UMTS: getrennte Sendernetze kosten weitere Miiliarden

Einige Mobilfunkunternehmen prüfen, wie sie durch Zusammenarbeit Kosten senken können.
UMTS-Betreiber brauchen eigene Sender-Netze
Regulierungsbehörde schließt Kooperation aus

Am Milliarden teuren Aufbau eines eigenen Netzes für die neue Mobilfunkgeneration UMTS kommen die sechs Lizenznehmer in Deutschland offensichtlich nicht vorbei. Nach Presseberichten stellte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation am Dienstag klar, dass sie keinen Spielraum für einen gemeinsamen Netzaufbau sehe.
Es werde sicher zu keinen Änderungen in den grundsätzlichen Lizenzaussagen kommen, sagte ein Sprecher der Behörde auf Anfrage. Einige Mobilfunkunternehmen loten derzeit aus, wie sie die Kosten für die UMTS-Mobilfunknetze senken können.

Mobilcom-Sprecher Matthias Quaritsch bestätigte, dass Netzbetreiber miteinander redeten. Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch nicht. “Es macht Sinn, Synergien beim Netzaufbau zu nutzen”, erläuterte er. So könnten beim Aufstellen von Antennen Standorte gemeinsam genutzt werden. Allerdings sähen die Lizenzauflagen den Aufbau eigener Netze vor. Daher müsse auch die Regulierungsbehörde in die Überlegungen einbezogen werden.

BIS ZU 100.000 NEUE STATIONEN
Die Höhe der Kosteneinsparungen konnte Quaritsch noch nicht genau beziffern. Im “Handelsblatt” hatte ein anderer Unternehmenssprecher Einsparungen zwischen 20 und 40 Prozent bei den Netzpreisen genannt. Die Deutsche Telekom, British Telecom über Viag Interkom, die niederländische KPN über E-Plus, MobilCom, Mannesmann und das Konsortium 3G (Telefonica/Sonera) hatten eine deutsche UMTS-Lizenz erworben.

Bei der Lizenzversteigerung durch den Bund waren im vergangenen Sommer fast 100 Milliarden Mark zusammen gekommen. Bereits vor Monaten waren Mobilfunk-Experten davon ausgegangen, dass insgesamt bis zu 100.000 Funkstationen benötigt werden.

27. Februar 2001 Mit Material von: DPA
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