Betreff: HNA 31-01-07 Studie findet keinen Beweis für Krebs durch Handys
Von: Alfred Tittmann
Datum: Wed, 31 Jan 2007 23:27:57 +0100

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
vergleichen Sie einmal die nachfolgende Pressemitteilung mit der Ihnen heute zugestellten
in der Süddeutschen Zeitung bezüglich der jetzt veröffentlichten Studie:
 
Headline in der Süddeutschen von heute: Risiko Mobilfunk - Handys können Krebs auslösen
Headline in der HNA : Studie findet keinen Beweis für Krebs und Handys
 
Auffallend ist die Abweichung beider Interpretationen, insbesondere der des HNA.
 
Ausgerechnet der der Mobilfunklobby nahestehende Joachim Schütz, Koordinator der deutschen
Interphone-Studie und gleichzeitig Mitverfasser der dänischen Interphone-Studie wird sozusagen als kompetenter
Gutachter für ein verharmlosendes Statement herangezogen.
 
Wir erinnern noch einmal an den pikanten Vorfall der ersten deutschen Veröffentlichung durch die
UNI Bielefeld bezüglich der Einflußnahme der Förderer!!!, die dann durch Manipulation aus der
Pressemitteilung nach wenigen Stunden der Veröffentlichung wegen Unpäßlichkeit wieder gestrichen wurde
Da hieß es wörtlich vom Vermittler Florian Stein: (UNI Bielefeld 2.02.2006)

"Die Förderer der Studie lassen den Schluss zu, dass bei der Interphone-Studie
wenn, dann nur wenig Druck von Seiten der Mobilfunklobby ausgeübt werden konnte. Die Interphone-
Deutschland-Studie wurde gefördert durch die Europäische Union, durch die International Union
against Cancer (UICC), das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm der Bundesregierung, das Ministerium
für Umwelt Nordrhein-Westfalen und das MAIFOR  Forschungsprogramm des Fachbereichs Medizin der Universität Mainz. Die UICC erhielt zum Zweck der Studienförderung Mittel vom "Mobile Manufacturers' orum" und der "GSM Association".
Über die UIC konnte die Mobilfunk-Industrie ihrer Verantwortung zur Forschungsförderung bei gleichzeitiger
Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Forschungsnehmer nachkommen."
 
 
Wo bleiben Aussagen, dass Hardell etwas ganz anderes belegt, daß Dr. Carlo das dänische Krebszentrum
mit seinen Wissenschaftlern als Geldwaschanlage der Mobilfunkbetreiber im Dezember 2006 enttarnt hat,
daß lt. Hardell ein erhöhtes Akustikusneurinom festgestellt wurde, daß lt. Hardell sogar eine Gliomzunahme des Risikos auf das 3,7-fache sein kann  und daß sich selbst in der deutschen Interphone-Teilstudie ein tendenzell  erhöhtes Gliomrisiko unter Langzeitanwendern (10 Jahre und mehr) gezeigt hat ?
 
Warum werden wenn schon Schütz als "Gutachter" bemüht wird nicht auch als Pendant die Statements
der in der SZ zitierten Wissenschaftler Eberhard Greiser und Otto Petrowicz vermittelt?
 
Fazit: Die Handschrift der nachfolgenden Information ist unverkennbar und wirft zumindest an
Experten viele Fragen auf!
 
 
M.f.G.
Alfred Tittmann
c/o HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.
 
[
http://omega.twoday.net/search?q=Sch%C3%BCz (Schüz)

http://omega.twoday.net/search?q=Hardell

http://omega.twoday.net/search?q=Carlo

]
_______________________________________________________________________________
 
 

HNA 31-01-07

 

http://www.hna.de/dpawissenstart/00_20070131152245_Studie_findet_keinen_Beweis_fuer_Krebs_durch_Han.html

 

Studie findet keinen Beweis für Krebs durch Handys

Hamburg/Helsinki (dpa) - Können Handys Krebs auslösen? Viele Menschen fürchten die Mobilfunkstrahlung. Klare wissenschaftliche Beweise für ein Gesundheitsrisiko durch heutige Handys gibt es trotz zahlreicher Untersuchungen bislang nicht.

Auch eine neue große Untersuchung, die wegen einer zumindest rechnerischen Risikoerhöhung für Hirntumore bei Langzeitnutzern für Aufregung sorgt, hat keinen Beweis für die Entstehung dieser so genannten Gliome durch das Telefonieren mit dem Handy gefunden. Studienautor Anssi Auvinen mahnt zu Vorsicht bei der Interpretation des auf den ersten Blick möglicherweise beunruhigenden Ergebnisses.

