* Abstimmung über Mobilfunk - Für die Gesundheit wichtig - Ängste werden ernst genommen - Strahlen könnten schaden - Untersuchungen stellten fest, dass durch Handystrahlung Gehirntumore entstehen können - Ärzte für Umweltschutz stellten fest, dass viele Leute im Umfeld von Antennen gesundheitliche Schäden aufweisen - Gesundheitliche Untersuchungen für die Festlegung der Grenzwerte existieren nicht - Leute leiden unter der Mobilfunkstrahlung, auch wenn die Grenzwerte eingehalten werden - Mobilfunkantennen lösen Ängste und Unsicherheit aus - Den Schutz der Bürger gewichten wir hoch - Moratorium, bis mehr Beweise über die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung vorliegen - Wir streben einen sanften Mobilfunk an - Es kann siebeneinhalb Jahre dauern, bis die Anlagen an die neuen Grenzwerte angepasst werden - Bis die Resultate der neuen Untersuchungen kommen, geht es noch sechs bis sieben Jahre - Betreibern lehnten Konzept aus strategischen Gründen ab - Handlungsspielraum der Gemeinde wird eingegrenzt - Menschenfreundliche Gesamtplanung - Auch mit einer Antenne mit relativ tiefer Leistung kann über mehrere Kilometer telefoniert werden - Organisation Ärzte für Umweltschutz warnt vor Mobilfunkstrahlung - Leistung hat Auswirkungen auf die Strahlung - Gemeinderat und Parlament lehnen Begehren ab - Mobilmachung gegen Mobilfunk - Fast jede Nacht die gleiche Qual - Wacht mit dröhnenden Kopfschmerzen auf - Hat Herzstiche und laute Pfeiftöne im Ohr - Je mehr telefoniert wird, um so heftiger piept es - Frau leidet unter Herzrhythmusstörungen und nervösen Beschwerden - Elektro-Smog durch Wellensalat löst immer häufiger Proteste aus - Jeden Tag Protestschreiben auf Tisch - Die Bürgerwelle, der Dachverband der Antennengegner, organisiert Protest gegen Sendemasten - Wissenschaftliche Studien : je nach Geldgeber fallen Ergebnisse unterschiedlich aus - In der Nähe von Mobilfunkstationen brachten Rinder eine erhöhte Zahl von missgebildeten Kälbern zur Welt - Rinder verwerteten Nahrung schlechter und produzieren weniger Milch - Schwierig wenn in der direkten Nachbarschaft Häuser in der Sendekeule der Mobilfunkanlage stehen - Landeskirche rät zur Zurückhaltung beim Aufbau neuer Funkstationen - Kabelnetz schützt vor Elektrosmog - Elektrosmog beeinträchtigt stark die Gesundheit von Mensch und Tier - Elektromagnetische Strahlung gefährdet Gesundheit stark - Radaropfer mit Geduld am Ende - Hungerstreik und „Beerdigungstour“ - Verteidigungsministerium Hinhaltetaktik vorgeworfen - Leute haben Schnauze voll - Von Radarstrahlung geschädigte Soldaten mit Geduld am Ende - In jedem Einzelfall erbittert um Entschädigung kämpfen - Öffentlichkeit wachrütteln - Politikern Beine machen - Was habt ihr denn noch zu erwarten ? - Bewegung nach Hinhaltetaktik und leeren Versprechungen - Aus Sicht der Opfer entschieden zu wenig geschehen - Entschädigungsleistungen in der Höhe völlig unzureichend - Widerspruch beim Ministerium eingelegt - Zeit läuft den zumeist an Krebs erkrankten Strahlenopfern davon (28/01/04)

Abstimmung über Mobilfunk

Montag, 26.01.2004, Ausgabe-Nr. 20, Ressort Stadt & Region

MURI Die Gemeinde Muri stimmt am 8. Februar darüber ab, ob die Leistung
von Mobilfunkantennen auf gemeindeeigenen Gebäuden zehn Jahre lang
beschränkt werden soll und künftig die Stimmbürger über neue Antennen
auf Gemeindegebäuden befinden sollen. Für die Gesundheit sei dies
wichtig, sagt Mitinitiant Stefan Raaflaub. Der Schutz der Bürger sei
auch ohne Initiative gewährleistet, erklärt hingegen Gemeinderat Hans
Aeschbacher. (mob)

