Mobilfunk-Newsletter vom 26.05.2004

Verstrahlte Zukunft

Gesundheitsgefahren durch kabellose Laptops

von Siegfried Schwarzmüller, GEW Hessen

Unter dem Primat der "Effizienzsteigerung" geschehen derzeit in den Schulen fast unbeachtet und unreflektiert Dinge, die früher zu regen Diskussionen und Aktionen geführt hätten. Oft ohne hinreichende Information und Beteiligung der Beschäftigten werden z. B. in Hessen an rund 100 Schulen unter dem Deckmantel von "Medienkompetenz", einer "neuen Lernkultur" und eines "besseren Unterrichts" Schülerinnen und Schüler mit Laptops ausgestattet. Der Einsatz dieser mobilen Computer hat vordergründig sicher einige Vorteile wie Raumersparnis und Flexibilität bei der Handhabung.

Bessere Bildung durch WLAN?

Gleichzeitig mit der Einrichtung der Schülerarbeitsplätze wird von der Landesregierung und den Schulträgern jedoch eine neue Technik eingeführt, gegen die aus gesundheitlicher Sicht starke Bedenken bestehen. Nach Auffassung der Initiative Schule@Zukunft

Hochfrequente Strahlungen

Ohne Kabelverbindung muss die WLAN-Anlage auch nachts eingeschaltet und über Funk mit dem Netz verbunden sein, da in dieser Zeit die Fernwartung des Schulsenders mit den in den "Dockingstations" zugeschalteten Laptops durchgeführt wird.

Im November 2002 hat die Zeitschrift Öko-Test bei einer umfangreichen Untersuchung festgestellt, dass besonders von den sendenden Laptops mit ihren WLAN-Karten eine beträchtliche Strahlendosis ausgeht. Sie liegt oft erheblich über den empfohlenen Vorsorgewerten und an Brennpunkten auch über den amtlichen Grenzwerten. Auch das nova-Institut hatte zuvor schon bei seiner Untersuchung zur WLAN-Anlage der Universität Bremen festgestellt, dass man hier bei einer Arbeit an den Notebooks "mit einer Überschreitung der Vorsorgewerte rechnen" muss. Zu der in unserem Kulturkreis ohnehin schon vorhandenen massiven Beeinträchtigung durch unnatürliche elektromagnetische Felder (zum Beispiel Handy, DECT-Telefon, Mikrowelle, Bildschirme) werden in der Schule Kinder, Jugendliche und Lehrerkräfte damit zusätzlichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt, die ohne großen Aufwand vermeidbar wären. Ohne jegliche quantitative und qualitative Einschränkung ist es auch mit einem handlichen Laptop möglich, wie bisher über Kabel im Internet zu arbeiten und so die zusätzliche Strahlenbelastung durch die WLAN-Sendeanlage zu vermeiden. Es ist dafür nur ein Kabel zu legen und mit dem Netz zu verbinden. Auch Peripheriegeräte wie ein zentraler Drucker lassen sich weiterhin über Steckkontakt oder mittels Diskette bedienen.

Fast alles spricht gegen WLAN

Neben der Vorsorge käme eine solche Ausstattung der Schulen die Städte und Kreise sogar finanziell günstiger, weil die Komponenten für den Funkbetrieb entfallen würden. Gegen die WLAN-Technik sprechen auch die von außen beeinflussbare Datenübertragung, die gegenüber Kabelverbindungen reduzierte Arbeitsgeschwindigkeit und Belastbarkeit der Anlagen, die begrenzte Eignung für die Durchführung von Prüfungen und die Störungen im alltäglichen Gebrauch. Fremde Vorgaben und Interessen der Industrie scheinen allerdings schwerer zu wiegen als alle gesundheitlichen, technischen, finanziellen und pädagogischen Einwände. Gegenpositionen und Bedenken werden wohl auch deshalb verschwiegen, um eine neue, Gewinn bringende Technik in einem Großversuch rasch umsetzen und ausprobieren zu können. In einigen Schulbezirken wird die Technik sogar an Grundschulen "erprobt". Kinder werden dabei zu Versuchsobjekten.

