Die evangelische Kirche in D

BW: Mehr und mehr Pfarrer und Gemeinden erkennen die Unverantwortlichkeit, die aktuelle, lebensbedrohende Mobilfunktechnik zu unterstützen. Sie unterstützen stattdessen die BW und lassen z.T. bereits bestehende Sender wieder abbauen. Leider gibt es jedoch noch viele „schwarze Schafe“ auf die wir dringend aufmerksam machen müssen:

 

"Die Kirche hat sich verkauft"

ORLISHAUSEN (fg). Unter den Strahlen der Nachmittagssonne wirkt der Friedhof von Orlishausen wie die perfekte Idylle. Seit mehr als 350 Jahren ragt hier die Heilandskirche empor, mit ihrem 35 Meter hohen Turm. Wenn da nicht diese merkwürdigen grau-schwarzen Kästen wären, die rund um den Glockenstuhl angebracht sind. Die drei Mobilfunk-Sender haben in Orlishausen einen sprichwörtlichen Glaubens-Zwist ausgelöst.

Auf der einen Seite steht der Orlishausener Kirchengemeinderat. Für 6000 Mark im Jahr hat dieser einem Mobilfunkanbieter gestattet, seine Antennen am Turm anzubringen. Zehn Jahre lang. Pfarrer Christian Sparsbrod sieht darin kein Problem. "Wir haben das mehrheitlich beschlossen", so der Geistliche. Außerdem bekam der Kirchengemeinderat ein Handy für zwei Jahre umsonst. Warum also die Aufregung? "Ich bin auch nicht den ganzen Tag fromm", sagt Heike Streckhardt, "aber das geht nicht". Die Mobilfunk-Antennen am Glockenturm seien aus zweierlei Gründen ein Unding. "Sie verletzen die Ehrfurcht der Kirche", glaubt die Orlishausenerin. Und die Strahlen stellten eine Gefahr für den angrenzenden Kindergarten dar. Harte Worte findet die Mutter von vier Kindern: "Die Kirche hat sich schlichtweg verkauft."

Mehr als hundert Unterschriften haben Heike Streckhardt und ihre Mitstreiter schon gesammelt, eine Bürgerinitiative formiert sich. Die Unterzeichner fühlen sich von der kirchlichen Mobilfunk-Anlage in Orlishausen vor allem überfahren. "Es gab keine Informationen im vorab." Das stimme so nicht, entgegnet Pfarrer Sparsbrod. Er habe schon im Juni in zwei Gottesdiensten auf die anstehende Installierung hingewiesen. Wie viele Besucher ihm dabei lauschten, daran kann er sich freilich nicht mehr erinnern. 15 sind das im Schnitt, heißt es in Orlishausen.

Rechtlich scheint alles korrekt gelaufen zu sein. Die Telekommunikationsbehörde gab ihre Zustimmung, ebenso die Denkmalsbehörde im Landratsamt Sömmerda. Die Evangelische Kirche in Deutschland stellt bereits einen Standardvertrag bereit, andere Kirchen tragen längst Antennen. Im Landkreis Sömmerda wäre Orlishausen allerdings die erste Mobilfunk-Kirche. Noch ist die Anlage nicht in Betrieb.

http://www.thueringer-allgemeine.de/free/ta.artikel-lokal.inhalt-000.html?region=S%f6mmerda&news_id=2026671

www.buergerwelle.de

 

Mobilfunksender in Kirchen - Beispiel Korbach

 

Im hessischen Korbach fand kürzlich die bisher größte Blutuntersuchung dieser Art statt, der schon mehrere ähnliche Aktionen in anderen Orten vorangegangen sind. Sollten sich die Vermutungen in den Blutbildern bestätigen, tickt nach Einschalten der Sendemasten eine Zeitbombe. Die Aktion wird von unabhängigen Wissenschaftler der ICRESERVE, Ingelheim begleitet und ausgewertet.

...

