Mobilfunk-Newsletter vom 29.04.2004

Plumper Versuch der Einflussnahme

T-Mobile will keinen Hinweis auf versteckte Mobilfunkantennen

Manche Mobilfunkantennen werden versteckt angebracht, so auch die Antenne im Bereich der Aussegnungshalle eines Friedhofs, die durch ein Kreuz verkleidet wurde. Auf Seite 11 unserer Broschüre „Mobilfunk-Strahlung – Wie schädlich ist Elektrosmog?“ haben wir dieses Kreuz (siehe Abbildung rechts http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m390.htm ) abgedruckt.

Anfang des Jahres erhielten wir ein Schreiben von T-Mobile. In diesem äußert der Mobilfunkbetreiber die Meinung, dass dieses Foto im Kontext so verstanden werden könne, dass ein Zusammenhang zwischen der Bauweise der gezeigten Antenne und der Debatte um die Höhe der Emissionen dieser Antenne bestehe. Und deswegen die Netzbetreiber ihre Anlagen aufgrund deren hoher Emissionen verstecken müssten. Dem sei aber nicht so, schreibt T-Mobile: „Eine Verkleidung erfolgt vielmehr i.d.R. aus architektonischen oder städtebaulichen, vor allem aber auch aus Gründen des Denkmalschutzes, so dass hier die Initiative nicht von den Netzbetreibern, sondern häufig von der Kommune ausgeht, in der die Anlage errichtet wird.“

Mobilfunkantennen als runde Kamine auf einem Handy-Shop in der Amalienburgstraße in München http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m390.htm

T-Mobile forderte uns daher auf „bei Ihren künftigen Veröffentlichungen darauf hin zu wirken, dass weder Leser noch Zuhörer zu den beschriebenen falschen Assoziierungen verleitet“ werden. Außerdem wiesen uns die Unterzeichner „darauf hin, dass eine Kopie dieses Schreibens dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München als Finanzier Ihrer Broschüre übermittelt wird.“

Unser Anwalt, Dr. Michael Bihler antwortete: „Sie werden sicher mit uns dahingehend übereinstimmen, dass die Kreuzform für die dort angebrachte Antenne nicht bauartbedingt vorgegeben ist, dass vielmehr der Querbalken lediglich Tarnung und Mimikry darstellt. Nachdem die Antenne als an diesem Gebäude angebrachtes technisches Bauteil nicht erkennbar ist, sondern durch die Kreuzform die sakrale Funktion des Gebäudes aufgenommen wird, ist die Aussage, die Antenne sei „versteckt angebracht“ nicht etwa irreführend, sondern zutreffend. Über die Gründe, weshalb die Antenne in Schwabhausen in der abgebildeten Art und Weise versteckt worden ist, zu spekulieren, ist müßig. Tatsache ist allerdings, dass nach einer mittlerweile von unserer Mandantin eingeholten Auskunft beim zuständigen Denkmalschutzamt der ehemalige Wasserturm kein Denkmal darstellt und dass denkmalschutzrechtliche Auflagen nicht gemacht wurden. Unsere Mandantin ist deshalb gerne bereit, mit Ihnen anhand ausgewählter Beispiele der Gestaltung von Mobilfunkantennen im näheren und ferneren Umkreis darüber zu diskutieren, ob diese Antennen versteckt worden sind oder nicht.“

Als Kamin verkleidete Mobilfunkantenne in der Königseestraße in München-Trudering

http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m390.htm

Bis Redaktionsschluss für die Online-Ausgabe, Ende April, haben wir keine Antwort von T-Mobile erhalten.

Am 29. Januar 2004 äußerte sich Rudolf Stürzer, Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins München im Beitrag „Täuschung: Getarnte Mobilfunkmasten“ im Bayerischen Fernsehen zur Problematik versteckt angebrachter Mobilfunkantennen: „Nachdem die Bereitschaft der Hauseigentümer in der letzten Zeit gesunken ist, eine Mobilfunkantenne auf dem Dach ihres Anwesens montieren zu lassen, gehen die Mobilfunk-Anbieter verstärkt dazu über, solche versteckten Modelle anzubieten, weil damit der Hauseigentümer möglicherweise diesen Problemen aus dem Weg gehen kann“. Den Fernsehbeitrag der Sendung „Quer“ können Sie als Video-Mitschnitt von unserer Website herunterladen.

Als Kamin verkleidete Mobilfunkantenne in der Münchner Theatinerstraße

http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m390.htm

Die Landeshauptstadt München als Unterstützer einer Teilauflage ließ sich nicht beeindrucken.

