Mobilfunk-Newsletter vom 14.11.2003

Individualbeschwerde nach Art. 34 EMRK beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingelegt

Eines unserer Mitglieder und seine Ehefrau haben beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gegen die Bundesrepublik Deutschland Individualbeschwerde nach Art. 34 EMRK gegen ein Urteil der Bundesverfassungsgerichts, AZ: 1 BvR 943/03, eingelegt.

Die Beschwerdeführer haben durch ärztliche Gutachten nachgewiesen, dass ihre körperliche Unversehrtheit und ihre Gesundheit seit der Inbetriebnahme der Mobilfunk-Sendeanlagen auf einem Wasserbehälter vor ihrer Wohnung wesentlich beeinträchtigt sind.

Die Beschwerdeführer sind seit über 3 Jahren 24 Stunden am Tag einer hochfrequenten magnetischen Strahlung durch die Mobilfunk-Sendeanlagen ausgesetzt. Ein von den Beschwerdeführern speziell bestellter Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass die dort vorliegenden Strahlungen geeignet sind, Störungen im biologischen System des Menschen, sowie Gesundheitsschäden, wie sie bei den Beschwerdeführern aufgetreten sind, auszulösen.

Trotz der sehr ausführlichen Stellungnahme des Rechtsanwalts der Beschwerdeführer, Prof. Dr. Klaus Kniep, Heilbronn, im Rahmen einer Nichtzulassungsbeschwerde und dem Recht auf ein faires Verfahren, hat der BGH zum Ausdruck gebracht, dass zur Fortbildung des Rechts dieses Verfahren nicht weitergeführt werden sollte. Die dargelegten Rechtslagen stellen sich jedoch bei einer Vielzahl von Fällen. Daher war die Revision zur Fortbildung des Rechtes zuzulassen. Bedauerlicherweise haben sich aber weder der BGH noch das Bundesverfassungsgericht zu dieser grundsätzlichen Frage geäußert.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die Kläger ein Recht auf Leben haben, was jedoch durch die permanente Gesundheitsbeeinträchtigung durch die Mobilfunk-Sendeanlagen in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch wurde das in Art. 6 EMRK geschützte Recht auf ein faires Verfahren durch das Verhalten der angesprochenen Gerichte nicht eingehalten, daher war die Einlegung der Individualbeschwerde nach Art. 34 EMRK geboten.

Pressemitteilung der Bürgerwelle e.V. Dachverband der Bürger und Initiativen zum Schutz vor Elektrosmog

1. Vorsitzender Siegfried Zwerenz, 2. Vorsitzende Barbara Eidling

Postanschrift: Lindenweg 10, D-95643 Tirschenreuth, Tel. 0049-(0)9631-795736, Fax 0049-(0)9631-795734, E-Mail pr@buergerwelle.de, Internet http://www.buergerwelle.de

Tel. Auskünfte: Barbara Eidling Tel. 0049-(0)8171-18898

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Man funkt uns ins Gehirn !

Magnetitkristalle im menschlichen Gehirn nachgewiesen ! Aufsehenerregende Entdeckung

Mögliche elektromagnetische Schaden-Auswirkungen

Bereits im Jahre 1992 gelang einem amerikanischen Forscherteam der Nachweis, Magnetitkristalle sind im menschlichen Gehirn massenhaft vorhanden, was eine Erklärung dafür sein könnte, dass beim Menschen grundsätzlich Gesundheits-Effekte auftreten können. Es handelte sich um das Forscherteam Prof. Joseph L. Kirschvink, seine Mitarbeiter Atsuko Kobayashi-Kirschvink sowie Barbara L. Woodford . Die Forschung wurde betrieben an der Geobiologischen–Universität am Carlifornia-Institut of Technology (Caltech) in Pasadena . Veröffentlicht wurde die Nachricht bereits am 6.Okt. 1992 in  BLICK DURCH DIE WIRTSCHAFT .

Prof. Kirschvink als Professor für Geologie ist den  täglichen Umgang mit Magnetstrahlen in Form des Erdmagnetismus etc. gewohnt und deshalb ein neutraler Fachmann erster Güte. Folgerungen für den Mobilfunk wollte er nicht ziehen, da das nicht sein Aufgabengebiet sei, das überlasse er den Epidemiologen, allerdings seien seine Entdeckungen in mancherlei Hinsicht von höchstem Interesse!

