Mobilfunk-Newsletter vom 05.01.2004

Macht Mobilfunk krank?

Mit der Bitte um größtmögliche Verteilung

Ein ausgezeichneter Vortrag eines Mannes, der noch nie eine Aussage zurücknehmen musste. http://www.buergerwelle.de/pdf/warnke_macht_mobilfunk_krank.pdf

Die Einschätzung von Warnke zeigt m. E., wie wichtig es wäre, den Verantwortlichen in Berlin einen persönlichen Besuch abzustatten, um über den Druck von Massendemonstrationen, die Wende einer unverantwortlichen Politik im Umgang mit gesundheitsschädlichen Mikrowellen einzuleiten.

Ich schlage vor, dass alle Kräfte über eine konzertierte Aktion  gebündelt werden. Die größte Reichweite hat die Bürgerwelle, die die meisten Bürgerinitiativen hierzu aufrufen sollte. Mit ins Boot gehörten auch alle Initiativen, die sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigen.

Auch andere unglaubliche Geschehnisse in unserem Land leben davon, dass die Menschen wie paralysiert in ihren Stuben hocken. Wie wir alle wissen, macht es keinen Sinn, sich in Einzelaktionen zu verlieren. Die Adresse der Bürgerwelle finden Sie unter www.buergerwelle.de

Gerd Ernst Zesar

Pressesprecher der internationalen Gesellschaft für interdisziplinäre Wissenschaft

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Entscheidung

Ortsbeirat beschließt zähneknirschend Mobilfunkanlagen-Standort

Nanz-/Willershausen.

von Thomas Koeppen

In der Sitzung am Freitag im Dorfgemeinschaftshaus entschied der Ortsbeirat sich für das – aus seiner Sicht – kleinere von zwei Übeln. Nach längerer Diskussion stimmte die Mehrheit des Gremiums dem Bau einer Sendeanlage am Hochbehälter der Mittelhessischen Wasserwerke zu.

An diese Zustimmung knüpfte der Ortsbeirat jedoch die Voraussetzung, dass die E-Plus Mobilfunk GmbH ihren Antrag auf Bau einer Anlage auf dem Ackergrundstück unterhalb des Hochbehälters zurücknimmt. „Es ist traurig, aber wohl nicht zu verhindern“, kommentierte eine Bürgerin den Beschluss.

Der Ortsbeirat bittet den Gemeindevorstand, E-Plus die Entscheidung zum 5. Januar fristgerecht schriftlich zu übermitteln.

Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass das Ackergrundstück als Standort für eine Mobilfunkanlage einstimmig durch den Ortsbeirat, den Bau- und Planungsausschuss und die Gemeindevertretung abgelehnt worden ist.

In der Parlamentssitzung am 18. Dezember und davor in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses hatten vor allem Mütter aus Nanz-/Willershausen und ihre Kinder gegen den Bauantrag von E-Plus, der sich auf den Acker bezog, protestiert, weil sie eine Gefährdung ihrer Söhne und Töchter durch die Strahlen verhindern wollten.

Bereits vor Monaten hatte der Ortsbeirat den Standort Hochbehälter abgelehnt.

In einer Stellungnahme zu der erneuten Diskussion um die Errichtung einer Sendeanlage und der Ablehnung des Standorts Forstweg (Acker) hatte die E-Plus Mobilfunk GmbH an Lohras Bürgermeister Hermann Brand geschrieben, sie sei nicht bereit, eine weitere zeitliche Verzögerung hinzunehmen.

Nach umfassender Prüfung gebe es nur zwei Standorte, die die Vorgaben erfüllten, den Hochbehälter und den Acker. An beiden Standorten müsse jedoch ein Mast mit einer Höhe von 35 bis 40 Metern gebaut werden.

Auch wenn der Hochbehälter rund 520 Meter und damit 180 Meter weiter als der Acker von der Wohnbebauung entfernt liegt – das Unbehagen in Teilen der Bevölkerung gegen die Mobilfunkanlage bleibt.

Die Anlage der Mittelhessischen Wasserwerke liege im Wald, und wegen der hohen Laubbäume werde die Antenne kaum zu sehen sein, nennt Ortsvorsteher Hans Kraft die Vorteile dieses Standorts gegenüber dem frei einsehbaren Ackergrundstück.

Außerdem habe der Hochbehälter einen Stromanschluss und sei bequem über einen Feldweg zu erreichen.

http://www.op-marburg.de/op/home.news/article.op.jsp?id=20040104.401723

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Kühlschrank an Großhirn: Jogurt kaufen!

Mit Pervasive Computing dringt Hochtechnologie in immer mehr Bereiche des Alltags ein.

Ein DER STANDARD-Interview mit Informatiker Mario Pichler

STANDARD: Befindet sich in Ihrer Küche ein Kühlschrank, der Sie warnt, wenn das Jogurt abgelaufen ist?

Pichler: Nein, dort stehen nur herkömmliche Geräte. Und das finde gut so.

