Der erste Betreiber gibt UMTS wieder auf!

BW: der erste Mobilfunkbetreiber der dazugelernt hat und UMTS aufgibt! Unsere Glückwünsche und die Möglichkeit der Multiplizierung des Lerneffekts auf andere Firmen begleiten ihn; aus unseren Erfahrungen mit der Wirtschaftspolitik sehen wir die Chancen auf rasches Lernen auf breiter Flur allerdings als gering.

Sonera schließt norwegische UMTS-Tochter und gibt Lizenz zurück

Helsinki (vwd) Die Sonera Oy, Helsinki, will ihre UMTS-Tochtergesellschaft in Norwegen schließen. Die UMTS-Lizenz werde Sonera an die norwegische Regierung zurückgeben, teilte der finnische Telekommunikationskonzern am Donnerstag mit. Dieser Schritt sei eine Folge des Ausstiegs von Enitel ASA im Frühsommer aus dem Joint Venture Broadband Mobile ASA, das beide Unternehmen gegründet hatten, um ein UMTS-Netz aufzubauen. Die Liquidierung des Joint Ventures kostet Sonera eigenen Angaben nach 14 Mio EUR. Insgesamt habe Sonera 18 Mio EUR in das Projekt investiert, inklusive ihres Anteils an den 25 Mio EUR Lizenzgebühren.

Die norwegische Regierung hat vor kurzem erklärt, dass sie zurückgegebene UMTS-Lizenzen wieder veräußern werde. Die Orange SA, Paris, ein Konsortium unter Führung der Song Networks Holding AB und eine vom norwegischen Konglomerat Orkla ASA geführte Gruppe hatten sich früher erfolglos für eine Lizenz beworben. Orkla bekundete bereits Interesse an der freiwerdenden Lizenz, während Song Networks nicht mehr bieten wolle. Orange gab keinen Kommentar ab.               vwd/DJ/9.8.2001/rud/mkr        http://www.vwd.de/news/unternehmen/260884.html
www.buergerwelle.de

Sonera gibt die Lizenz in Norwegen zurück.
Ein Einzelfall oder ein Beispiel für viele?


Hamburg - Das finanziell angeschlagene finnische Telekommunikations-Unternehmen hatte in Norwegen 18 Millionen Euro für die Lizenz bezahlt. Diese Summe wird nun abgeschrieben. Das meldet die "Financial Times Deutschland" (FTD/Montagausgabe).

Im vergangenen Jahr waren in fast allen europäischen Ländern UMTS-Lizenzen versteigert worden. Allein in Deutschland brachte die Auktion gut 50 Milliarden Euro ein.

Doch viele Netzbetreiber stöhnen unter der Last der Lizenzausgaben. Zudem wird der Aufbau des Netzes viel teurer als erwartet.

Wert ist abgeschrieben

"Die Institutionen sind sehr skeptisch, ob es den Unternehmen gelingen wird, mit UMTS Profit zu machen", sagte Terry Sinclair, Analyst bei Schroder Salomon Smith Barney, der "FTD". "Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die Betreiber den Wert ihrer Lizenzen teilweise abschreiben werden."

Sonera teilte mit, dass der Beschluss, sich aus dem UMTS-Betrieb in Norwegen zurückzuziehen, allein mit der Situation in diesem Land zu tun habe: "Es hat keine Auswirkungen auf Soneras andere UMTS-Beteiligungen in Deutschland, Italien und Spanien." Die Sonera hat rund vier Milliarden Euro für Lizenzen in Europa ausgegeben, doch die meisten Analysten bewerten die UMTS-Lizenzen inzwischen mit einem Wert von Null.

Laut "FTD" erwarten Marktbeobachter, dass auch in Deutschland mindestens ein Unternehmen seine Lizenz zurückgibt.