Tödliche Handys

In Deutschland droht Gefahr von Handy-Attrappen, die stark an James-Bond-Filme erinnern. Diese Umbauten sind im wahrsten Sinne tödlich, denn in dem unscheinbaren Plastikgehäuse verbirgt sich eine Schusswaffe.
Der Ursprung der zur Pistole umgebauten Handys liegt wahrscheinlich im Krisengebiet des ehemaligen Jugoslawien. An der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien wurden bereits mehrere dieser Waffen
konfisziert.
Allerdings könnten diese Handys auch in Deutschland eingesetzt werden. "Wir sind sehr besorgt", teilte Wolfgang Dicke, Waffenexperte der Gewerkschaft der Polizei, mit. "Wir haben Grund zur Annahme, dass
eine nicht unbeträchtliche Anzahl dieser Waffen Westeuropa über den Balkan überschwemmt", und weiter "Wir haben unsere Polizeikräfte in diesem Zusammenhang zur besonderen Vorsicht aufgerufen".
Das Pistolen-Handy ähnelt bis ins kleinste Detail einem herkömmlichen Gerät, inklusive Tastatur, Display und Antenne. Doch unter der Plastikhaube verbergen sich bis zu vier Patronen vom Kaliber .22, die durch einen Druck auf die Tastatur in schneller Folge abgeschossen werden können.
So vorsichtig die Polizei auch agieren will, die Gefahr besteht trotzdem: "Diese Warnung von Interpol ist bitter Ernst gemeint", so Dicke in einem Gespräch mit der PC-WELT. Wie viele solcher Waffen in Deutschland in Umlauf sind, konnte der Sprecher der Polizeigewerkschaft allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen. (PC-WELT, 01.12.2000, mp)
www.buergerwelle.de