Mobilfunk-Newsletter vom 11.01.2004

Gegen Mobilfunkmast neben Kindergarten

Der Westallgäuer 10.01.2004

Stadt und Elternvertreter wollen anderen Standort

Lindenberg (pem). In einem ersten Gespräch hat die zuständige Gesellschaft LBM Bereitschaft zu einer anderen Lösung signalisiert, so Stadtbaumeister Kurt Kirschenman.

Zwischen Elternbeirat, Ludwig Gehring und der Stadt gab es danach zwei Gespräche. Beide sind nach Angaben der Beteiligten "sehr sachlich verlaufen". Und brachten ein Ergebnis: Ludwig Gehring will die Antenne nicht mehr auf das Dach seines Hauses bauen lassen. Problem: er hat den Vertrag mit der LBM-Immobilien GmbH nach eigenen Angaben bereits unterschrieben. Die Gesellschaft pachtet für Mobilfunkbetreiber Flächen an. Jetzt will die Stadt dem Unternehmen einen möglichen Alternativstandort anbieten. Grundlage dafür bietet der Mobilfunkpakt II (siehe Wortweiser).Jetzt will die Stadt gemeinsam mit dem Unternehmen eine Lösung finden, heißt ein anderes Gebäude für den Masten. Die grundsätzliche Bereitschaft dazu hat LBM laut Stadtverwaltung in einem ersten Gespräch signalisiert. Vorausgesetzt, es lässt sich ein passender Standort finden. Laut LBM sind die Spielräume bei UMTS vergleichsweise gering, wenn eine flächendeckende Versorgung gewährleistet sein soll.

http://www.all-in.de/redsys/c.php/allin/lokales/we.php?l=de&dom=dom1&id=262535

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Doch noch Aufschub für Spielplatz

Rhein Main Presse 10.01.2004 (Auszug)

Eine heftige Debatte entspann sich wieder einmal um die Frage, ob die Mobilfunkantenne aus der Talstraße zum Alten Wasserhaus verlegt werden soll. Rehm votierte dafür: Das Verwaltungsgericht habe signalisiert, dass der Kompromiss, dem Standortbetreiber Vodafone einen Alternativstandort anzubieten, eine Chance habe. Der Vorschlag sehe weiter vor, dass die Gemeinde für 30 Jahre auf Mieteinnahmen verzichte - das entspreche den Kosten für die Umsetzung des Mastes - und die Grabungskosten für die Energieversorgung zum Wasserhaus übernehme. Als Nutzen für die Bürger sah er eine "um das Sechsfache geringere Belastung" - und für die Ortsgemeinde eine weitaus bessere Vermarktbarkeit der Grundstücke im Gebiet "Acht Morgen" zwischen Stadecken und Elsheim.

Müllers Vorwurf, man setze dem einen hin, was man dem anderen wegnehme, wollten weder Rehm noch GAL-Fraktionschef Dr. Volker Macho gelten lassen. Der Standort, der 280 Meter von jeder Bebauung entfernt liege, sei einfach sicherer. Niemand sah sich imstande, die Gefährlichkeit oder Unbedenklichkeit der Strahlung zu bewerten, aber Dieter Laukhardt (CDU) wendete ein, die Gemeinde dürfe keine finanziellen Einbußen erleiden. Dies entkräftete Rehm: "Wenn die Antenne bleibt, wo sie ist, haben wir auch keine Einnahmen, denn das Gebäude gehört uns nicht." Auch das Argument von Heidi Burkhart (SPD), "Wir wissen nicht, was Vodafone uns an den neuen Standort alles hinbaut", war für eine knappe Ratsmehrheit letztlich kein Hindernis, Rehms Vorschlag mitzutragen.

http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=1336373

Kommentar von Siegfried Zwerenz

Es ist zwar positiv zu bewerten, wenn eine Gemeinde versucht die Strahlenbelastung für die Bevölkerung zu reduzieren. Aber im vorliegendem Fall sind 280 Meter Entfernung von der Wohnbebauung auch nicht zu akzeptieren, denn hier sind noch Strahlungswerte zu erwarten, die für viele Menschen schon kurzfristig, und besonders auf Dauer viel zu hoch sind und erkranken. Wenn schon ein Kompromiss eingegangen wird, dann einer der die Bevölkerung besser schützt. Denn wenn es gesundheitliche Probleme gibt, dann kann der Betreiber sich darauf berufen, dass der Standort von der Gemeinde vorgeschlagen wurde.