Weitere Infos:

Video-Mitschnitt des Beitrags „Täuschung: Getarnte Mobilfunkmasten“

http://www.umweltinstitut.org/frames/allg/f-fernshen.htm

PDF-Fassung der Broschüre „Mobilfunk-Strahlung“

http://www.umweltinstitut.org/download/mobilfunk_umweltinstitut.pdf

Andrea Reiche

aus unserer Mitgliederzeitschrift Umweltnachrichten, Ausgabe 99 / April 2004

Quelle: http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m390.htm

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Podiumsdiskussion

E-Plus lehnt alternativen Standort für Mobilfunkmast ab

Niederklein. Nach erneuter Prüfung eines alternativen Standortes für den E-Plus-Sendemast wird der Mast im Herbst auf dem Grundstück der Familie Schlenstedt in Betrieb genommen.

von Silke Pfeifer-Sternke

Nach einem Vermittlungsgespräch des Bürgermeisters Manfred Vollmer mit Vertretern der Betreiberfirma E-Plus und Vertretern der Bürgerinitiative (BI) „Bürger gegen ortsnahen Sendemast" hat das Unternehmen den Standortvorschlag der BI am „Wasserhäuschen" geprüft und in „Augenschein" genommen mit folgendem Ergebnis:

Der Standort liegt 800 Meter vom jetzigen Standort entfernt und erreicht nicht mehr die Versorgungsvorgaben;

Das Grundstück reicht für dem Platzbedarf des Mastes (inklusive Fundament und Systemtechnik) nicht aus;

Es wäre ein Mast-Neubau von rund 50 Metern Höhe notwendig.

Für den Bau des Mobilfunkmast in Niederklein hat das Unternehmen nach Angaben des Pressesprechers Martin Reinecke einen sechsstelligen Eurobetrag investiert. Nach seinen Angaben werde der Mast „nicht mehr abgebaut".

Das Projekt am jetzigen Standort sei bereits im Oktober 2003 dem Ortsbeirat durch E-Plus bekannt gemacht und zur Zustimmung übergeben worden. Alle Genehmigungen für den Bau liegen vor.

Um der Besorgnis der Mitglieder der BI Rechnung zu tragen, werde das Unternehmen nach Inbetriebnahme eine Messung der elektromagnetischen Stahlen vornehmen. Derzeit liege die Strahlenbelastung von Rundfunk und Fernsehen bei 0,89 Volt. Bei der Ortsvorsteherin Maria März vor der Tür sei ein Wert von 0,5 Volt gemessen worden, berichtet Reinecke. Der gesetzlich erlaubte Grenzwert liegt nach Angaben des Unternehmenssprechers bei 59,4 Volt.

Zu der heute von der BI ab 20 Uhr angebotenen Informationsveranstaltung im Bürgerhaus wird kein Vertreter des Mobilfunkanbieters auf dem Podium erscheinen. Während der Podiumsveranstaltung wird unter anderem Siegfried Zwerenz, Vorsitzender des Dachverbandes der Mobilfunkgegner, vortragen.

http://www.op-marburg.de/op/home.news.lokal/article.op.jsp?id=20040428.426554

 

LOKALTEIL VIECHTACH  vom 28.04.2004

Neuer Standort für den Mobilfunkmasten

Gemeinderat schlägt Frather Knögerl vor - Anwohner von Bergen hatten protestiert

Drachselsried (w)

Die Gemeinderäte standen diesem Anliegen diesmal wohlwollend gegenüber, weil inzwischen bekannt geworden war, dass neben dem Funkmast auch eine Stützmauer und zwei Container gebaut werden sollten. Es wurde beschlossen, neuerlich den Standort auf dem Frather Knögerl vorzuschlagen.

http://www.pnp.de/ngen/such.php?cid=29-5316597&Ressort=bbv

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Lieber zwei Kleine als ein Großer

Hoher Mast an A 96 ohne Mehrheit

Etterschlag (ike)

Das Projekt, erläuterte Bürgermeister Peter Flach, sei eine Folge der Brandunglücke in Schweizer Tunnels. Alternativen wie Kabel oder ähnliches seien zu teuer. Sollte der Rat ablehnen, werde die Direktion zwei genehmigungsfreie Masten von zehn Meter Höhe bauen. Dies wird aber 22 000 Euro teuerer. An Höhe und Mastenzahl lässt sich nach Auskunft eines Mitarbeiters der Direktion nichts rütteln. Mit einem mobilen Mast seien die Verhältnisse bereits getestet worden. Die Höhe ergibt sich aus dem Mindestabstand der einzelnen Antennen.

