Fehlgeburten durch Elektrosmog

Reinhard Rueckemann sandte uns folgenden Beitrag aus der netzeitung / http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=984&item=174249

Fehlgeburt-Risiko durch Elektrosmog
11. Jan 2002 12:11

Elektromagnetische Felder von Stromleitungen aber auch Haushaltsgeräten sollen Krankheiten auslösen.

Die magnetischen Felder von Elektrogeräten sollen bei Schwangeren das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen. Eine neue Studie heizt Wissenschaftler-Streit um Elektrosmog wieder an.

Die Nähe zum Staubsauger oder Föhn sollten Schwangere einer Studie kalifornischer Forscher zu Folge meiden. Das Risiko für eine Fehlgeburt verdopple sich durch starke magnetische Felder von Haushaltsgeräten, meldet das Wissenschaftsmagazin «New Scientist».

Der Epidemiologe De-Kun Li vom Kaiser Foundation Research Institute in Oakland hatte insgesamt 1063 Frauen gebeten, in den ersten zehn Wochen ihrer Schwangerschaft ein Messgerät mit sich zu tragen. Damit registrierte der Forscher sechs mal pro Minute die Stärke magnetischer Felder in der Umgebung der Frauen. Die gemessenen Feldstärken setzten Li und Kollegen dann mit den Fehlgeburten in der Untersuchungsgruppe in Beziehung. Die Ergebnisse stellen die kalifornischen Forscher in der Januar-Ausgabe des Fachmagazins «Epidemiology" vor.

Frauen, die längere Zeit Werten von bis zu 1,6 Mikrotesla ausgesetzt waren, sollen demnach ein doppelt so hohes Risiko für eine Fehlgeburt gehabt haben. Zum Vergleich: Die Mittelwerte elektromagnetischer Strahlung liegen in bundesdeutschen Städten bei etwa 0,05 Mikrotesla.


Kritische Distanz entscheidend

Die Quelle der Magnetfelder wurde in der US-Studie allerdings nicht näher berücksichtigt. Als Verursacher solcher Strahlung kommen alltägliche elektrische Geräte wie Rasierer, Föhne und Staubsauger in Frage, aber auch Straßenbahnen oder Züge. Entscheidend ist die unmittelbare Nähe zu einem elektromagnetischen Feld, das mit zunehmender Distanz deutlich an Stärke abnimmt.

Das außergewöhnliche an der Studie ist, dass die Fehlgeburtenrate erstmals mit den maximalen Feldstärken in Beziehung gesetzt wurde. Bisherige Untersuchungen hätten nur die durchschnittlichen Feldstärken berücksichtigt und seien vermutlich deshalb zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, zitiert der New Scientist den Epidemiologen Li.

Sein Kollege David Savitz von der University of North Carolina in Chapel Hill schätzt die Studie als «auf dem Stand der Forschung» ein. Allerdings könnte Lis Interpretation der Daten falsch sein, schließlich könnten auch andere Faktoren zu den Fehlgeburten geführt haben. «Wir haben 30 weitere Risikofaktoren für Fehlgeburten getestet, das Ergebnis blieb das gleiche», entgegnet Li.

Studien, die einen Zusammenhang zwischen Elektrosmog und verschiedenen Krankheitssymptomen herstellen oder verwerfen, werden immer wieder in Zweifel gezogen. Im Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung steht die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen der Stärke elektromagnetischer Felder und Krebs. Von den Befürwortern wird immer wieder eine schwedische Studie zitiert, die eine 400-prozentige Zunahme von Leukämiefällen bei Kindern feststellte, die in der Nähe von Stromleitungen lebten. Eine Untersuchung der University of Southern California kam zu ähnlichen Ergebnissen.
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