Mobilfunk-Newsletter vom 08.12.2003

'Pulstipp' die schweizerische Konsumentenzeitung (vergleichbar 'test') berichtet:

Flughafen-Radar: Massive Strahlung

Viele Anwohner des Zürcher Flughafens leiden nicht nur unter Fluglärm, sondern auch unter starkem Elektrosmog. Der Grund: Der Radar auf der Lägern. Die gemessenen Werte liegen weit über dem empfohlenen Wert.

Die Kugel hoch oben auf dem Hügelzug der Lägern ist im Zürcher Unterland jedem ein Begriff. In ihrem Innern drehen sich zwei riesige Radare, mit denen Lotsen des Zürcher Flughafens den Flugverkehr überwachen.

Diese Radaranlage schleudert - ähnlich wie Handy-Sendemasten - gepulste Mikrowellen in den Luftraum. Die Strahlung reicht mindestens 350 Kilometer weit. Rund um den Zürcher Flughafen stehen insgesamt sieben Radare.

Jetzt gerät der Hauptradar auf der Lägern in die Kritik. In unmittelbarer Nähe leben Tausende von Menschen. Anwohner wie Benita Meier (Name geändert) machen die Strahlung verantwortlich für gesundheitliche Beschwerden.

«Ich habe Schwindel, Kopfschmerzen und bin ständig unruhig. Zudem habe ich immer wieder einen Schleier vor den Augen, die häufig flimmern», sagt sie. Alle diese Symptome seien neu. «Sie traten auf, kurz nachdem ich hier einzog.»

Betroffene klagen über Schwindel und Angstzustände

Benita Meier ist nicht die Einzige. Auch andere Einwohner der Region beklagen sich über Symptome, die laut Umweltmedizinern typisch sind für Elektrosmog: ständige Gereiztheit, Angstzustände, ein Ziehen am Hinterkopf und verschwommenes Sehen. «Der Schwindel ist so stark, dass ich nicht mehr aus dem Haus kann. Ich lag deshalb lange fast nur noch im Bett», erzählt Manfred Rogel

Die Betroffenen sagen übereinstimmend, dass sie sich «deutlich besser» fühlen, wenn sie für einen oder zwei Tage wegfahren. «Wir befürchten, wegen der Radarstrahlung unsere Häuser nicht mehr verkaufen zu können.»

Der Puls-Tipp ließ die Strahlung des Lägern-Radars Mitte November von Hanspeter Jenny vom Baubiologie- und Messtechnik-Unternehmen ASMT aus Flawil messen. Laut Jenny ist die Strahlung eines Radars problematisch: Weil er sich um die eigene Achse dreht, trifft die Strahlung die Anwohner alle paar Sekunden mit voller Leistung – wie eine Ohrfeige.

Jenny führte die Messungen in der Primarschule und im Kindergarten von Schöfflisdorf ZH durch, etwa drei Kilometer vom Radar entfernt.

Die Resultate sind erschreckend.

  • Schulzimmer der Primarschule: Dauerhafte Strahlung von 100 Millivolt pro Meter mit einer Spitze von 460 Millivolt. Die Strahlung ist damit bis zu 20-mal stärker, als der so genannte Salzburger Vorsorgewert vorsieht. Dieser empfiehlt, in Wohnräumen 20 Millivolt pro Meter nicht zu überschreiten.
  • Kindergarten: Dauerhafte Strahlung von 400 Millivolt pro Meter mit einer Spitze von 3000 Millivolt. Damit sind die Knirpse einer Strahlung ausgesetzt, die bis zu 150-mal stärker ist als der Vorsorgewert.

Führende internationale Wissenschaftler aus Technik, Biologie und Medizin legten den mittlerweile anerkannten Wert im Jahr 2002 in Salzburg fest.

Die EU-Richtwerte beziehen sich auf Handymasten und Basisstationen von Schnurlostelefonen. «Sie lassen sich aber auch für Radarstrahlung heranziehen, bei der es sich ebenfalls um gepulste Mikrowellen handelt», sagt Josef Peter.