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Kinder und Hunde: Neue Ortungstechnologie hilft suchen

Kleine Zeitung 09.01.2004 17:42

Apple-Mitbegründer bastelt mit Motorola an Satelliten-Mobilfunk-Kombination, durch die man Menschen und Tiere im Umkreis von 25 Kilometern finden kann.

Steve Wozniak, Mitbegründer von Apple Computers, will gemeinsam mit Motorola ein Ortungssystem entwickeln, das herkömmliche Mobilfunknetze mit dem satellitengestützten System GPS kombiniert. Dadurch soll die Lokalisierung von Personen, Haustieren und Dingen in einer Umgebung von bis zu 25 Quadratkilometer möglich sein. Die Technologie ist auf eine kostengünstige Verknüpfung ausgerichtet. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, meint Wozniak mit der Technologie vor allem Eltern und Hundebesitzern einen Dienst zu erweisen.

Reichweite. Herkömmliche Ortungssysteme haben meist nur eine geringe Reichweite. Die Idee zu der Technologie sei Wozniak gekommen, als ihm seine Hunde entlaufen waren, so das WSJ. Aber prinzipiell sei das System auf alle wertvollen Dinge, deren Aufenthaltsort man immer kennen will, anwendbar. Auch mit Eltern habe Wozniaks Unternehmen Wheels of Zeus (WOZ) die Technologie diskutiert und sei auf Interesse gestoßen. So könne das System nicht nur orten, sondern beispielsweise Alarm auslösen, wenn Kinder einen vorgegebenen Bereich verlassen.

Anhänger. Die Kombination von Mobilfunknetzen mit Satellitensystemen löse das Problem der geringen Reichweite. Ein Ortungsgerät (z.B. in Form eines kleinen Anhängers) empfängt GPS-Signale zur Lokalisierung und sendet gleichzeitig Mobilfunksignale aus. Dabei nutzt das System verschiedene Einrichtungen der mobilen Kommunikation. Damit die Technologie ein Erfolg wird, müsse sie aber außerordentlich kostengünstig sein, so die Zielvorgabe von Wozniak.

http://www.kleine.at/nachrichten/hightech/artikel/_582249/index.jsp

Omega: ein weiterer Riesenschritt in die totale Überwachung! Immer weiter auf dem Weg zum gläsernen Bürger!

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Mit dem Handy in die Schuldenfalle

Frankfurter Rundschau 09.01.2004

Jugendliche telefonieren häufig über ihre Verhältnisse / Grüne schlagen Präventionsinitiative des Magistrats vor

Immer mehr Jugendliche verschulden sich, weil sie ständig mit ihrem Handy telefonieren. Handys sind angesagt, sind cool, sind ein Statussymbol. Oftmals vertreiben sich die jungen Leute damit auch die Zeit, weil ihnen langweilig ist. Für die Schuldnerberatungen bedeutet das eine Mehrbelastung. Die Grünen im Römer fordern deshalb jetzt eine Konzeption, um schon von vornherein die Schuldenfalle zu vermeiden.

VON FRANK TEKKILIç

Der Anschlusspreis beträgt knapp 25 Euro, die Grundgebühr nach drei Monaten knapp zehn Euro. Hinzu kommen natürlich die eigentlichen Gesprächskosten und die Sonderkonditionen müssen nicht mehr unbedingt gelten, wenn der Vertrag nach zwei Jahren abgelaufen ist.

Problemfälle nicht erreichbar

Viele Jugendliche fallen auf die Botschaft rein, denn das mobile Kommunikationsgerät am Ohr ist einfach cool. "Seit Anfang bis Mitte der 90er Jahre, als der Handy-Boom so richtig begann, tappen die Jugendlichen regelmäßig in die Schuldenfalle", berichtet Kristin Arnemann von der städtischen Schuldnerberatung. Wobei sich bei ihr "nur" die geläuterten Heranwachsenden melden, die schon etwas älter sind. "Die Jugendlichen, die es eigentlich betrifft, kommen nicht hier her. Die sprechen vielleicht jemanden in ihrer Schule, im Verein oder im Jugendhaus an."

