Aktuelle Forschungen 12/2002

BW: Ein erschreckender, kleiner Einblick in aktuelle (12/2002) Forschungsergebnisse

 

 

3sat 16.01.2001 nano online / dpa

Einen möglichen Zusammenhang zwischen Augenkrebs und der häufigen Benutzung von Handys hat eine Untersuchung an der Universität Essen aufgewiesen. In der Studie seien 118 Patienten mit einer Kontrollgruppe aus 475 nicht an Augenkrebs leidenden Menschen verglichen worden. Die Ergebnisse der Untersuchung, die im Januar- Heft der US-Fachzeitschrift "Epidemiology" veröffentlicht wurden, ließen eine Verdoppelung des Risikos für den Augentumor (Uvealmelanom) möglich erscheinen, teilte die Uni am Montag mit.

 

EINFLUSS DER ELEKTROMAGNETISCHEN WELLEN AUF DIE SPERMIENMOTILITÄT

ABSTRACTS DER 17. JAHRESTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR REPRODUKTIONSMEDIZIN UND ENDOKRINOLOGIE

4. BIS 6. OKTOBER 2001, LINZ / Freitag, 5. Oktober 2001
M. Davoudi, C. Brössner, W. Kuber

Urologische Abteilung, LKH Oberwart

 

Einleitung:

Unter hochfrequenten elektromagnetischen Wellen versteht man elektromagnetische Schwingungen mit Frequenzen ab 30.000 Hz, wie sie z.B. in GSM-Handys Verwendung finden. Es wird zwischen thermischer und nichtthermischer Wirkung der elektromagnetischen Wellen unterschieden. Thermische Wirkung bedeutet Wärmeentwicklung aufgrund der Einstrahlung. Andererseits werden auch athermische Wirkungen befürchtet, die trotz Einhaltung von Grenzwerten zur Beeinflussung von Stoffwechselvorgänge führen könnten. Ziel unserer Studie ist es, den Einfluss von GSMHandy's auf die Motilitätsparameter zu evaluieren.

 

Material und Methode:

Es wurde von den Patienten, die wegen Kinderwunsch unsere Ambulanz besucht haben, diejenigen selektioniert, welche laut Anamnese im Besitz eines Handys sind und es 5 Tage vor dem 1. Spermiogramm nicht

benutzt hatten. Bei diesen Patienten wurde beim 1. Spermiogramm eine Normozoospermie festgestellt. Alle Patienten waren körperlich und anamnestisch gesunde Personen und wurden nach dem 1. Spermiogramm

aufgefordert, fünf Tage vor dem nächsten Spermiogramm intensiv ihr Handy bei sich zu tragen (6 Stunden/ Tag). Wir haben die Motilitätsparameter des 2. Spermiogrammes (Motilitätskriterien nach WHO) mit den Motilitätsparameter des 1. Spermiogrammes verglichen. 

Die subjektive Beeinflussung wurde ausgeschaltet, indem alle Untersuchungen von einer Person ohne Kenntnis des 1. Spermiogrammes durchgeführt wurden.

 

Resultate:

Bei allen Probanden kam es zu einer signifikanten Reduzierung der schnellbeweglichen Spermatozoen (p = 0,00297), meistens zugunsten langsambeweglicher Spermatozoen. Bei einem Patienten, der beim 1. Spermiogramm grenzwertige Motilitätsparameter zeigte, konnte eine Asthenozoospermie festgestellt werden.

 

Diskussion:

Die Rolle der elektromagnetischen Wellen und ihre Wirkung auf die Zellbiologie ist untersucht worden. Dabei wurde bewiesen, dass die Elektromagnetischen Wellen einen Effekt auf Zellmembranen sowie auf Kalziumkanäle haben [Blackmann]. Auch der Biophysiker Warnke (Univ. des Saarlandes) konnte nachweisen, dass bereits minimale elektromagnetische Felder die Zellmembran nachhaltig stören. Dies betrifft besonders die Energieproduktion der Zelle durch das ATP, so dass die Zellmembranionenpumpe, welche für die Aufrechterhaltung des Zellmilieus zuständig ist und durch ATP ihre Energie bezieht, teilweise oder völlig ausfällt. Wie wir wissen, spielen für die Spermatozoenbeweglichkeit die Kalziumkanäle [Kanwar et al. 1993] sowie ATP eine Rolle.

 

Anm. vh:

Motilität: Bewegungsvermögen

Asthenozoospermie: Keine Samenzellen im Ejakulat

Quelle: J. FERTIL. REPROD. 4/2001 42; Nachricht von MdL Volker Hartenstein

 

Lai: Langzeitbestrahlung mit niedriger Dosis

 

Henry Lai aus Seattle/USA untersuchte die Wirkung von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung auf Nervenzellen. Er fand dabei, dass eine dauerhafte niedrige Belastung durch die Strahlung von Mobilfunksendern offensichtlich biologisch genau so wirksam sein kann wie kurzzeitige hohe Belastungen. Hier ist eine Übersetzung der Zusammenfassung der Arbeit, die augenblicklich im Druck ist:

 

Neurologische Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung

Henry LaiBioelectromagnetics Research Laboratory, Department of Bioengineering, School of Medicine and College of Engineering, University of Washington, Seattle, Washington, USA

 

Für alle, die an möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Strahlung von Mobilfunksendern zweifeln, gibt es hier einige Studien, die biologische Wirkungen schon bei sehr niedrigen Intensitäten zeigen.

Die Folgenden sind einige Beispiele:

 

·             Magnras and Xenos [1997] berichteten eine Abnahme der Fruchtbarkeit von Mäusen, die hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung von 160-1053 nW/cm2 ausgesetzt waren (der SAR-Wert wurde nicht berechnet).

 

·             Ray and Behari [1990] berichteten, dass Ratten bei einer Bestrahlung mit 0.0317 W/kg weniger Nahrung und Wasser zu sich nahmen.

 

·             Dutta et al. berichteten Veränderungen im Kalzium-Stoffwechsel von Zellen, die hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung von 0.05 -0.005 W/kg ausgesetzt wurden.

