Mobilfunk-Newsletter vom 10.11.2003

Betr.: Strategien und Vorschläge für "Konzentrierte Aktionen" der Bürgerinitiativen

Herausgegeben durch die Bürgerinitiative Kontra Elektrosmog Vogt e.V.

Liebe Freunde,

zuerst, herzlichen Dank für die Zusendung des "Strategiepapiers".

Im Vorwort ist zu lesen, dass Sie die geringe Beteiligung anderer Bürgerinitiativen dazu bedauern. Soweit mich dies betrifft, liegt es wohl daran, dass Sie eingangs in Ihren Grundsätzen unsere Kräfte vorab gleich hemmen. Sie schreiben: " Die Abschaffung des Mobilfunks gehört definitiv nicht zu den Zielen der Bi, sondern dessen gesundheitsverträglichste technische Umsetzung."

Nun möchte ich Sie fragen, was uns ein halbherziges Engagement wohl bringen wird ? Verlangen die von uns inzwischen zahlreich gesammelten und erdrückenden Studien hier nicht unseren vollsten Kräfteeinsatz - oder was ist für Sie von größerer Bedeutung? Das meist sinnlose "Herumgequatsche" allerorts, oder eine gesunde Bevölkerung sowie Umwelt.

Setzen Sie da nicht falsche Schwerpunkte?

Bestimmt ist es Ihnen selbst bekannt, doch zum besseren Verständnis möchte ich hier doch noch einmal auf die Aussagen von Prof. Hyland verweisen:

"Selbst schwache gepulste elektromagnetische Felder beeinflussen das menschliche Gehirn -  von wo aus alle biochemischen Prozesse des Körpers gesteuert werden."

Das Chaos was dann folgt kann sich bestimmt jeder von uns vorstellen.

Auch wissen wir alle, dass aufgrund der Körpergröße gerade Föten und Kleinkinder zu der Risikogruppe Nummer eins gehören.

Für mich als Mutter lohnt sich hier der Einsatz - auch wenn dies bedeutet, dass diese Technik verboten wird.

Mit freundlichen Grüßen!

Manuela Knapp

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zu: Mobilfunk-Informationsabend in Königswinter

Wie können wir die Baugenehmigung für den Mobilfunkmast Limperichsberg rechtlich zu Fall bringen?

Wo soll der Mast den hin? Ein großer Teil der Gegner dieses Mastens telefoniert doch auch mit dem Handy und besitzt selbst ein DECT Telefon ( das ist eine Unterstellung, war aber zum Beispiel hier am Ort so).

Wie können wir die Stadt überzeugen, dass die Gesundheit der Bürger mehr wert ist als die Mieteinnahme für ihr Grundstück?

Solange nicht jeder der Gegner nur in absoluten Ausnahmefällen das Handy benutzt, überhaupt nicht. Warum den auch? Kommt der Masten dort nicht hin, dann woanders. Dann haben andere Leute dieses Problem.

Was können wir tun, damit die Stadt ihre bauplanungsrechtlichen Befugnisse zukunftsorientiert wahrnimmt?

Im Bezug auf Mobilfunk? Nichts. Das kann nur in Berlin entschieden werden. Eine radikale Senkung der Grenzwerte der Strahlung, Schutzzonen für erkrankte Menschen

Sorry, aber solange diese Kräfte nicht gebündelt werden, wird sich in Deutschland nichts ändern. Warum auch?  Leben doch viele prächtig davon - die Ärzte, die Telekoms, die Politiker, Anwälte, die Baubiologen - nicht zu vergessen Privatkliniken, Firmen die regelrechten Humbug an ängstliche Menschen verkaufen etc. Was wurde bis jetzt erreicht? Mal da einen Masten verhindert, mal dort. Ansonsten - nichts.

Es müssten sich mal alle Geschädigten / Kranken zusammentun. Eine Bewegung in Gang setzen. Diese Personen besitzen kein/kaum ein Handy, kein DECT Telefon. Das wäre glaubwürdig.

