Mobilfunk-Newsletter vom 15.12.2004

Brauchen wir die ÖDP?

Über Mobilfunk informierte Siegfried Scherer aus Assamstadt. Trotz warnender Stimmen von Wissenschaftlern, Mediziner und Journalisten über Strahlenbelastung für die Bevölkerung und die Natur, wächst der Mobilfunkmarkt in den letzten Jahren stetig an. Der wirtschaftliche Erfolg der Großunternehmen steht für die großen politischen Parteien und für die Bundesrepublik im Vordergrund. Ein Haupteinnahmezweig bei der UMTS-Technik (schnelle Übertragung von Daten) wird künftig das Geschäft mit Pornographie sein.

Scherer berichtete von großen Verwirrungen, die momentan über die Veröffentlichung der Reflex-Studie herrschen. "Die EU-Hauptauftraggeber der Studie, beeinflusst durch die Mobilfunk-Lobby, hat offensichtlich kein Interesse an der wissenschaftlichen Veröffentlichung der Ergebnisse, da ein sofortiges Handeln der Politik dringend erforderlich wäre." so Scherer. Die Studie wurde über einen Zeitraum von vier Jahren in sieben EU-Ländern von zwölf Forschungsgruppen durchgeführt. Das Ergebnis: Elektromagnetische Strahlung auf menschliche und tierische Zellen bewirken Erbgutveränderungen und Veränderung der Chromosomen. Besonders gefährdet sind Heranwachsende. Die ÖDP ist beim Thema Mobilfunk sehr aktiv und betreiben Aufklärungsarbeit.

Omega die Reflex-Studie liegt vor:

 http://www.itis.ethz.ch/downloads/REFLEX_Final%20Report_171104.pdf

siehe auch „EU REFLEX Project Report“ unter:http://omega.twoday.net/stories/436261/

Die Kurzfassung der Reflex-Studie ist hier zu finden: http://www.buergerwelle.de/pdf/reflex_clip.doc

http://www.fnweb.de/lokales/ta/rundschau/20041213_f150904020_34304.html

 

Das Handy ist die Schuldenfalle Nummer eins

Jede Woche suchen Jugendliche die Bonner Schuldnerberatung auf, weil ihnen das Wasser bis zum Hals steht - Die Stadt bietet eine Info-Box "Geld & Schulden" für Pädagogen an

Von Frank Vallender

Bonn.

Bei der Schufa gingen 1999 rund 100 000 Erstmeldungen über Schuldner ein, denen die Handykosten über den Kopf gewachsen waren. 2002 lag die Zahl bereits bei 280 000. Das Handy ist die Schuldenfalle Nummer eins bei jungen Leuten, weiß Birck, der mit sieben Kollegen 250 Leute von 18 bis 25 Jahren berät.

Und wer nicht zahlt, der hat nach drei Monaten schnell eine Rechnung, die mit Mahngebühren, Anwalts- und Inkassokosten um das Sechsfache gestiegen ist. Dabei sind die Anbieter in der Regel rechtlich auf der sicheren Seite, sagt Ute Krüger von der Verbraucherzentrale. Sie und Birck kennen Ratsuchende, die schon mit Mitte 20 einen Schuldenberg vor sich herschieben. Andere haben für Freunde Verträge abgeschlossen - wie ein 19-jähriger Schüler: "Der hat deshalb 2 500 Euro Schulden."

Nicht immer zeigen die Gläubiger Verständnis. Immer häufiger müssen schon Lehrlinge Privatinsolvenz anmelden und bekommen deshalb nicht selten Schwierigkeiten in der Lehre.

Um dieser Entwicklung in Bonn gegenzusteuern, bietet das Jugendamt jetzt eine Info-Box "Geld & Schulden" an, die zum Vorbild den "Schuldenkoffer" der Schuldnerhilfe Essen hat. Laut Uli Hermanns vom Jugendamt ist die Box mit Videos, Comics, Fachliteratur und anderen Materialien ein Angebot des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes, "mit dem Jugendliche ab 13 Jahren sensibilisiert werden sollen, wo die Kostenfallen liegen".

