Mobilfunk-Newsletter vom 22.12.2003

Genehmigungen nicht mehr erteilen

Aus Gründen des vorsorgenden Gesundheitsschutzes soll die Stadt keine Genehmigungen mehr erteilen für neue beziehungsweise aufgerüstete Mobilfunkanlagen (UMTS) im unmittelbaren Umfeld von Wohnsiedlungen und Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen.

Das beantragt jetzt die Wählergemeinschaft Die Grünen in den zuständigen Ratsausschüssen.

Dabei beziehen sich die Grünen unter anderem auf neue Hinweise, die eine mögliche Gefährdung der Bevölkerung durch Mobilfunkanlagen betreffen, sowie auf die Mobilfunkvereinbarung zwischen der Landesregierung, den Mobilfunkbetreibern und den kommunalen Spitzenverbänden. Hierin ist festgelegt: "Die Information und frühzeitige Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger erfolgt im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung und der dort vorgesehenen Möglichkeiten. Eine besondere Rolle kommt hierbei den gewählten Repräsentanten der Kommune und der Verwaltung zu."

Damit sei klargestellt, so die Grünen, dass bei der Installation von Mobilfunkanlagen nicht nur auf das Baurecht zu achten sei, sondern auch auf beispielsweise gesundheitliche Belange.

Ausdrücklich weisen die Grünen auf die von der Bürgerinitiative in Drewer-Süd zusammengetragenen Informationen hin, "die eindeutig erkennen lassen, welche Bewertung dem Grundsatz von körperlicher Unversehrtheit beim Genehmigungsverfahren für Mobilfunkanlagen in der Bevölkerung beigemessen wird." Politik und Verwaltung seien auch in Marl gefordert.

17.12.2003  

http://www.waz.de/waz/waz.marl.volltext.php?id=972714&zulieferer=waz&rubrik=Stadt&kategorie=LO K&region=Marl

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20.12.2003 05:00

Pfarre verbietet Masten

Antrag auf UMTS-Sendestation in St. Margarethener Kirche abgelehnt.

JOSEF FRÖHLICH

In vielen Kirchtürmen sind Handy-Sendestationen installiert. Sie sind für die Mobilfunkbetreiber ein idealer Standort und bringen den Kirchen finanzielle Einnahmen.

Im Kirchturm von St. Margarethen bei Knittelfeld wollte ein Betreiber eine UMTS-Anlage einbauen, doch dem hat die Pfarre nun mit einem einstimmigen Beschluss einen Riegel vorgeschoben.

"Die Kirche ist keine Markthalle, und auch der Glockenturm darf nicht ,verkauft' werden, sondern soll ausschließlich für die Kirchenglocken da sein", argumentiert Gerti Klösch vom Wirtschaftsrat der Pfarrgemeinde im jüngsten St. Margarethener Pfarrblatt.

Nicht zumuten

 

Die Pfarre sei sich bewusst, mit der Ablehnung auf "sehr viel Geld" zu verzichten: "Wir hoffen weiterhin auf eure Großzügigkeit, damit wir unseren ,Haushalt der Kirche' finanzieren können", wird im Pfarrblatt an die Bevölkerung appelliert.

Der Nutzen von Mobiltelefonen ist auch für die Pfarrverantwortlichen unbestritten: "Viele von uns haben auch selber ein Handy." Nicht brauche man allerdings Möglichkeiten wie Bilder versenden, die die neue UMTS-Technologie bietet.

http://www.kleine.at/nachrichten/regionen/steiermark/murtal/artikel/_579238/index.jsp

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Attendorner Mobilfunkstreit noch nicht ausgestanden

Attendorn. (pep)

So teilte der Anbieter E-Plus jetzt in einer Presseerklärung mit, dass es ihm durch die Installation einer neuen Sendeanlage im Industriegebiet Eckenbach gelungen sei, "die Versorgung in diesem wichtigen Einzugsbereich" zu optimieren und dabei die vorgeschriebenen Grenzwerte für Strahlungsbelastung zu unterschreiten. Dies sei ein Ergebnis umfassender Abstimmungsgespräche mit der Stadt Attendorn, deren Wünschen man in einem "mehrmonatigen Dialogverfahren durch geringfügige Anpassungen im technischen Aufbau entgegen gekommen sei".

Der jetzt gefundene Kompromiss, der keine Anerkennung anderer als der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte bedeute, zeige, "dass das im Auftrag der Stadt durch ein Institut erstellte Mobilfunkkonzept, Sendeanlagengenerell auf die umliegenden Berge zu platzieren, nicht dem aktuellen Stand der Entwicklung von Mobilfunknetzen entspricht und keineswegs eine optimale Lösung darstellt".

