Valladolid Spanien: Krebsskandal an spanischer Schule

Umfangreiche Sammlung von Zeitungsmeldungen und Artikeln rund um die aussergewöhnliche Häufung von Krebsfällen an einer Schule in Valladolid, Spanien, im Zeitraum vom 28.12.01 - 24.06.02


Krebsskandal an spanischer Schule: Richter lässt Mobilfunksender sofort abschalten

 

Aus: TAZ, 28.12.2001

 

Richter lässt Handymasten abschalten

 

Nach viertem Leukämiefall an einer Schule innerhalb eines Jahres entspricht spanisches Gericht dem Antrag der Eltern

 

MADRID taz  Richter José Alberto Rodríguez fackelte nicht lange. Am Mittwoch wurde ein neuer Krebsfall in einer Grundschule im nordspanischen Valladolid entdeckt, und noch am Nachmittag entsprach der Richter dem Antrag einer Elterninitiative und ließ die benachbarten Mobilfunk-Sendemasten stilllegen.

 

Dies war bereits das vierte Kind, das dort innerhalb eines Jahres erkrankte: Drei Kinder haben Leukämie und eines Lymphknotenkrebs. Der Richter gab deshalb dem Antrag der Eltern auf “größtmöglichste Vorsichtsmaßnahmen” statt. Rechtlich sicherte sich Richter Rodríguez mit der Bauordnung ab: Die auf 6 Masten verteilten 36 Funksender mit einer Gesamtleistung von 65.000 Watt stellten “einen industriellen Komplex” dar, der daher nicht wie geschehen auf einem Wohnhaus errichtet werden dürfe.

 

Der Sprecher der Elterninitiative, Alfonso Carvajal, ist zufrieden. “Endlich hat jemand unsere Argumente gehört.” Der Medizinprofessor arbeitet in einer interdisziplinären Kommission an der Hochschule in Valladolid, die seit dem ersten Krebsfall die Schließung der Sender forderte.

 

Doch die Stadtverwaltung, ließ lieber ein Dossier erstellen, welches die Harmlosigkeit der Antennen belegen soll. Auch an die Mobilfunkgesellschaften kommen die Initiative “Antennen raus” nicht heran: Denn die Anlagen werden von Firmen betrieben, die sie an die Telefongesellschaften weitervermieten.

 

Der Elterninitiative ist klar, dass sich die Vermutung, die Sendemasten lösten Leukämie aus, nur schwer erhärten lässt. Doch das Vorsorgeprinzip sollte den Betrieb solcher Anlagen neben eine Schule ausschließen, argumentiert Carvajal. Dabei verweist er auf verschiedene Studien, wie den Stewart-Bericht aus Großbritannien. Diese kam zu dem Schluss, dass weitere Forschung nötig sei, da genügend Verdachtsmomente für ein Gesundheitsrisiko durch Mobilfunkwellen vorlägen. Im Juni dieses Jahres nahm auch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersteht, elektromagnetische Strahlung in die Liste der Krebs erzeugenden Faktoren auf.

 

Die Antennenbetreiber in Valladolid freilich sehen das anders. Sie berufen sich auf die viel zu kurze Zeit zwischen Inbetriebnahme der Anlage im Februar 2000 und den Erkrankungen. Carvajal hält dagegen: Studien aus Nagasaki hätten ergeben, dass gerade Leukämie bei Kindern sehr schnell entstehen kann.

 

REINER WANDLER

 

 


 

 

Phone masts start child cancer scare

 

Giles Tremlett in Madrid

Saturday January 12, 2002

The Guardian

 

An outbreak of cancer at a primary school in Valladolid, central Spain, and a court order forcing the removal of the nearby telephone transmitters held responsible, have led to demands throughout the country for transmitters to be pulled down.

 

Four children, aged between five and 10, at the Garcia Quintana primary school have been diagnosed with cancer since 36 powerful transmitters were installed 18 months ago on a building 50 metres away. Parents refused to send their children back to school this term until the transmitters were switched off and dismantled. A local court backed their demand, the transmitters were turned off, and staff and children returned to their classes on Thursday.

 

The court has given phone companies three months to remove the transmitters altogether, and the local education authority has decided to close the school until scientists can discover whether the transmitters or something else caused the cancers.

 

The three cases of leukaemia and one of Hodgkin's disease diagnosed among 450 pupils is a much greater incidence of child cancer than the national average of 14 in 100,000.

 

Luis Martin, a doctor who is also a parent at the school, said: “In 32 years there had never been a case of cancer here but since they installed the antennas in 2000 four children have fallen seriously ill.” “We don't believe this is a coincidence. The antennas were placed so close to the playground that they [the children] have been affected by the electromagnetic waves.”

 

Maria Jose Garcia, whose daughter Carla, 5, is undergoing chemotherapy, said: “The parents of the last child to fall sick are racked with guilt because they think they should have taken him away.”

 

Scientists and the government disagree about the cause of the cluster. Juan Represa, a government adviser, said: “If the antennas were the cause then, taking into account the number across Spain, we would have hundreds of thousands of cases of cancer.” Other chemicals may have caused the illnesses, he added.

 

Yesterday the regional authorities began a study of possible causes, but they admit that they may never find out why the four children, and two more who live in nearby buildings, fell ill.

 

The parents point to the International Agency for Research on Cancer, which has finally shown a link between child cancer and the electromagnetic fields produced by power lines.

 

“As a result the World Health Organisation now recognises these fields as a probable or possible cause of cancer,” Dr. Martin said.

 

 


 

Krebsfälle in spanischer Schule: Nachtrag

 

Aus: Die Welt, 05.01.2002

 

Krebsgefahr durch Mobilfunk-Antennen

 

Spanische Schule wurde geschlossen. Innerhalb von zwei Jahren erkrankten vier Schüler an Krebs

 

Valladolid - Eine Schule in der nordspanischen Stadt Valladolid, in deren unmittelbarer Nähe 36 Mobilfunk-Antennen stehen, ist vom Ministerialamt für Erziehung “zeitweise vorsorglich” geschlossen worden. Innerhalb von zwei Jahren erkrankten vier Schüler an Krebs. Erst im vergangenen Dezember war der jüngste Fall bei einem sechsjährigen Jungen aufgetreten.

 

Die hohen Antennenmasten direkt neben dem Schulhof, auf dem sich täglich viele Kinder aufhielten, wurden in der vergangenen Woche stillgelegt.

