Mikrozellen: maximale Immission!

BAYERISCHER LANDTAG ABGEORDNETER VOLKER HARTENSTEIN

Volker Hartenstein  -  Roßhirtstraße 11  -  97 199 Ochsenfurt

Referat für Gesundheit und Umwelt
Herrn Umweltreferenten
Joachim Lorenz
Marienplatz
880331 München

OFFENER BRIEF

 

                                                                                                21.06.2002

 

SZ, 19.06.02 - München will mit Mini-Handyantennen Wildwuchs auf Dächern beenden

 

Sehr geehrter Herr Lorenz,

 

einer Mitteilung der Süddeutschen Zeitung v. 19.06.02 zufolge, favorisieren Sie im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ausbau der Mobilfunknetze den Einsatz sog. Mikrozellen in der gesamten Münchner Fußgängerzone. Ihre Haltung begründen Sie laut SZ damit, dass Sie eine „Strahlenbelastung unterhalb jeder Genehmigungspflicht – so niedrig, dass selbst die als besonders streng geltenden Schweizer Grenzwerte weit unterschritten würden“, erwarten.

Mit dieser Aussage erwecken Sie in der Öffentlichkeit den Eindruck, dass durch Anwendung sog. Mikrozellen die Immissionsbelastung in der Innenstadt besonders gering gestaltet werden kann.

 

Das ist schlichtweg falsch und stellt deshalb bestenfalls eine Desinformation der Bürgerinnen und Bürger dar.

 

Als Beleg verweise ich auf die aktuelle Studie „Immissionen in Salzburg“, erstellt durch das Schweizer Bundesamt für Kommunikation in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum ARC Seibersdorf research GmbH; dem Magistrat Salzburg Amt für Umweltschutz, und der EMC-RF Szentkuti (2002). Hier (S. 9) heißt es u.a.:

 

  • Antennen von Mikrozellen müssen aus physikalischen Gründen nah bei den Kunden installiert werden. Dies führt zu folgender Situation. Obwohl die abgestrahlten Leistungen 100 bis 1000 mal kleiner sind als die Leistungen von Mast- oder Dachantennen ergeben sich relativ grosse Immissionswerte.“

 

  • „Aus technischen und auch praktischen Gründen betragen die Entfernungen zwischen Antenne und Anwohner im allgemeinen nur einige Meter. Deshalb werden bei Mikrozellen maximale Immissionswerte von zirka 200 mW/m2 nur mit unverhältnismässig grossem Aufwand zu unterschreiten sein.“

 

Zur Erinnerung:

 

·      Der viel gepriesene, aber inzwischen an vielen innerstädtischen Orten nicht mehr eingehaltene sog. Salzburger Beurteilungswert liegt bei 1 mW/m2  (= 100 nW/cm2).

 

·     Elektrosensible leiden unter Immissionsbelastungen, die mehrtausendfach unter den Werten liegen, die für die Münchner Innenstadt nach Installation von Mikrozellen zu erwarten sind.

 

Ich bitte Sie deshalb Ihre irreführenden Darstellungen in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Über eine entsprechende Bestätigung würde ich mich freuen und verbleibe

 

mit freundlichen Grüßen

 

 

     gez.

       Volker Hartenstein

 

P.S.: Nicht richtig ist leider auch die von Ihnen ´zitierte´ Aussage zu den Schweizer Grenzwerten. Diese sind genauso hoch wie in Deutschland (und anderen Ländern)!  Für Räume mit empfindlicher Nutzung wurden lediglich sog. Vorsorgewerte (besser: Anlagenwerte) eingeführt. Sie liegen bezogen auf die Feldstärken um den Faktor 10 niedriger als die geltenden Grenzwerte. Nicht zu den Räumen mit empfindlicher Nutzung zählen jedoch z.B. Arbeitsplätze, Gärten usw.

Süddeutsche Zeitung Lokales 19.6.2002

München will mit Mini-Handyantennen Wildwuchs auf Dächern beenden

 

Deutschland forstet auf. Seit das Telefon zum Dauer-Begleiter geworden ist, überzieht ein sich stetig verdichtender Antennen-Wald die Dächer der Städte. Allein München, das mit Frankfurt um den Titel Handy-Hauptstadt konkurriert, verfügt über etwa 750 Masten auf Schornstein-Niveau. Weitere 600 Standorte werden untersucht, die Einführung der UMTS-Technik fordert ihren Tribut. Als Verbesserung des Stadtbilds gelten die rund acht Meter hohen Rohre nicht gerade – von den immer wütenderen Bürger-Protesten einmal ganz zu schweigen. Das Münchner Umweltschutzreferat will nun mit einem Pilotprojekt gegen die scheinbar unvermeidliche Aufrüstung vorgehen: An Ampeln und Lichtmasten montierte Mini- Antennen sollen den Wildwuchs auf den Dächern bremsen – und langfristig sogar ganz stoppen.