Dieser Satz rief Wolfgang Hilleke von der Stadtverwaltung auf den Plan, der die Verhandlungen mit den Mobilfunkbetreibern führt. Er stellte im Gespräch mit der WR fest, dass es richtig sei, dass die Stadt diesem Standort für eine Sendeanlage zugestimmt habe. Allerdings erst, als E-Plus zugesagt hätte, deren Sendeleistung von geplanten 32 auf vier Watt zu reduzieren. Berechnungen des Nova-Instituts hätte ergeben, dass damit die Vorgabe der Stadt, den sogenannten "Salzburger Wert" bei der Strahlenbelastung von einem Milliwatt pro Anbieter und Quadratmeter im Umkreis des Senders einzuhalten, erfüllt werde.

 

Der Stadtverwaltung zur Kenntnis gebracht wurde eine Unterschriftensammlung von Nachbarn des "Hochhauses Stettiner Straße", die den Besitzer bitten, im Zuge des Ausbaus des UMTS Mobilfunknetzes keine weiteren Sendeanlagen dort zuzulassen.Nach Messungen des von der Stadt beauftragten Instituts wird durch die Sendeanlagen von zwei Anbietern auf dem Dach des Gebäudes in dessen Umkreis der im Attendorner Mobilfunkkonzept festgelegte Höchstwert von 4 Milliwatt Strahlung pro Quadratmeter bereits erreicht und es sollte keine weitere Anlage dort installiert werden. Allerdings hat man hier baurechtlich keinerlei Handhabe, sondern nur über städtebauliche Aspekte.

Zur Beantwortung von Fragen zum Themenkreis "Mobilfunk und Gesundheit" hat E-Plus eine kostenfreie telefonische Hotline eingerichtet, die werktags von 8 bis 22 Uhr unter Tel: (0800) 33 17 73 3 erreichbar ist.

19.12.2003

http://www.westfaelische-rundschau.de/wr/wr.attendorn.volltext.php?id=975822&zulieferer=wr&rubrik= Stadt&kategorie=LOK%AEion=Attendorn

Kommentar von Siegfried Zwerenz:

Wieder einmal wird hier der sogenannte "Salzburger Wert" mit einem Milliwatt/m² angeführt. Dieser Wert wurde bereits im Februar 2002  von der Landessanitätsdirektion Salzburg aufgrund neuer Erkenntnisse auf 0,01 Milliwatt/m² im Freien und im Innenbereich auf 0,001 Milliwatt/m² (= 1 Mikrowatt/m²) gesenkt. Außerdem ist der neue Wert für die Summe der Leistung aller Mobilfunkanbieter, und nicht für jeden Betreiber. Die Darstellung ist somit irreführend.

Man kann es nicht oft genug sagen. Bei der hier geduldeten Leistung von 1 Milliwatt/m² je Betreiber werden Menschen krank und diese ist damit keinesfalls zu akzeptieren.

 

Feuerwehr will keine Mobilfunkantenne

Vom 20.12.2003 (Auszug)

HASSELROTH (we).

 

 

http://www.main-rheiner.de/archiv/objekt.php3?artikel_id=1319999

 

Auszug:

Protest gegen Gülle und Mobilfunkmast

Vom 20.12.2003

LOHRA (fw).

Netzbetreiber E-Plus möchte eine Sendeanlage gut 300 Meter vor der Ortsgrenze des Lohraer Ortsteils Willershausen errichten. Die Bürger sind damit nicht einverstanden. Annette Wagner aus Willershausen überreichte dem stellvertretenden Parlamentspräsidenten Werner Oertel (CDU) eine Liste mit 200 Unterschriften. Kinder machten die Abgeordneten am Rande der Sitzung mit Plakaten darauf aufmerksam, dass die Strahlung schädlich sein kann. Das Parlament schlug sich ganz auf Seite der besorgten Anwohner und beauftragte den Gemeindevorstand einstimmig, mit E-Plus und Ortsbeirat nach alternativen Flächen für die Sendeanlage zu suchen.

http://www.main-rheiner.de/archiv/objekt.php3?artikel_id=1319421

Nachrichten von der  BI Bad Dürkheim

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18.12.2003 01:12

Im neuen Jahr wird es ernst mit dem UMTS-Mobilfunk

Die Anbieter fürchten nichts so sehr wie einen Flop bei der Einführung der neuen Handys und Multimediadienste

Nach mehrmaligen Startverzögerungen wird es für vier Mobilfunkbetreiber in Deutschland 2004 ernst: Die neue Übertragungstechnik UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) steht vor der Einführung.