Oder die schon volljährige Schwester oder Freundin unterzeichnet einen Vertrag für Minderjährige, die auch im mobilen Netz sein wollen.

Bei den über 18-Jährigen führt der Weg direkt in den Handy-Laden oder ins Kaufhaus. Am Anfang, als das große Geld lockte, schlossen die Betreiber mit den jungen Kunden Verträge en masse. "Langsam wird die Branche aber schlauer", sagt Arnemann. "Jetzt gucken die Anbieter schon mal in die Schufa-Auskunft." Allerdings kann einige Zeit vergehen, bis dort ein Vermerk wegen Überschuldung zu finden ist. In dieser Zeit ist der Anbieter schnell mal gewechselt.

Bemüht um mehr Kostentransparenz

Wenn die Schuldner unter 18 Jahre alt sind, ist es oft mit Einkaufsdiensten für die Oma getan. Oder es muss etwas vom Taschengeld abgezwackt werden. Bei volljährigen Jugendlichen versuchen die Berater eine Einigung mit dem oder den Betreibern zu erzielen. Beispielsweise wird festgelegt, in welchem Zeitraum - meistens zwischen drei und vier Jahren - und mit welchen Raten die Schulden an die Gläubiger zurückgezahlt werden. Wenn's ganz Dicke kommt, dann kann am Ende schon mal das Insolvenzverfahren stehen. Eine Art wirtschaftlicher Vormund wacht dann über Ein- und Ausgaben der jungen Leute - nach sechs Jahren Wohlverhalten werden die Restschulden gestrichen.

"Mit Jugendlichen unter 18 Jahren dürfen wir ohnehin keine Verträge abschließen, da müssen die Eltern die Verantwortung tragen", sagt Vodafone-Sprecherin Margarete Steinhart. Bei den Heranwachsenden, die schon voll wirtschaftsfähig sind, gehe man eben davon aus, dass sie verantwortlich mit ihrem Handy umgingen. Zudem bemühe sich Vodafone um mehr Kostentransparenz: Auf dem Handapparat könnten die Gesprächsgebühren jederzeit abgelesen werden. Zudem gebe es Prepraid-Handy-Karten, mit denen der Nutzer nur ein Guthaben vertelefonieren kann, für das er schon bezahlt hat.

Währenddessen haben die Grünen im Römer einen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, der vom Magistrat ein Konzept für eine "präventive Beratung und Hilfe" verlangt - mit dem Ziel, eine drohende Überschuldung von vorne herein zu vermeiden.

Schließlich trage auch eine "exzessive, unkritische Nutzung" von Mobiltelefonen erheblich zu der Misere bei. Eine weitere wesentliche Beobachtung sei, dass oftmals Jugendliche aus ohnehin sozial schwachen Familien in der Schuldenfalle säßen.

Junge Schuldner

Einschlägige Beratungsstellen gehen von derzeit mindestens 12 000 überschuldeten Jugendlichen unter 20 Jahren in Deutschland aus. Aus Erhebungen ergibt sich weiter, dass 360 000 junge Leute im Alter von 18 oder 19 Jahren mindestens ein Mal im Jahr einen Konsumentenkredit aufnehmen. 21- bis 25-Jährige stehen nach einer Studie des Münchener Instituts für Jugendforschung mit durchschnittlich 3200 Euro in der Kreide - für den Kauf von Autos, Möbeln oder eben für die Handy-Nutzung. Mittlerweile besitzt jeder zweite Heranwachsende zwischen zwölf und 19 Jahren ein Mobiltelefon. In Frankfurt betreute die Jugendgerichtshilfe etwa 1000 Jugendliche unter 18 Jahren und noch einmal so viele Volljährige, die allesamt Handyschulden hatten - in der Regel bei vier bis fünf Anbietern. Die Höhe der Schulden liegt in diesen Fällen bei 2000 bis 5000 Euro.

Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt/?cnt=368108

KOMMENTAR

Vorbeugen

VON FRANK TEKKILIç

Es ist schön, dass es bei Politikern jetzt klingelt, wenn es um die Überschuldung Jugendlicher durch Handy-Nutzung geht. Bislang musste man da eher von einer langen Leitung denn von einem kurzen Draht ausgehen.

