Sende-"Technik"

BW: Interessant! Die Öffentlichkeit wird jetzt langsam darauf vorbereitet, wo überall versteckte Mobilfunksender gebraucht werden. Allerdings ist es wie immer dreist, dass so getan wird, als würden bestimmte Dinge nun überlegt – dabei sind sie seit Jahren bereits realisiert!! Z.B. hier oder hier...

 

 

Frankfurter Rundschau, 14.12.2001

Immer mehr Handys erfordern immer mehr Sendemasten. Jetzt werden Litfaßsäulen der Deutschen Städte-Medien (DSM) umfunktioniert - nach Tests in Augsburg und in München neuerdings auch in Frankfurt.

FRANKFURT. Das Augsburger Unternehmen Team Technoplan wurde auf der Suche nach neuen Standorten für Handy-Antennen bei der Deutschen Städte-Medien (DSM) fündig: In 450 Städten der Bundesrepublik hat sie fast 25.000 Litfaßsäulen stehen. Da kam Erich Huber vom Team Technoplan gerade recht, als er seine "attraktive Zweitnutzung" (DSM-Prokurist Klaus Seeger) der Werbe-Röhren aus Beton oder Glasfaser vorschlug.

Nach einem Prototyp in Augsburg und bereits knapp 50 zu Sendestationen umgebaute Werbesäulen in der Münchener City hat Huber inzwischen die Mobilfunker der Telekom von seiner Technik überzeugt und als Kunden gewonnen. Jetzt werden auch in der Frankfurter City mehr als 30 Säulen mit einem Regal für die Sendetechnik und einer kleinen Antenne auf dem Dach ausgerüstet. Viele dieser kleinen Antennen fügen sich in den Städten zu "Microzellen" zusammen.

Erich Huber, der seit mehreren Jahren Sendestationen aufbaut, weist darauf hin, dass die Sender in den Reklamesäulen gegenüber Anlagen auf Dächern mit erheblich geringeren Sendeleistungen arbeiten, da sie nur einen Radius von etwa 300 Metern bestrahlen. "Mit zwei bis vier Watt sind diese Sendanlagen genauso stark wie ein Handy", will Huber die Angst vor Elektrosmog besänftigen. Falls ein Mobiltelefonierer neben der Litfaßsäule mit der Sendeanlage steht, werde das Gespräch zwischen Sender und Empfänger mit weniger als einem Watt Leistung übertragen.

Team Technoplan und DSM erhoffen sich große Chancen für ihre Zusammenarbeit. Denn wenn die neue UMTS-Technik aufgebaut wird, müssen für praktikable Zeiten beim mobilen Surfen rund alle 500 Meter Sendemasten erreichbar sein. Die Zahl Sendeanlagen dürfte sich ersten Schätzungen zufolge dann von zurzeit rund 33 000 um weitere 50 000 erhöhen.

Und nicht nur Litfaßsäulen lassen sich nutzen. Auch die Plakatschaukästen mit ihren großen Standfüßen und die Uhren mit den Werbeflächen auf allen vier Seiten der Säulen wurden bereits für die Aufnahme von Antenne und Technik überprüft und für gut befunden.

Die in der Frankfurter City installierten Sender sind allerdings nicht eingeschaltet, weil die nötigen Kabel noch nicht verlegt werden konnten - weil das Straßenbauamt, so Klaus Seeger, "ohne die Unterschrift eines Dezernenten nicht entscheiden wollte". Der neu gewählte Baudezernent Franz Zimmermann (FDP) hatte "den Vorgang noch nicht auf meinem Tisch", erklärte er der FR.
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