Richtfunkanlage
als Ursache für abnormales Verhalten der Rinder?
Interessante Leserbriefe hierzu !
Rund ein Jahr verhandelte die österreichische
Post und Telekom mit Michael Hauer in Erledt, Gemeinde Waldkirchen am Wesen.
Grund war die exponierte Lage seines Milchviehbetriebes auf einem Berg. Ideal
für die Montage eines Telefon-Richtfunkumsetzers. Ankommende gebündelte Signale
werden empfangen, verstärkt und gebündelt an die nächste Station
weitergeleitet.
Für 8000 Schilling im Jahr stellte Hauer schließlich das Dach seiner
Maschinenhalle zur Verfügung. Obwohl die Telekom einen längerfristigen Vertrag
abschließen wollte, unterschrieb er vorerst nur einen Vertrag für zwei Jahre.
Die Richtfunkstrecke ging im Oktober 1998 in Betrieb.
Hauer hält in seinem Stall 22 Milchkühe mit Nachzucht und mästet gleichzeitig
15 bis 20 Bullen. "Etwa sechs Wochen nach der Inbetriebnahme der
Richtfunkanlage fiel mir auf," erinnert sich Hauer, "dass die Kälber
und Stiere immer unruhiger wurden und weniger gefressen haben." Der
Hoftierarzt fand auch keine plausible Erklärung. Im Gegenteil: Er beobachtete
eigenartige stereotype Kopfbewegungen und weiter sinkende Fresslust.
Bis Ende Dezember 1998 mussten drei Tiere und
bis Juni 99 weitere fünf Tiere notgeschlachtet werden. Hauer berichtet auch von
acht Schwergeburten in diesem Zeitraum. Nicht die Größe der Kälber war das
Problem, sondern die Passivität der Mütter.
Dazu Hauer. "Kaum Presswehen, wir mussten
die Kälber alle aus dem Tragsack ziehen." Trotz tierärztlicher Hilfe kamen
vier Kälber nur noch tot zur Welt. So eine hohe Ausfallsquote in kurzer Zeit
hatte Hauer noch nie erlebt. Zusätzlich zu Rate gezogene Veterinäre standen
ebenfalls vor einem Rätsel.
In umfangreichen Untersuchungsreihen wurden das
Futter und das Blut der Tiere unter die Lupe genommen. Ergebnis: alles ohne
Befunde, keine Seuchenerreger im Bestand gefunden. Das Verhalten der Tiere, die
seltsamen Schwergeburten mussten eine andere Ursache haben.
"An die Antenne denkt man zuletzt"
Hauer hatte schon des öfteren von
Auswirkungen auf Tier und Mensch durch elektromagnetische Felder gehört. So
richtig daran glauben wollte er jedoch nicht. Die Telekom-Leute hatten ihm auch
vor der Montage bestätigt, dass keinerlei Auswirkungen zu befürchten seien.
Trotzdem rief er am 12. Juli 1999 um 9.30 Uhr bei der Telekom an und bat darum,
die Richtfunkanlage auf dem Dach der Maschinenhalle, etwa 30 Meter vom Stall
entfernt, abzuschalten.
Hauer: "Ich erzählte auch von meinen
Vermutungen, dass die Probleme im Stall von der Anlage kommen würden und
existenzbedrohende Ausmaße angenommen hätten." Für Hauer kaum zu glauben,
gegen zehn Uhr kam der Rückruf, dass die Richtfunkanlage außer Betrieb genommen
wird. Am 14. Juli 1999 wurde abgeschaltet.
"Sie fressen wieder"
Bereits einen Tag später, am 15. Juli abends
staunte Hauer nicht schlecht. Das Futter im Barren war aufgefressen. "Sie
fressen wieder," die Freude ist Hauer heute noch anzumerken, noch nie
haben wir den Tieren so lange beim Fressen zugeschaut, wie an diesem
Abend."
Dem Tierbestand schmeckte es wieder, die Arbeit
im Stall machte wieder Spaß. Bei den sieben Geburten nach dem Abschaltzeitpunkt
gab es auch keine Probleme mehr. "Da brauch ich kein Wissenschaftler zu
sein," stellt Hauer fest, "um in diesem Fall eins und eins
zusammenzuzählen."