Das Vorhandensein solcher Magnetit-Kristalle im Gehirn kann auch der Grund und die Erklärung für anormale Ergebnisse in den Magnetresonanzaufnahmen- Bildern - sein. Das Team arbeitete mit einem SQUID-Magnetometer in einem magnetisch abgeschirmten Reinstraum-Laboratorium !

Laut Prof. Kirschvink seien biologische Magnete bereits in einer Anzahl unterschiedlicher Lebewesen gefunden worden. Sogar in Mollusken, Bakterien, Honigbienen, Tauben und Lachsen ! Bereits seit längerer Zeit haben bereits andere Wissenschaftler ein Vorkommen von Magnetitkristallen im menschlichen Gewebe vermutet, ihm sei aber nun der überraschende Nachweis gelungen.

Sieben verstorbene Patienten wurden nach Autopsien 12-24 Std. nach ihrem Tod Gehirngewebeproben entnommen. Bei 4 Patienten bestand der Verdacht auf MORBUS-ALZHEIMER, bei den 3 anderen konnte kein Unterschied  zu den Erkrankten in der magnetischen Charakteristik festgestellt werden.

Prof. Kirschvink sagt, er sei sich absolut klar darüber, was er sagt, aber auch darüber, was er nicht sagt und er stellt fest, dass Magnetitkristalle im Gehirn vorhanden sind, darüber gebe es keinen Zweifel. Daraus Folgen zu ziehen, überlasse er anderen Wissenschaftlern, dies sei nicht sein Forschungsgebiet!

Er sagt weiterhin, viele Wissenschaftler sehen die oft diskutierten Gesundheitsstörungen durch elektromagnetische Felder als übertrieben an, diesen Leuten dürften aber seine gefundenen Erkenntnisse über das Vorhandensein von Magnetit-Kristallen in solcher Anzahl im Gehirn des Menschen bisher noch unbekannt sein !

Ein solcher Fachmann der Geobiologie steht mit dem Gedanken Magnetismus auf und geht mit dem Gedanken Magnetismus zu Bett. Einen neutraleren Nachweis über solche Vorkommen von Magnetit im Gehirn und der Hirnhaut beim Menschen kann man wohl nicht mehr finden, denn er hat selbst bereits an Bakterien und an anderen Lebewesen durch Untersuchungen seine Erfahrungen gesammelt und Nachweise erbracht . Die Fachleute, die Laborbedingungen sowie die eingesetzten Geräte müssen optimal sein, um zu solchen Erkenntnissen kommen zu können.

Die obigen Ergebnisse müssen sämtlichen verantwortlichen Wissenschaftlern und auch unseren Politikern bekannt sein, verständlich, dass im Vorfeld nur die Erkenntnisse über die möglichen Schäden durch thermische Einflüsse in Form der SAR-WERTE-BEGRENZUNG berücksichtigt wurden.

Wären die wissenschaftlichen Fakten über das Vorhandensein von Magnetit-Kristallen im Gehirn des Menschen bei Einführung des Mobilfunks mit eingeflossen und bei einer Beurteilung der Mobilfunktechnik berücksichtigt worden, hätte man den gepulsten Mikrowellen-Mobilfunk erst gar nicht einführen dürfen bzw. müsste er beim heutigen Erkenntnisstand eigentlich sofort eingestellt bzw. zumindest aber sofort auf eine neue Technik umgestellt werden! Wir sind keine Mobilfunk-Gegner, wir sind nur Kritiker der eingesetzten Technik, die alle Menschen in ihrer Gesundheit bedroht.

Thermische Schadensauswirkungen kann man begrenzen, indem man es nicht zu einer starken Erwärmung der feinsten Blut-Kapillaren kommen lässt, nur kurz telefonieren! Nur durch längere Gespräche erfolgt eine erhöhte bedrohliche Langzeitwirkung durch mögliche Verödung oder das Koagulieren von Blutkörperchen in den Kapillaren und dem dadurch bedingten Ausfall summierender Schäden auf Jahre hinaus mit evtl. Mangeldurchblutung des Gehirns und dadurch einsetzender Demenz in der Zukunft.

