Mobilfunk-Newsletter vom 12.12.2003

Kindergipfel Umwelt und Gesundheit

Sie haben vor ca. einem Monat auf den Kindergipfel Umwelt und Gesundheit aufmerksam gemacht. Das Bundesgesundheitsministerium wird langsam aktiv.

Elektrosmognews 05.11.2003-Auszug-

„Handy/Strahlung“

Ich habe mich beworben, meine Geschichte geschrieben ein Foto dazu, damit man sieht wie mein Ausblick auf eine Antenne ist.

http://www.buergerwelle.de/pdf/ausblick_erkerfenster_kombiantenne_vodafone_situlistrasse.jpg  

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Idee, eines Kindergipfels Umwelt und Gesundheit finde ich gut. Ich würde gerne an der Aktion Handy/Strahlung teil nehmen.

Meine Geschichte zu diesem Thema.

Ich hatte mal ein Handy. Damals hat mein Onkel mir das Teil geschenkt. Ich wusste nichts über Mobilfunkstrahlung und habe das Handy für ziemlich blödsinnige Meldungen an meine Freunde hergenommen.

Im Jahre 2000 bekamen wir einen strahlenden Nachbarn, eine Mobilfunkantenne. Wenn ich mein Kinderzimmerfenster öffne, kann ich diesem Teil geradewegs in die Sektoren schauen.

Meine Eltern haben sich dann über Mobilfunk informiert und uns Kindern erklärt, das der Mobilfunk sehr umstritten ist. Sie haben sich ein Messgerät gekauft und sehr hohe Werte in unserem Kinderzimmer festgestellt. Gezwungenermaßen mussten mein Bruder und ich nun auf Matratzen unten im kleinen Kinderzimmer meines anderen Bruders schlafen. Es gab jede Menge Aktionen betreffs der Antenne und letztendlich hatten sie sogar Erfolg, die Antenne wurde höher gesetzt und Felix und ich konnten endlich wieder in unseren eigenen Zimmern schlafen!

Meine Eltern haben mir die Entscheidung überlassen, ob ich mein Handy weiter nutze oder drauf verzichte. Ich hab das Teil meinem Onkel zurückgegeben und heute werde ich mitunter richtig aggressiv, wenn ich sehe wie irgend jemand vor mir mit einem Handy rumhantiert. In meiner Klasse bin ich eine Ausnahme. Ich werde zwar immer noch verarscht und als "uncool" eingestuft, aber wenn man aus der Masse hervorsticht, muss man eben lernen damit umzugehen, und ich habe es nach einiger Zeit gelernt und meine wahren Freunde erkannt. Ich sage meinen Mitschülern aber immer wieder: wenn ihr sinnlose Gespräche führt oder SMS versendet, bestrahlt ihr die Menschen, die um eine Basisstation herum leben, mich zum Beispiel. Mein Kinderzimmer ist gerade mal 12m von so einer Antenne entfernt. Verstohlen legen sie dann ihr Handy weg und in unserer Wohnung müssen sie ihr Handy eh aus machen. Wir haben einen Festnetzanschluss und damit kann man auch telefonieren. Ganz ohne Mobilfunkstrahlung.

Katja Sch. (14 Jahre)

Leider hat sich die Jury für andere Kinder entschieden. Ich bin nicht dabei und kann meine Forderungen nicht einbringen.

Omega: siehe zu diesem Thema auch:

Die alltägliche Verführung  - "Ohne mein Handy fühle ich mich nackt"

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/326/23303/

Hinweis zu diesem Link von der BI Bad Dürkheim

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Mehr Mobiltelefone - weniger Spatzen?

FGF-Infoline vom 08.12.2003

Die Hindu Business Line berichtet über Studien, die durchgeführt wurden, um die Beziehung zwischen der Zunahme elektromagnetischer Wellen und einem Rückgang der Anzahl von Spatzen zu untersuchen. Dr. S. Vijayan, Direktor des Instituts für Ornithologie und Naturgeschichte in Neu Delhi, erläutert, spanische Studien hatten gezeigt, dass in Städten mit hoher elektromagnetischer Strahlung Spatzen verschwunden seien. Dieses Jahr begann die britische Gesellschaft für Ornithologie mit einer Studie, die untersuchen soll, ob die zugenommenen elektromagnetischen Wellen von Mobiltelefonen für das Verschwinden der Spatzen in London verantwortlich sind. Dr. Vijayan nimmt an, dass die elektromagnetischen Wellen das zentrale Nervensystem der Vögel beeinträchtigten, was auch auf andere kleine Tiere Auswirkungen hätte. Er fügte hinzu, dass Forscher bereits gesundheitliche Auswirkungen bei Ratten und Hühnern gefunden hätten.

http://www.thehindubusinessline.com

Dazu auch folgender Kommentar:

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

spanische Studien haben gezeigt, dass in Städten mit hoher Mobilfunksenderstrahlung die Spatzen verschwunden sind.