STANDARD: Mit Pervasive Computing (PvC) bezeichnet man gewöhnlich den Trend, dass unser tägliches Leben immer mehr mit digitalen Informationen angereichert wird - im Extremfall eben in Form eines "sprechenden" Kühlschranks. Was ist das wirklich Neue daran?

Pichler: Dass wir weggehen vom statischen Computer hin zur Nutzung von digitalen Diensten auch von unterwegs und in allen Lebenslagen. Ich kann immer und überall auf genau jene Informationen zugreifen, die ich brauche. Das ist das wirklich Neue daran.

STANDARD: Wo stehen die Entwicklungen von immer ausgefeilteren mobilen Hightechgeräten hin zum intelligenten Kühlschrank?

Pichler: Wir sind mitten auf dem Weg. Der Clou ist ja, dass die Technologie in den Alltagsgeräten so gut versteckt wird, dass man sie nur beiläufig mitbekommt. Der technische Teil soll vor dem Benutzer völlig verborgen werden. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der Übergang vom Desktop-Rechner zum kleineren und handlicheren Laptop und nun zum Taschencomputer, dem Personal Digital Assistant (PDA). Ein anderes Beispiel findet man im Auto: Man bekommt gar nicht mit, wie viel Technologie eigentlich im Anti-Blockier-System des eigenen Fahrzeugs steckt.

STANDARD: Nun gibt es aber auch viele Skeptiker, die vor allem hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit Bedenken äußern.

Pichler: Das verstehe ich, sehe aber zwei Seiten. Zum Beispiel beim Kühlschrank: Wenn man die Nachricht bekommt, dass die Milch aus ist, und die Nachbestellung gleich automatisch beim Supermarkt erfolgt, wird es natürlich für den Supermarkt einfacher, persönliche Profile zu erstellen. Manche Menschen schockiert das, andererseits kann man auch den Vorteil personalisierter Werbesendungen nutzen. Viele wissen eben nicht, welche Details sie schon heute über diverse Kunden- oder Kreditkarten von sich preisgeben. Manchen Menschen ist das Internet oder Pervasive Computing zu intransparent, obwohl sie auch die Funktionen ihrer Karten nicht im Detail durchschauen. Wie weit die Entwicklung aber tatsächlich gehen wird, wird man erst dann sehen.

STANDARD: Und wie schaut da Ihre persönliche Einschätzung aus: Wird der Tag kommen, an dem Alltagsgeräte mit uns reden?

Pichler: Das hängt von der Anwendergruppe ab. Der Grundtenor in der Forschung und auch bei den Unternehmen ist, dass wir die Erfahrungen auswerten müssen, die bisher bei Versuchsanwendungen für Pervasive Computing gesammelt wurden. Was brauchen die Menschen tatsächlich in welchen Situationen? Da kann man natürlich auch die Frage stellen, ob es tatsächlich sinnvoll ist, wenn die Küchengeräte kommunizieren. Es kann in speziellen Situationen nützlich sein, etwa wenn gehbehinderte ältere Leute nicht selbst ihre Einkäufe erledigen können und Bestellung und Lieferung fast automatisch funktionieren. Wir arbeiten an Szenarien, die einen klaren Zusatznutzen bieten. Bei den bereits am Markt befindlichen mobilen Services fehlt derzeit oft der Mehrwert, der den Zeit- und Geldaufwand rechtfertigen würde.

STANDARD: Was wäre für Sie denn ein Negativbeispiel einer solchen Anwendung und wie sähe ein nützliches Angebot aus?

Pichler: Eine Negativerfahrung habe ich selbst am Flughafen gemacht, als ich über mein Handy den nächsten Taxistand bzw. das nächste Restaurant finden wollte. Die nächsten Lokale waren zwei bis drei Kilometer, die Taxistände rund 50 Kilometer vom Flughafen entfernt. Solche Ergebnisse frustrieren den Benutzer natürlich sehr. Wir versuchen daher, die Welt in Regionen aufzuteilen, die einen spezifischen Kontext haben wie beispielsweise Flughäfen, Bahnhöfe, Sportstadien oder Konzerthallen. Um diese Idee, den Menschen für die Situation passende Services anzubieten, drehen sich unsere Szenarien, die wir nun als Prototypen am PDA entwickeln.

STANDARD: Bitte um eine Prognose: Wann werden computergesteuerte Anwendungen, wie Sie sie derzeit in Hagenberg entwickeln, wirklich zum Alltag großer Bevölkerungsgruppen etwa in Europa oder in den USA gehören?