Wie? Keine Ahnung - dafür braucht man Geld und Zeit. Wer selbst krank durch ESmog ist, hat  dazu wahrscheinlich keine Kraft mehr.

Gruß, Sepp W.

http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/3019

Kommentar von Siegfried Zwerenz:

Eine Stadt kann bauplanrechtliches einiges tun. Auskunft gibt Ihnen hierzu unsere 2. Vorsitzende, Frau Eidling. Tel. 08171-18898

Eine glaubwürdige Organisation ist die Bürgerwelle. Keiner der Vorstände oder aktiven Mitarbeiter benutzt ein Handy oder DECT. Dies ist eine Grundvoraussetzung für Glaubwürdigkeit.

Es wäre für die Sache günstig, wenn sich immer mehr Betroffene und Geschädigte der Bürgerwelle anschließen würden. Es wurde zwar schon einiges erreicht, aber es ist noch sehr viel zu tun.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Leserbrief

zu Rhein-Hunsrück-Zeitung, 8.11.03, S. 1+4

Leserbrief zu

Das Handy als Schuldenfalle

- Vor allem jungen Menschen laufen die Telefonkosten aus dem Ruder – viele unbezahlte Rechnungen

und  Drei Handy-Anschlüsse und nachher nichts als Schulden

- Viele junge Erwachsene müssen Umgang mit Geld erst lernen – Mobil-Telefon bleibt ein Statussymbol – Verbraucherschutz klärt über Kunden-Rechte auf

Die Zukunft – ein Fass ohne Boden

Wieder einmal war zu lesen, welchen Schaden die Handys anrichten.  Die Schulden der heutigen Jugendlichen wachsen bereits in den Himmel und keiner kann sie stoppen. Verwunderlich, dass die Eltern dieses Thema nicht ausgiebig mit ihren Kindern diskutieren, um eine derartige Entwicklung zu verhindern. Die Debatten über die Gesundheitskosten,  die demographische Entwicklung in Deutschland und die damit verbundenen zukünftigen Rentenerwartungen scheinen wohl auf wenig Interesse in der Gesellschaft zu stoßen. Wenn die jungen Menschen von heute den Umgang mit Geld nicht lernen, welche Zukunftsperspektiven haben sie denn? Den heutigen Sozialstaat wird es zukünftig nicht mehr geben!

Bedauerlich, dass Angelika Hennig mit keinem Wort auf die Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkstrahlen hingewiesen hat. Es gibt keine offiziellen Stellungnahmen, dass das Gegenteil der Fall wäre! Auf Einhaltung der Grenzwerte und die thermischen Effekte wird offiziell verwiesen. Die nicht-thermischen Effekte, d.h. die tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit eines jeden Einzelnen werden totgeschwiegen. Vorsorgemaßnahmen werden hinter vorgehaltener Hand geäußert. Ja, nur schweigen, damit dieser Wirtschaftszweig nicht darniederliegt. Wen kümmert es, dass nicht nur wir Älteren, sondern viel schlimmer die Kinder und Jugendlichen nach jahrelanger Bestrahlung durch Mobilfunk und Handynutzung früher als normal ernsthaft erkranken - u.a. Tinnitus, Erbschäden, frühe Senilität uvm.

Weiter so, am besten gar nicht erst darüber nachdenken...!!!

Marianne Kirst, Kirchstr. 19, 65830 Kriftel

und

BW und HR

Hallo Herr Rudolph,

habe in einem Telefonat von der TV-Serie "Die Fallers" erfahren. Ausstrahlung Baden-Württemberg sonntags 19.15 Uhr und Wiederholung samstags im HR. So vor einem halben Jahr wäre hier in einigen Folgen über Kirchturm und Errichtung einer Mobilfunkanlage etwas gebracht worden... Vielleicht hat jemand diese Sendungen gesehen oder möchte recherchieren...

Herzliche Grüße

Marianne Kirst

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Man trägt Chip

Was sich Firmen zur Überwachung von Kindern einfallen lassen.

