Prof. Dr. Guettler

Prof. Dr. Güttler
Professor für Medizintechnik an der Fachhochschule Ulm

 

Am 19.07.2001 war bei uns in Gerzen ein Vortrag von Herrn Prof. Dr. Güttler. Herr Prof. Güttler tritt als Befürworter der derzeitigen Mobilfunktechnik auch im Fernsehen auf.

Bei der folgenden Diskussion habe ich die Frage gestellt, ob er seine Kinder bzw. Enkelkinder einer 24-Stunden-Bestrahlung über Tage, Wochen und Monate hinweg von 470 000 nW/cm² (Grenzwert D-Netz) aussetzen würde.

Er zögerte und warf ein, dass er dies nicht muss, da die Sendeanlagen weit unter diesem Wert strahlen. Ich ließ nicht locker und wies darauf hin, dass dies den Betreiberfirmen erlaubt ist und wenn sie diese Werte erreichen, immer noch gesetzlich handeln.

Hierauf hin gab er öffentlich vor ca. 40 Zuhörern und der Presse zu, dass er seine Kinder bzw. Enkelkinder dieser Bestrahlung nicht aussetzen würde.

Dies ist der Beweis, dass die derzeitigen Grenzwerte zu hoch sind, wenn selbst ein derartiger Befürworter sich und seine Familie nicht der Bestrahlung aussetzen würde.

 

Weitere Aussagen von Herrn Prof. Dr. Güttler bei diesem Vortrag:

 

1) Uns verwunderte, dass selbst Prof. Dr. Güttler gepulste hochfrequente Strahlen für Befindlichkeitsstörungen wie Unkonzentriertheit, Müdigkeit etc. verantwortlich macht. Nur die Entstehung von Krebs wies er sehr energisch zurück. Weiterhin zeigte Herr Dr. Güttler Effekte wie EEG-Veränderungen und Öffnen der Blut-Hirn-Schranke auf, die in diversen Studien nachgewiesen werden konnten. Nur die Auswirkung auf den Menschen und bei welcher Strahlenbelastung ist bisher wissenschaftlich noch nicht feststellbar. Herr Prof. Dr. Güttler meinte, es zeigen sich zwar Effekte beim Menschen, aber ob diese negativ seien, ist noch nicht erwiesen. Er meinte, vielleicht ist das Gegenteil der Fall.

 

2) Diverse Studien, die negative Einwirkungen auf den Menschen zeigen, können wissenschaftlich nicht anerkannt werden, da sie noch nicht nachvollzogen werden konnten. Herr Güttler führte jedoch ausführlich an, wie schwierig es ist, wissenschaftliche Studien bezüglich elektromagnetischer Strahlen nachzuvollziehen, sie zu reproduzieren. Er zeigte dies an einem Beispiel, in dem Wissenschaftler zwei Jahre benötigten, um das Ergebnis zu reproduzieren. Dies hängt lt. Dr. Güttler mit der Vielzahl der Komponenten in der Natur und im Menschen zusammen.

Diese Aussage sollte uns beruhigen. Erst jetzt ist mir richtig klar, warum so viele Studien nicht wissenschaftlich anerkannt sind. Eben nicht, weil nichts zu finden ist, sondern weil es den Wissenschaftlern noch nicht gelungen ist, es (negative Auswirkungen)zu finden.

Hierzu ein Absatz aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Um keine falschen Erwartungen zu wecken, möchte ich schon jetzt darauf hinweisen, dass es bei den Überlegungen zur Novellierung der 26. BImSchV nicht darum gehen kann, die weitere Nutzung der Mobilfunktechnologie nur dann zuzulassen, wenn ihre Unschädlichkeit bewiesen ist. Ein solcher Nachweis kann für keine Technologie gelingen, da nur das Vorhandensein von Gefahren und Risiken bewiesen werden kann, nicht aber ihre Abwesenheit.

 

3) "Außerdem erklärte Herr Güttler uns, dass in der Gesamtheit aller Strahlung (natürliche Strahlung, Fernsehen, Rundfunk ...), die auf den Menschen wirkt, der Bereich des Mobilfunks nur ein Prozent betrage und machte dabei keinen Unterschied über die "Qualität" der Strahlung. Ob es sich dabei um Rundfunkwellen oder radioaktive Strahlung handelt, wo meines Wissens doch ein erheblicher Unterschied in der gesundheitlichen Gefährdung gegen ist, wird nicht erwähnt." so in einem Leserbrief eines unserer Mitglieder der Bürgerinitiative. Hierzu einen Ausschnitt der Studie der Universität Wien, Institut für Umwelthygiene über die Auswirkungen von Mobilfunk-Basisstationen auf Gesundheit und Wohlbefinden:
Die Messungen ergaben, dass an allen Standorten die Einwirkungen aus Mobilfunk-Basisstationen (D-Netz, GSM900 und GSM1800) einen erheblichen Anteil, meist sogar den überwiegenden Anteil, ausmachen. Durchschnittlich war der Anteil des Mobilfunks an allen hochfrequenten Immissionen (Rundfunk, Fernsehen etc.) über 70 %. Das heißt, dass auch im ländlichen Raum heute der Mobilfunk den dominierenden Teil aller hochfrequenten Immisionen stellt.
Die Aussagen von Herr Dr. Güttler sind somit alles andere als zutreffend.

 

4) Weiterhin fragte ich ihn, ob es stimme, dass in China früher die Geburtenkontrolle mit Mikrowellenbestrahlung erfolgte. Dies könne er nicht sagen, so Herr Prof. Dr. Güttler. Ich sollte ihm allerdings die Person nennen, die dies behauptet. Als ich ihm den Namen einer chinesischen Ärztin nannte, meinte er nur spöttisch, dass ich ihm nicht böse sein solle, da er die chinesische Ärztin nicht kenne. Als ob ich ihm nach der Ärztin gefragt hätte!

 

5) Auf meine Frage, ob es stimme, dass die einzige Möglichkeit der Genmanipulation bzw. die Veränderungen der Gene durch Gentechnik die gepulste hochfrequente Strahlung sei, stammelte er nur und versuchte irgendwelche Ausflüchte. Ich sagte dann kurz: "Also Sie wissen es nicht?" Dies gab er dann zu.

 

Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen 
Theresia Eckart, Gerzen   Tel. 08744/91310 Fax: 08744/91312
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