UMTS: irrsinnige Geldvernichtung!

Traum vom UMTS-Boom wird zum Albtraum der Handy-Branche

Wirtschafts-Woche 9.8.2002: Wirtschaft

 

Europas Handybranche verabschiedet sich mit zahlreichen Hiobsbotschaften von ihren Hoffnungen auf einen raschen Boom durch die dritte Mobilfunk-Generation UMTS. Nach immer neuen Ankündigungen von Massenentlassungen und aufgeschobenen Investitionen forderte der Verband schwedischer Aktiensparer am Donnerstag schon fast mit dem Mut der Verzweiflung zur Zeichnung neuer Aktien des stark angeschlagenen Ericsson-Konzerns mit der Begründung auf, „in vier bis fünf Jahren“ könne das Unternehmen wieder „normale Gewinne“ erwirtschaften.

 

dpa/HB. STOCKHOLM/HELSINKI. Reines Gift auf dem Weg dahin aber war all das, was gleichzeitig als Begleitmusik aus anderen Unternehmenszentralen zu hören war. In der Zeitung „Die Welt“ kündigte der deutsche Chef des weltgrößten Mobilfunk-Betreibers Vodafone, Jürgen von Kuczowski, am Donnerstag den Aufschub des neuen UMTS-Netzes in Deutschland um ein halbes Jahr an. Die Handy-Produzenten mit Nokia an der Spitze seien technisch noch nicht ganz so weit, lautete die betont zurückhaltend formulierte Begründung.

 

Am Tag zuvor hatte der französische Konkurrent Orange in Schweden nach Meinung von Analysten eher Klartext geredet, als das Unternehmen von den Aufsichtsbehörden den Aufschub des UMTS-Starts gleich um drei Jahre von 2003 auf 2006 begehrte und neben dem Mangel an geeigneten Handys weitere Gründe nannte. „Die Nachfrage nach mobiler Datenübertragung ist so gut wie nicht existent“, hieß es im Schreiben an die Post- und Teleaufsicht.

 

„Unfassbarer Niedergang“

 

Auch den „unfassbaren Niedergang“ der Finanzmärkte für Telekommunikation sprach Orange offen an. „Eine harte Nuss für die Behörden“, schrieb die Wirtschaftszeitung „Dagens Industri“ und zitierte Experten mit der einhelligen Erwartung, dass für die anderen drei schwedischen UMTS-Lizenzinhaber dieselbe Ausganglage wie für Orange bestehe. Vielleicht wolle Orange die Lizenz ja in Wirklichkeit ganz loswerden, vermutete „Dagens Nyheter“.

 

Bis zu dieser Konsequenz sind der spanische Telefónica-Konzern und die finnische Sonera in Deutschland gegangen, die ihre deutsche Lizenz zunächst nicht ausüben. 800 der 900 Mitarbeiter der gemeinsamen deutschen UMTS-Tochter Quam werden wohl ihren Arbeitsplatz verlieren. Sonera hat auch schon die vier Milliarden Euro als Verlust abgeschrieben, die ohne konkrete Gegenleistung an die deutsche Staatskasse allein für das Recht auf ein noch nicht existierendes UMTS-Netz überwiesen wurden.

 

Schweden galt als Pionier

 

Über 100 Milliarden Euro hat die Branche insgesamt in Europa für derlei Lizenzen gezahlt, mit Abstand am meisten in Deutschland und Großbritannien. Schweden galt vor allem wegen der ehrgeizigen Zeitplanung mit einem Ende 2003 fertigen landesweiten Netz als Pionier. Gerade hier hat nun aber das große Bluten begonnen. Am Mittwoch kündigten zeitgleich Quam die Entlassung fast aller Beschäftigten, Nokia in Helsinki die Streichung von 900 Stellen in der Netzwerk-Sparte und der vor allem an Siemens und Ericsson liefernde Handy-Hersteller Flextronics die Entlassung von 530 Beschäftigten an.

 

Der Branchenführer Nokia erwartet in diesem Jahr bei der Infrastruktur von Mobilfunksystemen ein Umsatzminus von 25 Prozent. Die Finnen trifft dies weit weniger dramatisch als Ericsson, den weltweit führenden Anbieter von Systemen. Die Ericsson-Aktie ist in den vergangenen zwei Jahren um 95 Prozent gesunken, und die Talfahrt ging in dieser Woche munter weiter. Das Unternehmen muss auch angesichts immer schlechterer Kredit-Ratings um den Erfolg der angekündigten Aktienemission über 30 Milliarden Kronen (3,2 Milliarden Euro) bangen.

