Aktion Reihenuntersuchung

Allgäuer Zeitung vom 15.10.2001

Funkmast: Initiative beginnt mit Reihenuntersuchungen

Friesenrieder Antenne fertig gestellt Baurecht eingehalten

Friesenried (avu). Die Bürgerinitiative "Funkturm Friesenried" hilft sich selbst:

Voraussichtlich kommende Woche will der Arzt Dr. Markus Gerum mit den angekündigten Reihenuntersuchungen zu den Auswirkungen des Mobilfunkmasten auf dem Allersberg beginnen. Der Turm ist noch nicht in Betrieb, aber errichtet. Der Betreiber Mannesmann-Mobilfunk muss lediglich noch die Technik installieren.

Das Unternehmen muss von seiten der Bauaufsicht im Landratsamt nun keine Einwände mehr fürchten. Weil Mannesmann den rund 53 Meter hohen Mast fünf Meter versetzt gebaut hatte als im genehmigten Plan angegeben, sei lediglich eine so genannte Tektur (Bauplan Änderung) notwendig, so Gudrun Hummel, Leiterin der Bauabteilung im Landratsamt. "Damit ist die Sache planungsrechtlich erledigt."

Wie berichtet, hatte die Regierung von Schwaben einem Widerspruch der Betreiberfirma gegen einen verfügten Baustopp des Landratsamtes stattgegeben. Die Kreisbehörde hatte moniert, dass der Betreiber den für Gebäude vorgeschriebenen Abstand zum Nachbargrundstück nicht eingehalten hatte. Die Regierung stuft den Mast jedoch nicht als Gebäude, sondern als "filigranes Bauwerk" ein.

Auskunft über Blutwerte

Am Fuß des Allersberges geht der Protest indes weiter. Kommende Woche möchte Dr. Markus Gerum, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, mit den bereits angekündigten Reihenuntersuchungen auf privater Initiative hin beginnen. "Es haben sich bereits viele Interessenten gemeldet", so der Mediziner. Mit der Erhebung sollen die möglichen Auswirkungen des Funkmastes auf den menschlichen Organismus ermittelt werden, nachdem die Mobilfunktechnik in Betrieb gegangen ist. Die Untersuchungen sollen Aufschluss geben über die derzeitige Befindlichkeit der Bürger, aber auch über deren Blutwerte.

Gerum bietet eine kleine Untersuchung für 70 bis 80 Mark an sowie eine große für rund 400 Mark. Die Preise würden sich zum Großteil aus Laborkosten zusammensetzen, so Gerum.

Krankenkassen kommen dafür nicht auf. In einem bestimmten Zeitraum nach Inbetriebnahme des Mobilfunkturmes müssten die Untersuchungen wiederholt werden, um Aufschluss über Veränderungen im Organismus zu bekommen. Wie die Initiative die Ergebnisse politisch einsetzen möchte, konnte Gerum noch nicht sagen.

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