Wie von der Telekom zu erfahren war, wurde die
Anlage nicht wegen der "mysteriösen Vorfälle im Stall Hauers"
abgeschaltet, sondern weil der Standort sowieso nur ein Provisorium war und
nicht mehr benötigt werde. Dass ein längerer Vertrag mit Hauer angestrebt
wurde, ändere an dieser Tatsache nichts. Die österreichische Telekom bleibt
dabei, dass es durch solche Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Mensch und
Tier gibt.
Nachdem der Fall Hauer dem österreichischen
Fernsehen bekannt wurde, drehte ein Team auf dem Hof und berichtete zur besten
Sendezeit um 19 Uhr von den Vorkommnissen in Erledt.
"Danach stand fünf Tage lang das Telefon
nicht mehr still." Viele berichteten von gleichen Erfahrungen. Jäger
erzählten zum Beispiel, dass im Umkreis von 250 m um Mobilfunkmasten im Wald
sich kein Wild mehr aufhält. Ärzte bedankten sich, dass das Thema öffentlich
gemacht wurde, da Auswirkungen auf Kinder und ältere Leute nicht mehr von der
Hand zu weisen seien usw.
Hauer ist von Sendeanlagen bedient. Selbst mit
langjährigen Vorauszahlungen wäre er nicht zu locken, "mit dem Geld lässt
sich die Gesundheit nicht kaufen!"
Karl Schweinberger / BLW 6 / 12. 2. 2000
Eine
ähnliche Erfahrung:
Missgebildete Tiere durch Handystrahlen?
Eine unheimliche Serie von Krankheiten bei
seinen Zucht- und Mastschweinen und ein missgebildetes Ferkel haben jetzt bei
einem Bauern in Rainbach im Innkreis das Fass zum Überlaufen gebracht.
Sein Anwalt hat Strafanzeige gegen die
Betreiber zweier Handymasten eingebracht. Denn die Krankheiten treten erst seit
dem Betrieb der Sende-Masten derart gehäuft auf, sagen der Landwirt und sein
Tierarzt.
Franz Öhlinger betreibt seine Schweinezucht
und -mast schon seit Jahrzehnten. Der Betrieb war immer in Ordnung, sauber
geführt, ein guter Durchschnittsbetrieb, bestätigt auch der Tierarzt des
Bauern.
Krankheitsfälle häuften sich Krankheiten
traten, wie in der Nutztierzucht üblich, immer wieder auf. Genauso wie auf
anderen Höfen auch. Doch plötzlich war alles anders, die Krankheitsfälle
häuften sich. Damals traute sich allerdings noch niemand, einen direkten
Zusammenhang zwischen Handymasten und der Häufung der Krankheiten herzustellen.
Und deshalb entschlossen sich Bauer und Tierarzt zu einer radikalen Maßnahme.
Betrieb stillgelegt und neue Tiere
angeschafft
Der Betrieb wurde für drei Monate
stillgelegt, alle Schweine wurden verkauft, die Ställe desinfiziert, teilweise
sogar neu verputzt. Neue, gesunde und geimpfte Tiere wurden angeschafft. Doch
nach wenigen Wochen war das Bild wieder das gleiche, sagt Franz Öhlinger.
Verhandlungen mit den beiden
Handymastbetreibern brachten kein Ergebnis. Eine Messung im Auftrag eines der
Unternehmen ergab, dass die Strahlungswerte am Hof und im Stall innerhalb der
erlaubten Grenzwerte liegen.
Anzeige wegen Tierquälerei
Für den Bauer und seinen Rechtsvertreter,
die Kanzlei Wagner in Schärding, keine befriedigende Lösung. Sie haben
Strafanzeige wegen Tierquälerei eingebracht. Gestützt auf ein Privatgutachten,
das besagt, dass die Strahlenbelastung durch die Handymasten die Tiere in
Stress versetzt und sie deshalb so krankheitsanfällig seien. Die Anzeige liegt
derzeit bei der Staatsanwaltschaft Ried. Sie muss entscheiden, wie es jetzt
weitergeht.
ORF online
MfG
- Roman Liebhart
Biohof Sonja und Roman Liebhart
Merkenbrechts 22
3800 Göpfritz a. d. Wild
Biohof.Liebhart@utanet.at http://www.members.a1.net/biohof/
www.buergerwelle.de