Das trifft auch für kleinere Orte zu. Ich habe mich seit Jahrzehnten am lustigen Treiben vieler Spatzen erfreut. Nachdem auf dem benachbarten Grundstück eines Naturland-Bauern ein TeMobil-Sender errichtet wurde, waren die Spatzen und beinahe alle anderen Vögel innerhalb kurzer Zeit verschwunden!! Es  gab sonst keine Ursache für das Verschwinden der Vögel.

Schon ein Spatzenhirn reicht aus, um die Gefährlichkeit der gepulsten Mobilfunksenderstrahlung zu erkennen! Gelingt das den angeblichen Experten, die immer wieder die Ungefährlichkeit der Strahlung für Mensch und Tier betonen, nur wegen ihrer finanziellen Vorteile nicht??

Mit freundlichen Grüßen

G. Pischeltsrieder

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Bericht der Risikokommission

Risikokommission des Bundes übergibt ersten Bericht

Auszug aus der Pressemitteilung:

Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die Politik kann keine risikofreie Gesellschaft schaffen. Was wir aber lernen können, ist, mit Risiken besser umzugehen.

[...]

Dort, wo uns Wissenschaft und Forschung noch keine klaren Antworten auf Risiken geben, ist Vorsorge gefragt.

[...]

Die Öffentlichkeit muss stärker als bisher in die Bewertung und Verminderung von Risiken einbezogen werden.

Grenzwertdebatten müssen raus aus den Hinterzimmern. Die Bürger haben ein Anrecht auf nachvollziehbare Verfahren, Begründungen und mehr Beteiligung.

Das Bundesumweltministerium ist hier bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und hat Formen wie Internetchats und Bürgerforen, u. a. zum Elektrosmog, erfolgreich erprobt."

Hier ist der ganze Text der Pressemitteilung:

Mehr Transparenz im Umgang mit Umwelt- und Gesundheitsrisiken Risikokommission des Bundes übergibt ersten Bericht

Die im Rahmen des Aktionsprogramms "Umwelt und Gesundheit" eingesetzte Risikokommission des Bundes hat heute ihren ersten Bericht an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesumweltminister Jürgen Trittin übergeben. Darin legt die Kommission Vorschläge zum besseren Management von Umwelt- und Gesundheitsrisiken vor.

Bislang erfolgt die Standardsetzung im Umwelt- und Gesundheitsbereich nach unterschiedlichen und oft wenig transparenten Verfahren. Der Bericht, der ein wichtiges Ergebnis des im Jahr 1999 gestarteten Aktionsprogramms ist, soll nun in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Wir brauchen in Deutschland mehr Engagement in Sachen Prävention. Die Menschen sollen so lange wie irgend möglich gesund leben können. Um eine hohe Lebensqualität zu sichern und Folgeschäden zu vermeiden, müssen wir Krankheitsrisiken frühzeitig erkennen und bekämpfen. Wenn wir dafür sorgen, dass die vielen für Gesundheit, Gesundheitsvorsorge und Umweltschutz zuständigen Stellen besser zusammenarbeiten und ihre Arbeit transparenter gestalten, ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu effektiver Prävention.

Die Forderung der Kommission, wissenschaftliche Risikoabschätzung auch für Laien verständlich zu vermitteln, kann ich nur unterstützen. Eine gute Gesundheitsvorsorge kann nicht verordnet werden. Jeder von uns muss sich beteiligen. Das vom Bundesministerium für Gesundheit initiierte Aktionsbündnis Allergieprävention ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit verbessert werden kann."

Bundesumweltminister Jürgen Trittin:

"Die Politik kann keine risikofreie Gesellschaft schaffen. Was wir aber lernen können, ist, mit Risiken besser umzugehen. Wir müssen Risiken früher erkennen, bewerten und den notwendigen Handlungsbedarf daraus ableiten. Dort, wo uns Wissenschaft und Forschung noch keine klaren Antworten auf Risiken geben, ist Vorsorge gefragt. Wie Vorsorgepolitik verbessert werden kann, dazu liefert der vorgelegte Bericht eine Fülle von Anregungen.