 

·             Phillips et al. [1998] beobachteten DNA-Zerstörungen bei 0.024 - 0.0024 W/kg.

 

Die meisten der oben genannten Studien zeigten den Effekt schon bei einer einmaligen Bestrahlung mit hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung.

Was die Bestrahlung durch Mobilfunksender betrifft, so wird die ständige Bestrahlung zu einem bedeutenden Faktor. Sowohl die Intensität als auch die Dauer bewirken gemeinsam den Effekt.

 

Wir [Lai and Carino, im Druck] fanden mit extrem niederfrequenten magnetischen Feldern, dass diese Bestrahlung bei 'niedriger Intensität und längerer Dauer' den selben Effekt haben kann, den eine Bestrahlung mit 'höherer Intensität und kürzerer Dauer'  hat. Ein Feld einer bestimmten Stärke, das nach 45 Minuten Bestrahlung keinen Effekt erzeugt, kann zu Wirkungen führen, wenn die Bestrahlung auf 90 Minuten Dauer verlängert wird.

 

So zeigt sich, wie wir vorher schon beschrieben haben, dass das Zusammenwirken der Bestrahlungsparameter, wie die Dauer der Bestrahlung, ob der Effekt sich kumuliert (anhäuft), die Beteiligung von sich gegenseitig aufhebenden Wirkungen und der Zeitpunkt, zu dem das gesundheitliche Gleichgewicht nach einer Langzeit-Bestrahlung zusammenbricht, eine ganz bedeutende Rolle dabei spielen die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen der Bestrahlung von Mobilfunksendern einzuschätzen.

 

Quelle: Dr. Claudio Gómez-Perretta, Valencia (Spanien)/Dr. Henry Lai, Washington (USA)

Hier die Aussagen von Lai im englischen Originaltext:

 

NEUROLOGICAL EFFECTS OF RADIOFREQUENCY ELECTROMAGNETIC RADIATION

Henry Lai Bioelectromagnetics Research Laboratory, Department of Bioengineering, School of Medicine and College of Engineering, University of Washington, Seattle, Washington, USA

 

EFFECTS OF VERY LOW INTENSITY RFR

 

For those who have questions on the possible health effects of exposure to radiation from cell masts, there are studies that show biological effects at very low intensities. The following are some examples: Kwee and Raskmark [1997] reported changes in cell proliferation (division) at SARs of 0.000021- 0.0021 W/kg; Magnras and Xenos [1997] reported a decrease in reproductive functions in mice exposed to RFR intensities of 160-1053 nW/square cm (the SAR was not calculated); Ray and Behari [1990] reported a decrease in eating and drinking behavior in rats exposed to 0.0317 W/kg; Dutta et al. [1989] reported changes in calcium metabolism in cells exposed to RFR at 0.05-0.005 W/kg; and Phillips et al. [1998] observed DNA damage at 0.024-0.0024 W/kg. Most of the above studies investigated the effect of a single episode of RFR exposure. As regards exposure to cell mast radiation, chronic exposure becomes an important factor. Intensity and exposure duration do interact to produce an effect. We [Lai and Carino, In press] found with extremely low frequency magnetic fields that 'lower intensity, longer duration exposure' can produce the same effect as from a 'higher intensity, shorter duration exposure'. A field of a certain intensity, that exerts no effect after 45 min of exposure, can elicit an effect when the exposure is prolonged to 90 min. Thus, as described earlier, the interaction of exposure parameters, the duration of exposure, whether the effect is cumulative, involvement of compensatory responses, and the time of break down of homeostasis after long-term exposure, play important roles in determining the possible health consequence of exposure to radiation emitted from cell masts.

 

 

Summenstörspannungen äußerst schwacher und gepulster Hochfrequenzfelder sowie auch niederfrequenter (50 Hz-Stromnetz) aus technischen Quellen und deren mögliche Wirkung auf das Öffnen und Schließen der Ionenkanäle (die Tore zu unseren Zellen)

Nachricht von Gerd Ernst Zesar

 

Welch minimale Einflüsse elektromagnetischer Natur auf unseren Zellstoffwechsel haben können, ergibt sich aus den nachfolgenden Darstellungen:

„Wir wählen bestimmte Aminosäuren in einem Ionenkanal aus und bestimmten die Abstände, welche sie beim Öffnen und Schließen zueinander einnahmen in Abhängigkeit der Spannung über die Membran“, sagte Bezanilla, der Chefforscher. „Diese betrugen 26.6 Angström ( Millionstel mm) bei geschlossenem Kanal und bis zu 29,5 Angström bei vollständiger Öffnung.“ Aus: Das Tor zur Zelle, Spektrum Ticker vom 29. 12. 1999

 

Zellmembranen sind aus Fettmolekülen aufgebaut (Fettsäureketten), die eine Doppelschicht bilden. Innerhalb der Fettmoleküle sind Proteine eingelagert. Diese Proteine sind Tunnelproteine. Sie sind  zu einer Röhre angeordnet, die die Fähigkeit hat, sich zu verengen oder zu erweitern. Dadurch wird  die Semipermeabilität der Membran gewährleistet. Wenn es durch eine Erregung zur Depolarisation kommt, gehen die Tunnels auf (auch für Na+).Das  Natrium geht in die Zelle hinein und bewirkt, dass die negative Ladung innen positiv wird  (Ladungsumkehr).  Dann gelangt in 1/100 Sekunde alles wieder in den Ruhezustand und das Natrium wird mit der  Natrium-Kaliumpumpe, die sich in der Zellmembran befindet wieder herausgepumpt. (Orthomolekulare Therapie bei Membran-Fehlfunktionen durch Fehl- bzw. Mangelernährung!)