 

Krebsspezialisten, Kinderärzte und Epidemiologen halten es für möglich, dass die mysteriösen

Krebserkrankungen durch elektromagnetische Wellen ausgelöst worden sind. Epidemiologen ermitteln die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen in einem bestimmten Zeitraum. In diesem Fall ist die durchschnittliche Häufigkeit um ein Mehrfaches überschritten.

 


 

 

Krebsskandal von Valladolid weitet sich aus - noch viel mehr Krebsfälle bei Kindern

 

Von: http://www.gigaherz.ch, 09.01.2002

 

Die Spanier befinden sich bereits auf der letzten Meile

 

Nicht nur 4 Fälle von Kinderkrebs in der Schule von Valladolid, sondern 11!

 

Hans-U. Jakob, 8.1.2001

 

Der Fall der Schule von Valladolid, wo von 455 Kindern 3 an Leukämie und eines an Lymphdrüsenkrebs erkrankten, weil auf benachbarten Gebäuden insgesamt 13 Mobilfunksender stehen, nimmt weitere skandalöse Formen an.

 

Die Zeitungen haben den Fall offensichtlich schwer heruntergespielt. Es handelt sich nämlich laut unserem Korrespondenten in Spanien, Arturo Soria, nicht nur um 4 Krebsfälle bei Kindern innerhalb einer Zone von ca. 200 m Durchmesser, sondern gleich um 11 Fälle. Zusätzlich 2 die in einer benachbarten Schule unterrichtet werden und weitere 5 die da lediglich wohnhaft sind.

 

In unbestrahlten Regionen Spaniens gibt es nach der offiziellen Statistik 4 Leukämiefälle auf 100'000 Personen. Im genannten Bezirk von Vallodolid sind es 6 pro 600 Personen.

 

Nach den Angaben, die uns A. Soria liefert, lagen die verwendeten Frequenzen zwischen 3.5 und 26GHz. (gleiche Frequenz wie das hochgiftige Radar) und die höchsten, bei den Schulen gemessenen Strahlungswerte betrugen laut Behördenangaben 8.4 Volt Meter (V/m). Bringt man noch eventuelle Dämpfungsfaktoren des Mauerwerkes in Abzug, lagen die Werte unter den von den Schweizer Behörden erfundenen und hochgepriesenen Vorsorgewerten von 6V/m.

 

Doch der Clou folgt erst. Der ist so verdreht, dass es direkt in der Schweiz passiert sein könnte. Weil an dieser Tragik keinesfalls der Mobilfunk schuld sein darf, verfügten die Stadtbehörden von Valladolid die Schließung der Schulen, bis der wahre Grund für die Leukämie gefunden oder besser, erfunden sei. In Wirklichkeit ging es aber nur darum, die abgeschalteten Mobilfunksender so rasch wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Doch diesem schändlichen Treiben setzten die Richter ein sofortiges Ende. Die Mobilfunksender bleiben abgeschaltet und die Schule bleibt in Betrieb. Bravo! Das sind noch Richter! Da könnten sich unsere eine gehörige Portion abschneiden!

 

Wie uns A. Soria weiter mitteilt, gab es in Valladolid vorgängig mehrere große Demonstrationen gegen die Stadtbehörden und die Mobilfunker, die letzte mit über 3000 Teilnehmern.

 


 

 

Valladolid: Umfassende medizinische Untersuchungen angekündigt

 

Quelle: El Pais, 12.01.2002

 

Schüler, Lehrer und Angestellte werden umfassenden Untersuchungen unterzogen

 

Alle Schüler, Lehrer und das übrige Personal der Schule Antonio García Quintana, Valladolid, in der es neben 36 Mobilfunkantennen zu einer Häufung von Krebsfällen bei Kindern gekommen war, werden ab Montag, dem 14. Januar 2002, umfassenden medizinischen Untersuchungen unterzogen. Möglicherweise werden auch die Einwohner der benachbarten Wohngebiete in die Untersuchung einbezogen.

 

Die Untersuchung wird sehr komplett und umfassend sein. Alle Beteiligten erhalten eine allgemeine physische Untersuchung und eine systematische Blut- und Urinanalyse, eine biochemische Krebsanalyse und einen peripheren Blutabstrich.

 

Vertreter der sozialistischen Partei PSOE kritisierten den mangelhaften Dialog mit den Eltern der Kinder.

 

Unterdessen wurde bekannt, dass in Ronda (Malaga) eine 20-jährige Studentin sowie 2 Lehrer ebenfalls an Leukämie erkrankt waren und verstarben. In kurzer Entfernung von den Instituten Pérez de Guzmán, Rodríguez Delgado und Martín Rivero, mit 3.000 Studenten, befinden sich ebenfalls zahlreiche Mobilfunkantennen. Schüler, Lehrer und Eltern fordern hier ebenfalls den Abbau aller Mobilfunkantennen.

 

Ein Vertreter der Mobilfunkfirma sagte gestern, dass die Antennen die Grenzwerte und den korrekten Abstand einhielten und nicht gesundheitsschädigend seien, so Europa Press.

 

 


Nochmals Valladolid

 

von einem Mann “vor Ort”: Martin C. Kieninger <kieninger@wcostasol.es

 

Die sozialistische Partei Galiciens verlangt von Bund und Land, dass sie den Schutz der Bürger gewährleisten und zwar in Zusammenhang mit dem Auftreten von 4 Krebsfällen an Kindern an einer Schule in Valladolid bei der mehrere Mobilfunkantennen in unmittelbarer  Nähe befestigt sind. Vor den Weihnachtsferien besuchten nur noch 7 Schüler die besagte Schule.

 

Die Gesundheitsministerin antwortet, dass sie vor allem forschen, und auch an der Erstellung von Normen zu diesem Thema arbeiten. Schülervertreter verlangen auch Normen.

 

Ein Kindergarten in Oroso wurde gesperrt, bzw. wurde nie eröffnet, da eine Mobilfunkantenne im Hof aufgestellt wurde. Die Eltern verweigerten den Schulbesuch ihrer Kinder.

 

 

 


Hier tut die Regierung wenigstens rasch etwas für die Mobilfunkopfer!