Ob nun ein 15 Meter oder zwei zehn Meter hohe Masten schlimmer fürs Ortsbild an der Autobahn sind, darüber wurden sich die Gemeinderäte nach längerer Debatte nicht einig. Die Autobahndirektion hatte auch Fotomontagen vorgelegt, was Vize-Bürgermeister Konrad Gritschneder (CSU) zum Vorschlag veranlasste, man solle den hohen Masten erlauben und dafür eine Begrünung des Betriebsgeländes verlangen.

Trügerische Hoffnungen

Während Uttmann von Elterlein (Bürgerforum) zwei kleine Masten für weniger störend hielt, empfand Ekkehard Bülow (SPD) einen Großen als "fürs Ortsbild schädlicher". Peter Steinhöfel (Grüne) plädierte für zwei kleine Masten in der Hoffnung, auf diesen wäre kein Platz für Mobilfunkanlagen. Flach war anderer Ansicht, denn: "Dann wird da eben ein dritter Mast hingebaut."

http://www.merkur-online.de/regionen/starnberg/54,270379.html?fCMS=9d503532c10098ec4a9164ebe 0225efa

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Jugendliche mit Hörschaden

Neue Broschüren

Mainz (dpa) - Laute Musik und anderer Lärm führen bei fast jedem 5. jungen Menschen zwischen 6 und 24 Jahren zu bleibenden Hörschäden. Das teilte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (SPD) am Mittwoch, dem Internationalen Tag gegen Lärm, in Mainz mit. Sie verwies zugleich auf zwei neue Broschüren mit Tipps zum Umgang mit Lärm. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftlich fundierte Informationsschrift mit dem Titel «Viel Dezibel auf's Trommelfell» und eine an junge Leute gerichtete Broschüre «Ganz Ohr».

http://www.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=2004&m=4&d=29&id=110860

Omega: Hörschäden (u.a. Tinnitus) gibt es nicht nur durch Lärm, sondern auch durch gepulsten Mobilfunk:

Telefonieren mit Handys stresst den Hörnerv stark

Italienischer HNO-Arzt:

Verona (mp)

Es handle sich zwar um Effekte, die sich womöglich erst über die Dauer zu Langzeitschäden summieren, doch müsse man auf der Hut sein, sagte Colletti der Zeitung "La Repubblica". Der Klinikchef hat seine ersten Beobachtungen nach eigenen Angaben durch Zufall gemacht.

http://www.funkenflug1998.de/inhalt/wissen/w_b_ausf/hoernerv.html

http://www.buergerwelle.de/d/doc/dect/handytipps.htm

http://www.gehoerratgeber.de/news_links/frame_links/telefonieren_mit_handys_stresst_den_hoernerv. htm

http://www.umweltbrief.de/neu/html/archiv/tipp15.txt

 

dazu auch:

10 Millionen Tinnitus- Neuerkrankungen pro Jahr

von Prof. inv. Dr. med. H. J. Wilhelm

http://www.funkenflug1998.de/inhalt/wissen/w_b_ausf/tinnitus.html

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Führerschein fürs Eltern-Sein

Viele Eltern verzweifeln, weil sich ihre Kinder nur noch für Handy, Computer und Co. interessieren! Was tun? Bald schon kriegen Mama und Papa vom Elternbildner Unterricht! Dealer mit 14, Süchtige mit 10 Jahren, Hunderte tablettenabhängige, ess- & verhaltensgestörte Kinder … Ein Grund: Weil Eltern ihre Kinder nicht mehr im Griff haben, stürzen diese immer früher und häufiger in die Sucht ab, warnen unsere Experten.

"Ich bin in meiner Praxis mittlerweile tagtäglich mit verzweifelten Eltern, vorwiegend Müttern, konfrontiert die völlig erschöpft von und überfordert mit ihrem Nachwuchs sind", sieht Dr. Maria Brunner-Hantsch, Fachärztin für Psychiatrie, wie so viele ihrer Kollegen eine bedenkliche Entwicklung. "Das geht sogar soweit, dass die Mütter Depressionen bekommen oder nicht mehr schlafen können, weil die Erziehung sie völlig überfordert …"

Den Grund dafür sieht die Expertin vor allem in der Liberalisierung der Erziehung und der Konsumgesellschaft: "Die Kinder bekommen alles, setzen alles durch, kennen keine Grenzen – dadurch lernen sie nicht zu warten, zu verzichten. Und werden immer fordernder und für die Eltern anstrengender – bis denen völlig die Energie ausgeht!"

