Mobilfunk-Newsletter vom 14.05.2005

Hochfrequenzen wirken auf Organismus

Dr. Cornelia Waldmann-Selsam aus Bamberg berichtete von ihren Erfahrungen mit Mobilfunksendemasten

BAD STAFFELSTEIN.

Elisabeth Kraus erläuterte zu Beginn, dass das Thema Mobilfunk und dessen Risiken auch in Bad Staffelstein ganz vielen Leuten auf den Nägeln brenne: Grund dafür sei das Bestreben der Mobilfunkbetreiber, den bestehenden Sendemast zu verstärken. Problematisch sei dabei, dass sich der Sender in unmittelbarer Nähe zum Alten- und Pflegeheim, zur Obermain Therme, zu Arztpraxen und zum Klinikum befinde. Die Risiken dieser Technologie bedenke man dabei nicht: Die Hochfrequenzen hätten negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus - und außerdem sei das Bad Staffelsteiner Netz bereits jetzt ausreichend abgedeckt im Bereich des Mobilfunks.

Tumorerkrankungen

Dr. Cornelia Waldmann-Selsam berichtete von nachgewiesenermaßen erhöhten Fallzahlen von Tumorerkrankungen in unmittelbarer Nähe zu Sendemasten (Studie Naila), doch keiner gehe hin und überprüfe, warum das der Fall sei: "Der Grund liegt auf der Hand: Man will schlichtweg nichts finden", betonte die Referentin.

Gleiche Beobachtungen habe man in Hof gemacht: Hier stehe seit zehn Jahren ein Mast direkt im Wohngebiet, im Umkreis von 100 Metern sei es zu 40 Karzinom-Erkrankungen gekommen: "Diese Zahlen sind Wahnsinn - doch es passiert nichts, keiner kümmert sich." Dass elektromagnetische Felder und Hochfrequenzen keine Gesundheitsgefahren darstellen, sei eine irreführende Behauptung: "An keinem einzigen Standort Deutschlands wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz oder anderen Wissenschaftlern eine Erhebung über Kopfschmerzen oder Schlafstörungen gemacht. Außerdem sind nicht die Physiker und Radiologen Experten für die menschliche Gesundheit, sondern wir Ärzte", mahnte sie.

Erfolgreich gewehrt

In Bamberg habe sich die Bürger- und Ärzteschaft gegen weitere Sendemasten gewehrt, habe dem Stadtrat die Risiken aufgezeigt: 130 Ärzte haben sich zum "Bamberger Appell" zusammengeschlossen - und es habe gewirkt, man konnte das Aufstellen weiterer Sendemasten (vorerst) verhindern. Selbst habe sie sich ein Messgerät für elektromagnetische Felder und Hochfrequenzen gekauft. In 356 Haushalten in ganz Oberfranken habe sie dann Erhebungen und Messungen gemacht - und das Ergebnis sei erschreckend gewesen: Je höher die Belastung pro Quadratmeter, desto mehr klagten die Menschen über Schlafstörungen, Wesensveränderungen, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Unbehagen, Immunschwäche, Tinnitus, Übelkeit und mehr. "Auch der DECT-Standard bei schnurlosen Telefonen ist sehr bedenklich: 24 Stunden am Tag funkt die Basisstation, sogar durch Decken und Wände", erläuterte die Ärztin. Anders dagegen der Standard "CT1+", der nur funke, wenn man wirklich auch telefoniere. "Eine DECT-Basisstation ist nichts anderes wie ein Sendemast im eigenen Haus", unterstrich Dr. Cornelia Waldmann-Selsam. "Hochfrequenzen führen zu einem neuen Krankheitsbild mit vielen Symptomen", bilanzierte die Bambergerin. Hautnah ließen sich die Zuhörer von Gabriele Zieglschmid aus der Domstadt schildern, wie sich durch die Einwirkungen von Hochfrequenzen durch einen nahen Sendemasten ihre ganze Familie veränderte. Sie sprach sogar von seiner "Mobilfunk-Mafia", die sich nur um den Profit und nicht um die Gesundheit der betroffenen Menschen kümmere.

"Wir dürfen uns unsere Zukunft und unsere Gesundheit nicht zerstören lassen", forderte auch Dr. Cornelia Waldmann-Selsam. Sie verwies auf ein Volksgehren "Für Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk", das vom 5. bis 18. Juli laufe. Ein reger Erfahrungsaustausch mit Diskussion schloss sich an. Einige Gäste allerdings mahnten, dass man so realistisch sein müsse, dass Handys für einige Berufe unabdingbar seien und nicht völlig verbannt werden können. Dennoch müsse man sich über die Risiken von Mobilfunksendern in Wohngebieten klar werden und Lösungen finden.