 

Beim Nachbarn in Finnland wird der einstige Traum von riesigen UMTS-Profiten für die Verantwortlichen inzwischen auch durch Aktivitäten der Justiz immer mehr zum Albtraum. Die zuständige Behörde hat eine förmliche Untersuchung des für Sonera so gut wie ruinösen Erwerbs einer deutschen UMTS-Lizenz eingeleitet. Nur durch eine Staatshilfe konnte der Konzern überleben. Das veranlasste die größte Zeitung im Lande „Helsingin Sanomat“ zu der sarkastischen Bemerkung, vom einstigen UMTS-Traum sei bisher nur Wirklichkeit geworden, dass man „großzügig“ finnische Steuergelder zur Verminderung des Defizits der deutschen Staatskasse überwiesen habe.
Quelle: Star.Mail@t-online.de BI Omega

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heise online:

Verband beklagt fehlende Geschaeftsmodelle fuer UMTS

Der Deutsche Multimedia Verband, DMMV[1], hatte auf der Internet World in Berlin eine Podiumsdiskussion ausgerichtet, auf der sich Teilnehmer -- Anbieter, Gerätehersteller und Contentprovider -- über die Themen UMTS versus Wireless LAN sowie UMTS-Geschäftsmodelle austauschen konnten. Das Ergebnis der Gespräche schätzt der DMMV ernüchternd ein. Er beklagt eine "Ratlosigkeit im Hinblick auf Geschäftsmodelle für die teuren UMTS-Netze[2]". Marcus Garbe, Leiter des DMMV-Arbeitskreises Mobile Internet, hält den Ansatz der UMTS-Netzbetreiber, "die Lizenzmilliarden allein über selbstgenerierte Peer-to-Peer-Kommunikation einspielen zu wollen", für gefährlich.

...

Andere Drahtlos-Techniken, etwa Wireless LAN oder Bluetooth, seien für die Inhalteanbieter ebenfalls noch nicht profitabel... (dz[5]/c't)

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Milliardengrab UMTS

Von: Star.Mail@t-online.de

Financial Times Deutschland Wirtschaft 12.6.2002

 

Seit einiger Zeit schlittert Mobilcom von einer Krise in die nächste, der jüngste Eklat könnte dem Telefonkonzern endgültig den Todesstoß verpassen.

 

Großaktionär France Telecom trennt sich von dem Unternehmen. Und alleine sind die Büdelsdorfer nicht überlebensfähig. Für den Niedergang des einstigen Börsenstars ist Gründer und Mobilcom-Chef Gerhard Schmid mitverantwortlich. Obwohl das Unternehmen auf die Unterstützung der Franzosen angewiesen ist, weil die Geschäfte schlecht laufen und der Schuldenberg wächst, hat der selbstverliebte Manager den Partner wiederholt gereizt und verärgert.

 

Doch der tiefere Grund für die Probleme bei Mobilcom ist das Milliardengrab UMTS. Schmid hat wie andere erhebliche Summen für die Lizenzen des neuen Übertragungsstandard ausgegeben. Inzwischen ist klar, dass es noch Jahre dauern könnte, bis sich die Technologie auszahlen wird. Darauf deuten auch die jüngsten Einbrüche bei den Netzausrüstern hin. Der Umsatzrückgang in der Netztechnik-Sparte von Nokia etwa zeigt, dass der Ausbau der Funknetze verschleppt wird. Die überschuldeten Lizenzinhaber können oder wollen sich Investitionen in die neue Technik derzeit nicht leisten. Es ist derzeit offensichtlich ökonomischer, an UMTS zu sparen als viel Geld in den neuen Standard zu stecken.

 

Irgendwann wird auch der Mobilfunk der Zukunft Gewinne abwerfen, doch die Durststrecke ist so lang, dass einige Lizenz-Unternehmen sie nicht überstehen werden. Bleibt zu hoffen, dass der Staat die Konsolidierung nicht durch fragwürdige Rettungsaktionen aufhält.