Skyguide hat die Strahlung vor Ort nie gemessen

Mit den Resultaten konfrontiert, zeigt sich der Schöfflisdorfer Schulpflege-Präsident Hansruedi Jöhr besorgt. «Wir klären ab, ob der Kindergarten kurzfristig besser geschützt werden kann.» Insgesamt seien 235 Kinder betroffen. «Die Strahlung muss sofort reduziert werden», sagt Jöhr.

Josef Peter hat in der betroffenen Region zusätzliche Messungen vorgenommen, teils zusammen mit einem Spezialisten der Deutschen Bundeswehr. Im Freien lag laut Peter der Wert sogar bei über 7000 Millivolt pro Meter. «Lässt man die Fenster offen, hat man die Strahlung in der Wohnung drin - selbst der Schweizer Grenzwert ist dann überschritten», sagt er.

Betreiberin dieser Radare ist die Firma Skyguide. Der Puls-Tipp konfrontierte die Verantwortlichen mit den Resultaten. Man habe die Strahlung der Radare nie vor Ort gemessen, räumt Skyguide-Mediensprecher Patrick Herr ein. Dies sei nicht vorgeschrieben und überdies auch nicht nötig. Denn Computer-Berechnungen hätten gezeigt, dass die Strahlung «weit von den Grenzwerten entfernt» sei.

Im Januar werde der Radar, der auch vom Militär benutzt werde, ohnehin ersetzt. «Es ist uns ein Anliegen, im Interesse der Bevölkerung die Strahlung auf ein Minimum zu begrenzen.»

Wie gefährlich Mikrowellen sind, zeigt eindrücklich eine Studie, die Professor Abraham Lilienfeld von der Johns-Hopkins-Universität vor 25 Jahren durchführte - und die Professor John R. Goldsmith von der israelischen Ben-Gurion-Universität im Jahr 1995 zusätzlich auswertete. Tausende von Mitarbeitern der US-Botschaft in Moskau waren jahrelang Radarstrahlung ausgesetzt - im Schnitt 2660 Millivolt pro Meter.

Dieser Wert liegt unter demjenigen im Kindergarten Schöfflisdorf.

Studie zeigt: 20-mal mehr Gehirntumor-Tote

  • In der bestrahlten Botschaft in Moskau litten dreimal mehr Angestellte an Gedächtnisverlust und Konzentrationsstörungen als in anderen Botschaften.
  • Bei der Analyse von 200 Blutproben der bestrahlten Botschaftsmitarbeiter zeigte sich, dass die Zahl der weißen Blutkörperchen im Schnitt 41 Prozent über dem Normalwert lag, was auf eine deutliche Stressreaktion des Immunsystems hinweist.
  • Viermal mehr Frauen starben an Brustkrebs, fünfmal mehr an Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs.
  • Und sogar 20-mal mehr Angestellte starben an einem Gehirntumor.
  • Gerade bei Kindern sei besondere Vorsicht angebracht, warnt der Kinderarzt Aurelio Nosetti aus Luzern, der sich schon länger mit elektromagnetischer Strahlung auseinander setzt. «Der Schädelknochen von Kindern ist dünn. Deshalb durchdringt die Strahlung das Gehirn leichter.»

Thomas Grether - thgrether@pulstipp.ch

Copyright © Puls-Tipp 12/03 vom 3. Dezember 2003 - Seite 6

Quelle: http://www.konsuminfo.ch/getarticles.asp?article_id=11868&ref=4

Nachricht von Reinhard Rückemann

http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/3127

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Funkverkehr der Feuerwehr wird durch den Sender beeinflusst

Mittelwellensender in Mainhausen:

Aus den Reihen der Feuerwehreinsatzkräfte wurde bekannt, dass der MW Sender die Alarmierung, sowie den Funkverkehr der Feuerwehr stört bzw. beeinflusst. Somit ist eine sichere Kommunikation unter den Einsatzkräften beim Einsatz, sowie der Schutz der Bürger in Frage gestellt!

