Mobilfunk-Newsletter vom 18.08.2004

Nuked In Your Kitchen

http://omega.twoday.net/stories/305336/

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ÖKO-TEST Februar 2004

Test: Telefone, DECT

Hier geht der Funk ab

Ohne Stolperfallen und Kabelbrüche im ganzen Haus telefonieren - Schnurlostelefone machen es möglich. Doch seit unserem letzten Test vor knapp anderthalb Jahren hat sich kaum etwas getan: Alle getesteten Geräte und Basisstationen strahlen immer noch sehr stark - und gefährden die Gesundheit der Benutzer.

Digitale Schnurlostelefone nach DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) sind nach wie vor ein Verkaufsschlager. In Europa wurden knapp 27 Prozent mehr DECT-Apparate verkauft als im Vorjahr. Die Schnäppchenjäger locken günstige Preise von rund 40 Euro, andere Kunden verlieben sich in elegante Designerstücke.

Hinter der schicken Fassade verbirgt sich allerdings ein Funkstandard, auf dessen problematische Eigenschaften ÖKO-TEST in den vergangenen Jahren immer wieder hingewiesen hat. DECT hat drei wesentliche Nachteile. Erstens sind die Basisstationen von DECT-Telefonen Dauersender, die auch funken, wenn nicht telefoniert wird. Zweitens strahlen sie ungeregelt mit Spitzenwerten von 250 Milliwatt, obwohl meistens eine geringere Intensität ausreichend wäre. Drittens senden DECT-Telefone wie Mobiltelefone mit gepulster Strahlung. Dies birgt die gleichen Risiken.

 

Doch noch werden aus diesen Erkenntnissen nicht die nötigen Konsequenzen gezogen. Im Oktober 1999 war die Forderung nach einem DECT-Verbot an das Bundesministerium für Umwelt (BMU) herangetragen worden. Die Strahlenschutzkommission kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass die bestehenden Grenzwerte ausreichend seien, deshalb sieht das BMU derzeit keinen Anlass für ein Verbot des Standards.

Um zu testen, ob die Hersteller in der Zwischenzeit freiwillig ihre Produkte verbessert haben, hat ÖKO-TEST erneut 14 aktuelle DECT-Modelle von rund 40 bis 295 Euro in die Labore geschickt. Dabei wurde geprüft, ob sich die Telefone in ihrer Strahlungsintensität unterscheiden, ob es mittlerweile Apparate mit unbedenklichen Strahlungswerten gibt und wie ihre Materialeigenschaften sind.

Das Testergebnis

Das Testergebnis ist ernüchternd: Acht DECT-Telefone sind "mangelhaft", die restlichen sechs "ungenügend". Alle Geräte senden permanent eine erhebliche Dosis gepulster elektromagnetischer Strahlung aus. Dies liegt an dem zugrunde liegenden DECT-Standard.

 

Das Ecolog-Institut aus Hannover fordert deshalb, das Gesetz um Vorsorgegrenzwerte zu erweitern.

Alle DECT-Telefone im Test enthalten halogenorganische Flammschutzmittel auf der Platine, die ein Umweltproblem darstellen. PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe finden sich in allen Modellen. Sie stecken beispielsweise in den Kabeln, in den Kondensatorhüllen oder in der Hülle der Akkus.

Es geht auch anders: CT1+

Auch wenn DECT der am weitesten verbreitete Standard bei den schnurlosen Telefonen ist, gibt es noch harmlosere Alternativen am Markt. CT1+-Telefone arbeiten mit ungepulster Strahlung mit einer Sendeleistung von zehn Milliwatt und funken nur, wenn telefoniert wird. CT2-Telefone senden ebenfalls nur beim Telefonieren mit maximal zehn Milliwatt, allerdings ist es hier gepulste Strahlung. Geräte beider Standards dürfen noch bis Ende 2008 betrieben werden, allerdings müssen sich beide Standards ihren Frequenzbereich seit Anfang 2003 mit anderen Anwendungen teilen, sodass es zu Funkstörungen kommen kann. Während CT2-Geräte gänzlich aus den Regalen verschwunden sind, konnten wir folgende CT1+-Telefone in Handel und Internet noch ausfindig machen:

Commodore CT 400 von Rulag, iHear CT1+ von Tele2 (nur in Verbindung mit einem Tele2-Vertrag), Toscana von Olympia, CDL 971G von Audioline, Cocoon 80, 85 und 115 von Topcom , Alpha 1600 CT und 1610 CT von MBO. Bei Ebay werden zahlreiche Schnurlostelefone aller Standards angeboten. Zum Nachschlagen, welches davon CT1+-Modelle sind, ist folgende Liste hilfreich: http://www.oekotest.de/oeko/ser/ser-ct1.html

Autor: Doris Eddelbüttel

http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?suchtext=&doc=31129&pos=0&splits=0:1928:3011:4602:6375

 

Wenn Eltern zu Big Brother werden

Dienste zur Ortung von Kindern sind en vogue. Mit Junior-Tel gibt es auch ein Gerät in der Schweiz. Mehr Sicherheit oder Kontrollwahn?