 

Die so genannte Mikrozelle hat zwei große Vorteile: ihre Unauffälligkeit und ihre niedrige Strahlung. Der Münchner Umweltschutzreferent Joachim Lorenz schwärmt bereits von einer Strahlenbelastung unterhalb jeder Genehmigungspflicht – so niedrig, dass selbst die als besonders streng geltenden Schweizer Grenzwerte weit unterschritten würden. Erkauft werden muss der strahlungsarme Telefon-Schirm mit einer höheren Antennen-Dichte: Was nicht so stark strahlt, strahlt eben auch nicht so weit. Damit Ampeln und Lichtmasten später nicht wie Nadelkissen aussehen, plädiert Lorenz für mehr Zusammenarbeit unter den Mobilfunk-Betreibern. Prinzip: eine Antenne, sechs Netze. Derzeit ist es üblich, dass jeder Anbieter sein eigenes Süppchen kocht.

 

Die Mini-Antennen sind im günstigsten Fall nur noch etwa 30 Zentimeter hoch und haben einen Durchmesser von eineinhalb Zentimetern. Die Daten sollen über das in Verkehrsanlagen vorhandene Kabelnetz an eine Basis- Station weitergeleitet werden. Bisher verwenden Mobilfunk-Betreiber diese Technik vor allem als Ergänzung zu den herkömmlichen Dachgiganten – um die Versorgung an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen sicherzustellen. Viag Interkom etwa verwendet Mikrozellen, um den Empfang im Innern von Gebäuden zu sichern.

 

Lorenz will die gesamte Münchner Fußgängerzone mit Mini-Antennen ausstatten. Vorausgesetzt, der Stadtrat und die Mobilfunk-Betreiber machen mit – aufzwingen oder gar betreiben will die Stadt das neue System nicht. Die Begeisterung der Handy-Anbieter hält sich noch in Grenzen, die Technik gilt wegen ihrer hohen Zahl an Antennen als aufwändig. E-Plus weist darauf hin, ohnehin über ein sehr kleinteiliges Netz zu verfügen. Lorenz ist dennoch optimistisch. Denn München verfügt nicht nur über eine hohe Handy-Dichte, sondern auch über eine höchst aktive Protestbewegung. Das Thema Mobilfunk fehlt auf keiner Bürgerversammlung, Unterschriftensammlungen und Minidemos sind an der Tagesordnung. Es gilt als offenes Geheimnis, dass die Mobilfunk- Betreiber immer größere Probleme haben, weitere Standorte im Antennen-Wald zu finden.

 

Die aber wird es geben müssen, wenn sich die milliardenschweren UMTS- Investitionen lohnen sollen – und hier will Lorenz mit der Mikrozellen-Technik aushelfen. Am liebsten würde der Referent mit Einführung des Pilotprojekts die ersten Dachmasten fällen. Daraus wird wohl so schnell nichts: Erst müsste der herkömmliche Telefon-Standard auslaufen.

Dominik Hutter

München will mit Mini-Handyantennen Wildwuchs auf Dächern beenden

 

Deutschland forstet auf. Seit das Telefon zum Dauer-Begleiter geworden ist, überzieht ein sich stetig verdichtender Antennen-Wald die Dächer der Städte. Allein München, das mit Frankfurt um den Titel Handy-Hauptstadt konkurriert, verfügt über etwa 750 Masten auf Schornstein-Niveau. Weitere 600 Standorte werden untersucht, die Einführung der UMTS-Technik fordert ihren Tribut. Als Verbesserung des Stadtbilds gelten die rund acht Meter hohen Rohre nicht gerade - von den immer wütenderen Bürger-Protesten einmal ganz zu schweigen. Das Münchner Umweltschutzreferat will nun mit einem Pilotprojekt gegen die scheinbar unvermeidliche Aufrüstung vorgehen: An Ampeln und Lichtmasten montierte Mini- Antennen sollen den Wildwuchs auf den Dächern bremsen – und langfristig sogar ganz stoppen.

 

Die so genannte Mikrozelle hat zwei große Vorteile: ihre Unauffälligkeit und ihre niedrige Strahlung.

 

Kommentar von Hans-U. Jakob:

 

Achtung Sturmwarnung für München!

Achtung Sturmwarnung für München!

Achtung Sturmwarnung für München!

 

Was Dominik Hutter da in der Süddeutschen Zeitung über Mikrozellen und Schweizer Grenzwerte erzählt ist sehr gelinde gesagt als höherer technischer Blödsinn zu werten! Verdeckte Mikrosender erzeugen an den Köpfen oder an den Herzschrittmachern von ahnungslosen Passanten Feldstärken, die weit jenseits von gut und böse liegen!! Sehen Sie dazu dringend unter : http://www.gigaherz.ch/331 und http://www.gigaherz.ch/396

 

Alles was die Mogelpackung mit den Schweizer Grenzwerten betrifft, finden Sie unter http://www.gigaherz.ch/429 Weshalb orientiert man sich nicht auf einer Schweizer Seite, bevor man solche Desinformationen wie in der Süddeutschen Zeitung auf das Volk loslässt?? Umrechnungsformeln für alle Feldstärkenangaben finden Sie übrigens unter http://www.gigaherz.ch/64

 

Die sind so einfach, dass eigentlich selbst ein Journalist damit zurechtkommen müsste. Aber eventuell wollen oder dürfen die gar nicht damit zurechtkommen!

Star.Mail@t-online.de