Die Überprüfungen sind laut Bürgermeister Gröning noch nicht abgeschlossen.

Auch in diesem Fall werden wieder Steuergelder für die Überprüfungen herangezogen, obwohl die Probleme wiederum vom Sender verursacht werden. Eine einwandfreie Kommunikation von externen Rettungskräften ist somit auch in Frage gestellt, wenn diese sich im Gebiet von Mainhausen aufhalten. Externe Rettungseinheiten sind mit den gleichen Funktechnologien/Geräten wie unsere Feuerwehr ausgestattet.

Wir fragen uns daher, sind wir Bürger durch mögliche Kommunikationsprobleme der lokalen sowie externen Rettungskräfte im Funkverkehr in Mainhausen und Umgebung ausreichend geschützt?

Nachricht von InfoSendemastZel

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Das Imperium schlägt zurück

Mobilfunkwebseite des Bundeswirtschaftsministers

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geleitete von Herr Jürgen Trittin hat es in der Vergangenheit nicht geschafft in der breiten Bevölkerungsmasse eine rund um positive Akzeptanz des Mobilfunks zu vermitteln.

Nun nimmt sich Herr Clement (Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit) das Thema an. Nichts soll dem Zufall überlassen werden und so setzt man gezielt eine professionelle Arbeitsgruppe ein, die weiss wie man dieses Problem positiv in die breite Öffentlichkeit trägt.

Weiteres lesen Sie unter http://www.izgmf.de

Nachricht vom IZGMF

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BayMess-Studie gestoppt

Der Main Post-Ausgabe vom 04.12.2003 war zu entnehmen, dass der Bayerische Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf das durchaus umstrittene Pilotprojekt BayMess einstellt. Die Studie sah vor, an mehreren Orten in Bayern die aktuellen elektromagnetischen Hochfrequenzfelder rund um die Uhr zu messen und die Daten im Internet zu veröffentlichen. Für dieses Projekt sollten Steuergelder in Höhe von 130.000,00 € bereitgestellt werden.

Schnappaufs Vorgänger Eberhard Sinner verteidigte die geplante Studie vehement gegen Kritik, an der sich u.a. auch der ehemalige MdL Volker Hartenstein aus Ochsenfurt sowie der damalige SPD-Abgeordnete Gerhard Hartmann aus Reichenberg (Lkr. Würzburg) beteiligten. Die offizielle Begründung für die nun bekannt gewordene Einstellung lautete, die Studie sei gestoppt worden, da über die Einbeziehung aller ursprünglich vorgesehenen Kooperationspartner keine Einigung erzielt werden konnte.

Rechtsanwalt Jörg Naumann, Franz-Ludwig-Straße 9, 97072 Würzburg,

Telefon: (09 31) 7 96 45-0, Telefax: (09 31) 7 96 45-50, E-Mail: naumann@ra-bohl.de

Internet: www.ra-bohl.de

und

Bayern legt Handy-Studie zu den Akten  - Kein Geld für umstrittenes Projekt

München -

Gesundheitsminister Eberhard Sinner hatte vor der Landtagswahl versucht, das Messprogramm zu beschleunigen. An acht Stationen in Bayern sollte rund um die Uhr Elektrosmog gemessen werden. 130 000 Euro wollte sich der Freistaat das Handy-Pilotprojekt kosten lassen, den Rest sollten die vier Mobilfunkbetreiber überweisen.

Die spielten jedoch nicht mit. Erst recht nicht, als durch unsere Zeitung bekannt wurde, dass der Auftrag nicht ausgeschrieben war, sondern an eine Firma gehen sollte, die von Sinners fränkischem CSU-Freund Wolfgang Bötsch beraten wird. Hinzu kamen fachliche Zweifel: Die Firmen fördern zwar bereitwillig Messungen, halten aber ein Projekt mit nur acht Sonden für wenig aussagekräftig und überteuert. Die Kooperationsverträge, deren Unterzeichnung Sinner vor der Wahl eifrig erbat, blieben in den Unternehmen demonstrativ liegen.