Ich bin sicher, dass einige Vorschläge, wie die Einrichtung neuer Gremien, kontroverse Diskussionen auslösen werden. Eine Forderung allerdings unterstütze ich nachdrücklich: Die Öffentlichkeit muss stärker als bisher in die Bewertung und Verminderung von Risiken einbezogen werden.

Grenzwertdebatten müssen raus aus den Hinterzimmern. Die Bürger haben ein Anrecht auf nachvollziehbare Verfahren, Begründungen und mehr Beteiligung. Das Bundesumweltministerium ist hier bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und hat Formen wie Internetchats und Bürgerforen, u. a. zum Elektrosmog, erfolgreich erprobt."

Die im Oktober 2000 gebildete Risikokommission schlägt ausgehend von einer Analyse der gegenwärtigen Situation ein verbindliches Handlungsgerüst für Politik und Verwaltung vor, mit dem alle Anwendungsfälle vom Problem der PCB-Belastung in Innenräumen bis zur Handystrahlung einheitlich abgearbeitet werden können.

Gefordert wird dazu eine stärkere Trennung der Arbeitsschritte in den Bereichen Risikoabschätzung (rein wissenschaftliche Abschätzung möglicher Gefährdungen), Risikomanagement (politische Abwägung möglicher Handlungsoptionen) sowie Risikokommunikation (Vermittlung und Diskussion in der Öffentlichkeit).

So sollte nach Auffassung der Kommission u.a. ein Frühwarnsystem eingerichtet werden, um Risiken möglichst rasch zu erkennen. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Risikoabschätzung so verständlich und transparent zu gestalten, dass sie auch von Nichtfachleuten nachvollzogen werden kann.

Risikokommunikation sollte ein eigenständiges Arbeitsfeld in Verwaltungen werden. Die Vernetzung der unterschiedlichen Verfahren zur Risikoabschätzung und zum Risikomanagement kann nach Ansicht der Kommission durch die Einrichtung eines interdisziplinär zusammengesetzten Risikorates sowie eines Bund-Länder-Regulierungsausschusses erreicht werden.

Die Kurzfassung des Berichts der Risikokommission ist im Internet unter www.apug.de (Forum Risikokommission) abrufbar.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Alexanderplatz 6, 10178 Berlin, Tel.: (01888) 305 -2010/ -2011/ -2012/ -2014, Fax: (01888) 305 - 2016

Leiter des Pressereferats: Michael Schroeren, StellvertreterInnen: Jürgen Maaß, Frauke Stamer, Martin Waldhausen

Bundesministerium für Gesundheit, Mohrenstraße 62, 10117 Berlin, Tel.: 030/ 206 40 -1300/-1301/ -1302/ -1303, Fax: 030/ 206 40 -4840/ -4861

Leiterin des Pressereferats: Annelies Ilona Klug, Pressereferent(Innen)en: Dr. Andrea Jozefini, Sophia Matenaar, Viktor Szymczak

Quelle: http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/gesundheit/umwelt/index_2220.cfm

oder:

http://tinyurl.com/y7r5

http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/3155

Omega: alles wunderschöne Vorhaben, nur lasst uns endlich Taten sehen, der Worte sind genug gewechselt! Die Mobilfunkopfer werden jeden Tag mehr, sie erwarten nun endlich konkrete und sofortige Hilfe, keine leeren Sprachhülsen. Es liest sich so schön und vernünftig, dass man fast versucht ist, es zu glauben. Vermutlich wieder nur eine Methode zur Einlullung und Beruhigung der Gemüter. Das Frühwarnsystem hätte eigentlich schon längst Rotalarm auslösen müssen! Bis das nun endlich alles vernetzt, organisiert und strukturiert ist, steht auch bestimmt schon die letzte flächendeckende UMTS-Antenne!

 

Handys keine Geschenke für Kinder

'Chip' berichtet:

Naturschützer: Handys keine Geschenke für Kinder

Vom Handy als Weihnachtsgeschenk für Kinder rät der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Brandenburg ab. Die Wirkung der gepulsten elektromagnetischen Felder sei noch zu wenig erforscht, um ein Risiko für die Gesundheit auszuschließen zu können, sagte ein BUND-Sprecher.

Es gebe ernstzunehmende Hinweise, dass Handys die Gesundheit beeinträchtigen können. Auch schnurlose Telefone lösten Elektrosmog aus. Mögliche Folgen seien Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.

In verschiedenen Studien sei gezeigt worden, dass Kinder und Jugendliche besonders sensibel auf Elektro-Smog reagieren. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfehle, die Benutzung von Mobiltelefonen durch Kinder unter 12 Jahren zu vermeiden und durch Jugendliche unter 16 Jahren einzuschränken.