Wenig Interesse bei Stadträten

Moniert wurde gegen Ende, dass sich vom Stadtrat nicht gerade viele hatten blicken lassen, obwohl das Thema Bad Staffelstein derzeit akut betreffe. Anerkennenden Applaus gab es dagegen für Werner Freitag (SBUN), Heike Kolb (SPD) und Zweiten Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU), die als einzige aus dem Gremium zum Vortrag gekommen waren.

http://portal.obermain.de/pub/index.php?mid=75&aid=408&if=71983607.html

 

Quirrenbacher laufen Sturm gegen Sendeanlage

Ein Alternativ-Standort zeichnet sich bislang nicht ab - Abstand zum Kindergarten "Regenbogen" ist laut Stadt ausreichend - Limperichsberg-Pläne ad acta gelegt?

Von Uta Effern-Salhoub

Königswinter.

Die nächsten Nachbarn wohnen nur 15 bis 40 Meter entfernt und sehen das Projekt mit Bangen. Belegten doch wissenschaftliche Studien, dass ein Erkrankungsrisiko aufgrund des Elektro-Smogs nicht ausgeschlossen werden könne. Als jüngste Untersuchung dazu führen Jürgen Janke, Sigrid Schmidt und Manfred Ebersoll, die allesamt im Umkreis der Scheune wohnen, die "Naila-Studie" an. Neben erhöhtem Erkrankungsrisiko führen die Bürger auch die zu erwartende Wertminderung ihrer Grundstücke an.

Der städtische Planungs- und Umweltausschuss hat Mitte April das Thema erörtert und die Verwaltung beauftragt, bezüglich eines Alternativstandortes nochmals mit Vodafone zu korrespondieren. "Das ist mein Auftrag", bestätigte am Donnerstag Baudezernent Hubert Kofferath auf Anfrage des General-Anzeigers. Noch habe er nicht mit den Mobilfunkleuten gesprochen, werde das aber bald tun. "Wir berichten dann in der nächsten Ausschuss-Sitzung" - das wird am Mittwoch, 25. Mai, in Oberpleis sein.

Bis dahin wollen die Bürger gegen den Mast am Ball bleiben. 152 Quirrenbacher haben sie auf die Schnelle nach ihrer Meinung zu dem Projekt befragt: 150 lehnten es ab, berichten Janke, Schmidt und Ebersoll, die gemeinsam Front machen. In Quirrenbach wiederholt sich so zum Teil, was in anderen Ortsteilen längst Realität ist: Die Antennen auf den Dächern sprießen, am Peter-Breuer-Stadion etwa, auf der Margarethenhöhe, an der Heisterbacher Straße in Dollendorf und so fort.

Die Betreiber knüpfen plangemäß das bundesweite GMS-/UTMS-Netz. "Wir verhalten uns absolut gesetzeskonform", sagt Wilfrid Rumpza von der Agentur CNS Telekom Partner, die für die Netzbetreiber Standorte aquiriert. Und: "Wir setzen so einen Mast nicht aus Hobby hin. Die Mobilfunkbetreiber haben einen Versorgungsauftrag zu erfüllen."

Bekanntlich hat vor rund drei Jahren der Bund die UMTS-Lizenzen versteigert, entsprechend werde gehandelt, um der Nachfrage der inzwischen an die 60 Millionen Handybesitzer nachzukommen. Die "Naila-Studie" sagt Rumpza erstmal nichts: "Es gibt auf diesem Sektor inzwischen 20 000 Studien, die können sie nicht alle kennen."

 

Omega siehe dazu „Grenzwerte und Mobilfunk“ unter: http://omega.twoday.net/stories/242821/

Dabei ist der 100-Meter-Abstand eine Eigenverpflichtung der Betreiber. In Niederdollendorf etwa liegen zwischen Kindergarten und Mobilfunkanlage rund 140 Meter. Den geplanten 40 Meter hohen Sendemast am Limperichsberg in Thomasberg hat diese Selbstbeschränkung offenbar zu Fall gebracht: Die Pläne zum seit 2001 heiß umstrittenen Mast sind laut Kofferath "fallen gelassen worden wie eine heiße Kartoffel". Grund ist wohl der mangelnde Abstand zum Kindergarten im geplanten Neubaugebiet.

Lesen Sie dazu auch den Artikel "Die Naila-Studie"

(13.05.2005)

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=89584

 

Die Naila-Studie

Im Juli 2004 wurde die Studie in der kleinen fränkischen Stadt in der Nähe von Hof vorgestellt. Dabei wurden die statistische Auswertung von Patientenunterlagen von fünf Hausärzten über einen Zeitraum von zehn Jahren zu Grunde gelegt. Dabei wurde zwischen Patienten aus einem so genannten Nahbereich von 400 Metern um die 1994 installierte Mobilfunkanlage und aus einem Fernbereich von mehr als 400 Metern unterschieden.

Bezogen auf die Untersuchungsgruppe von 320 Personen im Nahbereich und 647 Personen im Fernbereich wurden die Krebserkrankungen, die in den Jahren 1994 bis 2004 auftraten, ermittelt. Für die Jahre 1999 bis 2004 - also nach fünf Jahren Betriebszeit des Senders - hatte sich das relative Risiko an Krebs zu erkranken, im Nahbereich im Vergleich zur im Fernbereich wohnenden Gruppe verdreifacht. Durchschnittlich waren die Personen, die im Nahbereich an Krebs erkrankten, acht Jahre jünger.