Rechtlich Einspruchsmöglichkeiten gibt es kaum: Bei der WLAN-Einrichtung in den Schulen liege "alles unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte", lautet wieder einmal die Rechtfertigung. Die 1996 (!) in der Verordnung über elektromagnetische Felder festgelegten Grenzwerte, die als Rechtsgrundlage angeführt werden, berücksichtigen nur die Temperaturauswirkungen dieser Strahlungen. Bei den pulsierenden hochfrequenten Feldern gibt es jedoch bereits bei geringer Leistungsflussdichte von der Temperatur unabhängige Wirkungen. Sie verursachen bei Menschen Beschwerden wie Kopfschmerz, Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen und können auch zu bleibenden gesundheitlichen Schädigungen führen. Das ECOLOG-Institut in Hannover hat inzwischen eine Vielzahl von Studien über die gesundheitliche Belastung durch elektromagnetische Felder ausgewertet und konnte dies wissenschaftlich begründet bestätigen. Zum Schutze der Gesundheit ist daher heute nicht mehr von den alten, unzureichenden Grenzwerten auszugehen, sondern von einem alle bislang bekannten Einflüsse berücksichtigenden Vorsorgewert, den es dann bei der Beurteilung von Strahlenbelastungen unbedingt einzuhalten gilt. Die Schweiz hat dies bereits umgesetzt. Hier gelten für die Leistungsflussdichte offiziell 0,1 W/qm als Vorsorgegrenzwert. Dies ist 1/100 des in der Bundesrepublik geltenden Grenzwertes. Das ECOLOG-Institut empfiehlt auf Grund seiner Untersuchungen 0,01 W/qm als Vorsorgewert. Bereits bei diesem Wert wurden in Studien negative Einflüsse auf die Gehirnfunktionen - Gehirnströme, Reaktionsvermögen, Blut-Hirn-Schranke - festgestellt. Bei Untersuchungen hat Öko-Test an einzelnen Laptops Werte ermittelt, die höher liegen als diese Vorsorgewerte.

Fast schon Körperverletzung

Bei der unkritisch betriebenen Medienausstattung der Schulen mit Sendern und strahlenden Laptops wird auch nicht berücksichtigt, dass es sich ja um Kinder und Jugendliche handelt, die an ihnen oft stundenlang tätig sind. Im Jahr 2000 kam in England eine von der Regierung beauftragte unabhängige Expertengruppe zu dem Ergebnis, dass Kinder - wegen des sich noch entwickelnden Nervensystems und einer um etwa 60 Prozent höheren Aufnahmefähigkeit für energetische Strahlungen - weit verwundbarer sind als Erwachsene. Für sie müssten daher noch strengere Maßstäbe bei den Vorsorgewerten gelten. Kinder bewusst solchen Gefahren auszusetzen, grenzt an Körperverletzung.

Nicht bedacht wird auch bei der Argumentation, dass in den Räumen der Schule häufig nicht nur ein Gerät die pulsierenden, hochfrequenten elektromagnetischen Strahlen erzeugt, sondern dass es 20 oder mehr Schülerinnen und Schüler sind, die im Unterricht mit diesen Geräten arbeiten. Nicht selten geschieht dies an Orten, an denen es bereits andere unnatürliche Strahlungsquellen gibt (Leuchtstoffröhre, Halogenlampe, Handy, Trafo). Es ist daher vorab nicht auszuschließen, dass durch eine Überschneidung der Felder die Vorsorgewerte für die elektromagnetische Belastung an den einzelnen Arbeitsplätzen weit überschritten werden. Sicher liegt die elektromagnetische Strahlung des einzelnen Laptops unter der eines Handys, doch erhöht er die Intensität der Belastung mit Elektrosmog. Auch die Nutzungsdauer spielt eine Rolle, die bei Informatik-Fachlehrkräften und Fachschülerinnen und Fachschülern mehrere Stunden pro Tag betragen kann.