Die Forscher um Auvinen und Anna Lahkola von der finnischen Strahlenschutzbehörde hatten im Rahmen der multinationalen Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO 1522 Gliom- Patienten und 3301 Gesunde aus Finnland, Großbritannien, Dänemark, Schweden und Norwegen verglichen. «Wir haben keinen Beweis für ein erhöhtes Gliom-Risiko bezogen auf regelmäßigen Mobiltelefongebrauch gefunden», schreiben die Wissenschaftler im «International Journal of Cancer» (online vorab veröffentlicht).

Ein mögliches Langzeitrisiko in demjenigen Hirnbereich, der beim Telefonieren am stärksten der Strahlung ausgesetzt sei, müsse weiter sondiert werden, bevor sich hierzu eindeutige Schlüsse ziehen ließen. Zu ähnlichen Resultaten waren auch andere Untersuchungen bereits gekommen.

Für die jetzt veröffentlichte Studie untersuchten die Forscher bei den Krebspatienten den möglichen Einfluss zahlreicher Faktoren auf das Gliom-Risiko. Dazu unterschieden sie unter anderem Viel- und Wenig-, Langzeit- und Kurzzeittelefonierer sowie Nutzer von digitalen und analogen Mobiltelefonen. «Kein signifikanter Zusammenhang wurde über die Kategorien Nutzungsdauer, Jahre seit dem ersten Gebrauch, Gesamtzahl der Anrufe oder Gesamtnutzungsstunden gefunden», berichten die Autoren.

Statistisch am auffälligsten zeigten sich die Werte für solche Krebspatienten, die seit mehr als zehn Jahren ein Mobiltelefon benutzt und es auf der Seite ihres später entdeckten Hirntumors gehalten hatten. Die rechnerisch ermittelte Risikoerhöhung liegt bei ihnen bei knapp 40 Prozent, allerdings mit einem breiten Unsicherheitsbereich von einem bis 92 Prozent.

«Wegen der Vielzahl der Analysen ist einige Vorsicht bei der Interpretation der Studienresultate nötig», warnte Auvinen auf Anfrage. «Ich denke, dass die fehlenden Konsistenz der Resultate nahe legt, dass es sich möglicherweise nicht um einen echten Fund handelt.» So hätten nur leicht veränderte Analysen nicht, wie bei einem echten Zusammenhang erwartet, ähnliche Ergebnisse geliefert. «Mindestens eine Analyse zeigte sogar den umgekehrten Trend, also einen scheinbaren schützenden Effekt», betonte Auvinen.

Nach Angaben der Forscher beruht das Ergebnis für die Langzeittelefonierer mit vier Prozent Wahrscheinlichkeit auf einem Zufallsbefund. Gemäß der wissenschaftlichen Konvention gelten Studienergebnisse in der Regel dann als «signifikant», wenn sie mit höchstens fünf Prozent Wahrscheinlichkeit Zufallsfunde sind.

Die Grundaussage der Studie formuliert Auvinen so: «Insgesamt wurde keine (Risiko-)Erhöhung gefunden, aber die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen (Handy-)Langzeitgebrauch und dem Tumorrisiko auf der Seite, wo das Telefon gehalten wird, rechtfertigt eine weitere Untersuchung.» Der Epidemiologe Joachim Schüz, der die deutschen und dänischen Interphone-Beiträge mit betreut hat, gibt zu bedenken, dass die Gruppe, bei der jetzt etwas Auffälliges gefunden wurde, sehr klein sei. «In wenigen Jahren wird jedoch vermutlich die Mehrheit der Bevölkerung in diese Gruppe fallen. Allein deshalb muss man das weiter untersuchen.»

So und ähnlich sehen es auch andere Forscher. So wurde bei deutschen Handynutzern ebenfalls kein erhöhtes Hirntumorrisiko beobachtet. Über ein mögliches Risiko für Menschen, die bereits seit mehr als zehn Jahren mit dem Handy telefonieren und in der Regel bereits die sehr viel stärker strahlenden C-Netz-Telefone benutzt hatten, ließ sich jedoch keine abschließende Aussage treffen, hatten die Forscher aus Mainz, Bielefeld, Mannheim und Heidelberg vor rund einem Jahr berichtet.

Und eine im Dezember veröffentlichte Untersuchung von 420 000 dänischen Handynutzern von 21 Jahren Dauer hatte kein gehäuftes Auftreten von Hirntumoren, Akustikgeschwulsten, Speicheldrüsentumoren, Augentumoren, Leukämie und anderen Krebsarten festgestellt. Weitere Klarheit erhoffen sich die Experten nun von der Interphone-Studie der WHO, die noch in diesem Jahr vorliegen soll.

31.01.2007