Hinzu kamen die Haushaltssperren und -kürzungen. "Es ist kein Geld da", sagt ein Sprecher des neuen Ministeriums. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass Baymess nicht stattfinde.

Zumindest nicht so. Statt dessen vertraut das Ministerium auf das bestehende "EMF"-Projekt, das an 400 Messpunkten elektromagnetische Felder überwacht. Mit dieser Zahl könne man repräsentative Aussagen über die Belastung in Bayern treffen, sagt Schnappaufs Sprecher. Mit einzelnen punktuellen Messungen, etwa zur Oktoberfestzeit am Wiesn-Gelände, könne man "EMF" unterstützen. Schnappauf selbst hatte dieses Projekt als Weltpremiere vor zwei Jahren in Bayern einführen lassen.

Geld für Baymess sei keines an die fränkische GmbH geflossen, sagt das Umweltministerium. Die früh reservierte Baymess-Homepage ist noch auf das alte Gesundheitsministerium registriert.

VON CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

Lesen sie auch zu diesem Thema: Sonden mit Nachgeschmack (Kommentar)

Datum: 05.12.2003

http://www.merkur-online.de/regionen/oberbay/254,216015.html?fCMS=ffa56c237d398f0b551330b65ab d38dc

Sonden mit Nachgeschmack

(Kommentar)

BAYERN BEERDIGT BAYMESS-PROJEKT

Wer sparen will, kann Centstücke in Sparschweine werfen, mittags Margarinesemmeln essen oder einfach aufhören, mit beiden Händen Geld aus dem Fenster zu werfen. Umweltminister Werner Schnappauf hat sich für die dritte Variante entschieden.

Das leisten andere, bereits erfolgreich angelaufene Messprojekte.

Die Baymess-Sonden sind wissenschaftlich verzichtbar, finanziell erst recht. 650 000 Euro, davon 130 000 Euro Steuergeld, in ein nicht notwendiges Projekt zu stecken, wäre angesichts knapper Kassen leichtsinnig. Eine Einsicht, die Schnappauf dem Vernehmen nach schon vor der Landtagswahl ereilt hat.

Damals aber war noch Ministerkollege Eberhard Sinner für Baymess zuständig, und der verteidigte das Projekt zäh. Auch noch, als sich zu den wissenschaftlichen Zweifeln politische gesellten: die Frage, warum der Auftrag ohne Ausschreibung an eine Firma vergeben werden sollte, bei der ein Parteifreund Sinners unter Vertrag stand. An eine Firma, zu deren Angebotsspektrum "Pro-Mobilfunk-Kampagnen" gehören.

Der Nachgeschmack in dieser Sache ist ganz ohne Sonde festzustellen. Mit den Ängsten der Bürger vor Strahlung muss seriöser umgegangen werden. Schnappauf hat diesen Fettnapf rechtzeitig erkannt. Schwer wars nicht: Kollege Sinner stand ja schon mit beiden Beinen drin.

Christian Deutschländer

http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/meinung/87,215851.html

Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Kein weiterer Mobilfunk-Sendemast auf Nesselwanger Grund

Mit einer erfreulichen Mitteilung konnte Sprecherin Renate Marek die vergangene Sitzung der Bürgerwerkstätte Mobilfunk beginnen: der Mobilfunk-Betreiber e-plus hat sich mit seiner Suche nach einem zweiten Standort aus Nesselwang zurückgezogen.

Nachricht von Renate Marek

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04.12.2003

Gespräch über Mobilfunk  - Gemeinderat befasst sich mit Antennen im Ortskern

Anzing - „Es sieht nicht gut für uns aus!“ Bürgermeister Richard Hollerith machte den Anzingern und dem Gemeinderat am Dienstag Abend nur wenig Hoffnung, die Aufstellung der umstrittenen Mobilfunkmasten im Ortskern noch verhindern zu können.Mitte Dezember soll deshalb ein so genanntes Konsensgespräch mit den Mobilfunkbetreibern und der „Bürgergemeinschaft für ein sendemastfreies Anzing“ stattfinden. „Wir wollen noch einmal alles versuchen, um einen besseren Standort für die Sendemasten zu finden“, zeigte sich Hollerith in der Gemeinderatssitzung kämpferisch. Doch die rechtlichen Möglichkeiten seien nahezu ausgeschöpft, räumte er ein.