 

Spanien: Regierung ordnet Senkung der Mobilfunkstrahlenbelastung in der Nähe von “sensiblen Orten” an - erste Reaktion auf Krebsskandal

 

Quelle: El Mundo, 15.01.2002

 

Ministerin für Wissenschaft und Technologie, Anna Birulés ordnet die “Minimierung” der Strahlenbelastung an

 

GUSTAVO CATALAN DEUS

 

MADRID. Es gibt eine erste Reaktion der spanischen Regierung. Mobilfunkantennen, die sich in einer Entfernung von weniger als 100 Meter von “sensiblen Zentren” (Schulen, Krankenhäuser, Parks oder Altenheime) befinden, müssen ab sofort ihre Sendeleistung reduzieren, heißt es in einer Eilverordnung des spanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie vom 12.01.2002.

 

Diese Ministerialverordnung geht über den Erlass vom 28. September 2001 (Real Decreto) hinaus, indem sie einen Mindestabstand von 100 Metern definiert, in dessen Rahmen die Mobilfunkbetreiber die Strahlungsbelastung für sensible Bereiche “minimieren” sollen.

 

Eine Änderung des Real Decreto ist dennoch bisher nicht vorgesehen.

 

Um die Eilverordnung vom vergangenen Samstag zu rechtfertigen, benutzte die spanische Ministerin Anna Birulés einen etwas hilflosen und wenig gelungenen Vergleich: “Kleinen Kindern verbietet man ja das Fernsehen auch nicht, aber man versucht, dass sie nicht so viele Stunden vor dem Fernseher sitzen, das ist der Grund, aber es gibt keinen Anlas, die Grenzwerte zu verändern.”

 

 

Kritik aus der Opposition

 

Sowohl die Opposition als auch der Ombudsmann richten ihre Kritik auf das Real Decreto, in dem sowohl die Reduzierung der Strahlenbelastung als auch die Mindestabstände zu sensiblen Zentren bisher nicht festgelegt sind, obwohl man die “Minimierung” der Strahlenbelastung fordert.

 

Nachdem es in Andalusien nach mehreren verdächtigen Krebsfällen in Ronda, Córdoba y Sevilla ebenfalls brodelt, verschanzen sich die örtlichen Behörden hinter dem Real Decreto der Regierung und dem Fehlen wissenschaftlicher Beweise, die eine Verbindung zwischen elektromagnetischer Strahlung und Krebs belegen.

 

Aus der Zentrale der Partei PSOE (Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens) fordert man unterdessen bereits eine Änderung des Real Decreto, da es “den Schutz der Gesundheit der Bürger nicht garantiert”, so Cristina Narbona vom Bundesvorstand der PSOE. Die sozialdemokratische Partei PSOE ist eine der beiden großen Volksparteien Spaniens, vergleichbar mit der SPD in Deutschland.

 

Kommentar von Jörg Wichmann: Die Situation bei Mobilfunksendern und Handyverbreitung in Spanien ist absolut mit der Situation in Deutschland vergleichbar. Die Strahlenbelastung an der Schule in Valladolid lag 1000fach unter den gültigen Grenzwerten. Nur hat das die Kinder leider nicht geschützt. In Spanien ist die Bevölkerung allerdings schon viel besser von den Gefahren informiert als in Deutschland: In einer Umfrage der Tageszeitung “El Mundo” gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie die von den Mobilfunkantennen und Handys ausgehende Strahlung für gesundheitsgefährdend halten.

 

 


Spanien: Der Widerstand wird immer größer - Epilepsiekranker klagt - Demonstrationen - Rücktritt des Bürgermeisters von Valladolid gefordert

 

Quelle: nortecastilla.es, 16.01.2002

 

Lehrer lassen sich auch untersuchen - Serie von Klagen in Vorbereitung

 

Der Widerstand in Valladolid und in ganz Spanien gegen Mobilfunkanlagen nimmt immer größere Ausmaße an. Ein Einwohner des Gebäudes, auf dem sich die 36 Antennen befanden, reichte jetzt Klage gegen einen Techniker der Stadt ein, nachdem er an Epilepsie erkrankte.

 

Wie heute bekannt wurde, unterziehen sich neben vielen Kindern auch 44 Mitarbeiter der Schule umfangreichen medizinischen Untersuchungen. Nach Auskünften von Medizinern dienen diese Maßnahmen der Ermittlung eines aktuellen Ist-Zustandes. Durch diese Untersuchungen könnte man die Eltern möglicherweise für den Moment beruhigen, es sei jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Kinder in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr an Leukämie erkranken könnten, auch wenn die Blutwerte im Moment in Ordnung seien.

 

Unterdessen haben die Mobilfunkbetreiber Rechtsmittel gegen die Abschaltung und Demontage der strahlenden Antennen eingelegt. Die juristischen Auseinandersetzungen könnten sich über Jahre hinziehen. Die Antennen sind nach wie vor abgeschaltet und müssen binnen 3 Monaten vollständig abgebaut werden.

 

Der Einwohner- und Verbraucherschutzverband plant eine Zählung der Antennen, eine Karte mit besonders gefährdeten Stellen sowie weitere juristische Schritte.

 

Der Verband bereitet für kommenden Samstag eine weitere Großdemonstration in Valladolid vor und fordert den sofortigen Rücktritt des Bürgermeisters von Valladolid, Javier León de la Riva, da dieser den schon monatelangen Protesten untätig zugeschaut habe und die Bevölkerung nicht vor der Strahlung geschützt habe.

 

Die Anwälte der Eltern der an Leukämie erkrankten Kinder planen eine Serie von Klagen gegen die Mobilfunkbetreiber und gegen den Bürgermeister von Valladolid.

 

 


Spanien: Die Demonstrationen gehen weiter - vollständiger Abbau aller Antennen gefordert - Mobilfunkantenne bei Kindergarten in Leon abgeschaltet

 

Quelle: nortecastilla.es, El Mundo, 17.01.2002

 

Einwohnerverband führt Demonstrationen gegen Antennen fort

 

Der Bürgermeister von Leon hat die Abschaltung einer Vodafone-Mobilfunkantenne in der Nähe eines Kindergartens verfügt. Gestern wurde die Stromzufuhr für diese Sendeanlage unterbrochen. Die Abschaltung erfolgte auf Bitte der Anwohner in Gegenwart eines Notars und mehrerer Polizisten.