 

Die ungesättigten Fettsäuren dienen nicht nur als Energiequellen für den Menschen, sondern erfüllen zahlreiche lebensnotwendigen Funktionen, so ist ihr Vorhandensein z. B. für die Funktionsfähigkeit der Zellmembranen notwendig. Die Membranen der Zellen und Zellorganellen bestehen u. a. aus Eiweiß und dienen nicht nur als Trennwand, sondern üben auch zahlreiche biologische Vorgänge aus. Der Fettanteil der Membran besteht aus Triglyzeriden (Öl), Phospolipiden, Cholesterin usw. Der amerikanische Forscher S. Fleischer konnte eindeutig nachweisen, dass die Atmungsenzyme ohne Membranfette nicht funktionieren können.

Literatur: Das Öl der Nachtkerze, Semmelweis Verlag, 27316 Hoya.)

 

Bei noch näherer Betrachtung stellen Forscher fest, dass sich einige Aminosäuren (Mikrobausteine zum Aufbau von Polypeptidketten aus denen wiederum sich Proteine bilden) sich aufeinander zu bewegten, während andere ihren Abstand vergrößerten. Manche veränderten ihren Abstand auch gar nicht. Am wahrscheinlichsten ist hier eine Drehbewegung von Aminosäuren (Tunnelproteine), durch die unterschiedliche elektrische Ladung mal nach außen mal nach innen kommen. Die Veränderung des Ladungsmusters ist es dann, die die unterschiedliche Durchlässigkeit des offenen und geschlossenen Kanals ausmachen.

 

Ionenkanäle öffnen und schließen sich wie kleine Toren. Der Mechanismus ist abhängig von der Spannung über der Membran (näherer Informationen hierzu www.dichtes-wasser.de)  und kontrolliert die Entstehung und Weiterleitung von Nervenimpulsen. Der Ein- und Ausstrom z. B. von Kalzium, Kalium; Natrium in die Zelle und aus der Zelle heraus wird hierdurch gesteuert. Die Störung dieser Systeme führt zu Veränderungen der diesbezüglichen  intra- und extrazellulären Verhältnisse bzw. zu Dysfunktionen. Blockaden bzw. Förderung dieser Wege werden pharmakologisch zur symptomatisch wirksamen Intervention genutzt.

 

Es bestehen keine Zweifel, dass ähnliche Wirkungen auch auf dem Wege einer elektromagnetischen Intervention erzielt werden können.

 

Sowohl Kalium- als auch Natriumionen tragen eine positive Ladung. Löst man positive Ionen in Wasser, so  ziehen sich die negativen Pole der Wassermoleküle stark an (mehr: www.dichtes-wasser.de ) Jedes Ion ist von einem Mantel aus Wassermolekülen umgeben. Dieses Gebilde strömt mit hoher Geschwindigkeit durch den mit Wasser gefüllten Ionenkanal. Im inneren des Kanals befindet sich ein aktives Zentrum, an dem die Ionen für eine extrem kurze Zeit andocken. Dazu müssen sie allerdings ihre Wasserhülle abstreifen. Nur das nackte Ion kann sich in das aktive Zentrum binden. Nach dem Bindungsprozess werden die Natriumionen sofort wieder freigesetzt und sie umgeben sich mit einer neuen Hydrathülle. Aufgrund der herrschenden Konzentrations- und Ladungsgefälle gelangen sie dann auf die andere Seite der Membran.

 

Elektromagnetische Felder und ihre biologischen Wirkungen, E. David, J. Reißenweber, M. Pfotenhauer, S. Kentner, Institut für Normale und Pathologische Physiologie mit Zentrum für Elektropathologie der Universität Witten/Herdecke

 

„Der menschliche Körper besitzt eine Vielzahl elektrisch leitender Strukturen. Besonders hervorzuheben sind Nerven und Muskeln. Ihre Zellen besitzen in einer an sich hoch isolierenden Phospholipid-Membran Eiweißmoleküle, die auch Tunnelproteine genannt werden......Der genannte Bereich wird wegen seiner Wellenlänge Mikrowellenbereich genannt. Er ist wegen seiner hohen Frequenz in der Lage, dipolartige Moleküle, z. B. das Wassermolekül, so schnell hin- und her zu bewegen (Braun´sche Molekularbewegung), dass Wärme entsteht. Dieser Effekt wird im Mikrowellenherd zum Kochen ausgenützt....“

 

Eine Frequenzselektivität resultiert aus der Tatsache, dass zur Eröffnung der Natriumkanälchen bestimmte Strukturveränderungen (Konformationsänderungen) in den Tunnelproteinen nötig sind, die nicht beliebig schnell ablaufen können. Wenn also bei  „hohen Frequenzen“, etwa ab 30 kHz, die Natriumkanäle eröffnende Halbwelle des Feldes zu kurz ist, geht das Kanälchen nicht mehr auf, und es entsteht keine Erregung. Bei sehr niedrigen Frequenzen wird die Potentialänderung an der Membran dagegen so langsam erzeugt, dass Kompensationsmechanismen, z. B. die Natrium-Kalium-Pumpe, den Effekt ausgleichen können. Bei 50 Hz wirken beide Mechanismen nicht, und die Membran kann somit am leichtesten erregt werden.  Anmerkung: Mit einem Hochfrequenz Digimeter der Firma Endotronic (Tel. 07566-465) kann auch der Laie feststellen, dass in der Nähe eines 50 Hz-stromführenden Kabels, je nach Wetterlage Radio Vatikan oder Radio Moskau energetisch verstärkt, mit deutlich höheren Feldstärken empfangen werden können. Von einer möglichen Wechselwirkung von Hoch- und Niederfrequenzen mit möglichen pathologischen Einflüssen auf die Zellmembranen muss bis zum Beweis des Gegenteils ausgegangen werden.