Vergessen wir dabei aber nicht den ernsten und unglaublichen unchristlichen Hintergrund: Es geht um die in den nächsten Tagen geplante Inbetriebnahme der Anlage in der Evangelischen Kilianskirche in Korbach! Trotz Protest, vieler Unterschriften etc., vieler Gespräche und umfangreichen Schriftwechsel mit der Landeskirche in Kassel und den örtlichen kirchlichen Verantwortlichen soll die Anlage, selbst nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnistand, der auch den kirchlichen Repräsentanten bekannt ist, für einen Judaslohn in Betrieb gehen. Sorgen und Ängste der Menschen bleiben real auf der Strecke!

 

Dies ist kein Einzelfall, sondern diese Ignoranz, Scheinheiligkeit und Geldgier ist auf breiter Front, mit wenigen Ausnahmen, fast bei allen Kirchengemeinden anzutreffen, wo Anlagen installiert wurden ( meist klammheimlich ohne vorherige Info!).

 

Der bekannte Politologe Carsten Frerk kritisiert die Kirche in seinem Buch „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“ nicht umsonst – seine persönliche Meinung:  Die Kirche hat noch nicht einmal die Moral des Bürgertums! Aber die Kirche nimmt für sich den Nimbus der Unantastbarkeit, der Unfehlbarkeit, der Nichtkretesierbarkeit und der absoluten Ehrenhaftigkeit in Anspruch. Kritiker dagegen werden diskriminiert und abqualifiziert.

 

Das Beispiel Korbach steht für ganz Deutschland! Es ist m.E. inakzeptabel, dass bei heutigem Wissensstand Kirchen neue Anlagen einschalten lassen. Ich empfehle allen betroffenen Kirchengemeinden - sowohl Evangelischen als auch Katholischen - jetzt gemeinsam eine Solidaraktion als 2. Stufe der von mir im Frühjahr bereits vorgestellten Patronatsaktion (auf Wunsch jederzeit noch einmal zustellbar) auf Bundesebene zu starten.

 

Solange die Betreiber die Unschädlichkeit der Sendeanlagen nicht beweisen können, hat die Kirche sich aus moralischen und ethischen Aspekten für die Menschen zu entscheiden!

 

Es muss jetzt Zivilcourage, Mut und Unverständnis gegenüber der Kirche artikuliert werden. Unterstützen Sie bitte alle diese Aktion – unterschätzen wir nicht einen möglichen Erfolg, dieser würde auch zur politischen Stimulation beitragen.

 

Mit freundlichen Grüßen aus Bruchköbel

 

Alfred Tittmann, Kettelerstr. 3, 63486 Bruchköbel, Tel. 06181/77376

INITIATIVE MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE BRUCHKÖBEL e.V.

Keine Einwände gegen Mobilfunkanlagen im Kirchturm

Die evangelische Landeskirche Thüringen sieht im Bau von Mobilfunkanlagen auf Kirchtürmen einen Beitrag zum Gemeinwohl.
Kirchtürme seien schon immer für diesen Zweck genutzt worden, etwa durch den Einbau der Uhren. "Es gibt auch Gemeinden, in denen die Feuerwehrschläuche im Kirchturm getrocknet werden", sagte Ralf-Uwe Beck, Umwelt- und Drittmittelbeauftragter der Landeskirche in einem Gespräch mit der Deutschen Presse Agentur. Über solche Vorhaben müsse jedoch jede Kirchgemeinde selber entscheiden. Beck empfahl den Gemeinden aber dringend, frühzeitig die Einwohner des Ortes einzubeziehen. "Was Kirche lernen muss, ist ein nicht allzu enges Verständnis von Öffentlichkeit".

Bisher sei in etwa zehn Kirchen in Thüringen Mobilfunkanlagen eingebaut worden. Die Landeskirche gebe keine Empfehlungen für oder gegen Antennen, sagte Beck. In einem Papier würden lediglich Argumente pro und contra aufgelistet. Bedenken könne es aus gesundheitlicher, baulicher und tierschützerischer Sicht geben.
Die Landeskirche dringe aber darauf, dass die Antennen nicht von außen zu sehen seien. "Auf der anderen Seite stehen natürlich die Erträge für die Gemeinde", sagte Beck. In der Regel liege die Summe zwischen 6000 und 10000 Mark pro Jahr.

