Betreff: Re: Apotheken Umschau - Kein Hirntumor durch Handys |
Von: "Alfred Tittmann" |
Datum: Tue, 4 Apr 2006 18:29:49 +0200 |
An: Hans Haltmeier |
An die Redaktion
Apotheken Umschau
Wort & Bild Verlag
Konradshöhe
82065 Baierbrunn
c/o Chefredakteure Dr. Hans Haltmeier
Sehr geehrter Herr Dr. Haltmeier,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Haben Sie auch meinen Nachtrag E-Mail vom 3.04.2006 -zu meiner Mail v. 1.04.06-
und den Hinweis der neusten Schwedischen Studie zur
Kenntnis genommen?
1-04-2006
Forscher: Intensive Handynutzung steigert Krebsrisiko um bis zu 240 Prozent
Schwedische
Forscher untersuchen Patienten mit Gehirntumoren
(s. nachfolgend noch einmal in Kopie)
Zu Ihrer Anmerkung des sicherlich unbestrittenen Lebensrettungseffektes
bezüglich schneller Hilfe mittels Handy bei Verkehrsunfällen:
Haben Sie sich bei diesem von Ihnen aufgeworfenen Aspekt aber auch überlegt,
wieviel Verkehrsunfälle durch Handynutzung überhaupt ausgelöst werden???
Hierzu gibt es leider erschreckende Daten!
Und desweiteren, wenn schon eine Nutzenabwägung diskutiert, die von Ihnen und nicht
von mir thematisiert wird, werden soll, berücksichtigen Sie dann auch die katastrophale
mißbräuchliche Nutzung der Handys zur Verbreitung von Gewaltszenen und dies
insbesondere gerade in Schulen etc.?
Wie immer im Leben, hat die Medaille zwei Seiten.
Alfred Tittmann
..............................................................
Presse
22.03.06
dpa
Es wird Zeit das der Gesetzgeber hier tätig wird
Razzien
im Allgäu: Gewaltvideos auf Schülerhandys
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Bestialische
Gewaltszenen, brutale Pornodarstellungen und Sex mit Tieren: Selbst
Hartgesottene Polizeibeamte waren entsetzt und schockiert darüber, was
sie auf manchen der beschlagnahmten Handys zu sehen bekamen - Handys,
die Schülern gehören, die zwischen 14 und 17 Jahren alt sind. Die
Videosequenzen waren der "coole Hit" in den Pausen in der Hauptschule
von Immenstadt im Allgäu. Eine Mutter hatte sich beim Schulleiter
Wolfgang Knoll beschwert und so die erste Handy-Razzia an einer
bayerischen Schule ausgelöst. Die Beamten beschlagnahmten mehr als 200
Handys von Schülern - bei 16 wurden sie fündig.
"Schockierend
und abstoßend"
Ein paar Tage später wiederholte sich der Vorgang in kleinerem Rahmen
in Kaufbeuren. Wieder wurden Schülerhandys konfisziert, diesmal waren
es 35 Stück. Hier fand die Polizei brutalste Gewalt-Videos auf drei
Apparaten. Bayerns Sozialministerin Christa Stewens ist entsetzt. "Das
ist schockierend und abstoßend." Sie fügt hinzu: "Das gefundene
Material ist schlicht menschenverachtend und hochgradig
jugendgefährdend." Eltern sollten ein Auge darauf haben, was ihre
Sprösslinge auf den Handys hätten, mahnt die CSU-Politikerin
Printausgabe
vom 29.03.2006
Handys
müssen in der Pause aus bleiben
München.
Ein grundsätzliches Handy-Verbot an bayerischen Schulen wird es vorerst
nicht geben. Aber das Kabinett von Ministerpräsident Edmund Stoiber
(CSU) beschloss gestern, dass die Benutzung von Handys in Zukunft nicht
nur im Unterricht, sondern auch in Pausen verboten ist. Die
Mobiltelefone müssen mit dem ersten Klingeln der Schulglocke
ausgeschaltet werden und dürfen erst nach Unterrichtsende wieder
angestellt werden, sagte ein Sprecher des bayerischen
Kultusministeriums. Bei Verstößen werde das Handy einkassiert.
Ausnahmen solle es nur in Absprache mit dem jeweiligen Lehrer geben
dürfen, etwa wenn ein Schüler erkrankt ist. Wann die neue Regelung in
Kraft treten wird, steht noch nicht fest.
Das
bayerische Kabinett reagierte damit auf das Auftauchen von Porno- und
Gewaltvideos auf Schülerhandys in Bayern. CSU-Generalsekretär Markus
Söder hatte ein allgemeines Handy-Verbot an Schulen gefordert. Dagegen
hatte es breiten Widerstand von Lehrern, Kultusministern anderer Länder
und Bildungsexperten gegeben.
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=2865385
..........................................
Schüler hatten sich per SMS zu Massenschlägerei verabredet
Eine Berliner Rektorin will ein Handy-Verbot an der Neuköllner Helmholtz-Oberschule verhängen, weil die Schüler sich per SMS zu einer Massenschlägerei verabredet hatten. Das berichtet die Tageszeitung 'BZ' heute. Mobiltelefone sollen nach Vorstellung der Schulleiterin Hiltrud Rothaus dann weder im Unterricht noch in der Pause benutzt werden dürfen. Bisher gilt an vielen Schulen das Verbot nur während der Unterrichtszeit.
"Schon bei
den kleinsten Meinungsverschiedenheiten holt man Verstärkung mit dem
Handy", sagt Rothaus. In den ersten drei Monaten nahm die
Jugendgruppengewalt stark zu. "Die Fallzahlen sind explodiert", sagt
Oberstaatsanwalt Manfred Schweitzer von der Intensivtäter-Abteilung der
Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung. "Von Januar zu Februar
stiegen sie um 30 Prozent, bis März noch einmal um 50 Prozent an."