 

J. M. LÓPEZ VALLADOLID

 

Die Karte „schwarze Punkte“ enthält bereits 47 Anlagen an sensiblen Orten

 

Der Einwohner- und Verbraucherschutzverband rief gestern die Einwohner von Valladolid auf, an der nächsten Demonstration am Samstag teilzunehmen. 22 Verbände, Vereinigungen und politische Parteien werden sich an der Demonstration beteiligen, um die Demontage aller Mobilfunkantennen in ganz Valladolid und den Rücktritt des Bürgermeisters zu fordern.

 

Die Demonstration findet am Samstag, den 19. Januar um 12.30 Uhr statt.

 

Carmen González, Vorsitzende des Verbandes, warf dem Bürgermeister gestern Passivität vor, «da es Verordnungen gibt, die die Erteilung neuer Lizenzen verbieten, tatsächlich werden jedoch weiter Antennen errichtet, während die Stadtverwaltung wegschaut“.

 

González unterstrich, dass der Bürgermeister „sehr wohl die Demontage der Antennen anordnen kann, da keine der Antennen eine Betriebsgenehmigung hat. Die Betreiber haben bisher Antennen errichtet, wo sie wollten, ohne irgendetwas zu beachten und ohne irgendeine Genehmigung und wir denken, dass sie sich den Gesetzen unterwerfen müssen wie jeder andere Bürger“.

 

Vollständige Zählung

Die Verbandsspitze forderte die Einwohnerverbände auch auf, die Stadt weiter zu durchkämmen, um die Antennen vollständig zu zählen. „Bisher haben wir schon 47 Anlagen an sensiblen Punkten gefunden, die Kinder, ältere Menschen oder Gesundheitseinrichtungen betreffen - der Bürgermeister hat nur 11 zugegeben. Und es gibt noch viel mehr als diese 47“.

 

Bei der Versammlung vereinbarte man auch, von der Stadtverwaltung eine öffentliche Sitzung zu fordern, damit alle Bürger an dieser Debatte teilnehmen könnten.

 

Gleichzeitig wurde der Verband zu weiteren juristischen Schritten ermächtigt, zusätzlich zu den bereits eingeleiteten, sowohl auf verwaltungsrechtlichem wie auf strafrechtlichem Wege. Der Verband fordert die Änderung entsprechender kommunaler und gesundheitsrechtlicher Bestimmungen für diese Art von Anlagen in ganz Spanien.

 

 


Valladolid

Weiteres Urteil zugunsten der Einwohner gesprochen - zukünftig 100%ige Zustimmung der Bewohner erforderlich - 3 weitere Leukämiefälle in Schule in Cordoba - Genehmigungsstopp für Mobilfunkantennen verfügt

 

Quelle: nortecastilla.es, El Mundo, eigene Recherchen (Jörg Wichmann), 19.01.2002

 

Der Richter Javier Pardo Muñoz hat ein weitreichende Urteil zugunsten der Bevölkerung gesprochen, das von großer Bedeutung sein wird. Zukünftig dürfen Mobilfunkantennen und Mobilfunksender nur noch bei 100%iger Zustimmung der Bewohner montiert und in Betrieb genommen werden. Der Richter war der Ansicht, dass diese Art von Arbeiten, die erforderlich, sind, um die Antennen zu montieren, gemeinsame Elemente der Immobilie betreffen und deshalb einen völligen Konsens erfordern.

 

Wenn auch nur 1 Bewohner nicht zustimmt, dürfen Anlagen zukünftig nicht mehr betrieben werden. Diese Entscheidung gilt für einen konkreten Einzelfall im Stadtbezirk 2 La Victoria, Calle Coinvasa, könnte aber als Präzedenzurteil von weitreichender Bedeutung sein und das Geschäft der Mobilfunkbetreiber ganz erheblich behindern, da es fast keine Fälle von 100%iger Zustimmung gibt, im Gegenteil, der Widerstand wird immer größer.

 

Die Betreiber haben Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt.

 

Der Richter gab mit dem Urteil der Klage eines Einwohners statt und verfügte die „Wiederherstellung des alten Zustandes des Daches vor Beginn der Arbeiten“ und somit die Demontage der Antennen.

 

Das Urteil zieht bereits in ganz Spanien seine Kreise.

 

Die Bewohner der Straße Las Acacias des Stadtbezirks Garrido, Salamanca, werden ebenfalls Klage einreichen und vor Gericht fordern, dass ein Mobilfunkbetreiber eine Antenne entfernt, die dieser vor mehr als 4 Jahren auf dem Dach ihres Hauses errichtete. Nach ihren Angaben hatten damals nur sehr wenige Einwohner der Installation der Antenne zugestimmt, die Entscheidung wurde somit nicht einstimmig getroffen. Die Anwohner hatten mehrmals an den Betreiber geschrieben, ohne dass sie irgendeine Antwort erhalten hatten.

 

Anm. Jörg Wichmann: Das kennt man. Auch in Deutschland ignorieren die Betreiber die Bevölkerung völlig und werfen deren Briefe in den Papierkorb.

 

Die Eltern der betroffenen Kinder der Schule in Valladolid haben bisher 3 Prozesse gegen die Betreiber gewonnen. Weitere Prozesse laufen noch, so unter anderem Schadensersatzforderungen der Eltern.

 

Weitere Leukämiefälle bei Mobilfunkantennen aufgetreten

 

Unterdessen wurden 3 weitere Fälle von Krebshäufungen bei Mobilfunkantennen bekannt: in Sevilla, Ronda (Málaga) und Córdoba (hier erkrankten wieder 3 Kinder einer Schule an Leukämie, bei der sich Mobilfunkantennen befinden). Damit sind bisher in der Nähe von Antennen mehr als 30 verdächtigte Krebsfälle bekannt, darunter viele Kinder und junge Menschen.

 

Ein Anwohner der Schule Garcia Quintana reichte ebenfalls Klage ein. Er hatte nie zuvor Epilepsie und erlitt im Jahre 2001 2 schwere Anfälle mit Zuckungen und allgemeinen Epilepsiesymptomen.

 

Genehmigungsstopp für Mobilfunkantennen verfügt

 

Die Verwaltung von Valladolid genehmigt bis auf weiteres keine weiteren Mobilfunkantennen mehr, bis die entsprechenden Untersuchungen abgeschlossen sind. Diese werden mindestens 6 Monate dauern und aller Voraussicht nach in bedeutsamen Änderungen der Vorschriften münden.