Besonders geschützt werden müssen elektrosensible Personen, die wie Allergiker auf elektromagnetische Strahlungen reagieren. Dies sind drei bis fünf Prozent der Bevölkerung.

Keine Sender in Schulen!

Schon die hier kurz dargestellten Fakten und Argumente sind ausreichend, um zu dem WLAN-Projekt der Landesregierung und der Schulträger begründet "Nein!" zu sagen: "Keine Sender in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen!" Dazu zählen neben der WLAN-Technik auch die kabellosen Bluetooth-Einrichtungen, DECT-Telefone und Handys. Über Kabel lassen sich die gleichen, bei der Arbeit mit Computern in der Übertragungsgeschwindigkeit sogar noch bessere Ergebnisse erzielen. Schutz und Vorsorge gegen gesundheitliche Beeinträchtigungen sollten wichtiger sein als das etwas bequemere Hantieren mit kabellosen Geräten.

Die GEW und die Personalräte im Land, in den Städten und Kreisen und in den Schulen müssen darauf Einfluss nehmen, dass Entscheidungen zur Medienausstattung der Schulen in diesem Sinne revidiert und Kinder und Lehrkräfte in den Schulen nicht bewusst zusätzlichen Gesundheitsgefahren durch elektromagnetische Strahlungen ausgesetzt werden.

Quelle: http://www.gew-berlin.de/blz/3073.htm

Omega: weitere Infos von Dr. Siegfried Schwarzmüller unter

http://www.buergerwelle.de/pdf/WLAN_info.doc

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HotSpot auf Schalke: T-Mobile Deutschland versorgt die Arena in Gelsenkirchen mit W-LAN Technik

Sehr geehrter Herr Rudolph,

anbei eine Meldung aus dem T-Mobile Presse-Newsletter vom 25.5.2004

Betreff: HotSpot auf Schalke: T-Mobile Deutschland versorgt die Arena in Gelsenkirchen mit W-LAN Technik

Bonn, 25. Mai 2004

- HotSpot auf Schalke: T-Mobile Deutschland versorgt die Arena in Gelsenkirchen mit W-LAN Technik

- Öffentliches Funknetz im Presse- und Konferenzbereich des Stadions nutzbar

- Langfristige Kooperation vereinbart

Die besten Bilder und bewegendsten Momente von den sportlichen Highlights und den Top-Events in der Arena AufSchalke landen nun besonders zügig in den Medienredaktionen: HotSpot, das Public W-LAN (Wireless Local Area Network) Angebot von T-Mobile, sorgt ab sofort im Gelsenkirchener Stadion für den schnellen, mobilen Versand von Videos, Fotos und Texten. Auf der Pressetribüne, in den Konferenzräumen sowie am Spielfeldrand und bei Bedarf auch im Pressezelt vor der Arena sorgt das Funknetz dafür, dass Medienvertreter ihre Bilder und Berichte in völlig neuer Qualität versenden können.

Basis für das HotSpot-Angebot ist eine langfristige Kooperation von T-Mobile und der Betreibergesellschaft. Das W-LAN steht damit ab sofort für fünf Jahre bei allen Veranstaltungen in der Arena AufSchalke zur Verfügung.

Genutzt werden kann das W-LAN wie jeder HotSpot von T-Mobile und T-Com: Beim Start des Internet-Browsers eines W-LAN fähigen Laptops oder PDA erscheint automatisch das HotSpot-Portal. Von der Einstiegsseite des Portals gelangen die Nutzer dann über das drahtlose Netz der Arena zum Beispiel ins Internet.

In naher Zukunft wird T-Mobile weitere deutsche Stadien mit W-LAN Technik ausstatten, darunter zum Beispiel die neue Arena in Mönchengladbach.

Ich denke, jetzt kann man seinen LapTop mit ins Stadion nehmen und seine eMails bearbeiten – was macht man auch sonst so zwischen den Toren ….

…. klar Herr Ballak macht es uns sogar im Schwimmbecken vor – ein echter Vorteil, allerdings nur für Intel.

mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Welzel

Omega: zu W-LAN siehe Leitartikel. Dem ist nichts hinzu zufügen.

