Gesundheitspolitiker besorgt
über Gefahren durch Mobiltelefone
Hamburg (dpa) - Gesundheitspolitiker von
SPD, FDP und Grünen haben mit Besorgnis auf eine britische Studie
über die Gefahren von Mobiltelefonen reagiert. «Wir müssen
das aufgreifen», sagte der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss, Detlef
Parr, der «Welt am Sonntag».
Die gesundheitspolitische Sprecherin der
SPD-Fraktion, Gudrun Schaich-Walch, will sich dafür einsetzen, dass
der Bericht der britischen Kommission im Gesundheitsausschuss vorgetragen
wird. «Dann müssen wir weiter entscheiden», sagte Schaich-Walch.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Katrin Göring-Eckardt,
sagte, das Problem müsse «ernst genommen werden».
Eine Kommission von zwölf Wissenschaftlern
war zu dem Schluss gekommen, dass bei einer «vernünftigen Nutzung»
von Handys durch Erwachsene nach den bisher vorliegenden Forschungen keine
Gesundheitsgefährdung nachgewiesen werden kann. Dagegen sollten Kinder
Handys nicht uneingeschränkt benutzen. Bei Jugendlichen und Kindern
könnten sich wegen der Entwicklung des Nervensystems und der dünneren
Schädeldecke «subtile biologische Veränderungen»
ergeben.
Die Experten hatten im Auftrag der britischen
Regierung alle bisher vorliegenden Forschungsergebnisse über Mobiltelefone
überprüft und analysiert.
Die Liberalen wollen nach den Worten Parrs
im Gesundheitsausschuss darauf dringen, das Büro für Technikfolgenabschätzung
mit einer Expertise zu beauftragen. Sollten die Karlsruher Forscher zu
ähnlichen Erkenntnissen gelangen wie die britischen Wissenschaftler,
müssten die Handy-Hersteller verpflichtet werden, die Verbraucher
«besser über die Gefahren zu informieren», sagte Parr.
Dies könne auch in Form von Warnhinweisen auf den Geräten erfolgen.
Dagegen meinte Schaich-Walch, es sei bekannt, dass die Handybenutzung
gesundheitliche Risiken berge. «Ein Warnhinweis dient allerdings
eher der Beruhigung des Gewissens», stellte die SPD-Politikerin fest.
(Der Beitrag wurde dpa in
redaktioneller Fassung übermittelt.) dpa
yyzz mg 131224 Mai 00
Forscher - Handystrahlung mögliches
Risiko für Kinder
London, 11. Mai (Reuters) - Britische
Forscher haben Eltern dazu geraten, den Gebrauch von Handys bei ihren Kindern
einzuschränken. In einer am Donnerstag in London veröffentlichten
Untersuchung kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die von Handys
ausgehende Strahlung die Gehirnfunktionen beeinflussen könnte. Zwar
bestehe keine generelle Gesundheitsgefahr, Kinder seien aber wegen ihrer
dünneren Schädeldecke, kleineren Köpfe und ihres sich noch
entwickelnden Nervensystems einem Risiko ausgesetzt.
Die Forscher schlagen in ihrer Studie
vor, dass Kinder unter 16 Jahren die Nutzung von Mobiltelefonen meiden
sollten. Zusätzlich sollte die Industrie die Vermarktung von Handys
an diese Altersgruppe unterlassen. Ein Sprecher der Mobilfunkindustrie
begrüßte die Untersuchung der Forscher, wollte jedoch die Vorschläge
zunächst nicht kommentieren.
Bereits am Mittwoch hatte es aus Forscherkreisen
geheißen, dass sich die Wissenschaftler über einige "ungewöhnliche"
Untersuchungsergebnisse besorgt gezeigt hätten. So
seien in einem Test Fadenwürmer mit Mikrowellen bestrahlt worden,
worauf sich deren Proteinstruktur verändert habe. Das Protein
habe eine Art Hitzeschock erlitten. Ein Risiko sei zwar nicht nachweisbar,
aber einige biologische Befunde sprächen dafür, dass die Möglichkeit
einer Gefährdung bestehe. Die Regierung hatte die Untersuchung in
Auftrag gegeben, weil weltweit eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen
darauf hindeuten, dass die von Handys ausgehenden Mikrowellen Krebs, Gedächtnisschwund
und Alzheimer verursachen.
wes/chv/bob REUTERS
111558 Mai 00
Gefaehrden Handys Kinder?
Eine britische
Studie warnt vor der Handy-Nutzung durch Kinder und Jugendliche. Bisher
gebe es fuer eine moegliche Gesundheitsgefaehrdung durch Handy-Strahlung
zwar keine ausreichenden Beweise. Bei der Nutzung durch Kinder und Jugendliche
muesse es jedoch eine Kontrolle geben, um jedes gesundheitliche Risiko
auszuschalten.
Ausfuehrliche Meldung:
http://www.pcwelt.de/content/news/newstd/2000/05/xn110500008.html