Navarra: Spanische Regionalregierung stellt Betreibern Ultimatum zum Abbau von Mobilfunkantennen von Schulen
Quelle: Diario de Navarra, 26.12.2002
Regierung
stellt 14-tägiges Ultimatum zum Abbau der Antennen von drei Schulen
Neues
Gesetz schreibt Beseitigung von Mobilfunkantennen auf Schulen vor
EDURNE ELÍO. PAMPLONA
Die Mobilfunkbetreiber müssen binnen 2 Wochen 4
Mobilfunkantennen, die sich auf drei Schulen der Provinz Navarra befinden,
abschalten und entfernen
Die
Regierung der Provinz Navarra hat den Mobilfunkbetreibern diese Woche ein
Ultimatum gestellt. Diese müssen ein neues Gesetz einhalten, das den Betrieb
dieser Sender auf Schulgebäuden untersagt. Sollten sich die Betreiber nicht
daran halten, müssen sie mit Sanktionen rechnen.
Das ist die zweite und letzte Warnung, die Telefónica
Móviles, Vodafone und Amena von der Regionalregierung Navarra erhalten haben.
Im Mai 2002 hat das Regionalparlament ein Gesetz beschlossen, das die
Installation von Mobilfunkantennen in der Provinz Navarra einschränkt und die
Entfernung von allen Schulen anordnet.
Die drei Betreiber haben die gesetzte Frist verstreichen
lassen und auch die Beseitigungsanordnung bisher nicht befolgt, die ihnen Mitte
November von der Regierung zugestellt wurde und ihnen einen Monat Zeit gab.
Jetzt wurden noch einmal 14 Tage Nachfrist gewährt, die nach den Worten von
Ángel Sanz Barea, Direktor für Kommunikation der Regierung, ihre letzte Chance
seien.
Dazu
auch:
Desinformationspolitik Schweizerischer und Spanischer Regierungskreise zum Mobilfunk
Hans-U. Jakob, 7.1.2003
An Spanischen Schulen, welche von Mobilfunksendern
bestrahlt werden, gibt es weit überdurchschnittlich viele Fälle von Leukämie
und Kinderkrebs. 2000 dieser Sender mussten deshalb unterdessen abgebrochen
werden. Bundesrat Leuenberger, BUWAL-Direktor Roch und der Schweizer
Botschafter in Spanien schrauben nun kräftig an der Wahrheit herum.
Bundesrat Moritz Leuenberger ließ uns am 10. Dezember 02
über seinen Umweltschutzdirektor Philippe Roch folgendes ausrichten:
„Über die Situation in Spanien haben wir uns durch die
Schweizer Botschaft in Madrid informieren lassen. Dieser Auskunft zufolge hat
die zentrale Regierung in Spanien keinerlei Anordnungen über den Abbau und die
Stilllegung von über 2000 Mobilfunksendeanlagen erlassen, wie dies wiederholt
in gewissen Medien berichtet wurde. Es sei allerdings nicht ausgeschlossen,
dass einige Lokale Behörden Maßnahmen getroffen hätten.“
Unser Spanienkorrespondent, seines Zeichens ein
Städteplaner und Architekt von internationalem Ruf, ist für Gigaherz über das
Jahresende der Wahrheit nochmals nachgegangen.
Hier die wichtigsten Zahlen aus seinem Rapport:
Es
stimmt, dass in Spanien die Zentralregierung keinerlei Anordnung zum Abbruch
von Mobilfunksendeanlagen gegeben hat, weil dies in Spanien, im Gegensatz zu
den meisten Europäischen Ländern, in die Kompetenz der 450 Provinzregierungen
(Ayuntamientos) und der Gemeinden sowie der lokalen Gerichtsbarkeit fällt.
So mussten bis Ende Jahr über 2000
Sendeanlagen definitiv stillgelegt werden und für über 5000 wurden
Stilllegungsverfügungen erlassen, die jedoch Anfangs 2003 noch nicht
rechtskräftig sind.
Über die Zahl der in Spanien geführten
Mobilfunkprozessegibt es verschiedene Zahlen. Presseberichten zufolge sind dies
über 10'000. Zugegeben werden von den
Mobilfunkbetreibern insgesamt 5'500 Prozesse. Davon seien, immer nach Angaben
der Mobilfunkgesellschaften, 3000 Schadenersatzprozesse mit Forderungen von
gesundheitsgeschädigten Bürgern an die Betreiber. Und 2500
Prozesse würden die Betreiber gegen die Provinzregierungen führen, welche
Abbruchverfügungen erlassen hätten.
Im Jahr 2001 konnten die
Mobilfunkbetreiber in Spanien nur 42.5% ihrer Senderprojekte realisieren und im
Jahre 2002 nur noch gerade knapp 20%. Falls das in diesem Tempo weitergeht, ist
Ende 2003 Schluss mit dem Bau von Mobilfunkanlagen in Spanien.
Adios
UMTSos !
Quelle: http://www.gigaherz.ch/567/ Informant: Bernd Schreiner, Baubiologe & Architekt +Landesverband Thüringen+ Bürger gegen Elektrosmog, mail: lv@stoppschild.de ,036875 fon 69873 fax 69874 98663 Westhausen/Thüringen