 

http://www.zv.uni-wuerzburg.de/forschungsbericht/e88/e880205/p016.htm

Auszug

 

TP B5, Feldinduzierte Membranprozesse

Am Vorhaben beteiligte Wissenschaftler: Zimmermann, Ulrich, Prof. Dr.; Arnold, Michael, Dr.; Eckert, Astrid; Frank, Hermann

 

Unsere Kenntnisse über reversible und irreversible elektrische Feldeffekte in biologischen Systemen haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Das Interesse an diesem Gebiet hat zwei Gründe: 1) die Zunahme an elektromagnetischer Strahlung in unserer Umgebung wirft viele (bisher unbeantwortete) Fragen über eine mögliche Wechselwirkung von nieder- und hochfrequenten Wechselfeldern mit zellulären Strukturen und enzymekontrollierten Reaktionen auf, und 2) feld-induzierte Prozesse (wie z.B. Elektropermeabilisierung, -fusion und -rotation) bieten völlig neue Möglichkeiten zur Zellmanipulation und zur Erforschung von biochemischen und biophysikalischen Prozesse in Zellen.

 

Diese Untersuchungen sollen unter Verwendung von ,konventionellen" Elektrodenanordnungen durchgeführt werden. Fortschritte auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie haben zur Entwicklung von ,Mikrostruktur-Elektrodenarrays" geführt, die völlig neue Möglichkeit für die Elektomanipulation von Zellen (Zellevitation, Elektropermeabilisierung, -fusion und -rotation in Feldkäfigen, lineare Wanderwellen, Mikropumpen etc.) erschließen, vorausgesetzt, dass die Hochfrequenzeigenschaften von Zellen und Medien bekannt sind. Diese Mikrostrukturen erlauben auf dem Einzelzell-Niveau Prozesse (wie z.B. Aktivierung von Lymphozyten durch mitogene Substanzen und Antikörper, Wirkung von Wachstumsfaktoren, Feldeffekte auf Membranoberflächen und intrazelluläre Enzyme, Mobilität von Membranproteinen und Zellwandkomponenten etc.) in einer Weise zu studieren, wie es mit ,konventionellen" Elektrodenanordnungen bisher nicht möglich war.

 

Nachricht u. Übersetzung von Reinhard Rückemann

Neue Studie: Handy-Telefonieren senkt Melatoninspiegel - Krebsrisiko steigt

Quelle: Pubmed, Int J Radiat Biol. 2002 Nov;78(11):1029-36, PMID: 12456290  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12456290&dopt=Abstract

  

Eine neue Studie der Colorado State University, USA, hat herausgefunden, dass bei Handytelefonierern, die länger als 25 Minuten am Tag mit dem Handy telefonierten, der Melatoninspiegel deutlich reduziert war. Der Effekt trat bereits nach 3 Tagen auf. Die entsprechende Versuchsgruppe hatte an 3 aufeinanderfolgenden Werktagen jeweils länger als 25 Minuten mit dem Handy telefoniert. Zur Bestimmung des Melatoninspiegels wurden jeweils Urinproben genommen.

 

Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass der Effekt sich noch verstärkte, wenn die Versuchspersonen zusätzlich 60-Hz-Magnetfeldern ausgesetzt waren.

 

Studien, bei denen Reduzierungen des Melatoninspiegels durch einen schädlichen Umwelteinfluss gefunden werden, gelten als sehr wichtig, da Melatonin wesentlich an der Bekämpfung von Krebszellen beteiligt ist. Zu geringe Melatoninspiegel begünstigen die Entwicklung bösartiger Tumore. Lai und Singh haben zum Beispiel 1996 und 1997 festgestellt, dass Schädigungen der Erbsubstanz, die nach der Bestrahlung mit Mikrowellenstrahlung auftraten, durch zusätzliches Melatonin vermieden werden konnten. Lai und Singh hatten dabei Gehirnzellen 2 Stunden (SAR 1,2, Frequenz: 2450 MHz, gepulst und ungepulst) mit Mikrowellen bestrahlt. 4 Stunden nach der Bestrahlung wurden sowohl bei der gepulsten als auch bei der ungepulsten Variante Schäden am Erbgut festgestellt (Einzel- und Doppelstrangbrüche der DNA). Die Reparatur der DNA wurde behindert, freie Radikale traten häufiger auf. Wurden die Zellen zusätzlich mit Melatonin versetzt, trat der Effekt nicht auf. (Quelle hierfür: Workshop der Forschungsgemeinschaft Funk, 24.-27.11.2002, Löwenstein).

 

Kommentar der Elektrosmognews: Da die Studie lediglich über 3 Tage durchgeführt wurde, kann sich auch niemand sicher fühlen, der weniger als 25 Minuten am Tag mit dem Handy telefoniert. Die immer offensichtlichere Dosis-Wirkungs-Beziehung wird vor allem durch den Faktor Zeit bestimmt. Welche Wirkungen auf den Melatonin-Spiegel bei kürzerer Nutzung entstehen (z.B. 5 Minuten am Tag, aber mehrere Jahre lang), kann nur in Langzeituntersuchungen geklärt werden. Nach Lai sind kurzzeitige hohe Strahlenbelastungen genauso schädlich wie niedrige Strahlenbelastungen über einen längeren Zeitraum. Die Studie beweist einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf für Industrie und Politik.

 

 

Dazu von Reinhard Rückemann (Auszug):

Amerikanische Forscher der Universität von Colorado fanden heraus:

 

Längerer Gebrauch von Mobiltelefonen kann zu einer Verringerung der Produktion von Melatonin führen. Eine erhöhte Belastung durch elektrische Felder des Stroms (in den USA 60 Hz) kann diesen Effekt noch verstärken.

Ihre Studie mit dem Titel: 'Ausscheidung eines Abbau-Zwischenprodukts von Melatonin bei Nutzern von Mobiltelefonen' erschien im November 2002 in der Fachzeitschrift 'International Journal of Radiation Biology'

 

Eine sehr schöne Erklärung zur Funktion des Melatonins finden Sie hier: www.drhuber.at/melatonin.htm

„Das kleine Hormon Melatonin, das unseren Organismus durchströmt, ist ein Signalstoff, der die Leistungsfähigkeit verschiedener Körperteile vermindert, dadurch aber die Lebensdauer erhöht. „

 

Weiter:
Die krebsschützende und die gefäßprotektive Wirkung des Melatonins

Der Alterungs-hinauszögernde Effekt des Melatonins Melatonin stellt viele körperliche Funktionen ruhig

Melatonin schützt auch den Kreislauf und das Herz

 

Eine sehr interessante Arbeit der Forschungsgemeinschaft Funk zur 'Melatoninhypothese' ist hier: http://www.fgf.de/fup/publikat/edition-mat/ew020616.pdf

 

Auszug daraus:

 

„6. Zusammenfassung und Ausblick

In dieser kurzen Übersicht sollte gezeigt werden, dass das Hormon Melatonin an einer Reihe physiologischer Funktionen beteiligt ist und möglicherweise durch Radikale verursachte Schäden verhindern kann.