In einer Stellungnahme schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz, dass "der Einzelbefund eines möglicherweise dreifach erhöhten Krebsrisikos ernst genommen" werde...

Omega es handelt sich in Naila keineswegs nur um einen „Einzelbefund“ siehe „Krebshäufung in der Nähe von Mobilfunksendeanlagen“ unter: http://omega.twoday.net/stories/580235/

(13.05.2005)

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=89586

 

Stadt stellt Grund und Boden zur Verfügung

BAD WALDSEE

Von unserer Redakteurin Sabine Ziegler

Die knapp 30 Bürger auf den Zuhörerbänken machten ihrem Unmut über die Mobilfunksendemasten im Gemeindegebiet schon bei der Bürgerfragestunde Luft. Die Vertreter der "Interessengemeinschaft Mobilfunk Bad Waldsee" erinnerten an die gesundheitlichen Auswirkungen für Mensch und Tier, über die bislang bekanntlich keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen und stellten unter anderem die Haftungsfrage. "Wer haftet für gesundheitliche Schäden, die von solchen Anlagen ausgehen und für die Wertminderung in der Nähe befindlicher Immobilien?", wollte etwa Anita Maucher aus Schellenberg von Stadtverwaltung und Gemeinderat wissen. Derzeit gibt es im Raum Bad Waldsee bereits zwölf Mobilfunkanlagen, Anfragen von mehreren Betreibern für weitere liegen der Kommune bereits vor.

Wille des Gesetzgebers

 

Omega siehe dazu „Mobilfunk - was die Kommunen derzeit tun können“ unter:

http://omega.twoday.net/stories/682673/

Die Stadträte aller Fraktionen taten sich auch im dritten Anlauf sehr schwer mit diesem Thema, das bundesweit in allen Gemeinden für reichlich Zündstoff sorgt. Rat Florian Becker machte deutlich, dass es ihm egal ist, welchen Nutzen Mobilfunkbetreiber von ihren Anlagen haben. "Mir sind die Belange der Anlieger wichtiger." Auch Rudi Martin, der für seine Stellungnahme Beifall der Zuhörer bekam, mahnte, die bestehenden Ängste der Bürgerschaft ernst zu nehmen. "Wir vergeben uns nichts, wenn wir solange keine Grundstücke hergeben, bis der wissenschaftliche Nachweis, dass die Anlagen unbedenklich sind für Mensch und Tier, erbracht ist. Andere Kommunen, wie zum Beispiel Stockach, machen das so, bis die Bundesregierung endlich neue Grenzwerte setzt." Nach Meinung Martins sollte auch die Kurstadt in der Öffentlichkeit nicht "als Vorreiter in Sachen Mobilfunk" auftreten.

Während Berthold Weber dafür plädierte, vor einer Entscheidung noch einen unabhängigen Mobilfunk-Experten ins Gremium zu bitten, wollte die Mehrheit schließlich aber doch gleich einen Knopf in die Sache machen. Und so schloss sich eine Mehrheit von 19 Räten (bei zwölf Nein-Stimmen) der Verwaltungsmeinung an, Mobilfunkbetreibern städtische Grundstücke zu geben, weil auch nach Rechtsauffassung des Städtetages eine "Verhinderungsplanung" nicht möglich ist. Eine Einzelfallentscheidung für weitere Sendemasten wurde am Montag noch nicht getroffen.}

"Wer haftet für die Auswirkungen?": Der Bau von Mobilfunksendeanlagen führt zu Ängsten in der Bevölkerung und auch der Waldseer Gemeinderat willigte nur zähneknirschend ein, dass die Kommune städtische Grundstücke für Masten zur Verfügung stellt. Foto: SZ-Archiv

(Stand: 13.05.2005 00:17)

http://www.szon.de/lokales/bad_waldsee/stadt/200505130108.html

 

Sendemast jetzt 20 Meter hoch

Mobilfunkbetreiber legt Stadt modifizierten Vertrag vor

Vom 13.05.2005

cd. KIEDRICH

Am Dienstag, 17. Mai, berät der Gemeindevorstand über den neuen Kontrakt, der rund 200 verschiedene Punkte enthält. Am Montag, 23. Mai, wird der Haupt- und Finanzausschuss einen Beschluss fassen.

Wie berichtet, sind mehrere Mobilfunkbetreiber an einer Mitnutzung der Sendemastes interessiert. Neben T-Mobile ist die Rede von Vodafone, O2 und E-Plus.

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Mobilfunk Archiv (Englisch)

http://tinyurl.com/6rsgw

 

Magenta News - Mobile- Tetra Masts from Mast Network

http://tinyurl.com/4dllx

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Das unfehlbare Ministerium

http://omega.twoday.net/stories/689386/