 2011. Die Veranstaltung befasste sich erneut mit der Bewertung des Mobiltelefonierens als ''möglicherweise krebserregend'' (Einstufung als 2B) durch die internationale Behörde für Krebsforschung, IARC. Neben der Diskussion der Studienergebnisse ging es vor allem um die Verbesserung der 2B-Kommunikation.
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Ein Forscherteam am Kaiser Foundation Research Institut in Oakland, Kalifornien, unter Leitung von De-Kun Li hat in einer prospektiven Kohortenstudie untersucht, ob eine vorgeburtliche Magnetfeldexposition das Risiko von kindlichem Übergewicht erhöht. Die teilnehmenden Frauen trugen während der Schwangerschaft ein Messgerät, mit dem die Höhe der Magnetfeldexposition erfasst wurde. Bis zu 13 Jahre lang wurden dann von 733 ihrer Kinder die Wachstumsparameter mit durchschnittlich 33 Gewichtsmessungen pro Kind klinisch erfasst. Es zeigte sich, dass Kinder mit einer hohen pränatalen Magnetfeldexposition häufiger eine Fettleibigkeit entwickelten als Kinder mit einer niedrigen Magnetfeldexposition (Chancenverhältnis 1,69; 95% Vertrauensintervall 1,01-2,84). Der Zusammenhang zeigte eine Dosis-Wirkungsbeziehung und war bei solchen Kindern ausgeprägter (mehr als ein 2,3-fach erhöhtes Risiko), die bis zum Ende der Studie beobachtet wurden. Die Assoziation zeigte sich nur für die bleibende, und nicht für die vorübergehende Form der Fettleibigkeit. Die Forscher folgern aus den Ergebnissen, dass eine hohe mütterliche Magnetfeld-Exposition während der Schwangerschaft ein neuer und bisher unbekannter Faktor für die weltweite Epidemie der Fettleibigkeit/des Übergewichts von Kindern sein könnte.
Bibliografie: Li et al., Scientific Reports Volume: 2, Article number: 540, online publiziert: 27.07.2012.
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Info Alfred Tittmann
03.08.2012
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Starmail - 3. Aug, 08:28