Häufige Folge: "Abgleiten der Kinder ins Sucht- oder Sekten-Milieu – wo sie ganz freiwillig nach Regeln und Ordnungen leben", weiß die Fachärztin. "Dabei", so Dr. Brunner-Hantsch, "würden laut aktueller Studien bereits 15 bis 20 Stunden ,Eltern-Coaching‘ reichen, um die Verhaltensauffälligkeitsrate bei Jugendlichen um die Hälfte zu senken."

Die Familienakademie der Kinderfreunde startet wohl auch deshalb ein steiermarkweit einzigartiges Projekt: Ab Oktober werden staatlich zertifizierte Elternbildner "geschmiedet"! Ihr Job: Eltern zu helfen Problemen vorzubeugen bzw. bestehende zu bewältigen – etwa mit Themenkreisen wie "Keine Angst vor der Pubertät" oder "Wie schaffe ich ein familienfreundliches Klima".

Übrigens "Die Mehrheit der Frauen, die Probleme mit der Erziehung haben, sind berufstätige Mütter bzw. Alleinerzieherinnen", verweist Dr. Brunner-Hantsch auf die Bedeutung einer funktionierenden Familie, wo der Nachwuchs mit Grenzen, Verboten und Autoritäten konfrontiert wird.

Kontakt zum Autor: joe@grazer.at

http://www.grazer.at/linkart.asp?artikelid=15052&KatID=4

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Sicher durch den Tunnel

Verhalten bei Unfall oder Panne

Bei einer Autofahrt durch einen Tunnel fahren oftmals Angst oder Unbehagen mit. Das gilt spätestens seit der Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel von 1999 mit 39 Toten. Doch nicht nur die Tunnelbetreiber sind gefordert, die Sicherheitsstandards zu erhöhen.

Auch die Autofahrer müssen dazu lernen: Laut einer ADAC-Studie sind die meisten Opfer bei Tunnelkatastrophen auf falsches Verhalten der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen.

Der Autoclub gibt deshalb folgende Tipps, um sicher durch die Röhre zu kommen: Vor der Einfahrt in den Tunnel Radio einschalten und Sender mit Verkehrsfunk wählen. Abstand zum vorderen Fahrzeug von 50 Metern (LKW 100 Meter) einhalten.

Sich immer am rechten Fahrbahnrand orientieren, nie an der Mittellinie.

Bei einem Stau, den Abstand weiter einhalten und beim Stillstand des Verkehrs Motor ab- und Warnblinkanlage einschalten. Die Autoinsassen sollten dann im Fahrzeug bleiben, falls es keine anderen Anweisungen gibt, und auf Infos auf Hinweistafeln und gegebenenfalls Durchsagen im Verkehrsfunk achten.

Bei einer Panne sollte der Autofahrer möglichst in einer Pannenbucht oder ansonsten so nah wie möglich am rechten Fahrbahnrand halten und die Warnblinkanlage einschalten.

Für einen Notruf nicht das Handy sondern die Notrufstation benutzen: Deren Standort wird erkannt und zudem oft weitere Schutzmaßnahmen automatisch aktiviert.

http://www.netecho.info/schlagzeilen/rubrik.asp?a=%7B010EA509-ED7C-41F0-AFCC-C2225785C323 %7D

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Keine Patente auf Pflanzen, Saatgut, Tiere und Menschen:

Die wahren Kosten der Gen-Patente

Derzeit berät der Deutsche Bundestag über die Umsetzung der Gen-Patentrichtlinie der EU in Deutsches Recht. Die Umsetzung soll wahrscheinlich noch vor der Sommerpause geschehen.

Aus diesem Anlass hat Greenpeace, zusammen mit der Bundesärztekammer und dem Hilfswerk Misereor, am Mittwoch in Berlin das Ergebnis der Dokumentation "Die wahren Kosten der Gen-Patente" vorgestellt. Nach Recherchen von Greenpeace wurden 2003 vom Europäischen Patentamt in München über 100 Patente auf Gene von Mensch oder Tier vergeben, darunter auch auf einige der bekanntesten Erbkrankheiten. "Einen Nutzen von den Gen-Patenten haben die Patentinhaber. Ärzte, Patienten, Landwirte und Züchter geraten in ein Netzwerk von neuen Abhängigkeiten", warnt Dr. Christoph Then, Patentexperte von Greenpeace.

Die ganze Nachricht im Internet: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=8329