Auch Telekom-Konkurrenten kämpfen mit Problemen

 

Überteuerte Firmenzukäufe, Milliarden-Lasten durch UMTS-Lizenzen und ein dramatischer Einbruch der Aktienkurse -- die Konkurrenten der Deutschen Telekom haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie der Bonner Konzern:  

 

 

Der französische Telekommunikationsgigant France Telecom[1] steht mit einem enormen Schuldenberg von 60,7 Milliarden Euro Ende 2001 ähnlich da wie die Deutsche Telekom. Analysten zeigen sich überwiegend skeptisch über die Aussichten für einen Schuldenabbau. Der Staat hält einen Mehrheitsanteil von 55,7 Prozent an dem Unternehmen unter der Leitung von Michel Bon. Seit ihrer Börseneinführung 1997 hat die Aktie des Unternehmens, die ähnlich wie die Deutsche Telekom als "sichere Volksaktie" präsentiert wurde, über zwei Drittel ihres Werts verloren. Im Verhältnis zu den Höchstkursen vom März 2000 stürzte die Aktie um 95 Prozent ab.

 

KPN[2], der einst staatliche niederländische Telekomkonzern, hat vergleichbare Probleme bereits hinter sich gebracht. Der Konzern mit einem Staatsanteil von etwa 34 Prozent, wechselte im vergangenen September den Chef aus[3], als KPN 22 Milliarden Euro Schulden hatte. An die Stelle des Vorstandsvorsitzenden Paul Smits trat Ad Scheepbouwer, bis dahin Chef des Postunternehmens TPG. Er brachte einen neuen Kreditrahmen von 2,5 Milliarden Euro, der von Banken an seine Person gebunden war. Smits blieb aber im Vorstand, wo er für mobile Telefonie verantwortlich ist.

 

Der Schuldenberg -- entstanden durch den Kauf von E-Plus[4] sowie teurer UMTS-Lizenzen[5] in Deutschland und Großbritannien -- ist bisher durch Verkäufe von Unternehmensteilen auf 15,1 Milliarden Euro gedrückt worden. Zum 1. August will KPN nach Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde die Tarife für Telefongespräche um 10 bis 17 Prozent erhöhen. KPN machte 2001 einen Nettoverlust[6] von etwa 7,5 Milliarden Euro, nach einer Wertberichtigung von 13,7 Milliarden Euro auf das deutsche Mobilfunkunternehmen E-Plus. 2001 wurden 5400 der damals 35.000 Stellen abgebaut. Bei dem Wechsel an der KPN-Spitze hatte die Aktie 2,72 Euro gekostet. Heute steht das Papier bei rund 4,50 Euro.

 

Die British Telecom[7] verfolgte nun das genaue Gegenteil zur Strategie der Deutschen Telekom. Sie halbierte im vergangenen Jahr den Schuldenberg auf 13,7 Milliarden Pfund (21,3 Mrd Euro). Der Preis dafür war aber die Aufgabe der ehrgeizigen Pläne für einen internationalen Großkonzern und die Reduzierung auf die Rolle einer regionalen Telefongesellschaft. Unter anderem die Milliarden-Kosten einer deutschen UMTS-Lizenz hatten BT in eine schwere Krise gestürzt. Die Mobilfunksparte wurde ausgelagert[8] und ging an die Börse. Konzernchef Sir Peter Bonfield kündigte im vergangenen Oktober seinen Rückzug an -- mit einem «goldenen Handschlag» von 2,8 Millionen Pfund.

 

In Österreich ging die Platzierung von Aktien der Telekom Austria[9] im November 2000 gründlich daneben -- die Branchenkrise war bereits voll in Gange. Der Ausgabekurs von neun Euro hielt nicht einen Tag, der Kurs sackte binnen kurzer Zeit unter sechs Euro ab. Aktuell kostet das Papier aber wieder gut acht Euro. Der Staat hält noch 47,8 Prozent, die Telecom Italia 29,8 Prozent der Anteile. Der Rest ist im Streubesitz. Die Telekom-Tochter T-Mobile Austria ist die Nummer zwei am österreichischen Mobilfunkmarkt.


Die Telecom Italia[10], die Ron Sommer als Chef der Deutschen Telekom einst übernehmen wollte, soll bald vollständig privatisiert werden. Im vergangenen Jahr fiel wegen hoher Abschreibungen ein Verlust von 2,07 Milliarden Euro an. Bis 2004 sollen zwei Milliarden Euro eingespart werden, zugleich aber bis zu 3000 neue Mitarbeiter einstellen[11]. Die Aktie verlor allein seit Jahresbeginn etwa ein Fünftel ihres Werts. (dpa) /

(anw[12]/c't)

 

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„Irrsinnige Geldvernichtung“

Der Aufbau des UMTS-Netzes verschlingt Unsummen

R und ein Jahr nach der Versteigerung der UMTS-Lizenzen ziehen Experten eine erschreckende Bilanz. Der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen (VATM), Joachim Dreyer, wertet die Versteigerung als „irrsinnige Geldvernichtung“, meldete die „Welt am Sonntag“ vorab am Samstag. Das Geld, das die Unternehmen damals ausgegeben hätten, fehle heute für Investitionen. „Das gilt nicht nur für die Telekom, sondern für die ganze Branche“, sagte Dreyer.