«Ängste werden ernst genommen»

Muri will seine Bürger vor der Mobilfunkstrahlung schützen - den
Moratoriumsinitianten geht dies zu wenig weit

Der Muriger Gemeinderat Hans Aeschbacher (svp) im Streitgespräch mit
Stefan Raaflaub, Ingenieur und Mitinitiant des Mobilfunk-Volksbegehrens.
Strahlen könnten schaden, sagen beide. Doch ab welchem Ausmaß?

• GESPRÄCH: MARCELLO ODERMATT

«BUND»: Herr Raaflaub, Sie sind Mitinitiant der Initiative, die in Muri
ein zehnjähriges Moratorium für den Bau und die Leistungsverstärkung von
Mobilfunkantennen auf gemeindeeigenen Gebäuden verlangt. Besitzen Sie
ein Handy?

STEFAN RAAFLAUB: Ja, das habe ich schon lange. Ich brauche es aber ganz
bewusst weniger, weil Untersuchungen feststellten, dass durch die
Handystrahlung Gehirntumore entstehen können.

Herr Aeschbacher, der Muriger Gemeinderat lehnt die Initiative ab.
Möchten Sie eine Mobilfunkantenne vor ihrer Haustüre?

HANS AESCHBACHER: Das ist immer eine Frage der Betroffenheit, und eine
solche Anlage macht betroffen. In der gleichen Situation wie Herr
Raaflaub würde ich mich vielleicht auch dagegen wehren.

Wenn die Initiative abgelehnt wird, könnten weitere Antennen gebaut
werden. Herr Raaflaub, fürchten Sie dann um die Gesundheit der
Murigerinnen und Muriger?

RAAFLAUB: Ja, wirklich, ein bisschen schon. Untersuchungen zeigen, dass
bereits bei einer Strahlenbelastung von einem Volt pro Meter
gesundheitliche Schäden entstehen können. Die Ärzte für Umweltschutz,
die sich mit dem Mobilfunk beschäftigen, stellten fest, dass viele Leute
im Umfeld von Antennen gesundheitliche Schäden aufweisen. Mit der
geplanten Antennenleistung auf dem Gemeindehaus wird im Umkreis von
einem Kilometer eine Belastung zwischen 4,8 und 0,5 Volt pro Meter
entstehen. Wenn die Mobilfunkbetreiber nun auf dem Gebäude diese
Leistung erreichen, indem mehr Antennen aufgestellt werden, setzen sie
die Leute einer höheren Strahlung aus.

AESCHBACHER: Ich räume ein, dass bei einer dauernden Bestrahlung eines
Handys von über 0,4 Volt pro Meter zum Beispiel Schlafstörungen
entstehen können. Bei Antennen werden solche aber nur erreicht, wenn die
volle Leistung ausgenutzt wird. Das ist nie 24 Stunden lang so. Zudem
liegen die angesprochenen 0,5 bis 4,8 Volt pro Meter unterhalb der
eidgenössisch erlaubten Grenzwerte.

Diese Grenzwerte sind in der Verordnung über den Schutz vor
nichtionisierender Strahlung festgehalten (siehe unten). Reichen diese
nicht?

RAAFLAUB: Nein, die reichen nicht, sie sind mit 6 Volt pro Meter viel zu
hoch. Zudem sind sie willkürlich, gesundheitliche Untersuchungen für die
Festlegung der Werte existieren nicht. Die Ärzte für Umweltschutz sagen,
dass sie auf 0,6 Volt pro Meter gesetzt werden müssten. Jetzt schon
leiden die Leute unter der Strahlung, auch wenn die Werte eingehalten
werden.