Andererseits wurde wiederholt gezeigt, dass magnetische bzw. elektrische Felder die Synthese von Melatonin unterdrücken können. Schließlich weisen eine Reihe epidemiologischer Daten darauf hin, dass die Exposition zu magnetischen, elektrischen und elektromagnetischen Feldern gesundheitliche Schäden verursachen können, wenngleich die absoluten Auswirkungen unterschiedlich diskutiert werden.

In der Melatonin-Hypothese werden diese drei Komplexe in einen ursächlichen Zusammenhang gebracht. Zwar kann diese Theorie bislang nicht als bewiesen gelten, sie ist aber offenbar ausreichend fundiert, um als Begründung für verschiedene Forschungsvorhaben zu dienen.

[...}

 

Aus den zuvor geschilderten Zusammenhängen ist es daher denkbar, dass das zentral im Gehirn lokalisierte Pinealorgan (Anm.: die Zirbeldrüse, in der das Melatonin produziert wird)) durch elektromagnetische Felder, die von Mobiltelefonen ausgehen, in seiner Funktion beeinträchtigt werden könnte.

 

Zumindest ist ein solcher Zusammenhang konstruierbar und würde mutmaßlich zu einer Verunsicherung der realen und potentiellen Benutzer führen.“

 

Also: Hier ist das Ergebnis dieser Forschungsarbeit:

In dieser Arbeit wurden endlich „mögliche Effekte von hochfrequenten Feldern auf die Melatoninsynthese“ aufgedeckt, so wie es die Forschungsgemeinschaft Funk gefordert hat:

 

Ergebnis:

„Längerer Gebrauch von Mobiltelefonen kann zu einer Verringerung der Produktion von Melatonin führen.“

 

Damit ist der Zusammenhang nachgewiesen, der „mutmaßlich zu einer Verunsicherung der realen und potentiellen Benutzer führen“ wird.

Hierdurch ist auch der „Umgang mit einer relativ neuen, sehr attraktiven Technologie“ nicht „von unbegründeten Ängsten befreit“ worden, sondern es können „die Betreiber rechtzeitig vor realen Gefahren gewarnt werden.“

Und die Benutzer der „sehr attraktiven Technologie“ auch.

 

Nachricht von elektrosmognews

 

Neue Studie aus Polen

Biologische Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlung erneut bewiesen - oxidativer Stress

Nachricht von Elektrosmognews 17.12.2002
Quelle: Pubmed, Med Pr. 2002;53(4):311-4.
Polish. PMID: 12474410 ( http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12474410&dopt=Abstract )

 

Oxidativer Stress durch Mikrowellenstrahlung mögliche Ursache für viele negative Zellveränderungen und eine Vielzahl von systemischen Störungen im menschlichen Körper

Abstrakt der Studie: (Deutsch): PMID: 12474410

 

Ziel der Studie war es, an Zellkulturen in vitro die Wirkung des von Mobiltelefonen produzierten elektromagnetischen Feldes auf die Aktivität von Superoxid-Dismutase (SOD-1) und den Anteil von Malondialdehyd (MDA) in menschlichen Blutplättchen (Thrombozyten) zu prüfen. Die Blutplättchen-Suspension wurde 1, 3, 5 und 7 Minuten mit Mikrowellen (900 MHz, heutige GSM-Mobilfunk-Frequenz/D-Netz) bestrahlt. Die Studie bewies, dass die von Mobiltelefonen ausgehenden Mikrowellen die SOD-1-Aktivität nach 1, 5 und 7 Minuten Exposition signifikant stark reduzierte und nach 3 Minuten erhöhte - im Vergleich zum Kontrolltest. Nach 1,5 und 7 Minuten gab es eine signifikante Erhöhung der MDA Konzentration und eine Abnahme nach 3 Minuten im Vergleich zum Kontroll-Test. Die Wissenschaftler folgerten aus ihren Studienergebnissen, dass oxidativer Stress nach Mikrowellen-Exposition der Grund für viele negative Zellveränderungen sein könne und eine Vielzahl von systemischen Störungen im menschlichen Körper verursachen könne.

 

Hintergrund: Die medizinische Zeitschrift Praxis - Wissenschaft - Originalia äußerte in ihrer Ausgabe 7/97 bereits: „Das antioxidative Potential des Organismus ist vorrangigstes Überlebensprinzip und entscheidet weitgehend und unmittelbar über Gesundheit oder Krankheit.“

 

Superoxid-Dismutase:

Ein sehr wichtiges Anti-Oxidanz-Enzym. Primärer enzymatischer Fänger für freie Radikale. Es gibt Mangan-Superoxid-Dismutase in Mitochondrien und cystosolische Kupfer-Zink Dismutase mit exrazellulären Formen in Blut, Lymphen und anderen Körperflüssigkeiten. Superoxid-Ionen werden durch die mitochondriale Atmung, aktivierte Leukocyten, Mikrosomen, toxische Chemikalien und Strahlung in den lebenden Zellen produziert. Superoxid-Dismutase sorgt für den 200fach schnelleren Spontanzerfall von Superoxid. Der Bildung von hochaggressivem Singulett-Sauerstoff, Hydroxyl-Radikalen und anderen reaktiven Sauerstoff-Radikalen wird wirksam vorgebeugt.

