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PRESSEINFORMATION
ÜBER SENDERABBRUCH IN SCHWARZENBURG / SCHWEIZ
Erstmals in
der Geschichte musste ein internationaler Rundfunksender auf Druck der
Anwohner geschlossen werden.
Am 29. März
98 um 01.03 MEZ wurde der Kurzwellensender Schwarzenburg von Schweizer-Radio-International
endgültig abgeschaltet.
Die Abbrucharbeiten
haben Anfang Mai begonnen und sollen bis Ende August 98 abgeschlossen sein.
Der Kurzwellensender
Schwarzenburg lag auf einem etwa 1,5 Quadratkilometer grossen Hochplateau
auf 800m über Meer und war auf 3 Seiten von einer voralpinen Hügellandschaft
umschlossen. Die Hügelzone erreichte in 8km Distanz Höhen bis
zu 1600m über Meer. Die Sendungen waren vorwiegend für Überseegebiete
bestimmt.
Die elektromagnetische
Strahlung wurde in stark gebündelter Form über diverse Richtantennen
zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten in 5 verschiedenen Hauptrichtungen
abgestrahlt (Fernost-Nahost-Afrika-Südamerika-Nordamerika). Die Richtantennen
bestanden aus 3 bis zu 120m hohen und bis zu 350 m langen "Zäunen".
Die Sendeleistungen ohne Antennengewinn lagen, je nach Anzahl der benutzten
Sender, zwischen 150 und 550kW gleichzeitig in die selbe Richtung. Gesendet
wurde rund um die Uhr. Die Sendezeiten betrugen zwischen 1.5 und 12 Stunden
pro Tag (24Stunden) und pro Richtung. Kurzwellenstrahlung benützt
die äusserst verlustreiche Ionosphärenreflektion. Die Ionosphäre
ist eine elektrisch leitende Schicht in 250 bis 400 km Erdentfernung. Das
Strahlenbündel wird ähnlich dem Scheinwerferlicht möglichst
waagrecht abgegeben. Es folgt der Erdkrümmung nicht, wird dann von
der Ionosphäre auf die Erde zurückgeworfen, von der Erde wieder
an die Ionosphäre usw.usw. So werden in mehreren Hüpfern von
3000 bis 6000km Länge entfernte Kontinente erreicht. Damit in den
Empfängerländern überhaupt noch ein Bruchteil eines Bruchteils
ankommt muss die Kurzwellenstrahlung in einer Intensität abgestrahlt
werden, die man sonst in der ganzen Telekommunikation nirgendwo erreicht.
Der in Schwarzenburg praktizierte Steigwinkel der Strahlenbündel lag
zwischen 6 und 17 Grad und reichte bei Weitem nicht aus um die umgebende
Landschaft zu übersteigen. Etwa 40% der abgegeben Leistung blieben
in der bergigen Landschaft hängen.
Die so bestrahlte
Bevölkerung klagte seit Jahrzehnten über massive Gesundheitsbeschwerden
und der Wald weist dort wo die Strahlenbündel auf das ansteigende
Gelände aufprallten, mehrere hektarengrosse Löcher auf.
Bis Ende der 80er
Jahre wurden im Schwarzenburgerland Berichte über Gesundheitsschäden
infolge Kurzwellen-Bestrahlung als sowjetische Propaganda abgetan. Mahner
und Forscher wurden vom Schweizer Staatsschutz als Sowjetagenten verfolgt
und so bei der Bevölkerung kaltgestellt. Anfangs der 90er Jahre flog
der Skandal auf und der Bundesrat verbot den Staatsschützern ausdrücklich
jegliche Aktivitäten im Umwelschutzsektor. Danach verlangten 195 Senderanwohner
in einer Petition an die Landesregierung eine wissenschaftliche Untersuchung,
welche in der Folge dann auch bewilligt wurde. Der zuständige Departementsvorsteher
Ogi verfolge allerdings mit der Untersuchung ein ganz anderes Ziel. Er
wollte der Bevölkerung beweisen, dass alles nur dummes Geschwätz
sei. Zu dieser Aussage gibt es Zeugenberichte. Es verwundert deshalb kaum,
dass es 5 Jahre dauerte, bis die Ergebnisse im Aug.95 endlich vorlagen.
Untersucht wurden ca. 200 Personen in den bestrahlten Gebieten (Zone A
und Zone B) und ca.200 Personen in der unbestrahlten Zone C. Es wurde nur
die lebende Bevölkerung einbezogen. Lebenserwartung und Todesursachen
wurden nicht abgeklärt.