 

 


Spanien: Demos, Abschaltungen, Aufruf zur Pilotdemonstration

 

Quelle: nortecastilla.es, El Mundo, eigene Infos von Jörg Wichmann, 22.01.2002

 

Die Leukämiefälle von Valladolid, Ronda, Cordoba u.a. in Spanien in Schulen bei Mobilfunkantennen rütteln die Bevölkerung auf. Am Samstag nahmen wieder mehr als 4000 Menschen an der Demonstration in Valladolid teil.

 

Gleichzeitig fanden nun auch Demonstrationen in Cordoba und Zaragoza statt. Die Verwaltung von Zamora ordnete den Abbau einer weiteren Mobilfunkantenne an. Die Universität von Valladolid schloß inzwischen kategorisch aus, dass von Mineralien in einem nahegelegenen Museum Radioaktivität ausgehe, die zu den Leukämiefällen geführt haben könnte, wie ein eilends aus Madrid herbeigerufener „Experte“ gestern in den Medien behauptete. Das Museum ist seit 1967 in Betrieb und es hat seitdem noch nie irgendwelche Leukämiefälle oder andere Erkrankungen bei Mitarbeitern des Museums oder Anwohnern gegeben. Außerdem ist auch unerklärlich, wie es nach dieser äußerst dünnen Theorie zu den Leukämiehäufungen in den Schulen in Cordoba und Ronda gekommen sein soll, die sich ebenfalls unmittelbar in der Nähe großer Mobilfunksendeanlagen befinden. Neue Verdachtsfälle wurden inzwischen auch aus Tarifa, Provinz Cadiz, gemeldet.

 

Anm. von Jörg Wichmann: Bürgerinitiativen und Organisationen in Deutschland haben jetzt genug von der Ignoranz unserer Politiker. Wir machen jetzt mobil gegen mobil und rufen zur 1. bundesweiten Demonstration gegen Mobilfunkantennen in Wohngebieten auf und fordern eine drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Hochfrequenzstrahlung - und zwar überall dort, wo sich Menschen aufhalten.

 

Die 1. Pilotdemonstration findet am 16.2.2001 um 14 Uhr statt. Wir rufen alle Organisationen, kritische Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen auf, sich an der Pilotdemonstration zu beteiligen! Dieser müssen in regelmäßigen Abständen möglichst am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit weitere Demonstrationen folgen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir machen jetzt von unserem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch! Die Gesundheit der Bevölkerung ist wichtiger als der Profit von Großkonzernen!

 

Für die Stadt Coburg wurde die Demonstration für den genannten Termin bereits beim Ordnungsamt der Stadt Coburg angemeldet. Tun Sie das auch in Ihrer Stadt/Ihrem Ort oder beteiligen Sie sich an der Pilotdemo in Coburg (Marktplatz)! Melden Sie die Demonstration beim Ordnungsamt Ihres Landkreises/Ihrer Stadt an!

 

 


Mobilfunkantenne in Fernán Núñez wird demontiert

 

Fernán Núñez (Córdoba), 22. Januar 2002

 

Eine Mobilfunkantenne des Betreibers Vodafone in Fernán Núñez wird heute oder morgen endgültig aus dem Ortszentrum entfernt. Vodafone betrieb die Antenne ohne die erforderliche Baugenehmigung.

 

Nach den Worten des Sprechers der Plattform für die Entfernung der Mobilfunkantennen aus dem Ortszentrum von Fernán Núñez, Juan Raya, befand sich diese Vodafone-Antenne „kaum 150 Meter von einer Schule und einem Kindergarten entfernt“ und noch näher an einer Gesundheitseinrichtung.

 

Raya zeigte sich zufrieden mit der entgültigen Entfernung der Anlage, betonte jedoch, dass die Organisation nun gegen eine weitere Antenne des Betreibers Telefonica vorgehen werde, die sich nur 60 Meter von der Vodafone-Antenne befindet.

 

Die Bürgermeisterin von Fernán Núñez unterstrich, dass die Ortsverwaltung ein Verfahren gegen Telelefónica wegen Nichtbeachtung staatlicher Vorschriften eingeleitet hat.

 

EFE jlh/mmm/vg

 

 



Krebsfälle in Spanien: WHO kündigt umfassende Untersuchung an – weitere Erkrankungen

 

Quelle: El Mundo, EFE, STERN Online, 24.01.2002

 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat (EFE, El Mundo) eine umfassende Untersuchung der Leukämiefälle bei  Kindern in der spanischen Schule García Quintana, Valladolid, angekündigt. Die WHO gab zu, dass es noch „ungeklärte Faktoren“ in bezug auf die gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Strahlung gibt, wie sie von Mobilfunksendern und Handy ausgehen. Die Untersuchung werde mindestens 3 Jahre dauern und auch in der Umgebung der Schule durchgeführt.

 

Anm. Jörg Wichmann: Unglaublich! Die WHO hat elektromagnetische Felder im Jahre 2001 bereits als Risikofaktor für Leukämie und Krebs eingestuft. 3 Jahre sollen jetzt mindestens vergehen, bis die Ursachen genau geklärt sind! 3 Jahre, in denen viele weitere Kinder und Erwachsene an Krebs und anderen schweren Erkrankungen des Nerven- und Immunsystems erkranken werden. Was für eine Vorsorge ist das? Tausende von Antennen strahlen bis dahin in Deutschland und Spanien weiter - mit den gleichen sinnlosen Grenzwerten, mit den gleichen Leistungen - und mit den gleichen Wirkungen.

 

Der Stern berichtet heute:

„Eladio Trell war ein kräftiger Mann gewesen, der nie krank war. Vor gut einem Jahr bekam der 54-jährige Madrider plötzlich Krebs, wenige Monate später war er tot. Vor ihm waren bereits zwei Nachbarn an Krebs gestorben, zwei weitere plagen sich mit Krebsleiden herum. Die Bewohner des Wohnblocks im Stadtteil Aluche im Süden der spanischen Hauptstadt haben keine Zweifel, was die Krankheit ausgelöst hat: der riesige Mast mit den Mobilfunk-Antennen, der neben ihren Wohnungen emporragt.

 

'Antennenphobie'

Nicht nur in Madrid, sondern in ganz Spanien hat sich Angst vor den Telefon-Antennen ausgebreitet. Auf Gran Canaria musste der Anbieter Telefónica nach Bürgerprotesten einen Sendemast abbauen. Bei Teruel in Ostspanien kappte ein Dorfbürgermeister einer Mobilfunkanlage die Stromzufuhr. Ausgelöst wurde die „Antennenphobie“ dadurch, dass kürzlich in Valladolid (Mittelspanien) an einer Schule vier Kinder an Leukämie erkrankten. Auf dem Dach eines Nachbargebäudes befinden sich 36 Antennen.