Sie soll mobiles Surfen, Datenübertragung und Multimedia über das Handy bald noch bequemer und schneller machen. Ob Sprache, Daten, Musik oder Film – das Handy in der Jackentasche soll zum kleinen Alleskönner werden.

 

„Bis die Betreiber nennenswerte Umsätze mit UMTS erzielen und Kunden haben, werden Jahre vergehen“, prophezeit Axel Burkert, Chefredakteur des Mobilfunk-Verbraucherberaters Xonio.com.So steht zunächst die Entwicklung von neuen Diensten im Brennpunkt der vier Anbieter T-Mobile, Vodafone D2, E-Plus und O 2. Es gehe darum, beim Kunden Bedürfnisse und Interesse zu wecken, meint Burkert.

Geräte erst in einem Jahr

Zur Computermesse Cebit im März 2004 wollen T-Mobile, Vodafone & Co. dem Publikum zeigen, was sie in Sachen UMTS schon drauf haben. PC-Karten für den schnellen Datenaustausch sollen ebenso präsentiert werden wie neue Handys. „Aber erst zum Weihnachtsgeschäft 2004 werden die Mobiltelefone für den Verbraucher zu erwerben sein“, glaubt der Kommunikationschef von O 2 , Stefan Zuber.

Nach der spektakulären Auktion von sechs UMTS-Lizenzen in Deutschland und den vollmundigen Ankündigungen über einen frühen Start sind die Mobilfunker zurückhaltender geworden. Mehr als 50 Milliarden Euro haben sie allein für die «Schürfrechte» im UMTS-Geschäft auf den Tisch geblättert. Zwei warfen bereits das Handtuch, bevor es überhaupt losging – die Neulinge Mobilcom und Quam (Telefónica/Sonera). Ihnen hatten Experten ohnehin kaum zugetraut, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.

In der zweiten Jahreshälfte 2004 werden die Mobilfunkdienste auf UMTS-Basis aller Voraussicht nach abheben. Doch vorher wollen die Anbieter ihre Netze und UMTS-Endgeräte auf Herz und Nieren prüfen. Als erster der vier Betreiber startete Vodafone D2 unlängst einen bundesweiten Test mit UMTS-Datenkarten für Geschäftskunden.

„Es wird keinen Paukenschlag geben, sondern einen schrittweisen Übergang“, beschrieb Vodafone-Chef Arun Sarin unlängst die kommende UMTS-Einführungsphase. Eine Aussage, die der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, sofort unterschreiben würde. T-Mobile will dann an den Markt gehen, wenn die Technik reibungslos läuft und die Kunden neue Dienste nachfragen.

Schwieriges Geschäft

Wie schwierig das UMTS-Geschäft ist, zeigt das Beispiel Hutchison Whampoa. Als Frühstarter blieben dem Mobilfunknovizen in Italien und Großbritannien die erhofften Kundenzahlen aus. Hinzu kamen Probleme mit fehlerhaften Endgeräten. Negative Schlagzeilen treffen dabei die ganze Branche. Zuber von O 2 spricht von Sippenhaft. Doch für Hutchison war es die einzige Chance, den etablierten Betreibern Paroli zu bieten.

Auch in Japan läuft nicht alles nach Maß. Der UMTS-Vorreiter NTT DoCoMo kocht auch nur mit Wasser. Das Unternehmen hat zwar bereits mehr als eine Million Kunden, ging aber dem technischen Problem der Übergabe von Verbindungen vom UMTS- ins herkömmliche Mobilfunknetz aus dem Weg. So müssen Japans UMTS-Nutzer derzeit noch zwei Handys mit sich führen, um mobil erreichbar zu bleiben.

Eine solche Strategie können sich die europäischen Anbieter nicht leisten. Denn nichts fürchten sie nach den Milliarden-Investitionen so sehr wie den Flop. Die Erwartungen des Marktes, der Kunden und nicht zuletzt auch der Börsianer, sind hoch. Und so geht es bei der UMTS-Einführung ums Ganze. Burkert: „Die Mobilfunkbetreiber haben einen Schuss. Wenn der nicht sitzt, haben sie ein Problem“.

Von Peter Lessmann

http://www.lr-online.de/nachrichten/wirtschaft/wirtschaft/1067,425931.html?fCMS=2fe27f8576bff48bdd1 1906fccff99a3