"Wir haben einen Stau bei Baumaßnahmen, und die Gemeinden sind dringend auf Mittel angewiesen", sagte Beck. Für Mobilfunkfirmen seien Kirchtürme eine kostengünstige Lösung. Die Unternehmen müssten keine Masten errichten und hätten eine klare Grundstückssituation. Das Interesse an Standorten sei nach wie vor groß. (em[1]/c't)
http://www.heise.de/newsticker/data/em-24.12.01-000/
Links in diesem Artikel:
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Kirchturm im Mittelpunkt

ORLISHAUSEN (fg).Der Kirchturm befindet sich ziemlich am Rande des Orts. Doch im Moment steht er im Mittelpunkt. Über die Frage, ob künftig Mobilfunk-Wellen vom Turm der Heilandskirche gesendet werden sollen (TA berichtete), erhitzen sich immer mehr Orlishausener Gemüter.

Bei einer Versammlung am Mittwochabend im Bürgerhaus bekamen die Betreiber die Wut mancher Dorfbewohner zu spüren, auch einige Gemeinde-Kirchenräte wurden nicht verschont.

Hintergrund: Die Kirchen-Vertreter hatten für 6000 Mark im Jahr den Vertrag mit dem Mobilfunkanbieter unterzeichnet. Die Gegner der Anlage fürchten eine Entweihung des Gotteshauses. Vor allem wittern sie eine Gefahr für den nahen Kindergarten.

"Wir wollen Sie doch nur informieren." So das Motto der Betreiber. Doch für ist es wohl zu spät.

Zu viel Misstrauen herrscht, nachdem bisher zu wenig informiert worden war. Außerdem präsentierte sich im Bürgerhaus ein weiteres Unternehmen, das den Turm nutzen möchte. Der Vertrag dafür liegt dem Gemeindekirchenrat vor. Die stellvertretende Superintendentin Anne-Kristin Illbrügger: "Ich glaube nicht, dass er unterzeichnet wird."

Die bereits installierte Anlage soll am 11. Dezember in Betrieb gehen. "Wir gehen fest davon aus", bestätigt Sprecher Peter Stark. Rechtlich gibt es keine Probleme, eine Gefährdung ist nach geltenden Erkenntnissen nicht vorhanden. Die Gegner der Anlage bleiben bei ihrem Widerstand.

Zu groß seien die wissenschaftlichen Defizite. Die Lage spitzt sich zu, erste Kirchenaustritte kündigen sich an. Nun will auch die Thüringer Landeskirche reagieren. "Wir wollen die Spaltung verhindern", so Sprecherin Carmen Jäger.

Nachbar klagt gegen evangelische Kirche

Die Interessengemeinschaft (IG) mobilfunksenderfreies Bruchköbel teilt mit, dass ein Nachbar gegen die evangelische Kirchengemeinde in Bruchköbel und den Netzbetreiber Viag Interkom eine Unterlassungsklage gegen den Betrieb der Sendeanlage beim Landgericht Hanau eingereicht hat. Offensichtlich markiert die Klage das Ende der Gespräche zwischen Kirchenvorstand und Interessengemeinschaft. Wie deren Sprecher Alfred Tittmann in einer Pressemitteilung hierzu erklärt, sei der vor sieben Monaten gebildete Arbeitskreis zu einer "Farce verkommen". Und weiter: "Das damals beiderseits ins Auge gefasste Ziel der Kündigung des auf 20 Jahren geschlossenen Vertrags mit der Viag wurde von der Kirche nur halbherzig verfolgt."

Die IG wirft nunmehr dem Kirchenvorstand wenig ernsthaften Willen vor. Statt intensiv das Gespräch für einen Vertragsausstieg zu suchen, habe der Vorstand ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben. Dass die ermittelten Werte offenbar im Rahmen der Grenzwert-Empfehlung des Ecolog-Institutes und damit deutlich unter dem Limit der gesetzlichen Vorgabe in der Technischen Anleitung Emissionen liegen, setzt die IG nicht gleich mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung für den Sender. Der IG ist die Ecolog-Empfehlung noch zu hoch, sie liege immerhin zehn Mal über der russischen Norm für Mobilfunksender, so das Argument.

Von einer "Versachlichung" der Diskussion um die Antenne im Glockenturm, wie der Kirchenvorstand die Messungen in der jüngsten Ausgabe des Gemeindeblattes darstellt, könne laut IG nicht mehr die Rede sein.

