Mobilfunkboom am Ende

Gemäß den Prognosen wird sich der Absatz bei Mobilfunktelefonen in der näheren Zukunft rückläufig entwickeln
Der Handy-Boom am Scheideweg
Nach jahrelangen Zuwachsraten wird nun eine Abschwächung erwartet

Die Wachstumsraten auf dem Handy-Markt sind seit Jahren rasant. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Schätzungen des finnischen Weltmarktführers Nokia etwa 405 Millionen Mobiltelefone verkauft - 45 Prozent mehr als 1999. Doch in der Branche herrscht Nervosität. Experten erwarten nach den fetten Jahren nun eine Abschwächung des Wachstums.

Zu den Mobilfunkriesen gehört neben Nokia der US-Konzern Motorola als Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Nummer drei war bisher Ericsson.

An vierter Stelle folgt Siemens mit einem Marktanteil von etwa neun Prozent. Die Münchner verkauften im vergangenen Jahr etwa 24 Millionen Handys und bleiben optimistisch. Siemens-Manager Rudi Lamprecht prophezeite unlängst für die Branche Zuwachsraten von 20 bis 25 Prozent pro Jahr.

HANDYMARKT AM SCHEIDEWEG
Doch die Investoren sind nervös. Als Nokia für das Jahr 2000 die Rekordzahl von 128 Millionen verkaufter Handys meldete - im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 64 Prozent - gab die Nokia-Aktie um acht Prozent nach. Die Analysten hatten noch höhere Werte erwartet.

Viele Experten erwarten eine Abschwächung des Wachstums. Motorola - neben der Handyproduktion auch in der Chip- und Halbleiterherstellung tätig - schraubte seine Erwartungen für 2001 bereits nach unten. Ericsson geht davon aus, dass die gesamte Branche in diesem Jahr weltweit nur noch 400 bis 540 Millionen statt wie zunächst erwartet 525 bis 575 Millionen absetzen kann.

ZDF.MSNBC 26. Januar 2001 http://www.zdf.msnbc.de/news/70439.asp
Mit Material von: DPA