Info: www.bund-brandenburg.de

Quelle: www.chip.de/news/c_news_11299175.html?tid1=9226&tid2=0

dazu auch:

KAMPAGNE "Mobilfunk und Elektrosmog"

Der BUND Brandenburg hat eine Informationskampagne zum Thema Mobilfunk und Elektrosmog gestartet: Die Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder hat in den letzten 50 Jahren – und insbesondere in den letzten 10 - dramatisch zugenommen.

Die dadurch verursachten Gesundheitsgefahren werden bisher in der Genehmigungspraxis zum Teil völlig ignoriert. Um dem entgegen zu treten, soll durch die Veranstaltungen eine gesellschaftliche Diskussion angestoßen werden.

Der BUND hat dazu in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung bereits eine Konferenz mit Fachexpert/innen veranstaltet.

Mobilfunk und Elektrosmog

Die Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder hat in den letzten 50 Jahren - und insbesondere in den letzten 10 – dramatisch zugenommen. Strahlung entsteht überall dort, wo Funknetze mobiles Telefonieren oder die Übertragung von Internetdaten, Musik, Unterhaltung und anderer Informationen ermöglichen.

Um von nahezu jedem Ort kommunizieren zu können, muss ein flächendeckendes Netz mit so genannten Funkzellen aufgebaut werden: Sendetürme, in ergänzender Reichweite aufgestellt, gewährleisten den Empfang für das "Handy".

Die Vielzahl von Betreibern und die Entwicklung des technischen Standards führt zu einem stetigen Ausbau von Sendeanlagen und einer Verdichtung der Strahlenbelastung, dem so genannten Elektrosmog. In Brandenburg gibt es kaum noch Gebiete, in denen die Menschen nicht dauerhaft Mobilfunkstrahlung ausgesetzt sind.

Der Landesverband Brandenburg des BUND hat sich entschieden eine Informationskampagne durchzuführen, um eine gesellschaftliche Diskussion über die Gefahren des Elektrosmogs zu initiieren und der Forderung nach einer Senkung der Grenzwerte um den Faktor 100 Nachdruck zu verleihen.

Für weitere Informationen und zur Vorbereitung eigener Aktivitäten möchten wir Sie auf die nachfolgenden Materialien und Initiativen hinweisen.

Materialien (als Download oder beim BUND Brandenburg bestellbar)

Informationsblatt "Mobilfunk & Elektrosmog"

Studie Elektrosmog, "Entwicklung des Mobilfunks in Brandenburg", BUND Brandenburg, August 2003

Musteranfrage für Gemeindevertretungen

BUND-Forderungen "Elektrosmog - Vorsorgeprinzip endlich umsetzen"

Artikel zur Fachkonferenz "Elektrosmog in Brandenburg"

Positionen 36 "Elektrosmog. Gefahren und Risiken elektromagnetischer Felder geringer Stärke und BUND-Mindestanforderungen zur Problemlösung", Broschüre, 20 Seiten, für 2,15 Euro je Exemplar zusätzlich Porto zu beziehen)

Quelle: www.bund-brandenburg.de/hintergrund/elektro/index.html

Nachrichten von Reinhard Rückemann

http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/3157

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Vodafone will BOS-Funk für 2,3 statt 4,5 Mrd. € einführen

Durch GSM-Technik keine Risiken wie bei der LKW-Maut

8.12.2003 - Für die Hälfte der bisher genannten Summe von 4,5 Milliarden Euro will der Mobilfunk-Konzern Vodafone den abhörsicheren digitalen Polizeifunk in Deutschland einführen.

Das berichtet das Nachrichtenmagazin FOCUS. „Unser Angebot ist mit 2,3 Milliarden Euro bei weitem günstiger als andere Lösungen“, sagte Vodafone-Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski. „Technische Risiken wie bei der Lkw-Maut sind damit nicht vorhanden, denn wir bauen auf erprobter GSM-Technik auf.“

Über das Nachfolgesystem streiten Bund und Länder seit Jahren.

http://www.xdial.de/news/Meldung.asp?Id=7195

Omega: für die Polizisten wäre es mit aller Wahrscheinlichkeit gesünder, bei dem analogen Funksystem zu bleiben. Die großflächige Digitalisierung aller Funk- und Sendersysteme führt uns in ein gesundheitspolitisches Desaster.

 

Gemeinde als Spielball benutzt?

Bürgerinitiative fordert Aufklärung über Rolle bei der Errichtung eines Mobilfunksenders

Assamstadt.

