Und die gleiche Meldung von der Homepage der
Gewerkschaft der Polizei:
GdP warnt vor Gesundheitsrisiken durch neuen
Digitalfunk
Berlin/Hilden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert die
Innenminister der Länder und des Bundes auf, vor der flächendeckenden
Einführung des Digitalfunks für die Polizei eine eingehende Prüfung möglicher
gesundheitsgefährdender Einflüsse dieser Technik auf die Nutzer vorzunehmen.
Konrad Freiberg, GdP-Bundesvorsitzender: „Nach den der GdP von ihrer englischen Partnerorganisation 'Police Federation of England and Wales' zur Verfügung gestellten Informationen wird zunehmend wahrscheinlicher, dass das in England bereits eingeführte - auf dem TETRA-System basierende - Funk-System gesundheitliche Risiken beinhaltet. Unserer Sorge um die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen, die bereits in einem Pilotprojekt in Aachen mit einem solchen System arbeiten, muss Rechnung getragen werden.“ Eine sofortige Prüfung möglicher Gesundheitsrisiken, so Freiberg, sei unerlässlich. Der Dienstherr müsse seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Beamtinnen und Beamten umgehend nachkommen.
Mittlerweile
hätten sich Polizeibeamte in Lancashire und North Yorkshire, die mit den neuen
Funkgeräten arbeiten, über Gesundheitsschäden beklagt. In einem Leserbrief an
die Mitarbeiterzeitung der Polizei, der in der Märzausgabe 2002 erschien, kritisierte
ein Polizist, es sei ihm „unbegreiflich“, dass Polizeibeamte nach wie vor mit
TETRA-Funkgeräten arbeiten müssten, obwohl zahlreiche Krankheitsfälle
aufgetreten seien, die „direkt auf TETRA zurückzuführen sind“. So seien ihm
selbst einige Fälle von Hautreizungen, Schlaflosigkeit, Migräne, Depressionen,
Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen bekannt.
TETRA
soll mit pulsierender Strahlung arbeiten, die sich in einem ähnlichen
Frequenzbereich wie die menschlichen Hirnwellen bewege. Unabhängige
Wissenschaftler, so die britischen Gewerkschafter, hätten dies bestätigt. Die
gesundheitlichen Gefahren, denen die Nutzer dieser Technik ausgesetzt seien,
entstünden nach Meinung der Wissenschaftler durch gefährliche Strahlungen, die
das Hirngewebe angreifen und Leukämie und Lymphome erzeugen können. Freiberg: „Wir halten die schnellstmögliche
Einführung eines digitalen Sprech- und Datenfunksystems für Behörden und
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben für dringend notwendig. Doch die
Gesundheit der Polizeibeamten geht dem vor.“
BW: interessant ist auch die aktuell laufende
Forschung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hierzu (Motto
wie immer: erst flächendeckend einführen, dann die Schäden erforschen...); ein
Beispiel von mehreren:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin /
Forschung / ForschungsprojekteBAuA / Forschung / Forschungsprojekte /
Einfluß niederfrequent gepulster elektromagnetischer
Felder des kommerziellen Mobilfunkstandards TETRA (380 - 400 MHz) auf das
Befinden und die Leistung in verschiedenen Anforderungssituationen sowie auf
die bioelektrische Hirnaktivität von Probanden
English version
Projektnummer: F 5179
Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, Berlin
Status: laufend / geplantes
Ende: 03.2004
Vorhabenbeschreibung:
Das kommerzielle Mobilfunksystem TETRA , welches im
Frequenzbereich 380 MHz - 400 MHz mit Mehrfachzugriff TDMA (ähnlich dem
öffentlichen GSM-Mobilfunk)
arbeitet, steht europaweit kurz vor der Einführung bei den
BOS-Diensten. Später soll auf der Basis des TETRA-Standards ein allgemeines
Betriebsfunksystem
entwickelt werden. Da auf Grund der im Vergleich zum
GSM-Mobilfunk niedrigen Trägerfrequenz die Eindringtiefe der
elektromagnetischen Felder erheblich
größer, die Pulsfrequenz dagegen wesentlich niedriger ist,
sind bei gleicher Intensität der Felder stärkere biologische Wirkungen zu
erwarten. Bisher sind
nur wenige tierexperimentelle Untersuchungen zur
biologischen Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder mit Pulsung nach
dem TETRA-Standard
durchgeführt worden. Untersuchungen an Menschen sind nicht
bekannt. Ziel des Projektes
ist es, mögliche Wirkungen solcher Felder auf das Befinden und die
Leistung der
Probanden in verschiedenen Anforderungssituationen und auf die bioelektrische
Hirnaktivität von Menschen zu untersuchen und ein sich daraus
ergebendes
Gesundheitsrisiko für die Benutzer dieser mobilen Kommunikationstechnik zu
erkennen.
Weitere Informationen:
Gruppe "Vibration, elektromagnetische Felder"
Tel.: (030) 515 48-440
Fax: (030) 515 48-170
updated 07.09.01
BAuA Homepage