Wolf-Report / ev.meth.

BW: Der Wind dreht kräftig gegen die Mobilfunkbetreiber: auch der „Draht nach oben“ wird schwieriger!

Keine Mobilfunk-Masten auf oberbayrischen Kirchen

Auf den Türmen der katholischen Kirchen im Erzbistum München und Freising werden keine Mobilfunkantennen installiert. "Trotz lukrativer Angebote von Mobilfunkbetreibern", heißt es in der Erklärung des Bistums, lehnten die zuständigen Kirchenreferenten unter Vorsitz des Münchner Kardinals Friedrich Wetter diese "weltliche Nutzung der Kirchtürme" strikt ab.  Mit dem Beschluss für das Erzbistum sollte eine unterschiedliche Praxis in den einzelnen Pfarreien verhindert werden. Angesichts der aktuellen hitzigen Diskussion in der Öffentlichkeit über Mobilfunkantennen befürchteten die Kirchenoberen auch erhebliche Proteste oder gar Spaltungen einzelner Pfarrgemeinden. In der Diskussion vor dem ablehnenden Beschluss war unter anderem auf die "charakteristische Funktion der Kirchtürme" hingewiesen worden. Sie markierten in Dörfern und Stadtteilen einen Ort des Gottesdienstes und des Gebetes, hieß es. Außerdem sei nach wie vor nicht abschließend geklärt, ob durch den Betrieb von Mobilfunkantennen die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt[1] werden könne. Das Thema Mobilfunk von Kirchtürmen sorgt landesweit immer wieder für  hitzige Diskussionen[2]: Zuletzt hatte die evangelische Kirche in Westfalen beschlossen[3], dass landesweit keine neuen Verträge mit Mobilfunkbetreibern abgeschlossen werden sollen. Auch die evangelische Kirche in Bayern will über diese Frage diskutieren. Der in Landshut tagenden Landessynode liegen dazu mehrere Eingaben vor, in denen ein Verbot von Mobilfunkantennen auf den Türmen von evangelischen Kirchen in Bayern gefordert wird. (wst[4]/c't) URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/data/wst-30.03.01-002/Links in diesem Artikel: [1] http://www.heise.de/ct/01/05/055/ [2] http://www.heise.de/newsticker/data/jk-15.02.01-005/ [3] http://www.heise.de/newsticker/data/sha-22.02.01-002/ [4] mailto:wst@ct.heise.de
www.buergerwelle.de

 

St. Nikolai: Baustopp für Mobilfunkantenne

 

Rinteln (ur). Einen ersten Erfolg können die Gegner der Installation einer Mobilfunk-Anlage auf dem Turm von St. Nikolai verbuchen: Der Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Gemeinde hat veranlasst, dass die Bauarbeiten sofort unterbrochen werden. Begründung: „Die besorgten Reaktionen aus der Bevölkerung haben uns sehr betroffen gemacht.“


Bislang sei noch keine Antenne montiert worden - und um das Thema Mobilfunk umfassend mit Gemeindegliedern und anderen Anliegern und Interessenten erörtern zu können, will der Kirchenvorstand für Mitte September eine Informationsveranstaltung organisieren. Dabei sollen die Bürger die Möglichkeit bekommen, Stellungnahmen von Experten in Sachen Mobilfunk zu hören und Fragen zu stellen oder auch ihre Bedenken vorzutragen. Wörtlich heißt es in der von Pastor Ulrich Wöhler übermittelten Presseerklärung: „In den Entscheidungsprozess für die Mobilfunkanlage der Viag Interkom GmbH seit November 1999 waren das Landeskirchenamt und das kirchliche Amt für Bau- und Kunstpflege eingebunden. Für den Beschluss des Kirchenvorstandes war wichtig, dass von der zu installierenden Anlage nach dem Stand der Wissenschaft keine Gefährdung von Personen ausgeht.“ Vor der Inbetriebnahme derartiger Anlagen würde von der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation geprüft, ob die gültigen Grenzwerte „zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern“ eingehalten würden. Genau diese Grenzwerte aber werden von vielen Kritikern bereits als unzulängliche Indikatoren für das tatsächliche Risikopotenzial angesehen - immerhin liegen sie im Bundesgebiet hundert Mal so hoch wie etwa in der vorsichtigen Schweiz. Abschließend stellt der Kirchenvorstand in seiner Stellungnahme fest: „Im Bereich der Landeskirche wird eine Reihe von Türmen wegen ihrer Höhe und ihrer günstigen Lage in Gemeindezentren zum Betrieb von Mobilfunkanlagen in Anspruch genommen. Dies war möglich, zumal da wir heute alle Nutznießer der Mobilfunktechnik sind. Der Kirchenvorstand von St. Nikolai konnte auf Grund der Erfahrungen anderer Gemeinden nicht mit diesen Reaktionen aus Teilen der Bürgerschaft rechnen und bedauert, nicht eher informiert zu haben.“

 

http://www.dewezet.de/Schaumburger_Zeitung/show_article.php3?zeitung=Schaumburger_Zeitung&area=Lokales&ressort=Aktuelles&id=245710


Leserbrief vom 21.08.2001  
Das Handy ist diesem Leser zu Folge kein Notfallretter – im Gegenteil. Die Belastung der Gesundheit durch die entstehende Strahlung sei unakzeptabel.

 

Strahlung ist ein derber Eingriff

 

Als einer der beiden Referenten des Mobilfunk-Info-Abends am 7. August in Schornsheim ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Herr, der das Handy als möglichen Lebensretter hinstellen wollte, am Schluss der Veranstaltung zugab, dass sein Vater durch einen Anruf von einem Festnetztelefon gerettet worden war.

Das Handy ist kein Lebensretter, vielmehr lenkt es viele Menschen von der nötigen Aufmerksamkeit, zum Beispiel im Straßenverkehr ab, so dass diese zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall umkommen oder Schaden nehmen (die AZ berichtete über diverse Fälle).

Es gibt wesentlich intelligentere Notrufsysteme für Notfallsituationen, die ohne zusätzliche HF-Belastung auskommen. Spätestens, seitdem durch eine ausgerechnet von T-Mobil in Auftrag gegebene Studie herauskam (April 2001), dass Handystrahlen das Immunsystem schwächen und Krebserkrankungen Vorschub leisten können, dürfte man wissen, dass man in akuten Notfallsituationen das eigene im konkreten Fall sicher sehr geschwächte Immunsystem nicht auch noch mit gepulsten Mikrowellen beschießen sollte. Denn unsere Zellkommunikation funktioniert mit Bioelektrizität; und gepulste elektromagnetische Strahlung ist ein derber Eingriff in dieses hochsensible System, welcher im konkreten Fall für einen geschwächten Körper das Gegenteil von Hilfe bedeuten könnte.

Auf dem Markt gibt es wesentlich gesundheitsverträglichere Systeme zu kaufen, die mit einem ungepulsten Radiosignal arbeiten und selbst für Outdoor-Freaks zu empfehlen sind, insofern die Reichweite bis 4000 Kilometer geht.

Aus meiner eigenen Praxis kann ich bestätigen: Wenn ich Notfallseelsorge-Rufbereitschaft habe, geht das sehr gut ohne Handy – und ich bin mit dem „Piepser“ dennoch jederzeit erreichbar.