blue-tooth und wLAN

Bluetooth oder wLAN: Wer macht das Rennen?

Wireless LAN wird in Europa eine wichtige Rolle spielen, aber die Zahl der Geräte mit Bluetooth-Technologie wird langfristig überwiegen. Zu diesem Ergebnis komen die Marktforscher von (http://www.forrester.com) Forrester Research in ihrer neuesten Untersuchung. Demnach soll es bis 2006 insgesamt zehnmal mehr Bluetooth- als Wireless-LAN-Geräte in Europa geben. In den nächsten vier Jahren werden 73 % aller Telefone, 72% aller Laptops und 44 % aller PDAs in Europa mit einer oder beiden Technologien ausgestattet sein. Laut einer neuen Studie von Forrester mit dem Titel "Bluetooth And W-LAN Will Coexist" ergänzen sich die Technologien, statt in direkte Konkurrenz zu treten. "Beide Technologien zeichnen sich durch unterschiedliche Stärken aus, kommen zeitverzögert auf den Markt und werden in verschiedenen Geräten eingesetzt," so Lars Godell, Analyst von Forrester. Wireless LAN übertrifft Bluetooth hinsichtlich Reichweite, Bandbreite und PC-LAN-Kommunikationsstandards. Durch seine Stärken wird Wireless LAN zur unumstrittenen Nummer eins für die Verbindung von Laptops mit privaten bzw. öffentlichen Netzen sowie für den öffentlichen Internetzugang wie beispielsweise in Hotels und auf Flughäfen. "Laptops werden verstärkt mit Wireless-LAN- Funktionen versehen. Im nächsten Jahr werden mehr als 10 % und 2006 bereits zwei Drittel über diese Funktionen verfügen, da die Nachfrage durch Unternehmen steigt und Laptopanbieter mit der Konkurrenz Schritt halten wollen," fügt Godell hinzu. Bluetooth setzt sich in allen anderen Bereichen als bevorzugte Gerätetechnologie durch. Geringere Hardwarekosten, niedrigerer Stromverbrauch und bessere Möglichkeiten für Echtzeitanwendungen wie z.B. Sprachübertragungen führt Godell als Gründe an. Bluetooth ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen Telefonen, Druckern, PDAs und Scannern im Büro sowie zwischen Telefonen, Fernsehgeräten und Videorekordern zu Hause und bietet leistungsstarke vertikale Lösungen. Bluetooth wird schon im nächsten Jahr durch die Integration in Telefone in mehr Geräten installiert sein - in Europa gibt es elfmal so viele Telefone wie Laptops. Zudem werden Telefonapparate in 2003, wenn die Chippreise auf fünf Dollar gefallen sind, verstärkt mit Bluetooth-Technologie ausgestattet. Ab dem nächsten Jahr werden auch neue PDA-Modelle mit Bluetooth versehen, und 2004 wird diese Technologie bereits in 17 % der PDAs eingesetzt.

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LEICHTES SPIEL FÜR COMPUTER-HACKER

Drahtlose Kommunikation mit erheblichen Sicherheitsmängeln

Drahtlose Kommunikation ist der letzte Schrei. Doch die Datenwellen, zwischen Computern ausgetauscht, sind nur selten geschützt. Kriminelle haben ein leichtes Spiel. Wie leicht dieses gefährliche Spiel ist, haben britische Sicherheits- und Computerexperten den Redakteuren der ZDF-Sendung »Frontal 21« in Berlin gezeigt.

Berlin-City am Potsdamer Platz. Der Mann auf dem Dach sieht aus wie ein britischer Spion. Engländer ist er, ein Spion aber nicht.

Wenn er wollte, könnte Richard Hollis unzählige Computernetzwerke anzapfen. Sein Laptop kann die Radiowellen von drahtlosen Computern empfangen, und in deren Funkverkehr einbrechen. Betriebssysteme ausschnüffeln - »sniffen« - nennen das Experten. Moderne Firmen verzichten zunehmend auf hinderliche Telefonsteckdosen.

Drahtlose Kommunikation, von Laptop zu Laptop, ist der letzte Schrei. Reichweite: Ein paar hundert Meter. Ohne lästige Kabel oder Steckdosen. Man braucht nur eine so genannte »wireless-card«, eine Funkkarte.