Gefährlicher ist die von Wissenschaftlern nicht erforschte und von Politikern nicht begrenzte gepulste elektromagnetische Komponente, wobei die Pulsung die Schäden nochmals potenziert! Wir kennen den Versuch, gleiche Frequenz, einmal gepulst, einmal ungepulst. Als Ergebnis konnte man die gepulste Strahlung als den worst-case ermitteln!

Die elektromagnetische Welle, erzeugt durch das dicht am Kopf gehaltene Handy, gleichzeitig elektrische und magnetische Felder in das Gehirn. Danach  erst fließen die beiden Felder zur elektromagnetischen Funkwelle untrennbar verbunden als Strahlung weiter. Speziell die magnetische Welle dringt tief in unser nicht abschirmbares ungeschütztes Gehirn ein!

Die Magnetit-Kristalle im Gehirn des Menschen könnten Leitbahnen für die Gehirnfunktion des Menschen sein, mitverantwortlich z.B. auch für die Merkfähigkeit des Menschen, die ja bereits heute bei unseren Schulkindern abhanden gekommen ist! Die Schulstudien belegen eigentlich alles und die Behandlung von überaktiven Kindern mit Ritalin lassen uns leider schweigen zu diesem Thema! Nicht verwunderlich, wenn man winzige Magnetit-Kristalle mit der permanenten rund-um-die-Uhr-Wucht eines noch zusätzlich gepulsten Mobilfunk-Sendemastes - versehen mit zig-Antennen – bestrahlt, und wenn Eltern ihren Kindern bereits ein Handy mit zum Schulunterricht geben, um nachzufragen, ob sie denn auch ihr Frühstück schon gegessen hätten.

Man stelle sich vor, dass erforscht wurde, dass bereits leichte künstlich erzeugte Magnetfeldstärken, die nur knapp über der Stärke des schwachen Erdmagnetfeldes liegen, im Labor z. B. die Gehirn-Magnetit-Kristalle schon bewegen können!

Was geht denn überhaupt bei einer 24 Std. –Bestrahlung in unserem Gehirn vor ? Wir liegen doch unter dem Dauerbombardement einer ständig ansteigenden Mobilfunkstrahlung verschiedenster Wellenlängen, wobei jede Wellenlänge ihre unterschiedlich schädigende Resonanzwirkung auf Mensch-Tier und Pflanze in Gang setzt! Wundert sich denn überhaupt noch jemand über die Massenmorde an Schulen durch Aussetzer eines jungen Menschen? Es sind dies ja alles keine Einzelfälle!

Im Nachbarort ist in den letzten 2 Jahren in einer Kurve, die man mit 160 km/h durchfahren könnte, jedes Jahr ein Mensch nachts mit dem Auto tödlich verunglückt. Der letzte Tote war ein Kurierfahrer, der aus beruflichen Gründen mit seinem Handy leider nachts im Bett schlafen muss – immer erreichbar. Direkt hinter der endlos langen Kurve liegt ein Mobilfunk-Sendeturm. In meinem Ort soll ein Autofahrer aus der Nebenstraße einfach über die Hauptstraße in einen Hang gefahren sein, 10 m weiter steht ein riesiger Mobilfunkmast. Vom gleichen Sendeturm hat sich erst jetzt ein junger Handy-Freak aus 24 m Höhe in den Tod gestürzt. Unbegreifliche Aussetzer im Gehirn von sonst ganz vernünftigen Menschen!

In meinem Leben habe ich mit dem Auto 3,5 Mill. Km unfallfrei gefahren. Seit Jahren erlebe ich jede Woche mit wenig Fahrkilometer mehr Fahrfehler von Verkehrsteilnehmern infolge primitivster Unaufmerksamkeit als ich früher bei hoher Kilometerzahl im ganzen Jahr erlebt habe. Das liegt nicht nur am höheren Verkehrsaufkommen! Busfahrer sowie Profi-LKW-Fahrer halten hier die Spitze, Leute also, die Erfahrung und Können haben. Gleichzeitig aber auch Menschen, die mit dem Handy heute verheiratet sind, wobei die Busfahrer überwiegend leider durch die eingeschalteten Handys ihrer Fahrgäste belastet werden. 

Ein dicht am Kopf gehaltenes Handy, welches starke Magnetfeld belastet uns da, wie reagieren darauf die Magnetit-Kristalle in unserem Gehirn ? Für das Gehirn sicher eine Störung gegenüber dem dagegen schwachen Erdmagnetfeld in einer Intensität, die wie eine Schockwelle durch die gepulsten Funkstrahlen durch unseren Kopf geht!