Zur Vorgeschichte: Im Januar 2000 hatten sich 852 Bürger in einem eindeutigen Votum für einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern zwischen der Wohnbebauung und möglichen Mobilfunksendeanlagen ausgesprochen. Wegen dieses eindeutigen Votums konnten die politische wie auch die Kirchengemeinde als zuständige Ansprechpartner dem Bau geplanter Anlagen in Assamstadt nicht zustimmen. Das Votum der Assamstadter Bürger ist heute immer noch gültig.

Im Flugblatt vom Oktober 2003 konnte die Bürgerinitiative dank einer Grafik dieses den Bürgern veranschaulichen. Ebenfalls unglaubwürdig erscheint es der Bürgerinitiative, wenn E-Plus erst auf Nachfrage der Medien reagiert und dann behauptet: "Der Brief an die Assamstadter Vereinigung sei wegen der großen Arbeitsbelastung bei E-Plus liegen geblieben und werde im Laufe der Woche versandt."

E-Plus teilte im Brief vom 17. November 2003 der Bürgerinitiative mit, dass man der Gemeinde bereits im Januar 2003 mitgeteilt habe, dass Planungen für die Errichtung eines Mobilfunksenders in Assamstadt liefen. Die Gemeinde reagierte laut E-Plus nicht auf diesen Brief. Im Mai wurde die Gemeinde nochmals bezüglich des konkreten Standortes in der Dieselstraße angeschrieben. "Eine Rückantwort der Gemeinde auf dieses Schreiben haben wir leider nicht erhalten. Aufgrund dieses Informationsschreibens an die Gemeinde haben wir den Standort bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post beantragt," teilte E-Plus der Bürgerinitiative mit.

Die Gemeinde hatte mehrmals die Möglichkeit E-Plus über das Bürgervotum zu informieren. Dadurch wäre sicherlich die Errichtung des Mobilfunksenders in Ortsnähe verhindert worden. Um Licht ins Dunkel der Vorgänge in der Assamstadter Verwaltung zu bringen, hat sich die Bürgerinitiative nun in einem offenen Brief an Bürgermeister Hügel und die Mitglieder des Gemeinderates gewandt. Es soll geklärt werden, warum die Gemeinde nicht das eindeutige Bürgervotum, etwa 70 Prozent der Bürger hatten zugestimmt, umgesetzt hat. Die Aussage Bürgermeister Hügels in einem Medienbericht: "Allerdings ist die Anlage genehmigungsfrei, ich kann sie gar nicht verhindern - das ist ein Vertrag unter Privatleuten", will die Bürgerinitiative keinesfalls gelten lassen. Schon ein altes Sprichwort sagt: "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg".

Positive Beispiele wie Bürgermeister, Gemeinderäte, Verwaltungen und Städte Mobilfunksender verhindern gäbe es zur Genüge. So konnten im "offenen Brief" auch Beispiele aus der Region aufgezeigt werden, zum Beispiel in Osterburken: Dort kündigte Bürgermeister Roland Burger einen Vertrag mit E-Plus. "Das Thema ist erledigt. Es wird keine neue Mobilfunk-Sendeanlage im Stadtgebiet geben. So eine Antenne hat natürlich auch eine gewisse Strahlungswirkung, die viele Anwohner besorgt stimmte. Dafür habe ich vollstes Verständnis.

Doch Fehlanzeige, die Bürger Assamstadts wurden offensichtlich von der eigenen Verwaltung hintergangen. Das Verhalten der politischen Gemeinde kommt E-Plus sehr gelegen. "Von Seiten E-Plus hat man es mal wieder geschafft, dass ein Konflikt um einen Mobilfunksender von "Parteien" vor Ort ausgetragen wird. Leider wird den Grundstücksvermietern und den politisch Verantwortlichen oft erst zu spät klar, dass diese von den Mobilfunkbetreibern als Spielball benutzt werden. Mit dieser Strategie erspart sich E-Plus viel Ärger" , betont die Bürgerinitiative.

Nun fordert die Bürgerinitiative von der Gemeinde mit Nachdruck die Entfernung des Mobilfunksenders. Außerdem erwartet man in Zukunft das Engagement aller gewählten politischen Vertreter für die Anliegen der Bevölkerung, auch beim Thema Mobilfunk, das heißt einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern für die Errichtung von Mobilfunksendeanlagen zu den Wohngebieten durchzusetzen. Hierbei sollte die persönliche Meinung Einzelner hinter den Allgemeininteressen der Bürger Assamstadts zurückstehen.

Siegfried Scherer

© Fränkische Nachrichten – 09.12.2003

http://www.fnweb.de/lokales/ta/rundschau/20031209_F190816009_34203.html

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim