Betreff: Briefwechsel mit dem BfS zu Fragen der Bewertung von Studien über die Auswirkung elektromagnetischer Felder

Von: Lucia und Hans Schmidt

Datum: Mon, 13 Aug 2007 12:36:36 +0200

 

An: MdB Müller Michael, MDB Aigner Ilse

 

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, sehr geehrte Frau Aigner,

ich hatte Sie gebeten, diesen Vorgang wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung im Auge zu behalten.

Nun hat Dr. Weiss vom BfS geantwortet:

http://www.buergerwelle.de/pdf/bfs_ende_der_diskussion_070726.pdf

Er behauptet, dass er „ähnliche Fragestellungen bereits mehrfach beantwortet“ habe. Dies ist so nicht richtig; vielmehr ging es in der vorhergehenden Korrespondenz um Einzelfragen bzw. Studien, nicht aber um diese grundsätzliche Fragestellung.

Ich erinnere daran, dass die Bundesregierung Millionen von Euro im Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm ausgegeben hat, um die Risikokommunikation beim Mobilfunk zu verbessern.

Nun verweigert der Verantwortliche beim BfS, Dr. Weiss, eine Stellungnahme. Und zwar an dem Punkt, an dem die Basis des Argumentationsgebäudes des BfS in Bezug auf Mobilfunk und Grenzwerte in Frage gestellt wird, also bei dem für 8-12 % der Bevölkerung (elektrosensible Deutsche, laut Umfragen in den letzten Jahren) wichtigsten Punkt. Dies illustriert deutlich die Haltung des BfS zur „Risikokommunikation“.

Es müsste doch für das BfS schon aufgrund des eigenen wissenschaftlichen Anspruchs selbstverständlich sein, dass die bestehenden Grenzwerte der 26. BImSchV den eigenen wissenschaftlichen Kriterien genügen; ebenso, dass der Vergleich von Studien wissenschaftlichen Kriterien genügt.

Ich bitte Sie, Herr Müller, und Sie, Frau Aigner, in Ihrer jeweiligen Funktion dafür Sorge zu tragen, dass das BfS in diesen grundsätzlichen Fragen nicht ausweicht, sondern klar und wissenschaftlich nachvollziehbar Stellung bezieht. Wie sonst kann der Staat das Vertrauen seiner Bürger in eine Behörde mit dem Wahlspruch „Verantwortung für Mensch und Umwelt“ gewinnen?

Für eine baldige Rückantwort bedanke ich mich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Hans Schmidt

 

Cc: interessierte Bürgerinitiativen



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Von: Lucia und Hans Schmidt [mailto:luciaundhans.schmidt@t-online.de]
Gesendet: Dienstag, 3. Juli 2007 21:37
An: MdB Müller Michael (michael.mueller@bundestag.de); MDB Aigner Ilse (Ilse.Aigner@wk.bundestag.de)
Betreff: Briefwechsel mit dem BfS zu Fragen der Bewertung von Studien über die Auswirkung elektromagnetischer Felder

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, sehr geehrte Frau Aigner,

ich hatte das BfS (per e-mail vom 18.02.07, ging auch an Sie) um Beurteilung eines Berichts von Dr. Ruzicka gebeten, in dem anhand vieler Studien belegt wurde, dass die Wirkung elektromagnetischer Wellen durch die Hinzufügung eines „Rauschsenders“ rückgängig gemacht werden kann (siehe Anhang).

Dies ist insofern bemerkenswert, weil mit einem solchen Nachweis, der beliebig oft ein- und ausgeschaltet werden kann, die Verhaltensänderung der Versuchstiere beliebig oft reproduziert werden kann. Dies könnte man als „wissenschaftlichen Nachweis“ betrachten.

Das BfS hat in seiner Antwort (siehe Anhang) einige andere Studien herangezogen und behauptet, diese Vergleichsstudien kämen zu anderen Ergebnissen. Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, auf welcher Basis Studien verglichen werden, und, weitergehend,  auf welcher wissenschaftlichen Basis die Grenzwerte der 26. BImSchV stehen (siehe mein Brief an das BfS vom 29.06.07).

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung möchte ich Sie, Herr Müller, als Zuständiger innerhalb der Bundesregierung für das BfS, und Sie, Frau Aigner, als Sprecherin der Bundestags-Arbeitsgruppe Technikfolgenabschätzung, bitten, diesen Vorgang im Auge zu behalten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Hans Schmidt

Gebhardtstr. 2d

82515 Wolfratshausen

 < Datei: Ruzicka - Report noise field 060602.pdf >>

 < Datei: BfS - Ruzicka 070606.pdf >>

 < Datei: BfS Ruzicka 070629.doc >>