AESCHBACHER: Die Werte basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Studien haben gezeigt, dass die Werte vertretbar sind. Es gibt im Moment
keinen Anlass, die bestehenden nationalen Schutz- und Vorsorgekonzepte
in Zweifel zu ziehen.

Wie auch immer die wissenschaftliche Faktenlage sein mag, die
Mobilfunkantennen lösen Ängste und Unsicherheit aus. Herr Aeschbacher,
sind diese Ängste überhaupt nicht berechtigt?

AESCHBACHER: Wir nehmen die Ängste natürlich ernst. Die Gemeinde macht
bereits heute alles, um die Grenzwerte nicht zu übertreffen. Wir schauen
gar, dass die Belastung für unsere Bürger tiefer liegt. Wir werden ein
Messgerät aufstellen, damit jeder Bürger übers Internet schauen kann,
wie hoch die Strahlenbelastung ist. Aufgrund dieser Messungen überprüfen
wir die Standorte. Den Schutz der Bürger gewichten wir hoch. Ist es
angesichts der unsicheren Faktenlage nicht verfrüht, schon heute ein
Verbot weiterer Mobilfunkantennen zu verlangen?

RAAFLAUB: Wir wollen kein Verbot, sondern ein Moratorium, bis mehr
Beweise über die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung vorliegen. Es
geht nicht an, dass jetzt ohne wissenschaftliche Erkenntnisse die
Leistungen erhöht werden. Wir streben einen sanften Mobilfunk an.

AESCHBACHER: Das Moratorium ist gar nicht nötig. Sobald neue
Erkenntnisse vorliegen, müssen diese gemäss Verordnung sofort
berücksichtigt werden.

RAAFLAUB: Ja, aber mit reduzierten, neuen Grenzwerten müssen die
Betreiber die Antennen erst innerhalb von fünf Jahren anpassen. Zudem
können sie eine Verlängerung von zweieinhalb Jahren verlangen. Es kann
also siebeneinhalb Jahre dauern, bis die Anlagen an die neuen Grenzwerte
angepasst werden.

Warum also nicht abwarten, bis die Wissenschaft klare Erkenntnisse über
die Wirkung der elektromagnetischen Strahlung auf den Menschen vorlegt?

AESCHBACHER: Wenn wir wüssten, dass wir die Grenzwerte überschreiten,
würde die Gemeinde alles in die Wege leiten, um den Schutz der Bürger zu
gewährleisten. Es ist immer ein Abwägen zwischen Einzelinteressen und
Gesamtinteressen. Wenn die Gesamtinteressen aufzeigen würden, dass die
Werte tiefer gesetzt werden müssten, würden wir eine Lösung finden.

RAAFLAUB: Das würde zu lange dauern. Bis die Resultate der neuen
Untersuchungen kommen, geht es noch sechs bis sieben Jahre. Dann muss
der Bund die Untersuchungen auswerten und neue Grenzwerte setzen, was
wieder zwei bis drei Jahre dauert. Dazu kommt die erwähnte Umsetzungsfrist.

Die Initiative beschränkt sich nur auf Standorte auf gemeindeeigenen
Bauten. Welchen Sinn hat die Initiative, wenn auf privaten Grundstücken
und Häusern trotzdem gebaut werden kann?

RAAFLAUB: Die Gemeinde wird dazu gebracht, umzudenken und eine
gesamtheitliche Planung in Angriff zu nehmen. Dadurch können wir Druck
auf die Betreiber machen, damit sie sich auf unsere Wunschstandorte
beschränken.

AESCHBACHER: Wir wollten mit den Betreibern ein Konzept erarbeiten, was
diese aus strategischen Gründen ablehnten. Ohne Mobilfunkunternehmen
können wir aber keine Planung machen, da wir nicht wissen, wie die
Abdeckung sein muss. Grundsätzlich sind wir an einer sorgfältigeren
Planung interessiert. Gerade die Initiative verhindert dies aber, weil
ja gewisse Orte ausgeschlossen wären oder wir müssten für jede Antenne
vor die Stimmbürger. Der Handlungsspielraum der Gemeinde wird
eingegrenzt. Die Betreiber werden Standorte suchen, auf welche die
Gemeinde keinen Einfluss hat. Und ob die dann besser sind für die
Gesundheit, weiß ich nicht.

