Mobilfunk-Newsletter vom 15.09.2004

Auf der Trockenmauer ruht nun ein Betonfundament

MINFELD: Naturschützer empört über Mobilfunkanlage in Vogelschutzgebiet - Rat war Standort bekannt, Auswirkungen nicht

Von unserer Redakteurin Nicole Tauer

1984 war dem Naturschutzverband (NVS) Minfeld von der Gemeinde der gesamte Hang - etwa 600 Meter lang, zwischen 5 und 40 Metern breit - auf unbeschränkte Zeit zur Gestaltung und Pflege überlassen worden, erinnert sich Werner Staat, Vorsitzender der Ortsgruppe Minfeld. Der NVS hat den Hang von Müll gesäubert, bepflanzt und in ein Kleinod verwandelt.

In den folgenden Jahren wurde das Gebiet weiter sauber gehalten, Hecken wurden zurück geschnitten, Obstbäume gepflegt. Ende der 80-er Jahre haben die Naturschützer auch mit der Anlegung einer etwa 100 Meter langen Trockenmauer begonnen. „Viele Tiere haben sich hier angesiedelt“, verweist Staat auf die Bedeutung des Gebiets, darunter beispielsweise die Nachtigall, die in der Gemarkung Minfeld nur hier zu anzutreffen sei. Auch Pirol, Steinkauz, Blindschleiche oder Hermelin hätten bei dem Hang eine neue Heimat gefunden. Durch Ankauf und Pachtung habe der Verband sicher gestellt, dass die angrenzenden Äcker nicht bebaut werden können. Dort sind Streuobstwiesen oder Weihnachtsbaum-Wäldchen entstanden. Vor zwei Jahren sei zudem ein Vogelschutzgebiet ausgewiesen worden.

Im Juni musste Staat nun feststellen, dass mitten in der Trockenmauer das Betonfundament für eine Mobilfunkanlage errichtet wurde. Empört habe er sich umgehört „doch es wusste keiner was“. Vor allem ärgert den Naturschützer, dass der Bau nicht angekündigt wurde: „Man hat keinen Ton zu uns gesagt“.

Baugenehmigung wurde erteilt

Doch auch wenn die Bodenstation an dieser Stelle nun kein schöner Anblick ist - rein rechtlich ging offenbar alles seinen rechten Gang: Der Mobilfunkbetreiber müsse den Antrag zunächst an die Verbandsgemeinde stellen, erklärt Ralf Wagner, in der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung zuständig für die Ortsgemeinden. Dies sei geschehen. Liege kein Bebauungsplan vor - wie in diesem Fall - müsse der jeweilige Gemeinderat etwaige Bedenken äußern, danach komme der Antrag zur Kreisverwaltung. Sowohl Antenne als auch Fundament seien in den Plänen „eindeutig“ eingezeichnet gewesen, erklärt Wagner. Die Baugenehmigung wurde im Sommer 2003 unter Mitwirkung der Landespflege erteilt, sagt der Leiter der Bauabteilung der Kreisverwaltung, Stefan Klesy. Alles sei abgearbeitet worden, auch den Ausgleich habe man geregelt. „Öffentlich-Rechtlich ist nichts dagegen zu sagen.“ Alles weitere sei eine privatrechtliche Angelegenheit - und Eigentümer des Grundstücks ist nun mal die Gemeinde Minfeld.

Der Gemeinderat bekam vom Bauantrag „nur wenig vorgelegt“, erinnert sich auch der neue Minfelder Bürgermeister Manfred Foos, damals noch Ratsmitglied. „Wir sind da naiv reingerutscht“, sagt Foos. „Vielleicht haben wir die Sache zu leicht genommen.“ Von der geplanten Trafostation wusste auch er vorher nichts - würde nun aber sehr bedauern, wenn die Vogelwelt im „Kirchgärtel“ darunter leiden würde. Die gesamten Unterlagen lagen also wohl nur dem Unterzeichner, dem damaligen Beigeordneten vor - dieser ist inzwischen verstorben.

Auf der protestantischen Kirche ist übrigens nur ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt schon seit Herbst 1999 eine Mobilfunkantenne angebracht. Die Schaltstation ist hier unauffälliger verstaut: Im Kirchturm wurde vom Mobilfunkbetreiber eine Fläche angemietet, abgemauert und mit einer Feuerschutztüre verschlossen.