Die Chancen für Ersparnisse durch Kooperationen zwischen den Anbietern stehen schlecht. Der Mobilfunkbetreiber D2/Vodafone sieht beim Ausbau der UMTS-Mobilfunknetze nur wenig Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit. „Der Spielraum ist kartellrechtlich, lizenzrechtlich und im Sinne des Wettbewerbs sehr begrenzt“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Mannesmann Mobilfunk laut „heise-online“. Nach wie vor sei sein Unternehmen aber offen für Gespräche. „Bei der Suche nach der besten Kombination sind wir aber bislang noch nicht fündig geworden.“

Einen Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland attestiert der Internetsprecher der CDU, Thomas Heilmann, den deutschen Telekommunikationsanbietern. „Der Bund hat zwar 99,368 Milliarden Mark an Sondersteuereinnahmen durch die Versteigerung, der Wertverlust seines Telekom-Aktienpaketes beträgt aber allein 93,4 Milliarden Mark“, sagte er der Zeitung. Gleichzeitig würden die Gewinne der Mobilfunkunternehmen drastisch sinken, so dass es zu weiteren 50 Milliarden Mark Steuerausfällen komme.

Länder und Kommunen verlören Körperschafts- und Gewerbesteuern, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. „Auch die Kleinanleger leiden unter den Kursverlusten“, klagte Heilmann. Besser wäre es daher gewesen, ein Versteigerungsverfahren zu wählen, bei dem eine Gesamtsumme von zehn Milliarden Mark herausgekommen wäre, indem man ein transparenteres Verfahren gewählt und eine spätere Bezahlung zugelassen hätte, sagte der CDU-Internetsprecher.
http://focus.de/G/GN/gn.htm?snr=94005&streamsnr=3
www.buergerwelle.de

"Geld verbrennen" in einem Wort: UMTS
Rund ein Jahr nach der Versteigerung der UTMS-Mobilfunkunternehmen ziehen Telekommunikationsexperten eine kritische Bilanz. Der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen (VATM), Joachim Dreyer, wertet die Versteigerung als "irrsinnige Geldvernichtung". Das Geld, das die Unternehmen damals ausgegeben hätten, fehle heute für Investitionen. "Das gilt nicht nur für die Telekom, sondern für die ganze Branche", sagte Dreyer der "Welt am Sonntag".

"Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland"
Einen Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland attestiert der Internetsprecher der CDU, Thomas Heilmann, den deutschen Telekommunikationsanbietern. "Der Bund hat zwar 99,368 Milliarden DM an Sondersteuereinnahmen durch die Versteigerung, der Wertverlust seines Telekom-Aktienpaketes beträgt aber allein 93,4 Milliarden DM", sagte Heilmann der Zeitung. Gleichzeitig würden die Gewinne der Mobilfunkunternehmen drastisch sinken, so dass es zu weiteren 50 Milliarden DM (25,6 Mrd Euro) Steuerausfällen komme.

Anderes Versteigerungsverfahren wäre besser gewesen
Länder und Kommunen verlören Körperschaft- und Gewerbesteuer, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. "Auch die Kleinanleger leiden unter den Kursverlusten", klagte Heilmann. Besser wäre es daher gewesen, ein Versteigerungsverfahren zu wählen, bei dem eine Gesamtsumme von 10 Milliarden DM herausgekommen wäre, indem man ein transparenteres Verfahren gewählt und eine spätere Bezahlung zugelassen hätte,
sagte der CDU-Internetsprecher.
http://www.stern.de/computer-netze/news/topnews/artikel_30694.html

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Mobilfunk wird zur Last

Die Telekom-Branche in Europa ist mit einer Flaute konfrontiert, die zur Restrukturierung zwingt.