Quelle: http://www.lapmueller.de/html/info_27.html:

 

Malondialdehyd - ein Marker für den oxidativen Stress der Zelle

Der menschliche Organismus ist in der modernen Gesellschaft einer Vielzahl Belastungen aus seiner Umwelt ausgesetzt, die hohe Anforderungen an die antioxidativ wirkenden Systeme des Körpers stellen. Durch UV-Strahlung und verschiedenste Noxen werden in den Zellen eine große Menge freier Radikale freigesetzt. Eine Überproduktion von Sauerstoffradikalen oder unzureichende antioxidative Abwehrmechanismen führen im Organismus zu einem vermehrten Auftreten von pathologischen Abbauprodukten, die zu schweren Zellschädigungen führen können. Vorzeitiges Altern und Krankheiten (Diabetes mellitus, Krebs) können sich in der Folge einstellen.

 

Durch die Oxidation ungesättigter Fettsäuren der Zellmembran werden im Organismus unterschiedlichste Hydroperoxide gebildet. Diese sind chemisch instabil und zerfallen in Aldehyde. Ein besonderes unter diesen stellt das Malondialdehyd (MDA) dar, da es die Eigenschaft hat, Proteine und Lipide zu vernetzen.

 

Malondialdehyd stellt damit einen Marker dar, der anzeigt, inwieweit das antioxidative System eines Patienten mit der einwirkenden oxidativen Belastung zurechtkommt. Oxidativer Stress führt zu einer verstärkten Lipidoxidation in der Zelle und damit zum Ansteigen der Konzentration von MDA.

 

Solche erhöhten Werte weisen darauf hin, dass ein oder mehrere Faktoren der antioxidativen Regulation überlastet sind und ein Eingreifen erforderlich wird. An dieser Stelle sollte nach Möglichkeiten der Veränderung der Lebensweise (Rauchen, Ernährung, Wohn/Arbeitsumfeld) gesucht und eventuelle Schwachstellen in der antioxidativen Abwehr (Vitamine, Spurenelemente) diagnostiziert und gegebenenfalls ausgeglichen werden.

 

Im Anschluss an eine Therapie lässt sich durch die Bestimmung des Malondialdehyd bei sinkenden Werten ein Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen belegen.

 

Zur Interpretation: Deutlich erhöhte Werte für MDA werden vor allem bei terminaler Niereninsuffizienz, septischem Schock, Schwangeren, bei Einnahme von Antikontrazeptiva, akuter Pankreatitis und Myokardinfarkt beobachtet. Allgemein nimmt der MDA-Spiegel mit zunehmendem Alter zu. Fast alle Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (Rauchen, Adipositas usw.) manifestieren sich auch in erhöhten Konzentrationen von Malondialdehyd.

 

Zuweilen werden geringfügig erniedrigte Konzentrationen beobachtet. Hier scheint ein Mangel an ungesättigten freien Fettsäuren zu einem geringeren Gesamtumsatz zu führen. In diesen Fällen sollten andere Wege zur Diagnose des oxidativen Stress (z.B. die Messung des Antioxidantienstatus, vgl. Info 28) beschritten werden.

 

Die Messung von Malondialdehyd (MDA) hat sich als anerkannte Methode etabliert, die Zerstörung von Lipidstrukturen durch Freie Radikale in vivo zu quantifizieren (siehe: http://www.oego.or.at/co/co_vii_3.htm).

 

In dieser Quelle ist folgende Äußerung zu finden: Das antioxidative Potential des Organismus ist vorrangigstes Überlebensprinzip und entscheidet weitgehend und unmittelbar über Gesundheit oder Krankheit.

Mechanismus der Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf Zellen

Nachricht und Übersetzung von Reinhard Rückemann

 

Griechische Forscher haben im Oktober 2002 ein biophysikalisches Modell veröffentlicht, mit dem sie die Wirkung gepulster elektromagnetischer Felder auf Zellen erklären können.

Die Grundzüge der Theorie sind:

 

·                               ·        elektrische oder magnetische Felder bringen Ionen auf der Oberfläche der Zellmembranen in Schwingung

 

·                               ·        übersteigt die Vibration der Ladungsträger einen Schwellenwert, erhalten spannungs-gesteuerte Membrankanäle ein falsches Signal

 

·                               ·        dadurch öffnen sich die Membrankanäle und Ionen wandern hindurch

 

·                               ·        die Funktion der Zelle wird gestört und sie gerät aus dem elektrochemischen Gleichgewicht

 

·                               ·        niederfrequente Felder haben die stärkste biologische Wirkung

 

 

Hier die Übersetzung des Abstracts: (Originaltitel: Mechanism for action of electromagnetic fields on cells.)

 

Mechanismus der Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf Zellen

Panagopoulos D, Karabarbounis A, Margaritis L.

Department of Cell Biology and Biophysics, Faculty of Biology,

University of Athens, Panepistimiopolis, GR-15784, Athens, Greece

 

Wir haben das biophysikalische Modell der Wirkung oszillierender elektrischer Felder auf Zellen, das wir kürzlich in [Biochem.  Biophys. Res. Commun. 272(3) (2000) 634-640] vorgestellt haben, nun so erweitert, dass es auch oszillierende magnetische Felder einschließt. Außerdem schließt es jetzt die aktivsten biologischen Vorgänge ein und ist auch in der Lage zu erklären, warum gepulste elektromagnetische Felder biologisch aktiver sein können als kontinuierliche Felder.

 

Nach der gegenwärtigen Theorie sind die Felder von niedriger Frequenz biologisch am aktivsten. Der grundlegende Mechanismus ist, dass durch die Einwirkung eines externen oszillierenden Feldes alle freien Ionen, die sich auf der Oberfläche der Plasmamembran der Zelle befinden, in eine verstärkte Vibration versetzt werden.

 

Wir haben gezeigt, dass die damit zusammen hängende Vibration elektrischer Ladungen in der Lage ist spannungs-gesteuerte Membrankanäle zu falscher Zeit zu öffnen. Das zerstört die elektrochemische Balance und die Funktion der Zelle. [siehe Biochem. Biophys. Res.  Commun. 272(3) (2000) 634-640].