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Oberstaatsanwalt bestätigt Anzeige

Gemeinderat tagt nichtöffentlich

Hohenpeißenberg

Mehr Informationen zum Thema "Mobilfunk" in Hohenpeißenberg hatte Wolfgang Pichura, Leiter der Abteilung für kommunale Angelegenheiten am Landratsamt. Dass der Gemeinderat am heutigen Mittwoch nichtöffentlich tage, könne in Ordnung sein. Etwa dann, wenn sich die Diskussion um den Vertrag des Bürgermeister drehe, den er als Privatmann mit den Mobilfunkbetreibern abgeschlossen hat. "Dann ist es korrekt", so Pichura.

Eine klare Absage erteilt er dem Ansinnen der Unternehmen, den Standort "Wasserhäusel" unter Umständen doch zu realisieren, sofern die Gemeinde ihnen mit den bereits entstandenen Kosten entgegenkommt: "Die Gemeinde kann nicht private Kosten übernehmen."

Die erneuten Vorwürfe der Bürgerinitiative, Graf habe sein Amt missbraucht, weil er als Insider das Grundstück erwarb, will Pichura gründlich prüfen. Wie lange das dauere, konnte er aber nicht sagen: "Mir ist aber auch daran gelegen, dass es möglichst schnell geht."

"Die besorgten Bürger" treffen sich heute, Mittwoch, 26. Mai, um 20.30 Uhr im Gasthaus "Schächen" zur Besprechung.

Datum: 26.05.2004

http://www.merkur-online.de/regionen/weilheim/56,282201.html

 

Es wird weiter gekämpft

Rossrüti

Die Interessengruppe ruft nun auf, die Einsprechenden finanziell zu unterstützen, weil sie sich für die Gesundheit der Kinder in der nahegelegenen Schule und für das Wohlergehen aller Einwohner einsetzen. «Dieses Verfahren ist die einzige Möglichkeit, die Antenne an diesem Standort zu verhindern. Auch die Liegenschaften behalten nur dann ihren aktuellen Wert», schreibt die Interessengruppe, die sich aus Cäsar Camenzind, Silvia Bänziger, Arthur Wyss, Marcel Niederberger und Markus Häne zusammensetzt. Wer die Sammelaktion der Interessengruppe unterstützen will, soll sich mit einem Mitglied der Gruppe in Verbindung setzen. Das Geld wird ausschließlich für die Verfahrenskosten vor dem Verwaltungsgericht und vor dem Bundesgericht eingesetzt. Wenn die Einsprechenden einen Sieg erringen werden, wird das vorhandene Geld wieder zurück erstattet oder - bei Einverständnis der Spender - an die Organisation Bürgerwelle (Dachverband Bürger und Initiativen zum Schutz vor Elektrosmog, http://www.buergerwelle.ch

http://www.tagblatt.ch/wilutt.cfm?pass_id=914277&liste=914284,914276,914277,914278,914219,9142 83,914285

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Brustkrebs bei Männern wird häufiger

Deutsches Ärzteblatt, 25.05.2004

Der Anstieg ist zwar weniger dramatischer als bei Frauen, bemerkenswert ist er dennoch. Das Karzinom beim Mann wird in der Regel später entdeckt, obwohl der Tumor mangels ausgebildeter Brustdrüse beim Mann im Prinzip in einem früheren Stadium erkannt werden könnte.

Die wenigsten Männer rechnen jedoch mit der Möglichkeit, dass ich hinter ihrer Brustvergrößerung ein bösartiger Tumor verbergen könnte...............

(Vielleicht geschieht dies, weil gerade Männer das Handy oft in der Brusttasche tragen?)

Manu Knapp

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Profit mit Menschenversuchen

http://omega.twoday.net/stories/226123/

 

Globalisierung und Sozialkahlschlag

http://omega.twoday.net/stories/226138/

 

Mehr Molkereien verzichten auf Gentechnik

http://omega.twoday.net/stories/226223/