 

Angriff auf Techniker

In einzelnen Orten wurden gar Antennen-Techniker tätlich angegriffen oder mit Steinen beworfen.

 

 


Mobilfunk-Antennen verbreiten Angst in Spanien

 

Kieler Nachrichten Politik 24.1.2002 -Auszug- 

 

Presse spricht von „Massenhysterie“ - Flut von Bürgerprotesten

 

Madrid (dpa) - Eladio Trell war ein kräftiger Mann gewesen, der nie krank war. Vor gut einem Jahr bekam der 54-jährige Madrider plötzlich Krebs, wenige Monate später war er tot. Vor ihm waren bereits zwei Nachbarn an Krebs gestorben, zwei weitere plagen sich mit Krebsleiden herum. Die Bewohner des Wohnblocks im Stadtteil Aluche im Süden der spanischen Hauptstadt haben keine Zweifel, was die Krankheit ausgelöst hat: der riesige Mast mit den Mobilfunk- Antennen, der neben ihren Wohnungen emporragt.

 

Nicht nur in Madrid, sondern in ganz Spanien hat sich Angst vor den Telefon-Antennen ausgebreitet. Auf Gran Canaria musste der Anbieter Telefónica nach Bürgerprotesten einen Sendemast abbauen. Bei Teruel in Ostspanien kappte ein Dorfbürgermeister einer Mobilfunkanlage die Stromzufuhr. Ausgelöst wurde die „Antennenphobie“ dadurch, dass kürzlich in Valladolid (Mittelspanien) an einer Schule vier Kinder an Leukämie erkrankten. Auf dem Dach eines Nachbargebäudes befinden sich 36 Antennen.

 

In einzelnen Orten wurden gar Antennen-Techniker tätlich angegriffen oder mit Steinen beworfen. Die Presse spricht von einer „Massenhysterie“.

...

Die Experten versichern, dass die von den Antennen ausgehenden Strahlen harmlos seien. Allerdings so ganz sicher scheinen sie sich auch nicht zu sein. Der Direktor des Instituts für Bioelektromagnetismus in Alcalá de Henares, José Luis Bardasano, betont: „Die Antennen produzieren nun einmal Strahlen. Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass diese Strahlen keine Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ebenso wenig lässt sich behaupten, dass sie schwere Krankheiten auslösen.“

 

Auf Grund der wachsenden Angst in der Bevölkerung ordnete die spanische Regierung an, dass die Telefon-Antennen in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern ihre Leistung drosseln müssen. „Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont Wissenschaftsministerin Anna Birulés. „Man hält auch die Kinder davon ab, zu lange vor dem Fernseher zu sitzen.“

...

In ganz Spanien gibt es etwa 40.000 Mobilfunk-Antennen. Sie waren in den 90er Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen, als die vier Anbieter in einem Wettrennen darum stritten, wer zuerst das gesamte Territorium abdeckte. „Heute gibt es für jeden Abschnitt vier Antennen. Das ist so, als hätte man zwischen Madrid und Barcelona vier Autobahnen nebeneinander gebaut“, meint „El País“.

 

 


Krebserkrankungen an der Costa del Sol

 

Quelle: Costa del Sol-Nachrichten, 17.01.2002

 

Mobilfunkantenne lässt Lehrer, Eltern und Schüler zittern

 

Ronda / kas. Eine ähnliche hässliche Mobilfunkantenne wie im baskischen San Sebastian sorgt in Ronda derzeit für Unruhe. Mittlerweile sind zehn Lehrer und Schüler, die sich tagsüber in der Nähe der Mobilfunkantenne aufhalten, an Krebs erkrankt. Drei von ihnen sind gestorben. Seit Dienstag untersucht eine Forschungsgruppe der Regierung die Strahlung in den drei Instituten. Eine Bürgerplattform kämpft bereits seit über einem Jahr für die Verlegung der Antenne.

 

Anm. Jörg Wichmann: Wir hatten bereits über 3 Todesfälle in Ronda berichtet. Es war uns bisher noch nicht bekannt, dass noch weitere Menschen dort an Krebs erkrankt sind.

 

 

Spanien: Staatsanwalt fordert 1 Jahr Gefängnis wegen illegalem Mobilfunksender

Quelle: nortecastilla.es, 30.01.2002

 

A. S. VALLADOLID. Der Staatsanwalt Antonio Sánchez Garrido hat für den Beklagten in einem Fall der Errichtung illegaler Mobilfunkantennen in Pedrajas de San Esteban 1 Jahr Gefängnis gefordert, außerdem die Demontage der Anlage und die Aberkennung des Rechts, als Kandidat zu Wahlen anzutreten, während der Strafzeit.

 

In der Anklageschrift, die beim Amtsgericht Nr. 3 Valladolid eingereicht wurde, um die Eröffnung der Hauptverhandlung zu fordern, erinnert der Staatsanwalt daran, dass der Beklagte, in Vertretung des Betreibers Retevisión Móvil S. A. Amena, bei der Verwaltung von Pedrajas einen Genehmigungsantrag für die Installation einer Antennenanlage gestellt hat. Ohne jede Genehmigung für den Bau und für den Betrieb, installierte der Betreiber im vergangenen Sommer die Antenne, die momentan noch immer in Betrieb ist, obwohl die Verwaltung bereits dreimal die Abschaltung und Demontage der Antenne angeordnet hat. Der Beklagte hatte gegen die Ablehnung der Genehmigung Rechtsmittel eingelegt, und obwohl ihm die Genehmigung verweigert wurde, setzte er den Betrieb fort.

 


 Spanien: Weitere Krebshäufung in der Nähe der betroffenen Schule in Valladolid

 

Quelle: nortecastilla.es, 11.02.2002

 

In einem weiteren Gebäude unweit der von den Kinderkrebsfällen betroffenen Schule ist es zu einer weiteren außergewöhnlichen Krebshäufung gekommen. Das Haus befindet sich direkt neben dem Gebäude, auf dem die 36 Antennen installiert waren. In dem Haus wohnen 73 Menschen, nach unterschiedlichen Quellenangaben sind dort jetzt 5-7 Menschen an Krebs erkrankt. Diese Tatsache wurde von der Expertenkommission, welche die Ursachen der Kinderkrebsfälle untersucht, als «verdächtig» eingestuft. Gefordert wird jetzt eine Einbeziehung der Nachbarhäuser in die offiziellen Untersuchungen.