Von Christopher Schrader

Wer mit einer neuen Technik Erfolg haben möchte, muss seine Kunden bei ihren Ur-Ängsten packen – zum Beispiel bei den Sorgen um den Nachwuchs.

Wenn die Kinder zu spät nach Hause kommen, wenn sie abends allein mit Freunden weg sind oder unterwegs mit einem Fahrer, dem die Eltern nicht viel zutrauen, dann laufen Horrorfilme in den Köpfen von Vätern und Müttern ab: Sie handeln von brennenden Autowracks, Drogendealern und Kinderschändern.

Auf diese Schreckensbilder setzen die Manager der Firma Armex mit ihrem Dienst „Track your kid“. Das Unternehmen schließt mit Eltern einen Dienstleistungsvertrag, der es ihnen erlaubt, das Handy ihrer Kinder zu orten, ohne dass diese etwas davon mitbekommen.

50 Cent oder einen Euro, je nach Tarifmodell, kostet diese schnelle Beruhigung des schlechten Gefühls. Und der Werbung der Firma zufolge hat der Service sogar erzieherische Qualität: „Gerade bei heranwachsenden sowie schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 17 Jahren können Sie mittels track your kid Stück für Stück ihrem Kind Vertrauen schenken, welches es auch verdient“, heißt es etwas holprig auf der Internet-Seite des Service.

EU-weite Regelung in Sicht

Von dieser Mischung aus Vertrauen und Misstrauen versuchen inzwischen eine Reihe von Firmen zu profitieren: In den USA nutzen sie für die Ortung der Kinder meist die Satellitennavigation des GPS, in Europa eher das Handynetz.

In Finnland ist die Regierung sogar gerade dabei, diese Art der elterlichen Aufsicht per Gesetz festzuschreiben: Dort sollen Teenager nur zwischen dem 15. Geburtstag und der Volljährigkeit ihre Zustimmung zu der Überwachung geben müssen, bei jüngeren Kindern können die Eltern allein entscheiden.

„Ähnliche Gesetze wird es in naher Zukunft in der ganzen EU geben“, sagt Juhapekka Ristola vom finnischen Ministerium für Transport und Kommunikation.

Denn der Entwurf stützt sich auf eine EU-Richtlinie über Privatsphäre und Telekommunikation.

Zur heimlichen Freude freiheitsliebender Teenager ist die Ortung im Handynetz bislang aber relativ ungenau: Die finnischen Telefongesellschaften, die den Service bereits anbieten, geben den Aufenthaltsort auf etwa 100 Meter genau in Städten und auf 20 Kilometer genau auf dem Land an.

Die deutschen Anbieter sind optimistischer, sie sprechen von 50 Metern in Innenstädten und wenigen Kilometern auf dem Land. Sie übermitteln die Daten dann per Internet oder SMS an die Eltern.

GPS genauer

Auf 50 bis 100 Meter genau zu wissen, wo das Kind ist, kann Eltern immerhin die Sorge nehmen, dass ihr Sprössling auf dem Weg von der Schule nach Hause zu einem Fremden ins Auto gestiegen ist.

Wer es genauer wissen will, muss auf das GPS-System ausweichen. Mit Hilfe der Satellitendaten lässt sich ein Standort zurzeit auf etwa zehn bis 20 Meter genau berechnen.

Die Überwachung per Handy läuft hingegen über die Sendemasten des Mobilfunks. Möglich ist sie, weil sich ein Handy im Netz zwar immer bei dem Sendemast anmeldet, dessen Signal es am stärksten empfängt.

Andere, weiter entfernte Antennen aber bekommen von dem Datenaustausch zwischen Telefon und Sender auch etwas mit – allerdings umso weniger, je weiter sie entfernt sind.

Da die Telefongesellschaft die Adressen ihrer Masten kennt, kann sie aus der relativen Stärke der Signale die Position des Handys ungefähr errechnen.