WIEN (p. m.) Mobilfunk, noch 2000 der Wachstumsmotor der Telekommunikation, droht heuer zur Bremse zu werden. Die Vorhersagen sind vorsichtig und skeptisch, für den gesättigten westeuropäischen Markt teilweise sogar düster. Die Marktforscher der Strategis Group erwarten zwar eine Zunahme der weltweiten Handy-Verkäufe um 17 Prozent auf 483 Mill. Stück. Aber das Wachstum werde von China und Südostasien (plus 40 Prozent) getragen, während Europa einstellige Zuwachsraten produzieren werde. Die Strategis Group stützt ihre Prognose auf die Erwartung, da neue Technologien - zuerst GPRS, später im Jahr auch schon UMTS – das Wachstum vorantreiben: 36 Prozent der Verkäufe sollen auf den Wechsel von Nutzern zu neuen Handy-Modellen zurückzuführen sein, mit denen neuartige Dienste nutzbar werden. Heuer werde vor allem MMS (eine mit multimedialen Inhalten erweiterte SMS) boomen. Ausgesprochen pessimistisch ist McKinsey in einer Studie über die 15 EU-Staaten: Nachdem sich viele Telekom-Unternehmen in den Boom-Jahren und durch die teuren UMTS-Lizenzen schwer verschuldet hätten, erzwinge jetzt die Flaute eine grundlegende Restrukturierung des gesamten Sektors.

"Mangels eines Marktdurchbruchs dürfte das gesamte Umsatzwachstum für den Telekom-Sektor bis 2004 von 20 Prozent im Jahr 1999 auf einen Level fallen, der sich dem BIP-Wachstum Europas angleicht", sagt McKinsey. Während der Zuwachs beim großen Umsatzträger Festnetz niedrig, aber stabil bleibe, werde vor allem beim Mobilfunk ein starker Rückfall erwartet
http://www.diepresse.at/detail/default.asp?channel=e&ressort=eo&id=268412
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Industrie warnt vor Absenken der Handy-Grenzwerte

Bis zu vier Milliarden Euro Mehrkosten je UMTS-Netz befürchtet / Streit unter Forschern

Thomas H. Wendel

BERLIN, 10. September. Der Streit um eine mögliche Absenkung der Elektrosmog-Grenzwerte für Handys und Mobilfunk-Sendeanlagen verschärft sich. Vertreter der Mobilfunkindustrie warnten in Berlin anlässlich einer Fachtagung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) vor den wirtschaftlichen Folgen eines solchen Schrittes. Sollte die Bundesregierung bei der anstehenden Novellierung der Bundesimmissionsschutzverordnung die Grenzwerte nach Schweizer Vorbild auf ein Zehntel des heutigen Feldstärke-Wertes reduzieren, drohten beim Aufbau der sechs projektierten UMTS-Mobilfunknetze jeweils Mehrkosten zwischen zwei bis vier Milliarden Euro (7,82 Milliarden Mark), erklärte Fritz Lauer, Leiter Umwelttechnik beim Netzbetreiber T-Mobil. Zur Nachrüstung der vier GSM-Netze müssten je eine halbe bis eine Milliarde Euro angesetzt werden, sagte Lauer.

"Mogelpackung" Vorsorgewert

Der Netzwerktechnik-Chef des viertgrößten deutschen Mobilfunkanbieters Viag Interkom, Wolfgang Krüger, sagte, die diskutierten so genannten Vorsorgewerte seien eine "Mogelpackung". Zwar würde durch eine Einführung niedrigerer Strahlungsgrenzen die Elektrosmog-Belastung gesenkt. Gleichzeitig müssten aber eine Vielzahl zusätzlicher Sendestationen gebaut werden, damit es keine Empfangslöcher gebe. Ähnlich äußerte sich auch Uwe Kullnick vom Gerätehersteller Siemens. Es sei "sehr einfach", Handys mit geringeren Abstrahlwerten zu konstruieren, sagte Kullnick. Man müsse dazu nur die Sendeleistung verringern. Dann müssten jedoch kleinteiligere Handy-Netze aufgebaut werden.

T-Mobil-Umwelttechniker Lauer räumte jedoch ein, dass es in der Wissenschaft "widersprüchliche Wertungen" empirischer Untersuchungen gebe. T-Mobil hatte vier Studien bei der Humboldt-Universität (Berlin), der RWTH Aachen, dem Darmstädter Öko-Institut sowie dem Ecolog-Institut (Hannover) in Auftrag gegeben.

http://www.berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/wirtschaft/.html/73598.html
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