Pichler: Bei der rasanten Entwicklung braucht man schon seherische Fähigkeiten, um Prognosen zu erstellen. Um wirklich breite Bevölkerungsschichten anzusprechen, liegt der Ball wahrscheinlich bei den Mobilfunkunternehmen, die dementsprechend breitenwirksame Dienste entwickeln müssen. (Elke Ziegler / DER STANDARD Printausgabe 5./6.1.2004)

http://derstandard.at/?id=1528216

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Nur dumme Kriminelle identifizierbar

Datenschützer gegen Halbjahresspeicherung von Telefonverbindungen

05. Jan. 2004

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, lehnt die Bundesratsinitiative zur langfristigen Speicherung von Telefonverbindungen ab. Schaar sagte dem Magazin "Focus": "Wenn sich jeder, der beispielsweise im Internet surft, beobachtet fühlen muss, höhlt das die verfassungsmäßig garantierten Rechte auf Fernmeldegeheimnis und Informationsfreiheit aus." Nach der Gesetzesinitiative des Bundesrates zu so genannten Vorratsdatenspeicherung sollen Verbindungsdaten von Telefonaten oder Internettouren ein halbes Jahr lang gespeichert werden.

Schaar sagte, die erhofften Erfolge bei der Kriminalitätsbekämpfung stünden in keinem Verhältnis zu dem Eingriff in das Fernmeldegeheimnis und in die Informationsfreiheit. Die Ermittlungsbehörden sollten statt neuen Befugnisse mehr Geld für Personal und Technik erhalten, damit sie im Rahmen der bereits vorhandenen Gesetze wirksamer arbeiten könnten.

Ohnehin ist es technisch möglich, ohne Spuren zu hinterlassen zu kommunizieren. Anonymisierungsdienste verschleiern Internet-Sitzungen, Telefonieren ist über auf fremde Namen registrierte Handy-Karten möglich. Verschlüsselungsprogramme wie PGP oder GnuPG machen es jedermann möglich, elektronische Kommunikation für Unbefugte unlesbar zu machen. Steganographie ermöglicht es, Informationen beispielsweise in Bildern zu verstecken, die nicht einmal als Informationen erkennbar sind und nur von demjenigen gefunden werden können, der von ihrer Existenz weiß. Da auch die einzelnen Verbindungsdaten auf Wunsch des Kunden nicht gespeichert, sondern sofort nach Rechnungsversand gelöscht werden, lassen sich mittels solcher Überwachungsmaßnahmen nur dumme Kriminelle erwischen.

Text unter Verwendung von Material von: ddp

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=7534

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Kampf um Handy-Netze

US-Experte will für Irak Mobilfunknetz nach US-Standard

Noch vor einem Ende des Irak-Krieges deutet sich ein Streit zwischen den USA und Europa um den zukünftigen Mobilfunkstandard für das Land an. Die USA müssten sich frühzeitig für eine Entscheidung zu Gunsten des amerikanischen Standards CDMA anstelle des europäischen GSM einsetzen, forderte der kalifornische Rechtsexperte Darell Issa in einem Brief an Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einem Bericht des "Wall Street Journal" von Donnerstag zufolge. Von einem GSM-Netz würden anderenfalls nur europäische Mobilfunkausrüster profitieren.

"Die US-Regierung wird bald für den Aufbau eines irakischen Mobilfunknetzes die Dollar amerikanischer Steuerzahler über Frankreich, Deutschland und andere europäische Mobilfunk-Unternehmen ausschütten", zitiert die Zeitung den Republikaner. Issa fordert deshalb, der Technologie amerikanischer Unternehmen wie etwa Qualcomm den Vorrang zu geben. Irak, Nordkorea und Afghanistan gehören zu den letzten großen Ländern, die noch über kein Mobilfunknetz verfügen.

Die GSM-Technologie (Global System for Mobile Communication) wurde von einem Konsortium europäischer Unternehmen, darunter Nokia und Ericsson entwickelt. Sie ist in Europa und im Mittleren Osten die am meisten verbreitete Technologie. Insgesamt gibt es rund 331 Millionen Nutzer weltweit. Das unter anderem in den USA genutzte CDMA-Netz (Code Division Multiple Access) mit derzeit rund 67 Millionen Nutzern geht auf eine Entwicklung der Alliierten Militärs aus dem Zweiten Weltkrieg zurück.

(N24.de, dpa)

http://www.n24.de/nachrichten/ausland/irak/?a2003032714244857381

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Big Brother auf der Autobahn

Trotz Kritik der Datenschützer wird die Erfassung von Autokennzeichen per Video in einigen unionsregierten Bundesländern kommen, auch Nordrhein-Westfalen zeigt sich interessiert

http://www.telepolis.de/tp/deutsch/inhalt/te/16445/1.html

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Treibhauseffekt: Der Tschadsee trocknet aus

04.01.2004

Welche katastrophalen Auswirkungen der Klimawechsel heute in den südlichen Ländern und morgen in den reichen nördlichen Ländern haben kann, zeigt die Entwicklung des Tschadsees an der afrikanischen Länder Ecke zwischen Tschad, Niger, Nigeria und Kamerun.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4193.php

 

WWF schlägt Alarm

12.250 Tierarten akut vom Aussterben bedroht

Um die Fauna auf Erden ist es schlecht bestellt. Viele Tierarten wird es in ein paar Jahren höchstwahrscheinlich nicht mehr geben. Grauwale, Luchse, Nashörner & Co. sind in akuter Gefahr. Im vergangenen Jahr kamen rund tausend weitere Spezies auf die rote Liste.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4212.php