Mobilfunk-Newsletter vom 27.05.2004

Offener Brief des Hessischen Landesverbandes mobilfunksenderfreie Wohngebiete an das Hessische Ministerium für Umwelt

Herrn Staatsminister Wilhelm Dietzel

An die Redaktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vor einigen Tagen eingeleitete Messkampagne zur Strahlenbelastung von Mobilfunksendeanlagen in 24 hessischen Städten an über 100 verschiedenen Punkten soll zur "Beschwichtigung" der Bevölkerung führen und den Menschen vorhandene Ängste nehmen. Dass der Initiator, die IZMF (Zusammenschluss der Mobilfunkbetreiber) hierbei eigene monetäre Interessen verfolgt liegt auf der Hand; dass das Land Hessen diese Aktion mit einer Schirmherrschaft sanktioniert ist ein Skandal, da hier dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung in keinster Weise real und neutral Rechnung getragen wird.

Wir bitten Sie, unsere diesbezügliche Presseinformation zu veröffentlichen. Unser Offener Brief an das Hessische Ministerium fügen wir Ihnen im Original als Anlage ebenfalls bei.

Wir würden uns freuen, wenn Sie im Interesse der Bevölkerung und einer pragmatischen Information unserem Wunsche in den nächsten Tagen entsprächen.

Für Ihre diesbezügliche Mühe danken wir Ihnen im voraus.

Presseinformation

Der HESSISCHE LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V. (HLV), in dem sich derzeitig 120 mobilfunkkritische Bürgerinitiativen aus Hessen und den angrenzenden Gebieten Bayerns und von Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen haben, kritisiert in einem Offenen Brief an den Hessischen Umweltminister Herrn Werner Dietzel, die zurzeit in Hessen laufende Mobilfunk-Messkampagne.

Wie in den Medien berichtet wurde, läuft die von dem Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) - einem Zusammenschluss der Mobilfunkbetreiber - gestartete Messaktion unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums.

Der Hessische Landesverband protestiert gegen diese einseitige Parteinahme, mit der das Ministerium den Versuch unternimmt, die Bevölkerung glauben zu machen, die von Mobilfunk-Basisstationen ausgehende elektromagnetische Strahlung sei ohne Einfluss auf die menschliche Gesundheit. In dem Schreiben des HLV heißt es u.a.:

„Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei begründet und anerkannt, dass die in Deutschland gültigen Grenzwerte den menschlichen Körper vor thermischen Effekten schützen sollen, nicht aber vor biologischen Beeinflussungen des menschlichen Gewebes schützen können“.

Auch wird darauf hingewiesen, dass es weltweit eine Vielzahl von deutlichen Hinweisen auf die mögliche Schädigung des biologischen Systems des Menschen durch niederfrequent gepulste elektromagnetische Strahlung gibt, die bei Betrieb von GSM-Mobilfunksystemen auf den Menschen einwirkt. Die Behauptungen, die Besorgnis der Bevölkerung beruhe auf mangelndem Wissen über die Technologie und trotz sehr umfangreicher Studien könne aber kein Institut Gesundheitsschäden unterhalb des Strahlengrenzwertes feststellen, ist schlichtweg der erneute Versuch, dem Bürger die Beurteilungsfähigkeit der Zusammenhänge abzusprechen und ihm insbesondere die Vorsorge zu verweigern.

Der Landesverband bezeichnet die Position des Ministeriums als skandalös; „man erwartet von einem Ministerium volle Unabhängigkeit und Neutralität sowie den Schutz der Menschen, nicht hingegen die einseitige Unterstützung von Interessengruppen, die strikt ökonomische Ziele verfolgen müssen und den Schutz der Bevölkerung nicht erbringen können“. Abschließend bietet der HLV dem Minister einen Gedankenaustausch an.

HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.