Neue Erkenntnisse werden oft erst belächelt, verschmäht ja sogar bekämpft, bevor man sie akzeptieren muss! Wahrheiten sind aber Fakten, die man nicht auf Ewigkeit ignorieren kann !

dieter keim<>Ilbenstadt

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Die Betreiber machen Druck

Die Betreiber machen Druck! Standorte werden bei Kommunen erkämpft und festgeschrieben.

M.f.G.

Alfred Tittmann

c/o HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.

 

Sisyphos lässt grüßen:

Antennenwald kann wachsen

Bad Vilbeler Bauausschuss stimmt Montage von weiteren 17 Mobilfunkanlagen zu

Für die Mobilfunkbetreiber machte der Bauausschuss am Dienstagabend den Weg frei in das UMTS-Zeitalter, der künftigen Handy-Generation. Bis 2005 kommen 17 neue Sender zu den derzeitigen GSM-Antennen auf neuen und bestehenden Masten hinzu.

VON DETLEF SUNDERMANN

Bad Vilbel · 12. November · sun · Einer ausgiebigen Fragestunde sahen sich die Vertreter der Mobilfunkgesellschaften von E-Plus, T-Mobile, Vodafone und O2 ausgesetzt. Hierbei standen vor allem die Grenzwerte für die Mikrowellenstrahlen im Vordergrund. Natürlich komme es an keinem der bisherigen Senderstandorte zu einer Überschreitung der bundesdeutschen Vorgabe nach der Emissionsschutzverordnung, versicherten die Mobilfunker unisono dem Gremium. Dies gelte auch für die künftige UMTS-Technik, die ab 2004 an 17 Stellen in der Stadt Einzug halten soll.

Hierzu meldeten die Betreiber 17 so genannte Suchkreise beim Bauamt an. Bei den Suchkreisen handelt es sich um grobe Standortangaben, in der Regel sind dies nur Straßennamen. Die 17 UMTS-Sender, die zum Teil auch an vorhandenen Mobilfunkmasten installiert werden, sind Plan-Soll bis zum Jahr 2005. Keiner der anwesenden Vertreter der Telefongesellschaften vermochte jedoch diese Zahl auch auf Nachfrage seitens der Politiker als endgültig bestätigen.

Der infrastrukturelle Bedarf entwickele sich mit der Menge der Kunden und deren Nutzung des neuen Mobilfunkstandards, hieß es. Sollte also das Surfen im Internet oder Bilderverschicken per Handy zunehmen oder sollten Betriebe vermehrt das sehr schnelle UMTS zur Datenübermittlung nutzen, dann werde die vorgesehene Kapazität kaum ausreichen, ließ man durchblicken.

Der O2-Vertreter betonte, dass man sich an die vor rund zwei Jahren mit den kommunalen Spitzenverbänden getroffenen Vereinbarung halten werde und im halbjährigen Abstand die Stadtverwaltung über den Planungsstand für Bad Vilbel informieren werde. Baustadtrat Dieter Peters (parteilos) dämpfte hierbei die Erwartungen einiger Gremiumsmitglieder auf ein mögliches Recht der Mitsprache bei der gegenwärtigen und künftigen Standortwahl.

Das Stadtparlament gibt sein Votum zu den Suchkreisen am kommenden Dienstag, 18. November, ab.

Dazu der Kommentar:

Spielerei

VON DETLEF SUNDERMANN

Die Zeiten, in denen Mobilfunkbetreiber rigoros ihr Aufbauprogramm durchzogen und dabei Bürger und Kommunen ignorierten, sind vorbei. Informieren statt konfrontieren lautet die Devise, die die Provider in einer Vereinbarung mit den kommunalen Spitzenverbänden besiegelt haben.