In Bezug von bestrahltem
zu unbestrahltem Gebiet ergaben sich folgende Verhältniszahlen:
Schwere
Schlafstörungen |
5:1 |
Depressionen |
4:1 |
Krebs
(alle Arten zusammengefasst) |
3:1 |
Diabetes |
2:1 |
Sehen sie dazu:
Seite 62 Study on Health Effects of the Shortwave Transmitter Station of
Schwarzenburg, Switzerland. Major Report, Aug.1995. Institut für Sozial-
und Präventivmedizin der Universität Bern. (=> Achtung: Zu dieser
Studie gibt es eine Zusammenfassung in Deutscher Sprache, verfasst von
den Senderbetreibern, dem Bundesamt für Energiewirtschaft BEW. Diese
Zusammenfassung entspricht nicht dem Inhalt der Studie in Englisch. Vor
der Verwendung dieser alles beschönigenden Zusammenfassung wird dringend
abgeraten.)
Hochinteressant
ist die Tatsache, dass diese gesundheitlichen Störungen in Gebieten
mit Feldstärken zwischen 0,4 und 4V/m oder 1 und 10mA/m festgestellt
wurden. Das heisst bei Feldstärken die 7 bis 70 mal unter den Grenzwerten
der IRPA und des BUWAL (Schweiz. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft)
lagen.
Interessant auch,
dass den Wissenschaftern bei je 200 Versuchspersonen wohl die Schlafstörungen
als signifikant erscheinen, die übrigen Zahlen dagegen "eher als Zufall"
bewertet werden. In einer Nachfolgeuntersuchung hat sich dann die UNI Bern
1996 nochmals lediglich der Schlafstörungen angenommen und die Zahlen
voll bestätigt erhalten.
Der Bevölkerung,
dagegen hat bereits die erste Studie gereicht. Nachdem nun der Schweizer
Staatsschutz vom Bundesrat ausgebremst war, konnte die Vereinigung "SchoK"
(Schwarzenburg ohne Kurzwellensender) ins Leben gerufen werden. (Nov.95).
Der Beispielhaften Aufklärungsarbeit dieses Vereins ist es zu verdanken,
dass es 1997 im Schwarzenburgerland zu einem kleineren "Volksaufstand"
kam, als die Telecom ihr Projekt präsentierte, die Sendeanlagen zu
modernisieren und um Faktor 6 zu verstärken. Die Grenzwerte wären
ja eingehalten suggerierten die Telecom und die lokalen Behörden.
Die bestehenden
Sendeanlagen stammten aus den 50er Jahren und hätten dringend ersetzt
werden müssen. Das schien bei den neuen Mehrheitsverhältnissen
in der Senderregion ohne Grosseinsatz von Polizei und Militär nicht
mehr möglich. Das Absetzen von Anti-Terror-Einheiten mittels Grossraum-Helikopter
beim Sender Schwarzenburg wurde bereits geübt.
Die Vernunft hat
schliesslich gesiegt und am 28.Oktober 97 gab der neue Departementsvorsteher,
Bundesrat Leuenberger, den Beschluss des ersatzlosen Abbruchs der Sendeanlagen
aus "wirtschaftlichen Gründen" bekannt.
Die Universität
Bern hat nun mit ihren Gesundheitsforschungen (Melatoninproduktion der
Zirbeldrüse) 1 Woche vor Abschaltung und 1 Woche nach Abschaltung
des Senders ihre 3. Studie durchgeführt. Diese Studie wurde indessen
von den Senderbetreibern massiv gestört, indem diese die Sendeleistung
in der Woche vor der Abschaltung bereits um 50% reduzierten. Die entsprechenden
Messdaten sind beim Verfasser erhältlich.
Der Verfasser
möchte den Ergebnissen dieser 3.Studie etwas vorgreifen. Bei ihm sind
Duzende von Rückmeldungen aus der Bevölkerung eingegangen, die
besagen, dass sich die Schlafqualität bereits 1 Woche nach Abschaltung
frappant verbessert hat. Ueberaktive Kinder sind viel ruhiger geworden
und Gelenk- und Gliederschmerzen sind fast völlig verschwunden. Und
psychisch Erkrankte reden von einer glücklichen Zeit, die sie momentan
erleben dürfen. Interessant sind die Rückmeldungen über
den verbesserten Schlaf bis auf Distanzen von 10km zum Sender.
