Und der Gedächtnisschwund ist auch schon drin!


Speziell zur Weihnachtszeit sind sie ein beliebtes Geschenkobjekt. Die Handys und die schnurlosen Heimtelefone, die uns das Leben so erleichtern. Zugegeben, wenn man im Stau steckt, Hilfe benötigt oder nicht über die Telefonschnur stolpern will, ist ein mobiler Telefonhörer schon enorm praktisch. Doch gibt es wirklich nur Vorteile?

Stellen wir uns einmal vor, Handys würden mit einem Beipackzettel versehen. Dann würden Sie zum Beispiel folgende Information als mögliche Nebenwirkungen lesen:

Mobilfunkstrahlung beeinflusst Gehirntätigkeit (Preece A. et. aI. 1999), wirkt auf Gehirnpotentiale (Freude G. 1998), hat Einfluss bei der Bildung von Hirntumoren (Hardell L. et al. 1999), führt zu genetischen Störungen (Tice R. et al 1999), verändert die Ausbildung von Geneigenschaften (Goswami et. aI. 1999) usw. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Auch wenn letztendlich noch nicht klar ist, welche Schlüsse für die Gesundheit oder das Wohlbefinden aus diesen Studien gezogen werden können, sind die Ergebnisse alarmierend. Englische Wissenschaftler vermuten, dass speziell jene Nervenzellen von den Mikrowellen der Handys betroffen werden, die für das Kurzzeitgedächtnis und die Regulierung des Blutdrucks verantwortlich sind. Der Oxforder Physiologie-Professor Collin Blackmore spricht von starken Beweisen für Schäden der kognitiven Funktionen, des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. Er warnt auch alle Autofahrer, da sie bis zu 10 Minuten nach dem letzten Handygespräch unter erhöhtem Unfallrisiko stehen. Wer viel mobil telefoniert, wird also unkonzentriert und kann sich weniger merken. Für den deutschen Medizin-Physiker Lebrecht von Klitzing sind diese Ergebnisse nicht überraschend, da er bereits seit Jahren den Einfluss gepulster Wellen auf die menschliche Gehirnstromaktivität untersucht. Von Klitzing sieht in den drahtlosen Heimtelefonen eine noch größere Gefahr, da diese eine strengere Periodizität aufweisen. Veränderungen biologischer Ablaufe treten dabei bei Leistungen auf, die zigtausendfach unter den offiziellen Grenzwerten liegen. Erst bei Intensitäten, die etwa um das 1 Millionfache unterhalb der offiziellen Grenzwerte liegen, konnten keine biologischen Effekte mehr nachgewiesen werden. In den meisten Wohnungen sind jetzt schon die Strahlungen der eigenen schnurlosen DECT-Telefone beträchtlich hoher als das, was von draußen durch die Mobilfunktürme hereinkommt. Daher leiden schon viele Menschen unter den Folgen der gepulsten Wellen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Denn die Ladestationen der DECT Gerate strahlen permanent, non stopp über 24 Std" egal, ob Sie telefonieren oder nicht. Daher wurde anlässlich eines im Oktober großangelegten Bürgerforums in Bonn Umweltminister Jürgen Trittin eine Resolution übergeben, die ein Verbot der schnurlosen Telefone fordert. Wörtlich heißt es:

»Die Erfahrung mit den neuen schnurlosen Telefonen nach dem DECT Standard ist derart negativ und die Zahl der gesundheitsbedingten Reklamationen so groß, dass ein Verbot gefordert werden muss.«

Grund für die hohe biologische Wirksamkeit ist die Art und Weise, mit der die Funkwellen übertragen werden. Die Techniker sprechen hier von gepulsten Wellen. Sie sind mit permanenten Stroboskopblitzen vergleichbar und die Periodizität dieser Blitze beeinflusse nachhaltig unser Biosystem. Alle Handys egal, ob D- oder E-Netz, und alle DECT Haustelefone arbeiten mit dieser Technik. Ältere schnurlose Haustelefone nach dem CT1+Standard arbeiten ungepulst und schalten sich nach Gesprächende ab.

Wie erkennt man nun, mit welcher Technik man oder frau es zu tun hat? Steht auf dem Gerät etwas von digital bzw. DECT oder ist in der Bedienungsanleitung als Übertragungsfrequenz ca. 1890 MHz angegeben, sollten Sie dieses Gerät nicht einsetzen. Liegt die Übertragungsfrequenz bei ca. 900 MHz oder ist als Standard CT1 bzw. analog angegeben, ist das Telefon unkritisch. All diejenigen, die auf Tinnitus, Herzrasen, Schwindel, innere Unruhe, Schlafstörungen und sonstige Befindlichkeitsstörung verzichten wollen, sei geraten, Telefone mit Schnur zu benutzen und all den anderen sei zur Erinnerung nochmals gesagt: Gedächtnisstörungen sind auch schon drin. Weitere Informationen zum Thema können bei der Redaktion abgefragt werden.

Dipl.-Ing. Joachim Gertenbach. Baubiologe lBN

Kneipp-Blätter 1 / 2000