Stiftung Warentest: Gefahren kaum zu stoppen?

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MELDUNGEN aus COMPUTER + TELEFON

11.06.2001

 

Antennenwald auf deutschen Dächern: Mieter haben kaum Chancen, sich gegen mögliche Gefahren zu wehren.


Mögliche Gefahren von Mobilfunk kaum zu stoppen

Mobilfunk ist in die Diskussion geraten. Die hochfrequenten Wellen, mit denen Sprach- und SMS-Daten von und zu den Handys übertragen werden, seien gesundheitsschädlich, befürchten eine ganze Reihe von Wissenschaftlern. Schwere Erkrankungen bis hin zu Krebs und Gehirnblutungen gehen auf das Konto der Funkwellen, glauben Mobilfunkkritiker. Auch wenn die These jedenfalls bisher nicht bewiesen ist: Viele möchten sicherheitshalber Abstand halten. Aufs eigene Handy können vorsichtige Zeitgenossen noch verzichten. Gegen die Wellen fremder Geräte und gegen Sendeanlagen ist jedoch kein Kraut gewachsen.

Hohe Grenzwerte

In Deutschland gelten für die Belastung mit Mobilfunkwellen recht hohe Grenzwerte. Italien und Belgien etwa haben bereits strengere Vorschriften erlassen. Grundsätzlich gilt: Je weiter ein Handy oder Mobilfunksender entfernt ist, desto geringer ist die Wirkung der Wellen von diesem Gerät. Am höchsten ist die Belastung für Handynutzer selbst. Problematisch können außerdem vor allem solche Sendeanlagen sein, die in unmittelbarer Nähe von Wohnungen montiert sind. Schon wenige Meter von der Anlage entfernt haben die Wellen dagegen nur noch einen Bruchteil der ursprünglichen Energie.

Kaum Chancen vor Gericht

Eigenheimbesitzer müssen sich keine Sorgen machen. Ihnen können Telekom und Co ohne ausdrückliches Einverständnis nicht aufs Dach steigen. Mieter dagegen haben es schwer, wenn der Vermieter das Dach an einen oder sogar mehrere Mobilfunkbetreiber vermietet hat: Bis auf vereinzelte Ausnahmen haben die Gerichte sämtliche Klagen dagegen zurückgewiesen. Solange die Anlagen sich innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte bewegen, ist von Rechts wegen alles in Ordnung.

Mehr Anlagen, weniger Leistung

Für das neue UMTS-Netz für die nächste Mobilfunk-Generation sind rund 100.000 zusätzliche Mobilfunksender erforderlich. Da das neue Netz engmaschiger sein wird als die bisherigen Funknetze, werden die einzelnen Sender jedoch weniger Leistung haben als die bisherigen Anlagen, kündigte T-Mobil-Pressesprecher Philipp Schindera an. Dadurch werde die Pro-Kopf-Belastung mit Mobilfunkwellen sinken.

BW: Die letzte Aussage ist derartig falsch, dass sie nur als Lüge bezeichnet werden kann!

Jeder zusätzliche Sender erhöht die gesamte Strahlenbelastung.

www.buergerwelle.de