RAAFLAUB: Es stimmt nicht, dass wir mit der Initiative eine Planung
verhindern. Im Gegenteil: Bis jetzt gab es diese Gesamtplanung nicht.
Mit der Initiative geben wir nun den Anstoß dafür.

Was müsste denn diese Gesamtplanung enthalten?

RAAFLAUB: Eine menschenfreundliche Gesamtplanung müsste beispielsweise
enthalten, dass die Strahlenbelastung in einem Wohngebiet nicht über 0,6
Volt pro Meter liegen darf. Antennen könnten in Industriegebieten oder
in Freiflächen gelegt werden. Auch in Muri-Gümligen würden sich gewisse
Standorte dafür anbieten.

AESCHBACHER: Für Standorte außerhalb des Siedlungsgebiets sind wir als
Baubehörde nicht mehr zuständig. Das ist Sache des Kantons. Zudem: Je
weiter weg die Antenne vom Benutzer ist, desto stärker muss die Leistung
sein. Das ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei.

RAAFLAUB: Auch mit einer Antenne mit relativ tiefer Leistung kann über
mehrere Kilometer telefoniert werden. Zur Zuständigkeit: Wenn die
Gemeinde eine Gesamtplanung macht mit den gewünschten Standorten, die
für die Gesundheit der Bevölkerung gut sind, dann würde der Kanton dies
sicher akzeptieren.

Wissenschaft forscht, Bundesrat schützt

Wie stark die Mobilfunkstrahlung auf den Menschen wirkt, ist beim
gegenwärtigen Wissensstand unklar. Es gibt Studien, die Hinweise dazu
liefern. Wissenschaftlich ist es aber noch nicht vertretbar, einen
kausalen Zusammenhang zwischen Erkrankungen, Beschwerden und die
Gesundheit beeinträchtigenden Symptomen wie Migräne, Schlafstörungen
oder Tagesmüdigkeit einerseits und der Hochfrequenzstrahlung anderseits
herzustellen. In der Schweiz warnt insbesondere die Organisation Ärzte
für Umweltschutz vor Mobilfunkstrahlung.

Dabei handelt es sich um elektromagnetische Strahlung. Dazu gehören auch
Röntgenstrahlen, sichtbares Licht oder Strahlen von Radiosendern. Es
gibt zwei Arten elektromagnetischer Strahlung: ionisierende wie
Röntgenstrahlen, deren Energie ausreicht, um Bausteine von Lebewesen zu
verändern; nichtionisierende Strahlung wie UV- und Wärmestrahlen, Licht
und eben Elektrosmog, wie die Mobilfunkstrahlung volkstümlich genannt
wird. Die Energie reicht zur Veränderung von Atomen und Molekülen nicht aus.

Die technisch erzeugte nichtionisierende Strahlung wird aufgeteilt in
Hochfrequenz- und Niederfrequenzstrahlung. Die Mobilfunkstrahlung gehört
zum Hochfrequenzbereich. Die primäre Wirkung auf den Menschen ist dabei
die Erwärmung des Körpergewebes. Bei der weiteren Auswirkung wird
zwischen thermischen und nichtthermischen Wirkungen unterschieden.
Thermische Effekte sind wissenschaftlich gut untersucht, treten aber
erst ab einer Strahlenstärke auf, wie sie in der Umwelt normalerweise
nicht vorkommt. Anders die nichtthermischen Effekte. Wie schädlich sie
sind, wird erst erforscht.