http://www.sueddeutsche.de/sz/landkreise/ebe/C03RO07C/

 

Die Stadt hat noch keine Frist versäumt

Federhen: Mobilfunkfirma hat noch gar keine Bauunterlagen vorgelegt

Vom 05.12.2003

GEISENHEIM (hi) Die Mobilfunkbetreiberfirma O2 hat noch keine Bauunterlagen für die geplante Erweiterung der Sendeanlage auf dem "roten Hochhaus" im Pflänzer eingereicht. Das teilte Bürgermeister Manfred Federhen mit. Die Stadt habe also keinerlei Frist versäumt.

Der Vorsitzende der Strahlenschutzgemeinschaft Rheingau, Helmut Wittmann, und "seine Hintermänner" hätten sich "aus völliger Verkennung der Sachlage heraus im Ton vergriffen", reagierte Bürgermeister Federhen auf die scharfen Angriffe der Strahlenschutzgemeinschaft (der Kurier berichtete). Wittmann hatte der Stadt eine "unglaubliche Unterlassung" vorgeworfen, weil sie angeblich nicht rechtzeitig auf die Pläne der Mobilfunkbetreiberfirma reagiert hätte. Wittmann habe die Information des Mobilfunkbeauftragten der Stadt Geisenheim über die Rechtslage offenbar völlig falsch verstanden, ärgert sich Federhen.

Im Juli 2001 hätten die kommunalen Spitzenverbände und die Mobilfunkbetreiber vereinbart, dass die jeweiligen Kommunen regelmäßig über die Standortdaten der bestehenden und geplanten Mobilfunksender informiert würden. Die Firma O2 habe erstmals im März 2003 mitgeteilt, so Federhen, dass sie eine Erweiterung der Anlage in der Klausstraße 3 plane.

Am 21. März habe die Stadt Geisenheim der Firma verschiedene Alternativstandorte vorgeschlagen. Da die Firma sich bis Mai nicht mehr rührte, hat die Stadt erneut an diese Vorschläge erinnert. Am 23. Mai habe der Betreiber dann erklärt, dass entgegen seiner ursprünglichen Planung derzeit keine Erweiterung vorgesehen sei. Im November, so Federhen, sei dann die Erweiterung in der Klausstraße 3 wieder enthalten gewesen. Daraufhin habe die Stadt unverzüglich erneut auf die Alternativstandorte hingewiesen. Davon sei der Magistrat, wie berichtet, informiert worden. Der Mobilfunkbeauftragte habe es nicht für nötig gehalten, die Strahlenschutzgemeinschaft noch einmal zu informieren, weil ein laufendes Verfahren vorlag, erläutert Federhen.

Die Erweiterung der Sendeanlage befinde sich in einem Vorstadium, betonte der Bürgermeister. Es könne kein Bauantrag verlangt werden, da die Firma keine schriftliche Bauunterlagen eingereicht habe. Erst dann beginne die Frist von 14 Tagen, in der die Stadt erklären könne, dass ein Baugenehmigungsverfahren eingeleitet werden solle. "Weder dem Bürgermeister noch dem Magistrat oder der Verwaltung ist also ein Versäumnis vorzuwerfen", betonte der Bürgermeister. Es gebe kaum eine Kommune im Rheingau, die sich so intensiv mit der Mobilfunkproblematik befasse.

http://www.wiesbadener-kurier.de/region/objekt.php3?artikel_id=1305473

 

Rheinberg

Kampf gegen Sendemasten geht weiter

Von LARS STROMBACH

07:14 Uhr

LINDLAR.