 

Es scheint, dass diese einfache Idee nun auch leicht ausgedehnt werden kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir damit eine realistische Basis legen können, um eine große Bandbreite biologischer Effekte von elektromagnetischen Feldern erklären zu  können.

 

Quelle: Biochem Biophys Res Commun 2002 Oct 18;298(1):95

Weitere Studie: GSM-Mobilfunk verändert menschliche Gene

Quelle: Oncology Research (Zeitschrift für Krebsforschung) 2002; 13(1):19-24, PubMed; Nachricht von Jörg Wichmann

 

Signifikante biologische Wirkungen auf menschliche Hautfibroblasten (Bindegewebszellen) gefunden

 

Wissenschaftler der Fakultät für Humananatomie, Histologie und Gerichtsmedizin der Universität Florenz haben menschliche Hautfibroblasten (Bindegewebszellen) 1 Stunde lang der Strahlung der heutigen GSM-Mobilfunk-Technologie ausgesetzt. Im Ergebnis fanden sich danach Modifizierungen der Zellmorphologie und verschiedene genetische Veränderungen. Die Wissenschaftler hoben hervor, dass diese Ergebnisse zeigen, dass vom Mobilfunk ausgehende elektromagnetische Felder signifikante biologische Effekte auf menschliche Hautfibroblasten haben.

 

Eine erst im August 2002 veröffentlichte schwedische Studie (Hallberg & Johansson vom renommierten schwedischen Karolinska-Institut) hatte einen deutlichen statistischen Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Radiosendern in der Umgebung ermittelt. Die Autoren der schwedischen Studie wiesen dabei darauf hin, dass selbst Leistungsflussdichten von 30 Mikrowatt/Quadratmeter nicht als sicher angesehen werden könnten. Diese werden noch in kilometerweitem Umfeld von Mobilfunk- sowie Rundfunk- und Fernsehsendern erreicht.

 

Zusammenfassung der Studie (Englisch):

Exposure to global system for mobile communication (GSM) cellular phone radiofrequency alters gene expression, proliferation, and morphology of human skin fibroblasts.

Pacini S, Ruggiero M, Sardi I, Aterini S, Gulisano F, Gulisano M. Department of Human Anatomy, Histology and Forensic Medicine, University of Firenze, Italy.

 

Human skin fibroblasts were exposed to global system for mobile communication (GSM) cellular phone radiofrequency for 1 h. GSM exposure induced alterations in cell morphology and increased the expression of mitogenic signal transduction genes (e.g., MAP kinase kinase 3, G2/mitotic-specific cyclin G1), cell growth inhibitors (e.g., transforming growth factor-beta), and genes controlling apoptosis (e.g., bax). A significant increase in DNA synthesis and intracellular mitogenic second messenger formation matched the high expression of MAP kinase family genes. These findings show that these electromagnetic fields have significant biological effects on human skin fibroblasts.

PMID: 12201670 [PubMed - in process]

 

http://www.ingenta.com/isis/searching/ExpandTOC/ingenta?issue=infobike://cog/or/2002/00000013/00000001&index=4&WebLogicSession=PaQjdrRvQmVumGz1Dn3d|1743987138665148490/-1052814329/6/7051/7051/7052/7052/7051/-1

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12201670&dopt=Abstract 

 

Ärzte Zeitung, 07. 11. 2002

Handystrahlung aktiviert Leukämie-Zellen in vitro

Nach 48 Stunden Bestrahlung teilen sich die Zellen intensiv

 

BOLOGNA (mut). Handystrahlung macht Leukämie-Zellen aggressiv: Bei In-vitro-Versuchen starben durch die Strahlung zunächst vermehrt Leukämie-Zellen ab, die überlebenden Zellen vermehrten sich nachher aber umso stärker.

 

Forscher aus Bologna in Italien haben Leukämie-Zellen im Labor einer 900 Megahertz-Strahlung mit einer Intensität von einem Milliwatt ausgesetzt.

Die 900 Megahertz-Frequenz wird in europäischen Mobilfunknetzen häufig verwendet; Handys können dabei mit einer Leistung von bis zu zwei Watt strahlen.

 

Die Forscher um Dr. Fiorenzo Marinelli bemerkten, daß nach 24 Stunden Dauerbestrahlung mehr Leukämie-Zellen Selbstmordgene aktiviert hatten als Zellen in unbestrahlten Kulturen.

 

Die Folge: In den bestrahlten Kulturen starben 20 Prozent mehr Zellen als in den unbestrahlten, berichtet das Magazin "New Scientist" (2366, 2002, 9). Allerdings: Nach 48 Stunden Bestrahlung begannen sich viele der überlebenden Zellen intensiv zu teilen. Die Forscher stellten fest, dass in einem Großteil der bestrahlten Zellen drei Zellteilungsgene aktiviert worden sind.

 

Über welchen Mechanismus Radiostrahlung die Zellteilung beeinflußt, ist noch unklar. Unklar ist nach Angaben der Forscher auch, ob der Effekt bei mobil telefonierenden Menschen von Bedeutung ist.

 

Quelle/Informant(in): http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/11/07/201a0403.asp?cat=/medizin/umweltmedizin

http://www.newscientist.com/news/news.jsp?id=ns99992959

Volker Hartenstein, Mitglied des Bayerischen Landtages (partei- und fraktionslos)

 

Neue Studie: Beschleunigtes Krebswachstum
Quellen: heise.de, New Scientist, reuters.com; Nachricht von Jörg Wichmann
Untersuchung facht Diskussion um Elektrosmog-Schäden an

 

Nach einer neuen Untersuchung von italienischen Medizinern regt die Bestrahlung mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern Leukämie-Zellenzur Vermehrung an, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Demnach haben Fiorenzo Marinelli und seine Kollegen vom National Research Council in Bologna Leukämie-Zellen mit elektromagnetischen Feldern von 900 Megahertz und einem Milliwatt Leistung bestrahlt. Nach 24 Stunden waren 20 Prozent weniger Leukämie-Zellen in der Probe als in einer nicht bestrahlten Referenz-Probe. Nach 48 Stunden Bestrahlung stellten die Forscher allerdings fest, dass die Leukämie-Zellen in der bestrahlten Probe sich rapide vermehrten und aggressiv teilten.       
Der Originalbericht der Fachzeitschrift New Scientist: http://www.newscientist.com/news/news.jsp?id=ns99992959                     
www.buergerwelle.de

The Effect of Mobile Phones on the EEG

Croft RJ, Chandler JS, Burgess A, Barry RJ, Williams JD, Clarke AR. Acute Mobile Phone Operation Affects Neural Function in Humans. Clin Neurophysiol. (2002), 113(10):1623.