Der Bundesrat erließ eine Verordnung über den Schutz vor
nichtionisierender Strahlung. Die Verordnung zählt derzeit zu den
strengsten nationalen gesetzlichen Regelungen. Festgehalten sind zwei
Grenzwerte der elektrischen Feldstärke, gemessen in Volt pro Meter: Der
Immissionsgrenzwert besagt, dass nach heutigem Kenntnisstand bis zu
diesem Wert gesundheitliche Risiken ausgeschlossen sind. Er wird von
Mobilfunkantennen nicht erreicht. Vielmehr gilt der Anlagengrenzwert,
der um den Faktor zehn tiefer liegt. Er liegt zwischen 4 und 6 Volt pro
Meter. Messungen haben ergeben, dass selbst diese Werte um den Faktor
zehn unterschritten werden. (mob)

Informationen:
http://www.umwelt-schweiz.ch/elektrosmog; Reinhold Berz,
«Krank durch Mobilfunk?», Bern 2003.

Die Initiative

Die Muriger sollen künftig darüber befinden, ob auf Gemeindegebäuden
Mobilfunkantennen errichtet oder die Leistungen bestehender Anlagen
verstärkt werden dürfen. Dies fordert die Initiative, über die am 8.
Februar abgestimmt wird. Die Antennenleistung soll demnach zudem während
zehn Jahren beschränkt werden. Die Leistung hat laut den Initianten
Auswirkungen auf die Strahlung.

Die Initiative wurde im Januar 2003 von einer Bürgergruppe mit 1422
Unterschriften rund 470 mehr als nötig eingereicht. Hintergrund:
Swisscom wollen im Werkhof die Antennenleistung von 2100 auf 7200 Watt
erhöhen. Auf dem Gemeindehaus wollen Swisscom und Orange Antennen mit
total 14700 Watt errichten. Gemeinderat und Parlament (Letzteres mit
33:3) lehnen das Begehren ab. (mob)

http://ebund.ch/ebund.asp?SOURCE=/Publications/DER_BUND
/2004/20/STADT-REGION/205343.html


Omega: 0,6 V/m entspricht ca. 100 Nanowatt pro cm². Bei solchen
Belastungen sind sogar bei kurzer Bestrahlungsdauer schon EEG
Veränderungen, Durchblutungsstörungen und eine Verminderung der
Gedächtnisleistung nachgewiesen worden.


Nachrichten von der BI Bad Dürkheim

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Aus den Archiven

Mobilmachung gegen Mobilfunk

Rheinische Post vom 08. August
2001                                                             

von GERHARD VOGT

Düsseldorf. Fast jede Nacht die gleiche Qual. Heinz Schmitz, der Chef
eines Familienbetriebs in Düsseldorf-Wersten, wacht mit dröhnenden
Kopfschmerzen auf. Er hat Herzstiche - und laute Pfeiftöne im Ohr. "Die
hören sich wie Morsezeichen an", sagt der 67-Jährige. "Je mehr
telefoniert wird, um so heftiger piept es."

Familie Schmitz wohnt neben einer Mobilfunkantenne. Die hat die Firma
Mannesmann auf dem Haus an der Bahlenstraße 33-35 in Betrieb genommen,
um den Handy-Empfang im Düsseldorfer Osten zu verbessern. Seitdem der
Sender auf dem Dach steht, leidet auch Irmgard Schmitz, die Frau des
Unternehmers, unter Herzrhythmusstörungen und nervösen Beschwerden.
Macht der Mobilfunk die Anwohner krank?

Der Antennenwald über den Städten wird mit dem flächendeckenden Ausbau
des Mobilfunks und durch die Einführung der UMTS-Technik immer dichter.
Mehr als 60 000 Basisstationen wollen die Mobilfunkanbieter in den
nächsten Jahren neu errichten. Der Elektro-Smog, der durch den
Wellensalat erzeugt wird, löst immer häufiger Proteste aus. "Früher
haben sich nur wenige Leute darüber aufgeregt", sagt Johannes Kraft, der
bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Mettmann
für die Genehmigung der Anlagen zuständig ist. "Heute landen fast jeden
Tag Protestschreiben auf meinem Tisch."