„Gefühl und Empfinden lassen sich nicht durch Gesetze verhindern“, äußerten Erich Eschbach und Günter Müller von der CDU-Fraktion. Doch baurechtlich sei gegen den Bau der Masten nichts einzuwenden, machte auch Bürgermeister Konrad Heimes nochmals deutlich: „Als Ratsmitglieder sind sie Ehrenbeamte. Wenn sie sich nicht an geltende Gesetze halten, sind sie schadensersatzpflichtig“, sagte er und nannte neuere Gerichtsurteile höchster deutscher Instanzen, die eindeutig festgestellt hätten, dass durch Mobilfunkanlagen keine Gefährdung der Gesundheit ausgehe.

Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde stimmte aber nach gut dreistündiger Beratung trotzdem mehrheitlich gegen den Ausnahmeantrag der Firma E-Plus auf Errichtung eines Mobilfunkmastes auf dem Haus Rheinstraße 6 und auch gegen den Antrag der Deutsche Funkturm DFMG Köln (T-Mobile D-1) zur Errichtung eines Mastes in der Breslauer Straße 7. Auch dem Ausnahmeantrag zur Errichtung eines UMTS-Sendeturmes auf dem Rathaus wurde zunächst nicht zugestimmt. Der Arbeitskreis des Bau- und Planungsausschusses solle sich weiter mit dem Thema befassen, hieß es.

Betty Sassu vom E-Plus-Regionalbüro West aus Düsseldorf und Friedhelm Gehlen von der Netzentwicklung T-Mobile aus Düsseldorf informierten zuvor die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses und die rund 100 zur Sitzung erschienenen Anwohner über ihre Vorhaben in und um Lindlar. Die Mobilfunk-Sprecher machten beide klar, dass es nicht nur um die bessere Netzabdeckung in Lindlar, sondern auch um die ausreichende Bereitstellung von Kapazitäten im Ortsbereich gehe. „Es habe schon Beschwerden von Kunden gegeben“, erklärte Betty Sassu, und Gehlen stellte klar, dass ein gutes Mobiltelefonnetz ein wichtiger Infrastruktur-Faktor sei.

Die Bürger hatten viele Fragen und Einwände gegen die Pläne der Mobilfunkbetreiber. Manfred Kümper von der Bürgerinitiative Rheinstraße ergriff als erster das Wort und beklagte in seiner zweiseitigen Erklärung die „unmögliche Vorgehensweise“ von E-Plus, die in einer „Nacht- und Nebel-Aktion“ plötzlich eine neue belastende Situation mit dem neuen Mobilfunkmast schaffen würden. Es sei, so Kümper, im Vorfeld noch nicht einmal im Ansatz informiert worden über das Vorhaben. „Weg mit den Funkmasten aus den Wohngebieten“, forderte er schließlich unter heftigem Applaus der betroffenen Anwohner. „Wir kriegen doch schon jetzt so viele Strahlen voll auf die Birne. Ich kann nicht verstehen, dass man die Rheinstraße von vorne bis hinten bestrahlt“, sagte ein empörter Anwohner. Eine Frau wandte ein, dass sie jetzt schon Elektrosmog-gefährdet sei und unter Bluthochdruck und Herzrasen leide. „Mir kann keiner erzählen, dass es gesund sei, neben einem Sendemast zu wohnen, sagte einer der Anwohner. Norbert Klug erwähnte dagegen, dass bei Messungen in Lindlar ein doppelt so hoher Wert von elektromagnetischer Strahlung wie im Bergisch-Gladbacher Zentrum gemessen worden sei, obwohl die geltenden Grenzwerte nicht überschritten worden seien. Kinder reagierten 150 mal sensibler auf die elektromagnetischen Strahlen als Erwachsene, erwähnte Klug weiterhin. Als hartnäckige Gegnerinnen der Mobilfunkmasten im Wohngebiet zeigten sich Pia Schmitz-Siegfried von den Grünen und Jutta Fleischhauer von der FDP-Fraktion.„Die Gesundheit der Menschen geht doch vor“, sagte sie deutlich.

http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel.id=1070306441527&listID=1038816883059&ope nMenu=1038942868191&calledPageId=1038816882459