Von Simone Luchetta

 

In Deutschland gibt es seit Ende letzten Jahres den Handy-Ortungsdienst Trackyourkid, zu Deutsch «Spüre dein Kind auf». Die Voraussetzung dazu ist meist gegeben: Die Kids müssen ein Handy bei sich tragen. Innert Minuten können Eltern in ganz Deutschland herausfinden, wo sich ihr Kind gerade aufhält. Sie schicken dazu ein SMS mit der Handynummer des gesuchten Kindes an die Anbieterfirma Armex, die mit Hilfe des zuständigen Mobilfunkanbieters das Telefon ortet und die Antwort per SMS oder als Karte im Internet an die Eltern weitergibt. Das funktioniert, weil Mobiltelefone ständig via Funksignal mit der nächsten Handyantenne in Kontakt stehen. Wer die «Funkzelle» kennt, kennt grob den Standort. Die Technik nennt sich Local Based Service (LBS). In den Städten ist das Netz dichter und deshalb die Ortung auf bis zu 50 Meter genau, auf dem Land dagegen sind es oft mehrere Kilometer.

Ortungshandy auch in der Schweiz

Trackyourkid käme gern in die Schweiz, hat aber keinen Mobilnetzanbieter gefunden, der mitmacht. Andere Dienste sind noch nicht verfügbar. Es dürfte aber eine Frage der Zeit sein, bis auch Swisscom, Orange oder Sunrise in das Geschäft mit besorgten Eltern einsteigen. «Wir haben zurzeit keine konkreten Pläne, halten den Dienst aber für grundsätzlich interessant und werden die Entwicklung weiterverfolgen», sagt Sunrise-Sprecherin Monika Walser.

 

 

Eltern dürfen entscheiden

Ortungsdienste geben nun noch einen drauf. Kritiker befürchten Missbrauch, statt mehr Sicherheit ständige Kontrolle. «Rechtlich dürfen Eltern entscheiden, ob sie ihre minderjährigen Kinder damit kontrollieren wollen», sagt Kosmas Tsiraktsopulos, Sprecher des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten. Theoretisch kann aber auch ein Ehemann mit einem Mobi-Click der Partnerin nachspionieren, ohne dass diese davon weiß. «Das verstößt klar gegen den Datenschutz und ist einklagbar», so Tsiraktsopulos.

Mit Skepsis sieht der Kinderschutz Schweiz diesen technischen Kindermädchen entgegen. «Wenn sie dazu führen, dass Kinder mehr sich selbst überlassen würden, wäre das eine denkbar ungünstige, wenn nicht fatale Entwicklung», sagt Franz Ziegler. Eine Anregung zur Vernachlässigung des Kindes dürfe es nicht sein. Auch wäre es nicht wünschbar, wenn Eltern zur Big-Brother-Instanz verkämen und die Auseinandersetzung auf der Strecke bliebe. Unterstützt wird er vom Netzwerkkinder-Autor Steinle. Technische Dienste seien als pädagogische Mittel ungeeignet: «Sie untergraben das Vertrauen, und das ist der Tod jeder Beziehung.» Zudem wähne man sich in falscher Sicherheit, was Kinder eventuell erst recht dazu verführe, sich in Gefahr zu begeben: «Wenn man in die Berge geht und es kommt ein Sturm auf, kann einem trotz Ortungsdienst niemand helfen.»

Ähnlich sieht das Rolf Gasser, Präventionsspezialist bei der Kantonspolizei Zürich. Nach seiner Erfahrung taugen sie wenig, um die Sicherheit der Kinder zu verbessern oder Verbrechen gar zu verhindern. Die meisten Entführungen seien bei uns auf «Beziehungsknatsch» zurückzuführen. Ortungsdienste gehen dagegen von einem «bösen Fremden» aus. Sie minderten vor allem die Angst der Eltern, die mit dem wirklichen Gefahrenpotenzial wenig zu tun habe: «Aber mit der Angst lassen sich gute Geschäfte machen.»

Erste Chips gehen unter die Haut

In den USA geschäften damit schon einige Anbieter erfolgreich. Mit dem Slogan «Lehnen Sie sich zurück. Jetzt können sie rund um die Uhr ein ruhiges Gewissen haben, während die Nachbarschaft ihr Kind um das Hightech-Gerät beneidet», wirbt etwa Wherify seit zwei Jahren für ihre Kinderarmbanduhr mit eingebautem GPS-Empfänger. GPS ist ein satellitengestütztes System zur Positionsbestimmung.

 

Im japanischen Tabe startete ein Test, bei dem Schülerinnen und Schüler Funketiketten (RFID-Chips) am Schulthek erhielten, um eine automatische Überwachung auf dem Schulweg zu ermöglichen. Und schon länger tüftelt das US-Unternehmen Applied Digital Solutions an einem Chip, den Kinder zur Ortung unter der Haut tragen könnten. Jetzt scheint es ausgereifte Lösungen zu geben. Mexikos Generalstaatsanwalt ließ sich kürzlich einen implantieren, um Entführer abzuschrecken. [TA | 16.08.2004]

http://www.tagi.ch/dyn/digital/mobile/405240.html

© Tamedia AG

 

Verfassungsbeschwerde gegen Telekommunikationsgesetz vorgelegt

http://omega.twoday.net/stories/304705/

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Animationen zu elektromagnetischen Feldern

http://omega.twoday.net/stories/305255/

 

Hacker schießen Handys ab

http://omega.twoday.net/stories/304709/

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Greenpeace protestiert gegen Fischereipolitik

http://omega.twoday.net/stories/304907/

 

Streichung des Blindengeldes

http://omega.twoday.net/stories/305224/

 

Das FBI schüchtert politische Aktivisten ein

http://omega.twoday.net/stories/305182/

 

Kinder von Straftätern sollen vom Kindergartenalter ab erfasst und überwacht werden

http://omega.twoday.net/stories/305185/