Die "Bürgerwelle", der Dachverband der Antennengegner, organisiert den
Protest gegen die Sendemasten. Siegfried Swerenz, der Vorsitzende der
Initiative, will über 1000 Betroffene gezählt haben, die unter
Kopfschmerzen, Herzproblemen, Übelkeit, Schlafstörungen und Ekzemen
leiden. In den letzten Jahren sind mehr als 25 000 wissenschaftliche
Studien über die Gefahren von Elektro-Smog veröffentlicht worden. Je
nach Geldgeber fallen die Ergebnisse unterschiedlich aus.

In Bayern untersuchten Forscher das Verhalten von Tieren auf Bauernhöfen
in der Nähe von Mobilfunkstationen. Rinder brachten eine erhöhte Zahl
von missgebildeten Kälbern zur Welt. Sie verwerteten ihre Nahrung
schlechter und produzierten weniger Milch. "Reine Panikmache", sagt dazu
der Sprecher eines Mobilfunkanbieters. Die Netzbetreiber haben im Juni
als Reaktion auf Bürgerproteste das "Informationszentrum Mobilfunk"
(IWZ) ins Leben gerufen. "Ein wissenschaftlicher Nachweis für eine
Gesundheitsbedrohung liegt nicht vor" , sagt IWZ-Geschäftsführer Immo
von Fallois. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz ergänzt:
"Solange die Grenzwerte eingehalten werden, besteht keine Gefahr."

Mobilfunkantennen senden ihre Signale in der Regel waagerecht aus.
"Wohnungen, die unter den Sendern liegen, sind von dem Elektro-Smog nur
in geringem Ausmaß betroffen", sagt Strahlungsexperte Kraft. "Schwierig
wird es dann, wenn in der direkten Nachbarschaft Häuser in der
Sendekeule der Anlage stehen." Menschen, die sich in einem
Sicherheitsabstand von drei bis zehn Metern neben dem Sender aufhalten,
seien in der Regel ungefährdet.

Die Gegner der Mobilfunkantenne kritisieren, dass die Grenzwerte in
Deutschland deutlich höher liegen als in der Schweiz und in Italien. In
der Schweiz sind seit Februar 2000 im Umfeld von Kindergärten nur noch
Feldstärken von 4,0 Volt pro Meter (V/m) für das D-Netz erlaubt. Zum
Vergleich: An der Oberfläche einer Steckdose beträgt die Feldstärke etwa
700 V/m.

Der Streit um die Mobilfunkantennen hat unter den Anbietern einen Kampf
um die Standorte entfacht. Hauseigentümer, die sich einen Sendemast aufs
Dach setzen lassen, kassieren bis zu 15 000 Mark im Jahr für Antennen.
Auch von vielen Kirchtürmen senden die Mobilfunker. "Manche Gemeinde
will auf die Zusatzeinnahme nicht verzichten", sagt Jens-Peter Iven, der
Sprecher der evangelischen Landeskirche. Mobilfunk vom Gotteshaus -
nachdem in Ratingen-Hösel und Wuppertal-Vohwinkel der Streit um die
Sendestationen die Gemeinden gespalten hat, rät die Landeskirche jetzt
in einem Schreiben zur Zurückhaltung beim Aufbau neuer Funkstationen.
"Falls sich herausstellt, dass die bestehenden Anlagen gefährlich sind,
werden sie sofort abgebaut", versichert Iven.

Heinz Schmitz will sich jetzt bei einer Kur in Bad Brambach von den
nächtlichen Strapazen erholen. Er ist sich sicher, dass die Beschwerden
sofort verschwinden werden: "Die Kurverwaltung hat mir versichert, dass
die nächste Antenne zwei Kilometer vom Hotel entfernt liegt."


http://hscronenberg.wtal.de/EHandy2.htm#Mobilmachung%20gegen%20Mobilfunk

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Leserbriefe

Kabelnetz schützt vor Elektrosmog


Es gehört sich eigentlich nicht, sich als Auswärtiger in eine kommunale
Abstimmung einzumischen. Im Fall der bevorstehenden Abstimmung in
Goldach, bei der es um einen Kredit für den Kauf der Schefer AG geht,
möchte ich den Stimmbürgern trotzdem etwas zu bedenken geben.