Gerade unter Jugendlichen mit Emigrantenhintergrund beobachtete die
Polizei im vergangenen Jahr eine Zunahme bei "Rohheitsdelikten" um 10
Prozent, bei Gewaltkriminalität um 8 Prozent.
In ihrem
Brief wandte sich Schulleiterin Rothaus an die Eltern: "Bitte sprechen
Sie mit ihren Kindern. Jeder Schüler, der solche Anrufe tätigt, ist mit
dafür verantwortlich, dass derartige Massentreffen stattfinden." (as)
[ Donnerstag, 09.03.2006, 13:20 ]
http://de.internet.com/index.php?id=2041772§ion=Marketing-News
An die Redaktion
Apotheken Umschau
Wort & Bild Verlag
Konradshöhe
82065 Baierbrunn
c/o Chefredakteure Dr. Hans Haltmeier, Peter Kanzler
e-mail: AU@wortundbildverlag.de
Sehr geehrte Herren,
im Nachgang zu meiner am 1.04.2006 an Sie gerichteten E-Mail,
erlaube ich mir Ihnen einen aktuellen Nachtrag noch zu übermitteln.
Der Aktualität entsprechend bitte ich Sie auch diesbezüglich in Ihrer
nächsten Ausgabe einen Bericht abzugeben.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Tittmann
...............................................
1-04-2006
Forscher: Intensive Handynutzung steigert Krebsrisiko um bis zu 240 Prozent
Schwedische Forscher
untersuchen Patienten mit Gehirntumoren
Eine
intensive Nutzung von Mobiltelefonen erhöht das Risiko,
an Krebs zu erkranken. Das geht aus einer gestern in Stockholm
veröffentlichten Studie schwedischer Wissenschaftler vom Nationalen
Institut für Arbeitsleben (Arbetslivsinstitutet) hervor. Nachdem zwei
Untersuchungen in den Niederlanden und Großbritannien keine direkte
Verbindung ziehen konnten, stellten die Forscher nun gezielt gesunde
und kranke Intensivnutzer gegenüber.
Von 2.200 untersuchten Krebspatienten im Alter von 20 bis 80 Jahren
waren 905 an einem Gehirntumor erkrankt. "Von diesen 905 waren 85
Intensivnutzer von Mobiltelefonen", heißt es in der Studie. Diese
hätten bereits vor einiger Zeit mit der Handy-Nutzung begonnen und
häufig mobil telefoniert. Unter gesunden Testpersonen war der Anteil
der Intensivnutzer geringer.
Nach Angaben der Wissenschaftler traten die Tumore auch verstärkt auf
der Seite des Kopfes auf, an die auch das Handy während des Gespräches
gehalten wurde. Da Erkenntnisse über das Rauchen, das Arbeiten in
ungesunder Umgebung und andere Risikofaktoren mit berücksichtigt
wurden, sehen die Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen der
Mobiltelefonie und Krebs.
Laut Kjell Mild, der die Untersuchung leitete, steigt das Risiko bei
häufiger Handytelefonie, auf der zum Telefonieren genutzten Kopfseite,
um bis zu 240 Prozent. Intensivnutzern empfahl er
Freisprecheinrichtungen, durch die die Strahlungsbelastung am Kopf
deutlich reduziert werde. Die aktuelle Studie war nach Angaben Milds
eine der bisher umfassendsten Untersuchungen in dem Bereich. (ck/as)
Mehr zum Thema: Renommierter Umweltmediziner beklagt
Behinderungen bei der Erforschung von Mobilfunkstrahlung
----- Original Message -----From: Hans HaltmeierCc: Sabine GraveSent: Tuesday, April 04, 2006 2:21 PMSubject: Apotheken Umschau - Kein Hirntumor durch HandysSehr geehrter Herr Tittmann,
vielen Dank für Ihre Mail vom 1.4.2006.
Selbstverständlich ist sich die Redaktion der Apotheken Umschau bewusst, wie kontrovers die gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung diskutiert werden. Ich selbst verfolge diese Diskussion als Wissenschaftsjournalist seit vielen Jahren intensiv. Auffallend ist, dass sich dabei beharrlich Stimmen zu Wort melden, die Informationen selektiv aus der jeweils "aktuellen" Studie herauspicken - so wie Sie das in Bezug auf die zitierte Interphone-Studie auch tun.
In unserer Meldung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Langzeitwirkungen noch geprüft werden. Die weit überwiegende Zahl der bisher durchgeführten internationalen Untersuchungen hat in den vergangenen Jahren jedoch keine oder eine sehr schwache Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf verschiedenste Aspekte der Gesundheit nachgewiesen. Auch Erklärungsversuche, wie nicht-thermische Strahlung auf zellulärer oder molekularer Ebene wirken könnte, sind bislang keinesfalls schlüssig. Inwiefern solche Effekte dann auch noch gesundheitlich relevant sind, ist und bleibt hoch spekulativ.
Haben sie sich andererseits schon einmal überlegt, welches Maß an zusätzlicher Sicherheit Mobiltelefone für Menschen bringen, die auf schnelle Hilfe angewiesen sind, etwa nach einem Verkehrsunfall?
Ihre Empfehlung, wir sollten uns sensibler mit der Thematik befassen, führen Sie selbst ad absurdum, indem Sie uns als "Korrektur" den "Slogan Keine grundsätzliche Entwarnung!" nahelegen.
Sie können sicher sein, dass wir beim Thema Elektrosmog die gleiche hohe Sorgfalt walten lassen wie bei anderen Beiträgen in unserem Heft.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans Haltmeier
Chefredaktion Apotheken Umschau + Gesundheit
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