Ein Papier ohne Rechtsgrundlage, bei dem die Mobilfunker guten Willen zeigten. Warum auch nicht einen Partner einhaken, wenn der ohnehin nicht die Richtung bestimmen darf? Einsames Vorgehen endete nur all zu oft in lautem Anwohnerprotest. Bis 2005 müssen 50 Prozent der Bevölkerung mit UMTS- Technik versorgt werden können, sonst verlieren die Betreiber ihre Milliarden Euro teure Lizenz. Diskussionen über Strahlenbelastung, Grenzwerte, über fehlende Gesundheitsstudien zu UMTS oder Standorte kommen da nur ungelegen. Obgleich das Hessische Baurecht den Mobilfunkern den Rücken stärkt, lässt man um des Friedens Willen den Bauausschuss und das Parlament abstimmen - denn auch ein Nein wäre ein Ja. 17 UMTS-Sender sind es fürs Erste in der Quellenstadt. Verlangt der Kunde mehr UMTS, bekommt er mehr, lautete die klare Botschaft der Abgesandten. Man gibt dem Bauausschuss aber Bescheid, der, das zeigte die Sitzung den Leuten von T-Mobile, E-Plus und anderen, offenbar kaum weiß, worüber er berät.

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Weiterer Standort für UMTS in der Limburger Straße

Frankfurter Neue Presse Printausgabe vom 03.11.2003

Diez. In der jüngsten Sitzung der "Diezer Bürgerinitiative Contra Mobilfunksendeanlagen" wurde bekannt, dass neben den UMTS-Sendeanlagen in der Bergstraße und in der Goethestraße als dritter und neuester Standort die Limburger Straße 38 a vorgesehen sei. Es lägen bereits Verträge vor zwischen der Hauseigentümerin und der Firma Vodafone. Ein Bauantrag müsse noch gestellt werden.

Ein Mieter des Hauses war von Vodafone darüber informiert worden und hatte seinerseits die Bürgerinitiative informiert. Die betroffenen Nachbarn erfuhren erst durch die Bürgerinitiative von dem geplanten Standort und seien "natürlich genau so vor den Kopf gestoßen, wie wir es waren", hieß es. Angeblich sei der Verbandsgemeinde und dem Bauamtsleiter Werner Wilhelm nichts von dem neuen Standort bekannt.

Genau das sei das Problem, fand Helke Wuth von der Bürgerinitiative. "Vodafone hält sich nicht an die Vereinbarung vom Juli 2001 zwischen kommunalen Spitzenverbänden und Mobilfunknetzbetreibern, die den konfliktfreien Infrastrukturausbau fördern soll. In Diez passiert das Gegenteil, Konfrontation statt Kooperation, Desinformation statt umfassender Information, keine einvernehmlichen Lösungen."

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin habe betont, dass sie auf die Umsetzung der Vereinbarung achten wolle, so Helke Wuth. Aber warum gelte die Vereinbarung nicht für Diez und nicht für Vodafone? fragte sie. Andere Gemeinden würden im Vorfeld gesundheitsverträgliche Standorte mit den Mobilfunkbetreibern abklären, nicht aber Diez.

Bei der Sitzung wurde auch bekannt, dass die Unterschriftenliste gegen die UMTS-Anlage in der Bergstraße inzwischen auf 360 Namen angewachsen ist. Eine andere Liste zum Behördenhaus liege Bürgermeister Maxeiner bereits vor. Auch für die neu betroffenen Straßen seien Listen in Umlauf.

http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=1341202

Leserbrief zu Ihrem Artikel in der

Frankfurter Neue Presse Printausgabe vom 12.11.2003

Handys ja - Antennen nein

Diez.

http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=1356974

Standortentscheidungen für Mobilfunkanlagen sind vordergründig eine Kostenfrage, keinesfalls eine Entscheidung zum Schutz unserer Gesundheit

Ich muss Herrn Helldobler und Frau Kröckel Recht geben. Die Standorte für Mobilfunksendeanlagen werden nicht willkürlich festgelegt. Dafür gibt es Kriterien, deren Reihenfolge jedoch anders festgelegt sind als gegenüber Ihrer Zeitung dargestellt.

Als erstes steht das Kriterium Bedarf in dem Gebiet. Im Falle UMTS-Sendeanlagen wird der Bedarf geschätzt, bei den GSM-Sendeanlagen (bisherige Technik) liegen konkrete Auslastungszahlen vor. Wenn der Bedarf festgestellt oder festgelegt wurde gilt es für die zukünftig zu erwartende Nutzung einen kostengünstigen und sinnvollen Standort zu finden. Hierzu werden von den Betreibern meist Unternehmen beauftragt, die die Akquise durchführen. Kostengünstig werden solche Anlagen im Allgemeinen auf bereits bestehende Gebäude installiert, weil kein extra Sendemast gebaut werden muss und keine hohen Kosten für die Stromversorgung (Zuleitung zum Mast im Feld) entstehen.