Ich bin Anstößer und Direktbetroffener der Antenne Hirschberg in
Appenzell, die seit einigen Jahren schweizweit für Schlagzeilen sorgt.
Bei der Antenne Hirschberg sind acht Mobilfunkantennen, vier Fernseh-
und vier Radioantennen sowie eine Telepage-Antenne montiert. Wir
beklagten uns vor Jahren bei den Behörden sowie bei der Swisscom
(Eigentümerin und Betreiberin der Antennenanlage) darüber, dass der von
der Groß-Antenne ausgehende Elektrosmog die Gesundheit von Mensch und
Tier stark beeinträchtigt. Die Verantwortlichen wiesen unsere Klagen mit
der Begründung zurück, alle gesetzlichen Vorgaben würden eingehalten.
Bei Kontrollmessungen im Dezember 2001 stellte das Bundesamt für
Kommunikation (Bakom) dann aber fest, dass der Anlagegrenzwert für die
Immissionen von Rundfunk (Radio und Fernsehen) und Telepage
überschritten wurde. Der Grund dafür lag darin, dass die SRG die
konzessionierten Sendeleistungen ihrer drei DRS-Radioprogramme ohne
Bewilligung um das Dreieinhalbfache erhöht hatte. Die SRG war in der
Folge gezwungen, die Sendeleistungen der DRS-Radioprogramme wieder auf
das zulässige Maß zu reduzieren und zwei von vier TV-Sendern
abzuschalten. Diese Maßnahme bewirkte, dass es uns Menschen und unseren
Tieren noch nicht gut, aber wenigstens wieder besser geht. Wir haben
daraus gelernt, dass auch die von Radio- und Fernsehantennen ausgehende
elektromagnetische Strahlung unsere Gesundheit stark gefährdet.

Jede Bestrebung, die Übertragung von Radio- und Fernsehsendungen über
ein Kabelnetz vorzunehmen, verdient daher größte Unterstützung. Die
Fernsehkabelnetze werden die führende Technologie bleiben (OT vom 21.
Januar). Ich würde es daher nicht verstehen, wenn es Einwohner von
Goldach gäbe, welche die Kreditvorlage ihres Gemeinderates ablehnen und
es vorziehen würden, die Radio- und Fernsehsendungen künftig über
Antennenanlagen zu beziehen. Wer seiner Gesundheit und derjenigen seiner
Kinder Sorge tragen möchte, legt ein «Ja» ein.

Josef Mazenauer, Schönenbühl, Hirschberg, 9050 Appenzell

http://www.tagblatt.ch/stgallenrorschach.cfm?pass_id=867888&liste=867877,867883
,867892,867887,867878,867880,867885,867889,867893,867891,867890,867886,
867881,867882,867884,867894,867888


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Radaropfer mit Geduld am Ende

ENTSCHÄDIGUNG   Im Frühjahr Hungerstreik und „Beerdigungstour“ durch Berlin

Die ehemaligen Soldaten und ihre Angehörigen werfen dem
Verteidigungsministerium eine Hinhaltetaktik vor. „Die Leute haben die
Schnauze voll“, schreibt einer der Betroffenen.

von thomas hellmold

OLDENBURG/FRANKFURT/BERLIN - Die von Radarstrahlung geschädigten
ehemaligen Soldaten der Bundeswehr und ihre Angehörigen sind mit ihrer
Geduld am Ende. Seit Jahren hingehalten und in jedem Einzelfall
erbittert um Entschädigung kämpfend, wollen sie ihre Ansprüche mit
massiven Demonstrationen durchsetzen. Im späten Frühjahr, so der Plan,
sollen ein Hungerstreik und eine „Beerdigungstour“ durch Berlin die
Öffentlichkeit wachrütteln und den Politikern Beine machen.