Omega siehe dazu: „Vögel und Mobilfunk“ http://omega.twoday.net/stories/331774/

Quelle: Verlag: Rheinpfalz Verlag GmbH & Co. KG, Publikation: Pfälzer Tageblatt

Ausgabe: Nr.215, Datum: Mittwoch, den 15. September 2004, Seite: Nr.22

 

Aus Furcht vor einer strahlenden Zukunft

Roland Kwiedor aus Holzhausen kämpft gegen Mobilfunkanlagen / Heute Veranstaltung

Von Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Holzhausen (Ly)

Kwiedor befürchtet, dass die Strahlen Krebs erregen und auch für andere Gesundheitsschäden verantwortlich sind. Von Wissenschaftlern wird diese Einschätzung offenbar geteilt. Gegen den zwischenzeitlich vom Ausschuss für Planung und Umweltschutz gekippten Plan, im Turm der Holzhauser Friedhofskapelle eine Sendeanlage einzurichten, hat der Freidemokrat daher 284 Unterschriften gesammelt.

Sollten zumindest in Wohngebieten weitere Vorhaben dieser Art Gestalt annehmen, will Kwiedor Widerstand leisten, kündigt Klagen an. Das gilt für Anlagen im öffentlichen Raum, auf städtischen Liegenschaften. In dem Fall, so der Liberale, habe die Stadt ein Mitspracherecht.

,,Anders sieht es aus, wenn Privatleute Mobilfunkunternehmen ihre Grundstücke oder Gebäude zur Verfügung stellen, erklärt Kwiedor. ,,Soweit Grenzwerte und Baubestimmungen eingehalten werden, muss keine Genehmigung erfolgen.

Grenzwerte und Bestimmungen hält der Holzhauser für ,,unzureichend“. Aus Furcht vor einer strahlenden Zukunft hat Kwiedor Petitionen an den Deutschen Bundestag sowie das Europaparlament gerichtet.

Auf nationaler Ebene will der FDP-Mann eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes erreichen. Bei Inkrafttreten habe die UMTS-Technik, die auch in der Friedhofskapelle zum Einsatz kommen sollte, noch nicht existiert. ,,Das Gesetz ist rechtswidrig. Europaweit hat Kwiedors Vorstoß zum Ziel, dass die deutschen Grenzwerte an die Werte der europäischen Nachbarn angepasst werden. Letztere seien um bis zu millionfach niedriger.

,,Es geht um die Gesundheit der Kinder“, stellt der Geschäftsführer klar und verweist auf zwei Untersuchungen. Nach der ,,Naila-Mobilfunkstudie lebt gefährlich, wer bis zu 400 Meter von einer Mobilfunkstation wohnt. Ab dem sechsten Jahr habe sich das Krebsrisiko im Vergleich zu weiter entfernt lebenden Menschen verdreifacht.

Laut Kwiedor gibt es eine EU-Untersuchung, der zufolge Mobilfunk die DNA zerstöre und das Erbgut verändere. Am heutigen Mittwochabend ab 18.30 Uhr äußern sich Fachleute in der Bürgerbegegnungsstätte Hausberge zu möglichen Gefahren durch Mobilfunkstrahlen. Die Veranstaltung ist öffentlich.

,,Ich bin kein Verhinderer von Technik, betont Roland Kwiedor und nennt zwei Alternativen: Erstens könne man die Masten abschirmen. Zweitens biete sich in Flächengemeinden wie Porta Westfalica an, mehrere Mobilfunkanlagen weit entfernt von der Wohnbebauung aufzustellen.

copyright by mt-online.de

15.09.2004

http://www.mt-online.de/porta/t00139928.htm

 

Wer hat diesen Bus bezahlt?

Mobilfunk: Die Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg hat für die Antenne im Gotteshaus offensichtlich 30 000 Mark zusätzlich als Spende erhalten

Von Jörg Malitzki

Henstedt-Ulzburg

Als Reimann im Jahr 1999 als Pastor an die Erlöserkirche kam, rief er als eine seiner ersten Amtshandlungen die "Evangelische Pfadfinderschaft St. Johannes" ins Leben. Mit großem Erfolg: Schon bald nahmen mehr als 100 Kinder und Jugendliche an den Freizeitangeboten teil. Allerdings standen Reimann und seine Pfadfinder daraufhin vor einem Problem: Für Fahrten und Ausflüge hatten die Gruppen kein eigenes Gefährt, um Menschen und Material von Ort zu Ort zu transportieren.

30 000 Mark von einem unbekannten Spender? Und das ausgerechnet in jenem Jahr, da der Kirchenvorstand in geheimer Sitzung grünes Licht für das Anliegen von Viag Interkom gegeben hat, gegen eine vertragliche Zahlung von 8 000 Mark jährlich eine Mobilfunkantenne im Turm der altehrwürdigen Erlöserkirche zu errichten, seine Mitglieder aber zu strenger Verschwiegenheit über dieses Thema verpflichtet hat?