 

Das Jugendamt bietet zurzeit zwei Boxen zum kostenlosen, vierwöchigen Verleih für Pädagogen an. Infos zur Box und zur Handy-Broschüre unter Telefon (02 28) 77 56 79. Die Schuldnerberatung hat die Telefonnummer (02 28) 96 96 60, die Verbraucherzentrale die (02 28) 9 76 69 34.

(13.12.2004)

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=82653

dazu der Kommentar von Frank Vallender:

Tropfen auf den heißen Stein

Wenn es darum geht, Kunden um den Finger zu wickeln, ist manch Handel treibender Zeitgenosse sehr einfallsreich. In Zeiten von Handy, Telefon-Hotline und Ratenzahlungen haben die Maschen, den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, hier und da noch um einige üble Varianten zugenommen. Und auch das eine oder andere vermeintlich seriöse Unternehmen trägt mit dazu bei, dass die Verbraucher immer schwerer den Preisdschungel durchblicken.

Erst recht nicht junge Leute. Die schöne bunte Warenwelt ist für sie zu verlockend, der Druck in der Clique zu groß, als dass sie den Versuchungen stets widerstehen können. In Bonn hat die Schuldnerberatung immer häufiger mit jungen Menschen zu tun, die nach dem Konsumrausch in der Schuldenfalle aufwachen.

Wie das Jugendamt selbst zugibt, wird das Thema Konsumerziehung in Schule und Jugendarbeit stiefmütterlich behandelt. Leider scheinen auch immer weniger Eltern in der Lage zu sein, ihren Kindern den Umgang mit Geld beizubringen. Der Vorstoß von Stadt, Schuldnerberatung und Verbraucherzentrale mit der pädagogischen Info-Box "Geld und Schulden" ist gut. Wohl aber kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

(13.12.2004)

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=82653

dazu auch:

Schon als Schüler finanziell ruiniert

Von CARSTEN SCHULTZ

BONN.

Was tun? Da sich die Handyfirmen nach Erkenntnissen des Bonner Schuldnerberaters Viktor Birck auf Einigungsversuche kaum einlassen, „bleibt oft nur der Weg zur Insolvenz“.

Noch in der Schule und schon finanziell ruiniert - solche Schuldnerkarrieren von jungen Erwachsenen sind keine Seltenheit mehr. Im Gegenteil. Unwissenheit, Selbstüberschätzung und Sorglosigkeit treiben immer mehr junge Menschen in die Schuldenfalle. „Die Zahlen gehen rapide hoch“, betont Verbraucherschützerin Krüger. Nach Erkenntnissen von Ulrich Hermanns vom Bonner Amt für Kinder, Jugend und Familie gingen bei der Schuldnerdatei Schufa im Jahr 1999 noch 100 000 Erstmeldungen wegen Handyschulden ein, drei Jahre später waren es schon 280 000.

Ein 18-Jähriger mit einer Handyrechnung von 1000 Euro im Monat - für Schuldnerberater Birck fast schon Alltag.

Auf der einen Seite sind Jugendliche und junge Erwachsene die in der Werbung am stärksten umworbene Zielgruppe, auf der anderen Seite „ist Konsumerziehung in Schule und Jugendarbeit ein eher randständiges Thema“, hat das Jugendamt erkannt. Aus diesem Grund hat es jetzt zwei Info-Boxen „Geld & Schulden“ angeschafft, die in der vorbeugenden Arbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen eingesetzt werden sollen. „Wir wollen vor allem Jugendliche ab 13 sensibilisieren, sagt Uli Hermanns. „Wir wollen ihnen nicht den Spaß am Konsum nehmen, aber die Risiken deutlich machen.“ Und die sind gerade für junge Leute vielfältig, wissen Ute Krüger und Viktor Birck aus der Praxis. Vor allem der Slogan „Jetzt kaufen - später bezahlen“ ist verführerisch. Bei Handyverträgen, Online-Diensten oder Ratenkäufen seien die Verschuldungsrisiken besonders groß.