Wundertechnik kaum geschützt

Etwa 700.000 Funk-Laptops sind zurzeit in Deutschland in Betrieb. Tendenz stark steigend. Bis zum Jahre 2005 werden weltweit rund 140 Millionen Menschen drahtlos kommunizieren. Dabei ist die neue Wundertechnik gegen Hacker kaum geschützt. Die Betreiber sparen ausgerechnet bei der Sicherheit. Denn Verschlüsselung kostet Geld. Kriminelle haben ein leichtes Spiel.

Natürlich ist jeder Lauschangriff verboten. Und Richard Hollis würde so etwas auch niemals tun. Der Computerexperte will möglichen Opfern helfen, ihre Daten zu verschlüsseln. »Wir haben in Berlin schnell fast hundert Computernetzwerke gefunden, die man von der Straße ganz einfach anzapfen kann. Drei Viertel davon sind überhaupt nicht geschützt«, warnt Richard Hollis.

Empfang per Laptop

Die Redakteure der ZDF-Sendung »Frontal 21» wollten wissen, welche Unternehmen so locker mit der Sicherheit umgehen. Hollis hat sie mit auf eine Tour durch die Hauptstadt genommen: Immer wenn er den Funkbereich einer ungesicherten drahtlosen Computeranlage durchkreuzt, piept sein Laptop. »Wir empfangen Signale aus allen möglichen Netzwerken. Von Ministerien und Behörden, von Anwaltskanzleien, von Banken, großen Kaufhäusern sogar von Kunstgalerien«, erklärt Hollis.

Das ist so gefährlich, weil ein Hacker keine Spuren hinterläßt. Es ist sehr beliebt, einfach einzubrechen in ein Netzwerk und es dann schnell wieder zu verlassen - ohne Spuren. Das ist die einfachste und wirksamste Art.

Frontal-Redakteure machen Hacker-Test

Der Test bei Bekannten: Sie verschicken ein paar E-Mails, per Funk versteht sich. Die ZDF-Redakteure nehmen vor dem Büro Peilung auf. Erste Funksignale erscheinen auf ihrem Laptop. Sekunden später meldet er Empfang.

Die Test-Mail trudelt ein: »Hallo Frontal 21«. Es hat geklappt, die Redakteure haben gehackt.

John McGhie, Journalist und Computerfachmann aus London, hat die mangelnde Sicherheit englischer Computernetze aufgedeckt. Die gleichen Mängel gelten auch für Berlin. Vor dem »Kaufhaus des Westens« (KaDeWe) führt McGhie ein paar Beispiele vor. Dort empfängt er ein sehr starkes Signal. »Hier wird wohl ein drahtloses Computernetzwerk betrieben -ungeschützt. Wenn ich ein Gauner wäre, könnte ich mich einklicken und allerlei Schaden anrichten. Ich könnte Daten stehlen oder verändern. Oder ich könnte im Namen des KaDeWe an alle Kinder der Stadt eine E-Mail verschicken und verraten, dass es den Weihnachtsmann überhaupt nicht gibt. Ich könnte alles machen«, witzelt er.

Signal aus dem Verteidigungsministerium

Dann wird es ernster. Mit Hilfe der Londoner Computerexperten hat John McGhie unverschlüsselte Signale scheinbar aus dem Verteidigungsministerium am Landwehr Kanal empfangen. McGhie: »Wir empfangen zwei starke Signale. Das eine ist verschlüsselt. Das könnte ich nicht knacken, das würde ich auch niemals tun. Das andere Signal ist unverschlüsselt. Wir wissen nicht hundertprozentig ob es aus dem Verteidigungministerium kommt, aber es ist das einzige Gebäude hier.« Und dann: »Nicht verschlüsselt. Da würde ich mir Sorgen machen.«

Und wie sicher sind die Banken? John McGhie will es herausfinden. Vor einer Zweigstelle der Berliner Bank in Kudammnähe empfängt er erneut ein Signal. McGhie nimmt an, dass es dirket aus der Bank kommt: »Ich denke mal, das wird die Kunden der Bank ziemlich stören. Ich kann mich da jetzt ganz einfach einklicken in deren Internet, Passwörter knacken. Wenn ich ein Gauner wäre, würde ich mich freuen. Die Bankkunden sicherlich nicht.«

http://www.heute.t-online.de  Mittwoch 12.12.2001 [10.36Uhr]MEZ
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