Betreff: Presse Info: "Industrie will verbindliche Emissionsminderung mit PR-Aktionen verhindern" |
Von: CBGnetwork |
Datum: Wed, 4 Jul 2007 22:07:50 +0200 |
Presse Information vom 5. Juli 2007
Coordination gegen BAYER-Gefahren
zur heute veröffentlichten Erklärung Caring for
Climate:
„Industrie
will verbindliche Emissionsminderung mit PR-Aktionen verhindern“
Die Coordination
gegen BAYER-Gefahren kritisiert die Erklärung „Caring for Climate“, die von rund 100 großen Unternehmen aus aller
Welt unterstützt wird, als „unverbindliche PR-Aktion“ und als
„kontraproduktiv“. Die Deklaration wird der Öffentlichkeit heute anlässlich des in Genf beginnenden „UN-Global
Compact Leaders Summit“ vorgestellt. Darin werden zwar „freiwillige
Emissionsminderungen“ angekündigt, konkrete Zielvorgaben werden aber nicht
genannt. Im Gegenzug fordern die Unternehmen „bedeutende staatliche Hilfen“ für
Umstrukturierungen.
Prof. Jürgen
Rochlitz, Beiratsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG):
„Die Erklärung „Caring for Climate“ reiht sich ein in die große Zahl von
Absichtserklärungen, mit deren Hilfe die Industrie eine verbindliche Reduktion
von Treibhausgas-Emissionen verhindern will. Wirksamer Klimaschutz wird damit
nicht befördert – im Gegenteil. In Anbetracht der von den Firmen eingefahrenen Gewinne sind die
Forderungen nach staatlicher Hilfe geradezu obszön.“
Philipp
Mimkes vom Vorstand der CBG: „Verlautbarungen wie „Caring for Climate“ sind im
wesentlichen heiße Luft. Deutlich wird dies am Beispiel des Leverkusener
BAYER-Konzerns, der zu den Erstunterzeichnern gehört. In der Öffentlichkeit
brüstet sich BAYER stets als Vorbild in Sachen Klimaschutz. Gleichzeitig will
BAYER gemeinsam mit der Firma TRIANEL in Krefeld ein Kohlekraftwerk bauen, das
allein vier Millionen Tonnen CO2 emittieren würde – Jahr für Jahr, bis weit in die zweite
Hälfte des Jahrhunderts hinein. Wenn BAYER den Klimaschutz ernst nähme, würde
der Konzern auf den Einsatz solcher Dinosaurier-Technologie verzichten.“
Mimkes
nennt den Global Compact einen Papiertiger, da die UN bei der Auswahl
ihrer Partner keine noch so tiefe Messlatte anlegen. Alle Unternehmen – vom
Hersteller von Atomkraftwerken bis hin zu Ölkonzernen - werden akzeptiert.
Informationen unabhängiger Beobachter über das Verhalten der Firmen holen die
UN nicht ein, auch die Einhaltung der Prinzipien wird nicht überprüft.
Der Global Compact wurde 1999 vom damaligen
UN-Generalsekretär Kofi Annan initiiert. Die teilnehmenden Konzerne bekennen
sich zu 10 Prinzipien, inklusive dem Schutz der Menschenrechte und der Umwelt. Die Firmen nutzen die publicity-trächtige Verbindung
mit der UN weidlich: fast alle beteiligten Unternehmen rühmen die Teilnahme am Global
Compact auf ihren homepages und in eigens veröffentlichten Broschüren. In
den Geschäftsberichten von DaimlerChrysler und BAYER wurden gar Reden von Kofi
Annan als Grußwort abgedruckt - mit Foto und UN-Logo.
Coordination
gegen BAYER-Gefahren
www.CBGnetwork.org
Fon 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Fordern Sie per eMail kostenlos weitere Informationen an.
Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
Dorothee Sölle,Theologin, Hamburg (gest. 2003)