Bei den Nachfolgern von Viag Interkom kann man da keinen Zusammenhang erkennen. "Es handelt sich um einen ganz normalen Vertrag ohne weitere Zusätze. Nach meinem Kenntnisstand sind von unserem Unternehmen keine zusätzlichen Sponsorengelder an die Erlöserkirche geflossen", sagt O2-Sprecher Frank Hartmann.

Wolfgang Keuffel, der im Jahr 2000 Vorsitzender des Kirchenvorstandes war und noch immer Mitglied in diesem Gremium ist, räumte hingegen auf NZ-Anfrage ein, dass im Zusammenhang mit dem Bus Spendengelder von Viag Interkom an die Gemeinde geflossen seien. Und auch Corth Silberbauer, Vorsitzender des im Mai 2000 gegründeten Fördervereins der Erlöserkirche, bestätigte, das Mobilfunkunternehmen habe damals 30 000 Mark als Spende direkt an die Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg gezahlt. Pastor Reimann, dessen Pfadfinder von dieser Art des Sponsoring profitiert haben, war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Streit um die Antenne im Kirchturm und die Geheimniskrämerei des Kirchenvorstandes dürfte somit nicht beendet sein. Am Montagabend traf sich Annemarie Winter, die jetzige Vorsitzende des Vorstandes, mit den um ihre Gesundheit besorgten Anwohnern, um über die Mobilfunkanlage zu sprechen. Lars Reimann hingegen blieb in seinem Pastorat - mit den Nachbarn hat er nicht geredet.

erschienen am 15. September 2004 in Norderstedt

http://www.abendblatt.de/daten/2004/09/15/341101.html

 

Vodafone besteht auf Mast am Streitkopf: Staufenberg lehnt ab

STAUFENBERG (ae)

Falls solch eine Vodafone-Entscheidung eintreffen würde, hatte Münch angekündigt, dass dann die Kündigung des Pachtvertrags mit der Stadt Staufenberg für das Gelände am Streitkopf juristisch durchgesetzt wird. Entgegen einem anders lautenden Stadtverordnetenbeschluss war die Kündigung Ende Juli durch den Magistrat beschlossen, von Vodafone aber nicht als rechtsgültig anerkannt worden.

Münch ging um 16 Uhr mit dem Papier von 13.08 Uhr in die Sitzung des Staufenberger Magistrats, wo eine Beschlussvorlage für die Stadtverordnetensitzung am Abend erarbeitet wurde.

Dort wurde dann gleich zu Beginn der Tagesordnung um 20 Uhr ohne Aussprache und fast einstimmig beschlossen, dass das Parlament seine Ablehnung der Pachtvertragskündigung vom 13. Juli aufhebt. Zweitens wird der Magistrat ermächtigt, die Kündigung weiter zu betreiben. Drittens werden die Mast-Standorte gemeindeeigenes Haus in Treis und "Streitkopf abgelehnt." Viertens wird Vodafone aufgefordert, seinen Funkmast im Bereich "Eichenstumpf"/"Alte Sandgrube" zu realisieren.

Vodafone hatte Münch in seinem Telefax von 13.08 Uhr mitgeteilt, der von den Treisern "immer wieder ins Gespräch geführte" Standort "Eichenstumpf" erfülle nicht das "Versorgungsziel" von Vodafone, "nämlich das Schließen der Versorgungslücke in Treis". Nicht einmal der Ortskern von Treis könne vom "Eichenstumpf" aus ausreichend versorgt werden. In Richtung Allendorf würde "keine Verbesserung der Netzqualität erreicht". Durch Überschneidungen mit der Anlage in Mainzlar ergebe sich für diesen Stadtteil vom "Eichenstumpf" aus sogar eine erhebliche Verschlechterung.

15.09.2004 00:00 Uhr

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?template_id=2449&id=1532509&_adtag=localne ws&_zeitungstitel=1133842&_resort=1103633

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Moderne Kunst am Bau

http://www.buergerwelle.de/pdf/hattersheim_richtfunk_fotocollage_marianne_kirst.jpg

Marianne Kirst

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Kritischer Umgang mit Mobilfunk bei Schülerinnen und Schülern

http://omega.twoday.net/stories/331394/

 

Mobilfunkantennen: Haben Sie Angst vor Gesundheitsschäden?

http://omega.twoday.net/stories/331713/

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Anti-Terror-Datei verfassungswidrig

http://omega.twoday.net/stories/331382/

 

Genmanipuliertes Öl gefunden

http://omega.twoday.net/stories/331071/