Abtlg. Öffentlichkeitsarbeit

Alfred Tittmann, 63486 Bruchköbel, Kettelerstr.3, Tel. 06181- 7 73 76

 

Hessischer Landesverband Mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V., Birkenweg 10,

63584 Gründau

24. Mai 2004

OFFENER BRIEF

Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Herrn Staatsminister Wilhelm Dietzel, Mainzer Straße 80, 65189 Wiesbaden

Betr.: Mobilfunk-Meßkampagne

Sehr geehrter Herr Staatsminister,

unter Ihrer Schirmherrschaft führt das Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) eine Messkampagne zu Mobilfunk-Immissionen in Hessen aus. Das IZMF will Mobilfunkfelder in direkter Umgebung von Basisstationen und im Wohnbereich messen lassen und geht lt. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. Mai 2004 davon aus, dass “Mobilfunk-Ängste durch mangelndes Wissen über die Technologie entstehen”. Daraus leitet sich offenbar das Motto der Messkampagne “Sicherheit durch Transparenz – TÜV und IZMF stellen Mobilfunk auf den Prüfstand” ab.

Der Hessische Landesverband protestiert gegen Ihre einseitige Parteinahme, mit der Sie den Versuch unternehmen, die Bevölkerung glauben zu machen, die von Mobilfunk-Basisstationen ausgehende elektromagnetische Strahlung sei ohne Einfluss auf die menschliche Gesundheit.

Ergebnisse von Messungen in Bezug zu Grenzwerten zu setzen und mit ihrem hohen prozentualen Abstand zu Grenzwerten gegenüber der Bevölkerung zu argumentieren, ist sinnlos und verantwortungslos, da Messwerte grundsätzlich unterhalb von Grenzwerten liegen müssen (was von der Regulierungsbehörde ohnehin regelmäßig überwacht wird).

Ferner ist wissenschaftlich zweifelsfrei begründet und anerkannt, dass die in Deutschland gültigen Grenzwerte den menschlichen Körper vor thermischen Effekten schützen sollen, nicht aber vor biologischen Beeinflussungen des menschlichen Gewebes schützen können.

Zum Zeitpunkt der Festlegung der heutigen Grenzwerte waren biologische Wirkungen auf den menschlichen Organismus kaum in der Öffentlichkeit bekannt, obwohl auch damals bereits Wissenschaftler auf diese hingewiesen haben.

Wie Ihnen ferner bekannt sein dürfte, gibt es weltweit eine Vielzahl von deutlichen Hinweisen auf die mögliche Schädigung des biologischen Systems des Menschen durch niederfrequent gepulste elektromagnetische Strahlung, die bei Betrieb von GSM-Mobilfunksystemen auf den Menschen einwirkt; solche Wirkungen sind bislang bei Leistungsflussdichten aufgetreten, die weit unterhalb des Niveaus bisheriger Messergebnisse der Leistungsdichte in der Nähe von GSM-Basisstationen festgestellt worden sind. Die Wirkungen dieser elektromagnetischen Energie auf den Menschen unterscheiden sich wesentlich von jenen der analogen, nicht gepulsten Hochfrequenzstrahlung, die in anderen Bereichen der Nachrichtentechnik Anwendung findet.

Menschen im unmittelbaren Umfeld einer Basisstation werden stärker belastet (24 Stunden pro Tag) als dies allgemein der Fall ist, obwohl die Mobilfunkindustrie wissentlich das Gegenteil behauptet.

Die Behauptungen, die Besorgnis der Bevölkerung beruhe auf „mangelndem Wissen über die Technologie“ und „trotz sehr umfangreicher Studien könne aber kein Institut Gesundheitsschäden unterhalb des Strahlengrenzwertes feststellen“, ist schlichtweg der erneute Versuch, dem Bürger die Beurteilungsfähigkeit der Zusammenhänge abzusprechen und ihm insbesondere die Vorsorge zu verweigern. Die Tatsache, dass Ihr Haus diese Tendenzen offensichtlich aktiv durch Übernahme der Schirmherrschaft der jetzt begonnenen Messkampagne unterstützt, empfinden wir als skandalös.

Wir betonen, dass der Landesverband nicht gegen Mobilfunk an sich votiert, sondern sich für eine Realisierung des Vorsorgegedankens einsetzt, der u.a. deutliche Reduzierung von Grenzwerten und Schaffung von Rahmenbedingungen für die Errichtung von Mobilfunk-Basisstationen vorsieht, die die Bevölkerung weitestgehend vor möglichen gesundheitlichen Schäden schützen. Flächendeckender Mobilfunk lässt sich durch eine verantwortungsbewusste Vorsorgepolitik (die es in Deutschland nicht gibt) verträglich gestalten, auch wenn sich die Mobilfunkindustrie weigert, dies anzuerkennen.