DER GRENZWERT-HOKUSPOKUS
Allein die Tatsache,
dass für eine Strahlungsart amtliche Grenzwerte gesetzt werden, zeigt
mit aller Deutlichkeit, dass es sich um eine gesundheitsschädigende
Strahlung handelt. Im beschriebenen Fall handelt es sich um die sogenannte
nicht- ionisierende, elektro-magnetische Strahlung, abgekürzt NIEMS,
ausgehend von Sendeanlagen und Hochspannungsleitungen. Im Volk etwa auch
"Elektrosmog" genannt.
Die Praxis zeigt
nun, dass diese Grenzwerte um einige Tausenderfakoren zu hoch angesetzt
sind, um die Industrie vor den berechtigten Anliegen der Anwohner zu schützen
statt umgekehrt. Beispiel: Kurzwellensender Schwarzenburg BE (Radiosendungen
nach Ueberseegebieten) Die amtlichen Grenzwerte lagen bei E=27,5V/m und
H=70mA/m. Krank wurden die Menschen gemäss einer Studie der Universität
Bern hier ab einem Pegel von 0.4V/m oder 1mA/m. Das heisst bei einem Pegel
70mal tiefer als der amtliche Grenzwert. Die Strahlungswerte lagen übrigens
bei den nächstliegenden bewohnten Häusern um 26V/m. Die Grenzwerte
waren also eingehalten. Gemäss der beruflichen Sorgfaltspflicht von
Aerzten und Ingenieuren müsste ab dem Pegel wo keine Gesundheitsschäden
mehr auftreten, noch ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor von 50 eingebaut
werden. Mit andern Worten: die Grenzwerte im Hochfrequenzbereich sind nach
der Schwarzenburger Rechnung um mindestens Faktor 3500 zu hoch angesetzt.
Nach Prof.Dr.G.Käs von der Universität der Bundeswehr München,
sind gemäss der Schwarzenburger- Studie erste Gesundheitsschäden
bei noch tieferen Pegeln zu erwarten, nämlich bereits ab 0.1V/m. Nach
dieser Rechnung wären dann die Schweizer Grenzwerte um Faktor 13750
zu hoch. Mobilfunk adieu !
Die verantwortlichen
Bundesämter haben dies längst eingesehen, kollaborieren aber
mit der Telekommunikations-Lobby und wälzen die Verantwortung auf
Kantonale Behörden ab. So hat das Bernische Kantonale Amt für
Industrie, Gewerbe und Arbeit im Fall Schwarzenburg die menschenverachtende
Empfehlung abgegeben, eine Anlage sei zumutbar, wenn weniger als 10% der
Anwohner gesundheitliche Einbussen erleiden würden.
Ein weiteres Müsterchen,
wie Grenzwerte festgelegt werden, ist der alte Mittelwellensender Beromünster(CH).
Strahlungswerte im nächstliegenden bewohnten Haus E=75V/m. Grenzwert
im Mittelwellenbereich E=85V/m. Gleich verhält es sich bei Hochspannungsleitungen.
Der äusserste Leiter einer 240kV-Leitung, 5 Meter waagrecht vor einem
Schulzimmerfenster hängend, ergibt bei einer Messung, dass die Schweizer
Grenzwerte eingehalten sind, obschon mehrere wissenschaftliche Studien
ein signifikant erhöhtes Krebsrisiko bis auf Distanzen von 100m nachweisen.
Auf gleiche Weise wurden auch die Grenzwerte im Mobilfunk-Bereich bereinigt.
Damit man auch mitten in Siedlungsgebieten, das heisst auch auf Dächern
von Wohn- und Schulhäusern sowie von Spitälern Antennenmaste
bauen kann, wurden die Grenzwerte so festgelegt, dass diese bereits mit
einem Abstand von 6m eingehalten werden können. Die Bevölkerung
von Schwarzenburg hat indessen dem Grenzwert-Hokus-Pokus der Behörden
ein rasantes Ende bereitet. Nach einem "kleineren Volksaufstand" wird der
Kurzwellensender gegenwärtig abgebrochen.
Adresse des Verfassers:
Hans-U. Jakob,
Flüehli 17, CH-3150 Schwarzenburg
Tel. CH 031 731
04 31 Fax. CH 031 731 28 54
E-mail: prevotec@bluewin.ch
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jederzeit weitere Informationen zum Thema abgerufen werden. |
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