Sie empfindet "diese Vorgehensweise als nachträgliche Rechtfertigung dafür, dass die vor gut zwei Jahren installierte Anlage völlig bedenkenlos sei".

Hinzu komme, dass eine Erweiterung der Mobilfunk-Sendeanlage im Turm offensichtlich nach wie vor nicht vom Tisch sei, heißt es abschließend in der Presseerklärung der Interessengemeinschaft. sun

Copyright – Frankfurter Rundschau 06.12.2001 http://www.frankfurter-rundschau.de/fr/0411/t0411004.htm
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Viele Kirchtürme sind Funktürme

 

Ostfriesen Zeitung Lokales 17.4.2002

Von Michael Esders 

 

Auch in Ostfriesland sind Kirchen mit Mobilfunk-Sendeanlagen bestückt / Gemeinden bekommen 3 000 Euro jährlich

 

Katholische und evangelische Umweltbeauftragte wollen Risiken für Mensch und Tier prüfen.

 

Ostfriesland. Die Kirche setzt nicht mehr nur auf den guten Draht nach oben, sondern zunehmend auch auf drahtlose Kommunikation. Auf vielen Kirchtürmen gibt es inzwischen über den Glocken Mobilfunk- Sendeanlagen. Auch Kirchengemeinden in Ostfriesland schließen Verträge mit Mobilfunkbetreibern und bessern so ihre Kassen auf. Rund 3 000 Euro im Jahr zahlen Telekom und andere Netzbetreiber dafür.

 

Die Kirchen in Hage, Marienhafe, Esens und Langeoog sind mit Sendeanlagen bestückt, bestätigt Jörg Buchna, Pressesprecher der evangelisch-lutherischen Kirche. „Es gibt keine grundsätzlichen theologischen Bedenken gegen die Sendeanlagen. Aber die Akzeptanz in der Bevölkerung ist wichtig.“ Die Kirchenvorstände müssen vor ihrer Entscheidung ein unabhängiges Standortgutachten über mögliche gesundheitliche Risiken in Auftrag geben. Pauschale Empfehlungen für Strahlungs-Grenzwerte gibt die Landeskirche nicht. „Es ist ein Unterschied, ob die Umgebung menschenleer ist oder ob es eine Krabbelgruppe in der Nähe gibt“, meint Buchna.

 

Gegen eine Mobilfunk-Anlage der Telekom hat sich vor einem Jahr die evangelisch-lutherische Gemeinde in Rhauderfehn entschieden. „Bei Gemeindeabenden hat sich gezeigt, dass eine Sendeanlage Angst schürt. Sie war für den Kirchenvorstand schon aus emotionalen Gründen nicht vertretbar - selbst wenn sie wissenschaftlich vertretbar gewesen wäre“, sagt Superintendent Gerd Bohlen. Insgesamt sind auf Kirchdächern der Landeskirche 45 Sender installiert. Das landeskirchliche Amt für Bau- und Kunstpflege in Osnabrück prüft derzeit Anträge ostfriesischer Gemeinden für weitere Sendeanlagen. Die Denkmalpfleger untersuchen, ob die Antennen das Gesamtbild des Gebäudes beeinträchtigen würden.

 

Auf evangelisch-reformierten Kirchtürmen in Ostfriesland gibt es keine Mobilfunk-Antennen, versichert Pressesprecher Jann Schmidt. „Wenn die Gemeinden einen Vertrag abschließen wollen, brauchen sie eine Genehmigung der Kirchenleitung.“ Grundsätzlich habe die evangelisch-reformierte Kirche gegen Sender auf Kirchtürmen nichts einzuwenden. „Die westfälische Kirche in Bielefeld erteilt als einzige in Deutschland keine Genehmigung“, so Schmidt.

 

Von den katholischen Kirchen in Ostfriesland hat nur das Gotteshaus auf Spiekeroog einen Mobilfunk- Sender. Im Bistum Osnabrück gebe es aber insgesamt 37 Sender auf Kirchen, erklärt Bistums-Sprecher Hermann Haarmann: „Viele davon sind im Emsland und in Osnabrück.“ ...

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