Zum Schutz der Bevölkerung haben einige Länder (und Städte) im europäischen Raum die von der EU anerkannten Grenzwerte drastisch gesenkt (z. B. Italien, Schweiz, Lichtenstein, Luxemburg, Wallonien, Polen, Ungarn, Bulgarien, Russland, Salzburg, Paris).

In Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs ist die Europäische Kommission der Auffassung, „dass den Erfordernissen des Schutzes der öffentlichen Gesundheit unzweifelhaft größeres Gewicht beizumessen ist als wirtschaftlichen Erwägungen“ (siehe Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Mitteilung der Kommission, Die Anwendung des Vorsorgeprinzips, Brüssel, 2.2.2000).

Wir erwarten von einem Ministerium volle Unabhängigkeit und Neutralität sowie den Schutz der Menschen, nicht hingegen die einseitige Unterstützung von Interessengruppen, die strikt ökonomische Ziele verfolgen müssen und den Schutz der Bevölkerung nicht erbringen können.

Der Landesverband steht Ihnen jederzeit für einen Gedankenaustausch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

für den Vorstand

Prof. inv. Dr. med. H.-J. Wilhelm Dr. E. W. Braun

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bürgervorschlag: Neuer Mast an anderer Stelle

NORTHEIM

Der Mobilfunkbeauftragte der Stadtverwaltung Northeim, Uwe Ritter, konnte die Bedenken der Mobilfunkgegner etwas dadurch zerstreuen, dass er einen Irrtum seitens der Stadtverwaltung einräumte. Weder seien auf dem alten Funkturm auf dem Wieter bislang Mobilfunkantennen installiert, noch seien solche auf dem neuen Masten geplant. Ritter: „Vorgesehen ist laut unseren Unterlagen nur die Installierung einer Richtfunkantenne.“ Vom Wieter aus würden die neuen UMTS-Handysignale dann ebenfalls per ungefährlichem Richtfunk weitergeleitet zu bestehenden Verteilstationen im Stadtgebiet.

Deutlich wurde im Verkauf der Diskussion, dass es im Wieterviertel auch viele Befürworter der neuen Technik gibt. Sie verwiesen zum einen darauf, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die hochfrequente Strahlung nicht beweisbar seien, zum anderen sollte und könne man sich der neuen Datenübertragungstechnik aus wirtschaftlichen Gründen nicht in den Weg stellen.

Omega: es stimmt nicht, dass "gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die hochfrequente Strahlung nicht beweisbar seien“. Es gibt unzählige seriöse Studien aus dem In- und Ausland, die die Schädlichkeit des gepulsten Mobilfunks beweisen. Siehe unter:

http://www.buergerwelle.de/body_wissenschaft.html

http://www.fdp-bundesverband.de/forum/read.php?f=17&i=1197&t=195

http://www.buergerwelle.de/body_science.html (in Englisch)

http://www3.hna.de/index.php?page=a-nor&command=setvar:module-content-search:filename='/www/ htdocs/hna/content/ausgaben/nor/312031990/index.php'

 

Empfänger nicht erreicht

Info-Veranstaltung in Sulgen über geplante Mobilfunk-Antenne war schlecht besucht

Marina Winder

Sulgen

Omega: es stimmt nicht, dass "Wissenschaftler bislang eine schädliche Wirkung nicht nachweisen konnten“. Es gibt unzählige seriöse Studien aus dem In- und Ausland, die die Schädlichkeit des gepulsten Mobilfunks beweisen. Siehe unter:

http://www.buergerwelle.de/body_wissenschaft.html

http://www.fdp-bundesverband.de/forum/read.php?f=17&i=1197&t=195

http://www.buergerwelle.de/body_science.html (in Englisch)

Der Bau einer Mobilfunkantenne stößt immer auf Widerstand. Die gesundheitliche Beeinträchtigung, der Wertverlust der umliegenden Immobilien, das gestörte Landschafts- oder Dorfbild - Argumente, die gegen den Bau einer Mobilfunkanlage sprechen. Auch in Sulgen will die Swisscom nun eine bereits bestehende Antenne an der Kradolferstrasse auf 30 Meter Höhe ausbauen. Besonders heikel daran aus Sicht der Bevölkerung: die Antenne befindet sich im unmittelbaren Umfeld des Oberstufenzentrums Befang. Aus der Sicht der Swisscom-Vertreter ist dieser Umstand nicht bedenklich: «Wir haben auch schon Antennen auf Schulhäuser gestellt», sagte Flavio Soldati von der Swisscom am Dienstagabend.