Rund 3000 Anträge auf Entschädigung liegen dem
Bundesverteidigungsministerium vor; ein erheblicher Teil der
Geschädigten hatte in Raketenstellungen in Oldenburg, Jever, Delmenhorst
und Lohne sowie an Radaranlagen der Marine in Wilhelmshaven Dienst
getan. „Was habt ihr denn noch zu erwarten?“, heißt es
makaber-resignativ in einer vom „Bund zur Unterstützung
Radargeschädigter“ (Frankfurt) entfachten Korrespondenz, die im Internet
nachzulesen ist. Dort pflegen Radaropfer, Hinterbliebene und andere
einen intensiven Briefwechsel über den Sinn derartiger Aktionen. Das
aktuelle Stimmungsbild gibt ein Kurzkommentar ebenso drastisch wie wohl
zutreffend wieder: „Die Leute haben die Schnauze voll!“, schreibt einer
der Radargeschädigten. Vom Hungerstreik erhofft er sich „endlich
Bewegung“ nach Hinhaltetaktik und leeren Versprechungen.

Ursprünglich hatte ein solcher Hungerstreik bereits im Sommer 2001
stattfinden sollen. Er wurde ausgesetzt, nachdem der
Verteidigungsausschuss des Bundestages eine Expertenkommission
eingesetzt hatte, die dann auch zu unverzüglicher und großzügiger Hilfe
für die Radaropfer riet. Geschehen ist bisher nicht allzu viel, aus
Sicht der Opfer auf jeden Fall entschieden zu wenig.

Zwar haben die Berliner Anwälte Reiner Geulen und Dr. Remo Klinger für
den Opferbund inzwischen rund 100 ihrer 820 Strahlen-Klienten dazu
verholfen, als „Wehrdienstgeschädigte“ anerkannt zu werden. Die vom
Ministerium bewilligten Entschädigungsleistungen freilich „sind in der
Höhe völlig unzureichend“, wie Klinger verärgert feststellt. In jedem
einzelnen Fall legte er Widerspruch beim Ministerium ein.

Das alles kostet Zeit. Zeit, die den zumeist an Krebs erkrankten
Strahlenopfern davonläuft. Peter Rasch aus Frankfurt, der den Opferbund
vor knapp drei Jahren gegründet hatte und seither als Vorkämpfer für die
Interessen seiner Leidensgenossen auftrat, hat seine Teilnahme am
Hungerstreik abgesagt. Seit Weihnachten macht ihm sein Lungenkarzinom
wieder so schwer zu schaffen, dass er die Reise nach Berlin nicht wird
antreten können.

Radaropfer unter
www.medicine-worldwide.de/foren

Die Zeit läuft den zumeist an Krebs erkrankten Strahlenopfern davon

http://www.nwz-online.de/2_449.php?showres=NWZ%2FREGION
&showid=285354&navpoint=3.1


siehe auch
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=565412

und

http://www.merkur-online.de/regionen/oberbayern/497,225643.html
?fCMS=6a302248f0670155e6c9b71c76e65e2e



Omega: früher oder später werden wir solche oder ähnliche Nachrichten
auch von den Mobilfunkopfern lesen!

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Bürgerwelle e.V. Dachverband der Bürger und Initiativen zum Schutz vor Elektrosmog

1. Vorsitzender Siegfried Zwerenz, 2. Vorsitzende Barbara Eidling Postanschrift: Lindenweg 10, D-95643 Tirschenreuth, Tel. 0049-(0)9631-795736, Fax 0049-(0)9631-795734, E-Mail pr@buergerwelle.de ,
Internet http://www.buergerwelle.de Tel. Auskünfte: Barbara Eidling Tel. 0049-(0)8171-18898

Beiträge von BI Omega finden Sie u.a. bei

* http://www.buergerwelle.de (in Deutsch und Englisch)
* http://www.grn.es/electropolucio/ciogerman.htm (in Deutsch)
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* http://www.oekosmos.de/article/archive/0/ (in Deutsch)
* http://forum.webmart.de/wmmsg.cfm?id=601862&t=835668#4039477 (in Deutsch)
* http://www.grn.es/electropolucio/00omega.htm (in Englisch)
* http://teleline.terra.es/personal/kirke1/pagact.html (in Englisch)
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