Damit erübrigt sich auch schon fast die Diskussion über „Alle wollen Handys, aber einige wollen keine Antennen“. Erst haben die Betreiber die Kunden gelockt, sozusagen abhängig gemacht, und jetzt ist es für sie natürlich schwierig loszulassen. Aber die Menschen haben inzwischen gemerkt, dass da nicht alles mit rechten Dingen vorgeht. Nicht umsonst warnt z.B. auch die WHO oder das Bundesamt für Strahlenschutz vor übermäßigem Gebrauch dieser Technik, auch wenn dies erst wenigen bekannt ist.

Auch die pauschale „Leuchtturmtheorie“ ist längst widerlegt, durch Messungen wurde belegt, dass je nach Antennencharakteristik und Umgebung gerade auch unten den Sendeanlagen sogenannte „Hot-Spots“ entstehen können, wo die Belastung sehr hoch ist.

Die Standortbescheinigungen werden als Argument herangezogen um aufzuzeigen, es hätte alles seine Richtigkeit. Die „unabhängigen Gutachter“ messen (wenn überhaupt, das weiß ich nicht) die Mobilfunksendeanlage unter Laborbedingungen. Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) rechnet nur aufgrund der Datenblätter unter Einhaltung gewisser Sicherheitszuschläge die theoretische „Strahlenstärke“ aus und legt die Sicherheitsabstände fest, in denen sich niemand dauerhaft aufhalten darf. Die RegTP misst keinesfalls alle Sendeanlagen nach. Wegen der viel zu hohen Grenzwerte ist dies eigentlich auch nicht nötig ... Also sagt diese Standortbescheinigung auch gar nichts weiter aus, als dass die Grenzwerte in einem gewissen Abstand, meist zwischen 3-8 Meter, eingehalten werden.

Die Grenzwertdiskussion ist müßig. Aber eines steht fest. Sie sind viel zu hoch (Faktor 10 Mio., 1 Mikrowatt/qcm ist der einzig sinnvolle Vorsorgewert). Die gültigen Grenzwerte berücksichtigen lediglich die Wärmewirkung der Strahlung, jedoch keine sonstigen Wirkungen auf den Menschen. Die Mobilfunkanlagen (und Handys) haben nicht nur eine „angebliche Gefährlichkeit“, inzwischen häufen sich genügend konsistente Hinweise, die das längst überfällige, aber auf massiven Druck erst jetzt aufgelegte Forschungsprogramm in Gang gesetzt hat. 8,5 Mio. Euro sind doch für die Betreiber nur 0,00017 Prozent der bezahlten UMTS-Lizenz. Da hat es die chemische Industrie wesentlich schlechter, also warum sollte dies ein Argument für vorsorglichen Gesundheitsschutz sein ?

Zuletzt noch eine Bitte an Herrn  Helldobler und Frau Kröckel, sowie an deren Gleichgesinnte. Bitte versuchen Sie nicht weiterhin diese Volksverdummung zu betreiben. Dies fördert keinesfalls das Vertrauen der Bevölkerung in die Mobilfunkindustrie. Nur wenn Sie wirklich ernsthaft versuchen für die Menschen zu arbeiten, werden Ihre Unternehmen langfristig Erfolg haben können. Dazu gehört auch, sich langfristig von der jetzigen Mobilfunktechnik zu lösen, die Sie nur in den Ruin treiben kann. Entweder weil UMTS nicht laufen wird oder Ihre zahlenden Kunden verstorben sind.

Klaus Böckner

Sprecher der „Initiative Schwalbach – Keine Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“

65824 Schwalbach am Taunus

www.initiative-schwalbach.de

Ende des Leserbriefs

An die Redaktion:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie sehr bitten, den Leserbrief vollständig in der vorliegenden Form abzudrucken und wenn irgend möglich nichts zu kürzen, weil ansonsten Sinn und Inhalt nicht mehr verständlich ist. Dafür wäre ich sehr dankbar.

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an mich wenden.

Herzlichen Gruß

Klaus Böckner, Sprecher der INITIATIVE SCHWALBACH –  KEINE MOBILFUNKANLAGEN IN WOHNGEBIETEN