Einsprache eingereicht

Die Oberstufenschulgemeinde hat bereits als Anstösserin bei der Gemeinde eine Einsprache im Sinne einer Fristverlängerung eingereicht. Begründung: das Baugesuch sei wenig aussagekräftig und für Laien nicht verständlich. Der Entscheid des Gemeinderates ist noch ausstehend. Schulpräsident Reto Kohler rechnet mit einer Zurückweisung des Baugesuchs. Robert Bösch vom kantonalen Amt für Umwelt ist anderer Meinung. Sind die Grenzwerte gemäss der Verordnung zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (NISV) sowie die Bauvorschriften eingehalten, stehe dem Bauvorhaben kaum mehr etwas im Weg. Und: «Die berechneten Werte bewegen sich praktisch im gleichen Rahmen wie in den 15 vorangegangenen Jahren. Die Antenne soll zwar eine höhere Leistung erbringen, die Belastung der Umwelt wird aber durch die Höhe ausgeglichen.»

Geringes Interesse?

Die Infoveranstaltung am Dienstagabend war schlecht besucht. Mit den vier Referenten und der Schulbehörde befanden sich rund 30 Teilnehmer im Singsaal im Schulhaus Befang. Wahrscheinlicher Grund für die tiefe Besucherzahl war die gleichzeitig stattfindende Versammlung der Politischen Gemeinde Sulgen. Zu dem Infoabend eingeladen hatte die Schulbehörde die Eltern und die Anstösser. Als Referenten nahmen zwei Vertreter der Swisscom, Robert Bösch vom kantonalen Amt für Umwelt, und Walter Ruggli, Inhaber einer Praxis für Weisslicht-Radionik und energetische Produkte, an der Veranstaltung teil.

Keinen anderen Standort geprüft

Ein anderer Teilnehmer forderte die Anwesenden dazu auf, sich gegen die Strahlung abzuschirmen: «Wir müssen uns selbst schützen. Unterstützung durch die Anbieter dürfen wir nicht erwarten.»

Copyright © St.Galler Tagblatt AG

http://www.tagblatt.ch/thurgauthurtal.cfm?pass_id=914635&liste=914635,914638,914634,914636

 

Neue UMTS-Antennen installiert

Taufkirchen (mel) - Drei weitere Antennen sind am alten Himolla-Schornstein angebracht worden. Bürgermeister Franz Hofstetter gab in der jüngsten Bauausschusssitzung bekannt, dass es sich dabei um Nachrüstungen für die UMTS-Technik handle.

Datum: 27.05.2004

http://www.merkur-online.de/regionen/dorfen/42,282707.html?fCMS=af39fbd5d78ddafd8e22ea12bf6312 f5

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

60 Krebscluster in der Nähe von Funkantennen

Verdachtsfälle: Häufungen von Krebs und schweren Erkrankungen in der Nähe von Funkantennen

http://omega.twoday.net/stories/227418/

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Allianz aus Gentechnik und Gift geht in die nächste Runde

http://omega.twoday.net/stories/227416/

 

Gentechnikgesetz nachbessern: Verbände und Unternehmen fordern strenge Regeln für Agro-Gentechnik

http://omega.twoday.net/stories/227065/

 

Die volle Souveränität einer Übergangsregierung unter Militärherrschaft

http://omega.twoday.net/stories/226503/

 

Nein zur Irak-Besatzung: Friedensbewegung bereitet Tribunal gegen den Krieg vor

http://omega.twoday.net/stories/227064/

 

Alles Globale hat lokale Ursachen

http://omega.twoday.net/stories/226714/