 

While mobile phones are used extensively in the western world, it is still not clear whether these have an effect on human neural function. Paying particular attention to the temporal nature of any such effects, I have been exploring the effect of mobile phone exposure to the EEG of healthy controls with collaborators at University of Wollongong (Jody Chandler, Robert Barry & Adam Clarke), Imperial College, London (Adrian Burgess) and Coventry University, UK (John Williams). Our results suggest that mobile phones do affect the EEG and do so as a function of exposure time, with the primary effect in the alpha range. Here at the Centre I am engaged in further research to validate and extend this finding, as well as to clarify the functional relation between the mobile phone frequency and that of the EEG effect.

 

Abstract:

Acute mobile phone operation affects neural function in humans.

Croft R, Chandler J, Burgess A, Barry R, Williams J, Clarke A.

Brain and Behaviour Research Institute, University of Wollongong,

Northfields Ave., 2522, Wollongong, Australia

 

OBJECTIVES:

Mobile phones (MP) are used extensively and yet little is known about the effects they may have on human physiology. There have been conflicting reports regarding the relation between MP use and the electroencephalogram

(EEG). The present study suggests that this conflict may be due to methodological differences such as exposure durations, and tests whether exposure to an active MP affects EEG as a function of time.

 

METHODS:

Twenty-four subjects participated in a single-blind fully counterbalanced cross-over design, where both resting EEG and phase-locked neural responses to auditory stimuli were measured while a MP was either operating or turned off.

 

RESULTS:

MP exposure altered resting EEG, decreasing 1-4Hz activity (right hemisphere sites), and increasing 8-12Hz activity as a function of exposure duration (midline posterior sites). MP exposure also altered early phase-locked neural responses, attenuating the normal response decrement over time in the 4-8Hz band, decreasing the response in the 1230Hz band globally and as a function of time, and increasing midline frontal and lateral posterior responses in the 30-45Hz band.

 

CONCLUSIONS:

Active MPs affect neural function in humans and do so as a function of exposure duration. The temporal nature of this effect may contribute to the lack of consistent results reported in the literature.

 

Quelle: Clin Neurophysiol 2002 Oct;113(10):1623

 

Abstract der Studie von Mashevich / Israel

 

Die Exposition von menschlichen Lymphozyten aus peripherem Blut mit elektromagnetischen Feldern in Verbindung mit Mobilfunk führt zu chromosomaler Instabilität.

 

Mashevich M., Folkman D.; u.a.

Abteilung für Humangenetik und Molekularbiologie der Universität Tel-Aviv, Israel.

 

Ob die Exposition von Mobilfunkstrahlung eine Gesundheitsgefährdung darstellt, steht im Brennpunkt der laufenden Debatte. Wir haben im Labor untersucht, ob die Exposition von menschlichen peripheren Lymphozyten (= m.p.L) mit einem elektromagnetischen Feld von 830 MHz zu Verlusten oder Gewinnen von Chromosomen führt. Eine größere „körperliche Änderung“ führt zu einer Instabilität des Genoms (= Gesamtheit aller Gene einer Fortpflanzungszelle) und dadurch zu Krebs.

 

Die menschlichen peripheren Lymphozyten wurden mit einer unterschiedlichen spezifischen Absorptionsrate (SAR) von 1,1 - 8,8 W/kg über einen Zeitraum von 72 Stunden in einer Expositionseinrichtung bestrahlt. Diese ist aus 2 Plattenresonatoren aufgebaut, die eine Temperatur zwischen 34,5 und 37,5 Grad Celsius haben. Die durchschnittliche SAR und ihre Verteilung in den Kolben mit den Gewebekulturen wurde durch Verknüpfung der Messungen und der numerischen Analyse mittels eines Simulationscode-Bauteils festgelegt.

 

Ein linearer Anstieg im Chromosom Nr. 17 - eine Aneuploidy - wurde als Funktion des SAR-Wertes beobachtet. Es wurde aufgezeigt, dass diese Strahlung einen gentoxischen Effekt hat. Die SAR-abhängigene Aneuploidy (= numerische Chromosomenaberration) wurde begleitet von einer abnormalen Art der Replikation der Region um Chromosom Nr. 17, bestehend aus einer Trennung (wiederholte DNS-Ansammlungen in der Nähe des Zentromer). Es ist naheliegend, dass Änderungen in der Neubildung durch die Gentoxizität der SAR bedingt ist.

 

Kontrollexperimente (d.h. Experimente ohne Strahlung) wurden in einem Temperaturbereich von 34,5 bis 38,5 Grad Celsius ausgeführt, sie zeigten, dass eine erhöhte Temperatur weder mit einer genetischen noch epigenetischen Veränderung einhergeht, während mit RF-Strahlung erhöhte Werte an Aneuploidy und eine geänderte Replikation der zentromeren DNS-Ansammlungen beobachtet wurde.

 

Die Ergebnisse zeigen auf, dass die gentoxischen Effekte von elektromagnetischer Strahlung auf nichtthermische Weise hervor gerufen werden. Überdies, die Tatschache, dass Aneuploidy als ein bekanntes Phänomen für einen Anstieg des Krebsrisikos zu betrachten ist, sollte dies bei zukünftigen Bewertungen von Grenzwerten Berücksichtigung erfahren.

 

Biomagnetics  24: 82-90, 2003

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=12524674&dopt=Abstract