Schutzzonen

Die Verfolgungssysteme – gleich, ob per Handy oder GPS – eignen sich sogar zur Dauerkontrolle. Die Firma PC-Funk bietet dazu den so genannten Phonetracker. Dieses daumengroße Zusatzgerät wird an das Handy des Kindes gesteckt, das zum Beispiel in einem Kuscheltier versteckt wird.

Eltern können dann „Schutzzonen“ definieren, die zum Beispiel den Schulweg und die Wohnung der besten Freunde umfassen. Verlässt das Handy diesen Bereich, meldet sich der Phonetracker automatisch.

Die Eltern können dann sogar das Telefon des Kindes anrufen, den Klingelton unterdrücken und den Gesprächen oder Geräuschen in seiner Umgebung lauschen.

Die US-Firma Digital Angel nutzt schon die genauere GPS-Technik. Eingepackt in eine klobige Armbanduhr oder ein Kästchen mit Gürtelclip, schlagen auch ihre Geräte Alarm, wenn der Träger einen definierten Bereich verlässt.

Der Nachteil der GPS-Systeme ist jedoch, dass die Satelliten-Signale nicht überall zu empfangen sind – etwa in Innenstädten, wo Hochhäuser den direkten Kontakt mit dem Himmel abschirmen.

Alleine mit den Sorgen

Erst recht versagen die Digital-Angel-Geräte in den Gebäuden. Zwar dringen die Signale des Handynetzes in Gebäuden weiter vor, aber auch sie reichen nicht in den Keller eines Kaufhauses, wo die 14-jährige Tochter gerade mit Freundinnen Hosen anprobiert oder CDs anhört.

Wenn darum die heimliche Standort-Anfrage versagt, bleiben auch die Kunden der Track-Dienste allein mit ihren Sorgen. Jeder Entführer, sagen sie sich dann, würde doch wohl als erstes das Handy ausschalten und wegwerfen oder ihm seine auffällige Uhr abnehmen.

Die Lösung ist ein Implantat, sagen die Manager der Digital-Angel-Firma. Sie haben schon vor einer Weile einen kleinen Chip entwickelt, der sich bei lokaler Betäubung unter die Haut des Oberarms schieben lässt. Zurzeit enthält er zum Beispiel medizinische Informationen über Allergien oder Arzneimittel-Unverträglichkeiten, die er höchstens einen Meter weit senden kann.

Reiche als Chipträger

Doch Digital Angel hat bereits ein Patent für ein Nachfolge-Modell, das GPS-Signale verarbeitet und seinen Standort meldet. Es soll zunächst orientierungslosen Alzheimer-Kranken eingesetzt werden.

Aber die entführungsgefährdeten Kinder von Reichen dürften bald auch zu den Chipträgern gehören.

Ob das dem Nachwuchs so recht ist, hat bisher niemand gefragt. In Finnland sollen nun wenigstens die Teenager ab 15 Jahren ein Vetorecht bekommen.

Wenn das Parlament das geplante Gesetz voraussichtlich noch im November diskutiert, werden sich viele daran erinnern, an wem die Handy-Ortung in Finnland ursprünglich ausprobiert worden ist: an Strafgefangenen auf Freigang.

(SZ vom 5.11.2003)

http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/880/20860/

Kommentar von Siegfried Zwerenz:

Wenn man sieht wie Geschäftemacher die Menschen immer unmündiger und ängstlicher machen, dann ist es längst an der Zeit, dass hier diese Geschäftemacher deutlich in die Schranken gewiesen werden. Wir steuern in die totale Überwachung. Mit der Freiheit wäre es dann vorbei.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vortrag

Am Donnerstag findet in Ladenburg ein Vortrag von Frau Dr. Lange statt. Kleiner Rathaussaal, 20 Uhr.

Thema Leben in einer elektromagnetischen Welt

Tatsachen, Hintergründe, gesundheitliche Folgen?

Bitte weitergeben...

Grüße

Sabine Erpf