Aufklärung ist an allen Ecken und Enden nötig. Oft haben die jungen Erwachsenen kein „Budgetbewusstsein“, sagt Birck, häufig seien aber auch die Eltern kein Vorbild. „Ich habe Großeltern, Eltern und Kinder in der Beratung“, sagt Birck. „Da ist Schulden machen etwas Selbstverständliches.“

Dass Aufklärung mitunter einfach-anschaulich geht, zeigt ein „Handybooklet“, das es ebenfalls beim Jugendamt gibt. In der idealen Beilage zum Handy unterm Weihnachtsbaum steht zum Beispiel auf einer Seite kurz und knapp: „Wenn Du acht Minuten am Tag telefonierst und zwei SMS am Tag verschickst, können es ganz schnell über 75 Euro im Monat sein.“

Dienstag, 14. Dezember 2004

http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksArtikel.id=1102954888077&listID=1038 816868233&openMenu=1038942868191&calledPageId=1038816866865

 

Mobilfunkanbieter wollen das Festnetz überflüssig machen

14.12.04

Im kommenden Jahr müssen sich die Festnetzanbieter auf immer stärkeren Wettbewerb durch die Mobilfunkbetreiber einstellen. Mit neuen Angeboten versuchen die Telekom-Konkurrenten Vodafone, E-Plus und O2, Kunden dazu zu bringen, immer öfter zum Handy statt zum Festnetztelefon zu greifen.

Vodafone testet derzeit „Vodafone Zuhause". „Das ist kein Mobilfunkprodukt", sagt ein Vodafone-Sprecher. In dem „breit angelegten Test", der noch bis 15. Januar läuft, gehe es um die Frage, „wie man das Festnetz ersetzt." Daran arbeitet auch O2. Das Produkt „surf@home", das bereits diesen Herbst auf den Markt kommen sollte, ist nun für das erste Quartal 2005 angekündigt. „Der Preis wird so sein, dass wir mit den DSL-Angeboten der Telekom konkurrieren können", sagt der O2-Sprecher. Wer mobil telefoniere und surfe müsse zudem künftig nur noch eine Grundgebühr bezahlen und erhalte nur eine Rechnung.

 

http://www.tariftip.de/news/16940/archiv/Mobilfunkanbieter-wollen-das-Festnetz-ueberfluessig-machen. htm

 

Auto erfasste Fußgängerin, Schülerin mit Handy unterwegs

14.12.2004 04:39

Backnang Von einem Auto angefahren und dabei verletzt wurde gestern eine 17-jährige Schülerin. Diese war gegen 8.10 Uhr auf der Oberen Bahnhofstraße, unweit des Bahnhofs unterwegs.

Während des Überquerens der Fahrbahn telefonierte das Mädchen mit einem Handy und beachtete deshalb laut Polizei den Verkehr nicht. Sie wurde von dem VW einer 30 bis 35 Jahre alten Frau, die kurze, dunkle Haare haben soll, angefahren und zu Boden geschleudert. Wie ein Zeuge, den die Polizei ausfindig machen konnte, berichtete, ist die Schülerin nach dem Unfall aufgestanden und hat sich noch beschleunigt zur Schule begeben, wo sie den Unfall anzeigte. Die unbekannte VW-Fahrerin es soll sich bei dem Auto um einen blauen Passat oder einen Golf mit LB-Kennzeichen gehandelt haben hat dann weiter vorne an der Ampel angehalten und ist dann schließlich weiter gefahren, nachdem die Fußgängerin "sich aus dem Staub" gemacht hatte. Die Ermittlungen nach der beteiligten Autofahrerin sind noch im Gange. Das Mädchen wurde nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

http://www.bkz-online.de/modules/news/article.php?storyid=119901

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim