Bayerischer Landtag
Landtagsamt z. Hd. Frau Beckmann
Maximillianeum
81627 München
............................... 2000
Eingabe einer Petition zum Thema Mobilfunkforschung
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Befürworter einer umweltverträglichen
Mobilfunktechnik und gleichzeitig Kritiker der aktuellen Technik der D-
und E-Netze stelle ich nachfolgende Petition zur Unterstützung der
Petition der "Bürgerinitiative Stiefenhofen für umweltverträglichen
Mobilfunk" (Mitglied der Bürgerwelle e.V.) vom 27.06.2000, Aktenzeichen
AII/LU.0238.14.
Daher ergeht an Sie folgende Petition:
PETITION
Ich erbitte und beantrage,
daß die Petition der "Bürgerinitiative Stiefenhofen für
umweltverträglichen Mobilfunk" vom 27.06.2000 in den Punkten 2. und
3. positiv für die Antragsteller entschieden wird.
Im einzelnen:
-
Einbeziehung Dritter zur Vorbereitung
und Durchführung einer ‚Epidemiologischen Studie‘ im Gemeindegebiet
Stiefenhofen und ggf. weiteren Gemeinden
-
Finanzielle Beteiligung an den
Kosten der Vorbereitung und Durchführung einer ‚Epidemiologischen
Studie‘ durch Mobilfunkbetreiber und/oder Staatsregierung
Begründungen:
-
Der heutige Mobilfunk in den D- und E-Netzen
ist offensichtlich nicht umweltverträglich, insbesondere besteht für
Menschen im Sendebereich die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
-
Es gibt eine Großzahl von internationalen
wissenschaftlichen Belegen oder Hinweisen für den o.g. Tatbestand
der gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
-
Der Gesetzgeber und die Betreibergesellschaften
ignorieren diese veröffentlichten Erkenntnisse, sie berücksichtigen
diese bisher nicht. In der gültigen 26. BischV sind die sog. athermischen
Auswirkungen dieser spezifischen Strahlung in keinster Weise berücksichtigt,
es existiert kein Vorsorgewert. Die Mobilfunkindustrie verändert
nicht die Strahlungsart, insbesondere die niederfrequente Pulsung, sie
reduziert ebenfalls nicht die unter biologischen Gesichtspunkten offensichtlich
millionenfach zu hohen Sendeleistungen.
-
Es müssen daher dringend die o.g. genannten
Belege und Hinweise konstruktiv aufgegriffen und tiefergehend erforscht
werden. Die Forschungen müssen absolut unabhängig und neutral
erfolgen, auf keinem Falle dürfen diese Forschungen und Ergebnisbekanntgaben
von den Interessen irgend einer Seite beeinflußt sein. Die öffentlichen
Bekundungen der Bayerischen Staatsregierung und der Mobilfunkbetreiber
in der ,Freiwilligen Vereinbarung im Rahmen des Umweltpaktes Bayern
zwischen den in Bayern tätigen Mobilfunkbetreibern und dem Bayerischen
Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen mit dem Ziel
der Umweltschonung und Akzeptanzverbesserung, München, den 15.7.1999‘
sind bereits ein Auftrag hierzu.
-
Die von der "Bürgerinitiative Stiefenhofen
für umweltverträglichen Mobilfunk" geplante ‚Epidemiologischen
Studie‘ unter Beteiligung des Gesetzgebers und der Mobilfunkbetreiber
ist längst überfällig und ein wichtiger Beitrag in die richtige
Richtung und verdient unsere und hoffentlich auch Ihre Unterstützung.
-
Die Bayerische Staatsregierung hat folgende Aussagen
getroffen, die voll die Forderungen der "Bürgerinitiative Stiefenhofen
für umweltverträglichen Mobilfunk" sowie diese Petition untermauern:
-
Es wird vermutet, daß auch schwache
Felder in unserer Umwelt einen Einfluß auf unsere Gesundheit haben.
Diskutiert werden besonders die sogenannten athermischen Wirkungen, wie
etwa ein Einfluß auf die Entstehung von Krebs, auf die embryonale
Entwicklung oder auf das neuronale oder endokrine System.
-
... allerdings ist die Frage, ob im speziellen
das kindliche Leukämierisiko durch eine Exposition mit niederfrequenten
Feldern beeinflußt werden kann durch die bisher vorliegenden Studien
nicht abschließend zu beantworten. (Anm.: Die Pulsung des Mobilfunks
ist relativ niederfrequent)
-
Für den Hochfreqenzbereich liegen noch
weniger verläßliche epidemiologische Studien vor als für
den Niederfrequenzbereich.
-
Die IARC (International Agency for Research
on Cancer) startete 1998 eine weltweite epidemiologische Studie zum möglichen
Krebsrisiko durch Mobilfunknutzung, die Ergebnisse werden in 5 Jahren erwartet.
-
All diese Untersuchungen (Anm.: EEGs der
Gehirnströme) sind wichtige Mosaiksteine, die von Expertenkommissionen
in ihrer Gesamtheit noch bewertet werden müssen. Das bedeutet, besonders
bei athermischen Wirkungen besteht weiterer Forschungsbedarf.
-
Im niederfrequenten Bereich ... spielen thermische
Effekte nur eine untergeordnete Rolle.
-
Die Ratsempfehlung ...zur Empfehlung der ICNIRP
...(Anm.: An diese knüpft sich auch die in Arbeit befindliche
Novellierung der Elektrosmogverordnung der Bundesregierung!) enthält
außerdem nicht nur die Aufforderung, weiterhin aufklärende Forschung
zu betreiben, sondern auch die Aufforderung an die Kommission (Anm.:
der EU), sich für das Zustandekommen eines internationalen Konsenses
im Hinblick auf Leitlinien und Empfehlungen für Schutz und Vorsorgemaßnahmen
einzusetzen (Anm.: Vorsorgemaßnahmen gibt es in der Problematik
bisher nicht!)
-
Internationale Expertengremien wie die ICNIRP
müssen immer wieder neue Forschungsarbeiten bewerten und nach Relevanz
für den Gesundheitsschutz einordnen. Zur Formulierung von weiterem
Forschungsbedarf ist eine internationale Zusammenarbeit besonders wichtig.
(Anm.:
Wenn es gar international besonders wichtig ist, dann ist es national oder
gar bayernintern super wichtig, oder?) Das seit 1996 von der Weltgesundheitsorganisation
ins Leben gerufene internationale EMF (electriomagnetic fields) Projekt
wird dieser Forderung gerecht und übernimmt voraussichtlich bis 2005
entsprechende Aufgaben.
-
Zur weiteren Verbesserung der Erkenntnislage
werden Forschungsaufträge (Anm.:
Seitens des StMLU) zur Thematik der hochfrequenten elektromagnetischen
Felder einschließlich der athermischen Wirkung vergeben!
Und genau um diesen Punkt geht es!
Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift ................................................................................
Adresse: ......................................................................................................