 

In ersten Untersuchungen wurden bereits viele mögliche Umweltursachen ausgeschlossen, so wurden Wasser, Radioaktivität, Schadstoffe in den Wänden usw. schon lange als Ursache für die Leukämie-Erkrankungen der Kinder ausgeschlossen.

 

Kommentar von Jörg Wichmann: An der offensichtlichen Ursache zweifeln nur noch wenige - 36 Funkantennen wurden auf richterlichen Beschluss inzwischen abgeschaltet und müssen vollständig demontiert werden.

 


 

Spanien: Immer mehr Krebserkrankungen in der Nähe der betroffenen Schule in Valladolid werden bekannt - 3 weitere Schüler betroffen - nun schon 7 Kinderkrebsfälle in der Nähe des Antennenkomplexes - Krebsfälle bei Fluglotsen des Flughafens Barcelona

 

Quellen: nortecastilla.es, Flughafen Barcelona (Tower)

und diese Artikel

 

Übermittelt und zusammengestellt von Jörg Wichmann 12.02.02

 

Aus Spanien sickern immer mehr Informationen durch, wie gefährlich Mobilfunkstrahlung (niederfrequent gepulste Hochfrequenzstrahlung/Mikrowellenstrahlung) wirklich ist. Außer den bereits bekannten 4 Kinderkrebsfällen in der Schule Garcia Quintana in Valladolid erfuhren wir heute von 3 weiteren Krebsfällen bei Kindern in der Nähe der Schule und in der Nähe des Antennenkomplexes.

 

Vor etwa 20 Tagen wurde ein weiteres 14-jähriges Kind mit Leukämie in die Universitätsklinik Valladolid eingeliefert. Das Kind ist Schüler der Schule La Merced, welche sich ebenfalls unweit des inzwischen abgeschalteten Antennenkomplexes auf dem Dach des Gebäudes López Gómez Nr. 5 befindet.

 

Außerdem wurden unterdessen 2 weitere Kinderkrebsfälle in den nahegelegenen Schulen Rafaela María und La Salle bekannt. Diese Kinder befinden sich momentan zur Therapie in Madrid.

 

Auch die Krebshäufigkeit bei Erwachsenen in dem Gebiet ist stark erhöht, „verdächtig stark“, wie sich ein Mitglied der Expertengruppe äußerte, die zur Zeit die Vorfälle in dem Gebiet untersucht.

 

Jörg Wichmann erfuhr außerdem von einem Mitarbeiter einer Arbeitsschutzgruppe des Flughafens Barcelona, dass in den letzten beiden Jahren 2 Mitarbeiter des Towers an Gehirntumor und Leberkrebs erkrankten und starben. Andere klagen über Konzentrationsschwächen und Schlaflosigkeit. Die Mitarbeiter des Towers befinden sich 800 Meter von einer Radareinrichtung entfernt, welche hochfrequente Mikrowellenstrahlung aussendet. Wie aus den deutschen Medien bekannt ist, sind bei der Bundeswehr mittlerweile sehr viele Strahlenopfer durch Radar zu beklagen. Nachdem diese Tatsache nicht mehr zu vertuschen war, bemühte man sich schnell, Radar mit Röntgenstrahlung gleichzusetzen und die Todesfälle und schwersten Erkrankungen bei der Bundeswehr auf Röntgenstrahlung (ionisierende Strahlung) zurückzuführen, um an der heutigen Mobilfunktechnik, die genauso mit elektromagnetischer Strahlung arbeitet, keinen Makel zuzulassen. Aus dem gleichen Grund sollen Hochfrequenzopfer nicht entschädigt werden.

 

Experten wie Prof. Käs von der Universität der Bundeswehr München kennen jedoch die ganze Wahrheit: Hier die Details:

 

Im Auftrag der Bundeswehr hatten Forscher der Universität Witten/Herdecke die Biografien von Soldaten untersucht, die seit den 70er Jahren an Radargeräten eingesetzt waren und später über „erhebliche Gesundheitsprobleme“ klagten. Von den 99 erfassten Soldaten sind 69 an Krebs erkrankt, 24 inzwischen verstorben. Das „durchschnittliche Sterbealter“ beträgt 40 Jahre.

 

Die Meldungen überstürzen sich: In der Marinebasis Wilhelmshaven sind bis 1991 acht Radartechniker an Krebs verstorben, weitere acht erkrankt; neben einer Raketenstellung bei Bremen erkrankten 15 Bürger an Hirntumoren. Längst sind auch die Kompanien mit Raketen Abwehrsystemen vom Typ Roland, Hawk und Patriot alarmiert, deren Radardosis ebenfalls zu Erkrankungen führen können.

 

Scharping ist schockiert, die urangereicherte Gelassenheit weicht der Nervosität. Offenbar habe „eine erschreckend hohe Zahl“ von Soldaten gesundheitliche Schäden davongetragen, räumt der Minister ein. Zurückzuführen sei das „Problem“ auf Röntgenstrahlung, die als Nebenprodukt der Radarstrahlung entstehe.

 

Günter Käs, ein vielzitierter Radar-Experte der Bundeswehr, widerspricht der Darstellung des Dienstherrn. „Die Röntgenstrahlung ist seit Jahrzehnten wohlbekannt und geht nur von einzelnen Bauteilen aus. Kritisch wird es höchstens für das Wartungspersonal“, so der Wissenschaftler. Das Hauptproblem sei die hohe Mikrowellenstrahlung. Der Professor für Radartechnik an der Bundeswehr-Universität Neubiberg musste immer wieder feststellen, dass die Soldaten den Mikrowellen schutzlos ausgesetzt sind. „Die Grenzwerte sind völlig unzureichend für den Gesundheitsschutz“, moniert Käs. „Sie garantieren sicherlich nicht die Gesundheit, besonders nicht bei gepulster Hochleistungsstrahlung.“

 

Verantwortlich für die Misere seien nicht in erster Linie die Streitkräfte, betont Käs. „Die Bundeswehr bewegt sich nur im gesetzlichen Rahmen. Solange der Gesetzgeber nichts anderes vorsieht, gibt es auch für die Bundeswehr keinen Handlungsbedarf.“