Dass junge Heranwachsende ihre Rechnungen durch Vieltelefoniererei nicht mehr bezahlen können, ist kein Phänomen, das erst seit gestern bekannt ist. Deshalb ist es richtig, dass die Grünen im Frankfurter Römer ein Präventivkonzept einfordern, damit die Schuldenfalle auch für alle sichtbar wird.

Es sind die Kommunen, in diesem Fall die Schuldnerberatungen, die mehr belastet werden, weil die Wirtschaft ein schönes, freies Leben mit einem Mobiltelefon am Ohr verspricht.

So lässt sich für alle eine gute Verbindung herstellen.

Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt/?cnt=368096

Nachrichten von Marianne Kirst

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Neue Bürgerinitiative etabliert

Sehr geehrter Herr Rudolph,

in Bodnegg, Kreis Ravensburg, hat sich eine Bürgerinitiative etabliert.

Die neue Initiative informiert am 5. Februar 2004 um 19:00 im Dorfgemeinschaftshaus über die Gefahren des Mobilfunks.

Anlass der Informationsveranstaltung ist die Absicht von E-Plus einen 50m hohe Sendeanlage zu errichten. Einige Bürger von Bodnegg sind durch Unwissenheit verunsichert und sorgen sich um ihre Gesundheit.

Die „Bürger für Bürger“ und andere verantwortungsvolle Bürger laden die Bevölkerung von Bodnegg, sowie alle anderen Interessierten ein zu dem Thema „Machen Handys und ihre Sender krank?“

Vortragende:

- Frau Dr. Dohmen, Umweltärztin, Mitbegründerin des Freiburger Appells

- Herr Wolfgang Welzel, Bau- und Geobiologe, Elektroniktechniker

Moderatorin:

- Frau Heike Veser-Herrmann von der BIKE Vogt e.V.

Mit besten Grüßen

Wolfgang Welzel, Bau- und Geobiologie, Rutteshalde 1, D-88267 Vogt,

Tel: +49 (7529) 91 325 88, Fax: +49 (7529) 91 325 89,

E-Mail: wolfgang.welzel@geobiologie.biz, http://www.geobiologie.biz

Mitglied beim IGWL, Bad Heilbrunn http://www.igwl.de

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Protestaktionen von Rettet den Regenwald: Indonesien+Brasilien

Bitte beteiligen Sie sich an zwei neuen Protestaktionen von Rettet den Regenwald!

1. Zellstoff-Fabrik bedroht Borneos Regenwälder

2. Brasiliens Präsident Lula soll indigene Bevölkerung von Roraima schützen

Mit finanziellen Garantien will die Weltbank eine 1,2 Milliarden US-Dollar teure Zellstoff-Fabrik in Südkalimantan auf der indonesischen Insel Borneo absichern. Die Zellstoff-Industrie in Indonesien ist für das illegale Abholzen riesiger Regenwaldflächen und die Vergiftung von Flüssen, Böden und Luft verantwortlich. Das geplante Projekt bedroht die ohnehin schon stark degradierten Wälder auf Borneo, Heimat der letzten Orang-Utans. Deutschland ist drittgrößter Geldgeber der Weltbank und hat einen eigenen Exekutivdirektor. Bitte protestieren Sie umgehend gegen das geplante Zellstoff-Werk. Auf unserer Homepage http://www.regenwald.org haben wir einen Musterbrief formuliert.

Die indigene Bevölkerung im brasilianischen Bundesstaat Roraima soll Ende Januar 2004 demarkierte Schutzgebiete erhalten, die ihnen laut Verfassung zustehen. Farmer und Reisproduzenten versuchen mit Drohungen und Blockaden, dies zu verhindern. Appellieren Sie sofort an den brasilianischen Präsidenten Lula, den Schutz der Indigenen zu gewährleisten. Auf unserer Homepage http://www.regenwald.org haben wir einen Musterbrief formuliert.

Bitte verbreiten Sie diese mail an möglichst viele Freunde und Bekannte!

Vielen Dank und beste Grüße

Reinhard Behrend, Vorsitzender Rettet den Regenwald e.V., Friedhofsweg 28,

22337 Hamburg, info@regenwald.ORG , www.regenwald.ORG