 

Der renommierte Wissenschaftler erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesbehörden: „Alle offiziellen Stellen beten die Grenzwerte nach - auch das Bundesamt für Strahlenschutz. Es heißt: „Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen.“ Das halte ich für hanebüchen.“

 

Den Experten der Bundeswehr ist seit Jahrzehnten bekannt, dass der Gesetzgeber die besonders gefährliche gepulste Hochleistungsstrahlung verharmlost. „Die Hochleistungsstrahlung ist für den Gesetzgeber irrelevant – in der Bundesimmissionsschutzverordnung wird einfach ein Mittelwert angesetzt“, so Käs. „Darauf führe ich die gesamte Geschichte zurück“ - gemeint ist die hohe Zahl an Krebserkrankungen. Auf die Frage, ob er die Hardthöhe vor den Risiken gewarnt habe, sagt der Bundeswehr-Wissenschaftler: „Das habe ich nie versucht.“ Eine Intervention wäre nicht erfolgversprechend gewesen, da die Hardthöhe sich auf die amtlichen Grenzwerte berufen hätte. Käs: „Wer macht da schon einen Alleingang?“

 

Die Bundeswehr hatte 1962 Schutzvorschriften für den Betrieb von Radaranlagen erlassen, die 1978 von der Nato für verbindlich erklärt wurden. Für den zivilen Bereich, etwa Flughäfen, erließ die Bundesregierung erst 1984 spezielle Schutzvorschriften.

 

Zwei Jahre zuvor war Herbert G. an Krebs gestorben. Der Offizier hatte als Radaraufklärer am Standort Freising gearbeitet. Die Intensität der Strahlung war auch dort sträflich unterschätzt worden. „Wenn der Radarstrahl über den Führungsbunker hinwegstrich, zündeten die ausgeschalteten Neonlampen“, erinnert sich ein Kollege des Verstorbenen, der ebenfalls an Krebs erkrankte. Anmerkung Omega: Das funktioniert übrigens auch mit einem Handy. Nehmen Sie ein 2 Watt Handy und eine Neonröhre in die Hand. Nähern Sie sich mit dem eingeschalteten 2 Watt Handy der ausgeschalteten Neonröhre und seinen Sie verblüfft was passiert: Die Neonröhre leuchtet auf, wenn das 2 Watt Handy nahe genug an die Neoröhre herangeführt wird (dieser Versuch wurde von Prof. Varga anlässlich eines seiner Vorträge demonstriert). Im Winter wärmten sich die Kameraden an der Strahlung der Radarantennen. Der modernen Technik, die von der US Army zur Überwachung des östlichen Flugraums installiert worden war, vertraute man blind. Horst Feiler, früher Radarflugmelder am Stützpunkt Hamdifmg bei Freising: „Damals hatte es kaum jemand gewagt, Zweifel an der Sicherheit von US-Einrichtungen zu äußern.“

 

Ergänzend hierzu noch technische Hintergründe, wie Radar funktioniert siehe z.B. unter Microsoft Encarta. Die Parallelen zum Mobilfunk sind offensichtlich.

 

Es zeichnet sich somit immer mehr ab, dass die biologische Wirkungsweise von Radar und Handy sich nicht sehr unterscheiden.

 

Der Tower des Flughafens Barcelona hat Jörg Wichmann mitgeteilt, dass dort

 

0,88 mW/cm2 bei einer Frequenz von 2710 MHz gemessen wurden.

 

0,88 mW/cm2 = 8 800 000 Mikrowatt pro Quadratmeter.

 

Das ist knapp unter dem UMTS- und E-Netz-Grenzwert, diese Werte erreichen auch Handys unter schlechten Empfangsbedingungen. Man hat doch extra diesen sinnlosen SAR-Wert eingeführt, weil der Basisstations-„Grenzwert“ sonst bei Handys unter schlechten Empfangsbedingungen sogar vermutlich öfter mal überschritten wird.

 

 


Spanien/Ronda: Immer mehr furchtbare Details werden bekannt

 

Quelle: El Mundo, 10.01.2002, Kommentierung von Jörg Wichmann

Asociacion "Familiar Ronda", Plattform "Antenas Lejos Ya de Ronda", 05. und 14.02.2002

 

Nun werden auch aus Ronda/Costa del Sol immer mehr furchtbarere Details bekannt, die den Vorfällen in Valladolid, Sevilla, Haaren, Heroldsberg, Vollersode, Augsburg, Dresden und anderswo stark ähneln.

 

Die Ausgangssituation in Ronda: In der Straße Dolores Ibarruri befindet sich ein riesiger Antennenkomplex, der im Laufe der Jahre immer weiter aufgerüstet wurde. Vor ca. 5-6 Jahren wurden dort die ersten Mobilfunkantennen installiert. Direkt gegenüber vom Antennenkomplex befindet sich ein Wohnblock. Im Umkreis von 100 Meter um den Antennenkomplex befinden sich 3 Bildungseinrichtungen, das Institut Dr. Rodriguez Delgado, das Institut Perez de Guzman und das Institut Martin Rivero.

 

Im Wohnblock gegenüber vom Antennenkomplex erlitten in den letzten beiden Jahren 5 Frauen Fehlgeburten (von 9 Schwangerschaften!). In den Schulen erkrankten in den letzten Jahren mindestens 12 Schüler und Lehrer an Krebs. Immer mehr Fälle werden bekannt, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich noch viel höher liegt, da viele Schüler das Gebiet fluchtartig verlassen. Erst im Dezember war eine 20-jährige Studentin dort nach einjährigem Leiden grausam an Leukämie gestorben. 2 Lehrer sind auch schon tot, weitere sind schwer erkrankt.

 

Bei Messungen wurde festgestellt, dass die „gesetzlichen Grenzwerte“ um das Zwanzigfache unterschritten wurden. Ein erneuter Beleg dafür, wie Grenzwerte „schützen“.

 

Auch in Ronda wurde jetzt eine offizielle Untersuchung der Krebshäufungen angekündigt - das muss auch in Deutschland sofort passieren!

 

Wie wir gestern erfuhren, stehen der Bürgermeister von Ronda und politische Gruppen kurz vor der Unterzeichnung einer Anordnung zur sofortigen Abschaltung des Antennenkomplexes.

 


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BI Omega